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Einband grossDie skandalöse Verwechslung
ISBN/GTIN

Die skandalöse Verwechslung

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
368 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am05.11.20211. Auflage
Als sich Harold, Elliot, Reginald und Oscar eine Ecke im Schlafsaal der altehrwürdigen Universität Oxford teilten, malte der Hausmeister die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen auf die Betthäupter: H, E, R, O - die Regency Heroes waren geboren. Jetzt 1812, fünf Jahre nach Studienende sind sie die tonangebendsten Gentlemen in ganz London und ihre Freundschaft ist wichtiger denn je. Erschöpft vom Krieg gegen Napoleon zurückgekehrt, hat Major Harold Westfield so gar keine Lust, nach der ihm unbekannten Schwester von Oscar zu suchen, die sich mit einem Hauslehrer auf dem Weg nach Gretna Green befinden soll. Ist es da ein Wunder, dass er sein Glück kaum fassen kann, als er bereits in der Poststation von Watford ein Paar antrifft, das zu dieser Beschreibung passt? Auf der Flucht vor ihrem Vormund beschließt Lady Amabel Cavendish die Stelle einer Nanny anzunehmen. Mit dem unfreundlichen Majordomus ihrer Arbeitgeber macht sie in Watford Halt und wird von einem schneidigen Major angesprochen, der verspricht, sie zu ihrem Bruder zurückzubringen. Ist es da ein Wunder, dass sie freudig die Gelegenheit ergreift, dem ungewissen Schicksal der Dienerschaft zu entkommen? Harold nimmt Amabel vor sich in den Sattel. Noch wissen sie weder von der Kugel, die in Kürze knapp an ihren Ohren vorbeipfeifen wird, noch von den empörten Blicken dreier Ladys, die sich in ihren Rücken bohren.

Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman 'Die Braut des Herzogs'. Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextAls sich Harold, Elliot, Reginald und Oscar eine Ecke im Schlafsaal der altehrwürdigen Universität Oxford teilten, malte der Hausmeister die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen auf die Betthäupter: H, E, R, O - die Regency Heroes waren geboren. Jetzt 1812, fünf Jahre nach Studienende sind sie die tonangebendsten Gentlemen in ganz London und ihre Freundschaft ist wichtiger denn je. Erschöpft vom Krieg gegen Napoleon zurückgekehrt, hat Major Harold Westfield so gar keine Lust, nach der ihm unbekannten Schwester von Oscar zu suchen, die sich mit einem Hauslehrer auf dem Weg nach Gretna Green befinden soll. Ist es da ein Wunder, dass er sein Glück kaum fassen kann, als er bereits in der Poststation von Watford ein Paar antrifft, das zu dieser Beschreibung passt? Auf der Flucht vor ihrem Vormund beschließt Lady Amabel Cavendish die Stelle einer Nanny anzunehmen. Mit dem unfreundlichen Majordomus ihrer Arbeitgeber macht sie in Watford Halt und wird von einem schneidigen Major angesprochen, der verspricht, sie zu ihrem Bruder zurückzubringen. Ist es da ein Wunder, dass sie freudig die Gelegenheit ergreift, dem ungewissen Schicksal der Dienerschaft zu entkommen? Harold nimmt Amabel vor sich in den Sattel. Noch wissen sie weder von der Kugel, die in Kürze knapp an ihren Ohren vorbeipfeifen wird, noch von den empörten Blicken dreier Ladys, die sich in ihren Rücken bohren.

Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman 'Die Braut des Herzogs'. Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783962154172
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum05.11.2021
Auflage1. Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.7637818
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1
Poststation in Watford, Essex
Etwa zwanzig Meilen nordwestlich von London
15. Mai 1812

Major Harold Westfields Laune als fröhlich oder gar hoffnungsvoll zu bezeichnen, hätte bedeutet, die Sachlage völlig zu verkennen. Er war müde, fühlte sich nach der langen, stürmischen Reise zurück in die Heimat ausgelaugt und seine Wunde unter dem linken Rippenbogen schmerzte. Die Tatsache, dass er sich auf ein paar geruhsame Stunden mit seinem Freund Oscar in dessen Haus in Hampstead gefreut hatte und nun stattdessen offensichtlich einem Phantom nachjagte, machte die Sache nicht eben besser. Aber da er sich hier in der Poststation ein Glas Ale genehmigt hatte, war zumindest der Durst gestillt. Nun duckte er sich unter dem niedrigen Türstock in der dicken Steinmauer des Gasthauses hindurch und trat ins Freie. Es war ein angenehm warmer Maitag. Die Sonne stach allerdings so grell vom Himmel, dass er einige Male zwinkern musste, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Dass das kein gutes Zeichen war, sagte ihm seine langjährige Erfahrung im Feld. Sicher würde es nicht mehr ewig dauern, bis ein Gewitter über das Land zog. Dass er Gefahr lief, bis auf die Knochen durchnässt zu werden, fehlte ihm gerade noch zu seinem Glück.

»Bring mir mein Pferd, ich möchte ohne Verzögerung weiterreiten«, befahl er dem Burschen, dem er vor dem Besuch der Schankstube Oscars Hengst anvertraut hatte. Er warf noch einen Blick zum Himmel und seufzte. Dann einen weiteren auf seine Taschenuhr und das Seufzen verstärkte sich. Es war schon fast vier. Musste er sich wirklich weiter auf den Weg hinauf nach Luton machen? Konnte er nicht einfach umkehren und querfeldein zurück nach Südosten reiten? Wenn er Glück hatte, erreichte er das Haus seines Freundes noch, bevor das Donnerwetter loslegte. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, was denn das überhaupt für eine seltsame Geschichte war, in die man ihn da verwickelt hatte. Warum sollte Oscars Schwester Emilia - oder hieß sie Amalia? Sein verfluchtes Namensgedächtnis ließ ihn natürlich wieder einmal im unpassendsten Moment im Stich ... Aber egal, wie sie hieß: Warum sollte sie hinauf nach Schottland fliehen, um dort zu heiraten? Einen Mann, der anscheinend mehr als doppelt so alt war wie sie und alles andere als standesgemäß? Das Mädchen war kaum zwanzig, da hätte sie doch noch genügend Zeit gehabt, einen Passenderen zu finden als den Hauslehrer der Nachbarn.

Harold versuchte, sich Emilia, Emily, Amalia in Erinnerung zu rufen. Er hatte sie vielleicht zwei, drei Mal gesehen, als er noch mit den anderen Heroes in Harrow zur Schule ging. Da allerdings nur von Weitem, da sie sich noch in der Obhut der Gouvernante befand. Ein Schopf mittelbrauner Locken, der im Wind wehte, war das Einzige, was er sich ins Gedächtnis zurückholen konnte. Das war nicht wirklich viel und dennoch war sich Oscar sicher gewesen, dass er sie erkennen würde, wenn er ihr jetzt gegenüberstand. Dazu musste er sie allerdings erst einmal finden, wonach es derzeit leider nicht aussah. Harold schüttelte unwillig den Kopf. Was für eine verfahrene Situation und ganz offensichtlich völlig unnötig. Warum hatte die gute Amalia nicht einfach etwas mehr Geduld an den Tag gelegt? Warum hatte sie es nicht Oscar überlassen, einen geeigneteren Weg zu finden, die Dinge zu regeln? Der war doch bekannt dafür, dass er für alle Probleme die passende Lösung fand.

Das Quietschen altersschwacher Federungen ließ ihn aus den Gedanken auffahren. Eine reichlich betagte, schwarze Reisekutsche rumpelte durch den Torbogen, der den Vorhof der Poststation von der Straße trennte. Ihr folgte ein schnittiger Phaeton, der von einem Paar exzellenter Schimmel gezogen wurde und das Interesse des Majors sofort auf sich zog. Von so einem sportlichen Wagen träumte er bereits seit Jahren. Nun, da er den Kriegsdienst quittiert und beschlossen hatte, sich wieder in England niederzulassen, sprach nichts mehr dagegen, sich etwas Ähnliches anzuschaffen. Natürlich erst, wenn er das drohende Gespräch mit seinem Halbbruder hinter sich gebracht und einen Überblick über sein Erbe gewonnen hatte. Aber daran wollte er jetzt nicht auch noch denken. Ohne zu zögern, ging er quer über den Vorplatz, um sich das Gefährt aus der Nähe anzusehen.

»Kümmere er sich um die Tiere, Bursche, aber unterstehe er sich, mit seinen dreckigen Pratzen meinen Wagen zu berühren!«, befahl der junge Stutzer, dem der Phaeton gehörte, dem Knecht, der nach seinen Wünschen gefragt hatte. Dann machte er kehrt, verschwand in der Poststation und hinterließ eine Duftwolke aus Moschus und Lavendel.

Major Westfield zog die Nase kraus. Was für ein eingebildeter Geck! Sicher hatte er sein ganzes Leben noch nichts geleistet, was es gerechtfertigt hätte, ein so arrogantes und selbstverliebtes Auftreten an den Tag zu legen. Streng rief er sich zur Ordnung. Er war jetzt wieder zurück im Königreich. Da steckten kaum einem Adeligen Jahre auf dem Schlachtfeld in den Knochen. Es war höchste Zeit, dass er sich wieder an die heimatlichen Gepflogenheiten gewöhnte und mit der besseren Gesellschaft nicht mehr allzu streng ins Gericht ging.

»Es ist nicht der passende Zeitpunkt, um herumzutrödeln«, meldete sich da eine andere strenge Stimme zu Wort, diesmal kam sie von jemandem hinter seinem Rücken. »Wir haben nicht viel Zeit für eine Pause, wenn wir unser heutiges Ziel noch trockenen Fußes erreichen wollen. Also, hopp, hopp, Beeilung! Ich gehe schon mal voran.«

Harold, der eben die feinen grünen Ledersitze des Sportwagens bewundert hatte, blickte irritiert über seine Schulter zurück. Er sah einen älteren Mann, ganz in Schwarz gekleidet, neben der betagten Reisekutsche stehen. Nach einem Blick auf seine silberne Taschenuhr schnaufte dieser unwillig und machte sich anschließend daran, durch die niedere Türöffnung ins Innere des Hauses zu treten. Da er nicht allzu groß war, brauchte er dabei den Kopf kaum einzuziehen. Wie alt mochte er sein? Da sich schon einige Falten in seine blasse Gesichtshaut gegraben hatten, schätzte Harold ihn auf Mitte vierzig, was auch auf Oscars Schilderung von Emilias Bräutigam zutraf. Auch die Aura von Wichtigkeit, die er verströmte, passte zum Beruf des Hauslehrers, wenngleich seine Manieren zu wünschen übrig ließen. Welcher Mann, der die Bezeichnung Gentleman verdiente, ließ seine weibliche Begleitung allein am Vorplatz stehen, während er sich selbst ins Gasthaus begab? Da haben ja seltsame Sitten Einzug gehalten, während ich in Spanien war, dachte er kopfschüttelnd.

Der Kutscher des Reisewagens trat zu den Pferden nach vorn und nahm sie am Zügel, wohl um sie hinters Haus zur Tränke zu führen. Dabei gab er den Blick auf eine junge Frau frei, die nun allein auf dem Steinpflaster stand. Schmale Hände umklammerten den Griff einer kleinen Reisetasche, deren dunkles Leder auch schon bessere Tage gesehen hatte. Sie beachtete ihn nicht, sondern ließ den Blick über die Fassade der Poststation schweifen. Einzelne Locken hatten sich aus der Hochsteckfrisur unter ihrem Häubchen gelöst und flatterten fröhlich im aufkommenden Wind. Der Major zog scharf die Luft ein. Wie hatte Oscar seine Schwester beschrieben? Mittelgroß, schlank, mit mittelbraunen Haaren? Sein Herz begann, vor Freude und Erleichterung wie wild zu klopfen. Das Glück war ihm am Ende doch noch hold! Der strapaziöse Ritt war anscheinend nicht vergebens gewesen. Nun gut, er würde die junge Dame nicht als mittelgroß bezeichnen, sondern eher als klein. Allerdings überragte er selbst seinen Freund um Haupteslänge, da konnte diesem die eigene Schwester schon mal größer erscheinen, als sie war. Schlank war sie jedoch auf jeden Fall, ja, er war geneigt, sie als zart und zierlich zu bezeichnen. Eine Tatsache, die durch das Schwarz ihrer Kleidung noch zusätzlich unterstrichen wurde. Der Major konnte sich nicht erklären, warum die beiden Heiratswilligen Trauerkleidung für ihre Reise gewählt hatten. Hofften sie etwa, damit weniger aufzufallen? Er fand den Plan nicht sonderlich gelungen. Zumal die junge Dame überall auffallen würde, so hübsch, wie sie war. Jetzt hatte sie anscheinend bemerkt, dass er sie anstarrte, denn ihre großen bernsteinfarbenen Augen wandten sich mit prüfendem Blick zu ihm. Eine Augenbraue schnellte kaum merklich in die Höhe. Harold freute sich so sehr, sie gefunden und sich damit einen weiteren Ritt in den Norden erspart zu haben, dass er zu strahlen begann und sich beschwingten Schrittes zu ihr auf den Weg machte.

»Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich es mich macht, dich gefunden zu haben«, sagte er im Näherkommen. Seine Erleichterung war so groß, dass er gute Lust verspürte, die junge Dame in die Arme zu schließen, als wäre sie nicht Oscars, sondern seine eigene kleine Schwester. Sie hatte sich kurz umgewandt und der skeptische Blick, mit dem sie ihn jetzt bedachte, zeigte nur allzu deutlich, dass sie dies nicht gutheißen würde. Also beließ er es dabei, sich höflich zu verbeugen.

»Verzeih, dass ich dich so unverfroren anspreche, aber mir fällt ein riesengroßer Stein vom Herzen. Ich hatte die Hoffnung, dich zu finden, schon fast aufgegeben. Wie du dir denken kannst, ist es dein Bruder, der mich schickt. Er ist außer sich vor Sorge und hat mich gebeten, dich umgehend nach Hause zu bringen.«

Harold stellte erfreut fest, dass sich ihre Skepsis etwas gelegt zu haben schien, denn auch ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. Das beglückte ihn so sehr, dass er nun doch spontan ihre Hände ergriff.

»Lass dich ansehen. Mein Gott, bist du hübsch ... ich meine natürlich groß geworden.« Er unterbrach sich, ließ die Hände abrupt los und fügte mit...

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Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman "Die Braut des Herzogs". Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.