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Im Netz der Lügnerin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
504 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am21.09.20211. Auflage
Anwalt Jack Swyteck steht vor dem heikelsten Fall seiner Karriere. Er soll nicht nur eine Frau vertreten, die angeblich ihren Mann, einen ranghohen Militäroffizier auf Guantánamo, erschossen hat. Die Frau behauptet außerdem, Jack Swyteck sei der leibliche Vater ihres zehnjährigen Adoptivsohnes. Jack entschließt sich nach langem Ringen dazu, Lindsey zu verteidigen, bereut diese Entscheidung aber schon bald, als er seine Mandantin einer Reihe von Lügen überführt ...

Der vierte Fall für Jack Swyteck! Spannend, rasant und äußerst raffiniert.

Der Thriller ist vormals unter dem Titel 'Preis der Lüge' erschienen.



James Grippando ist Autor diverser New York Times-Bestseller. Er arbeitete zwölf Jahre als Strafverteidiger bevor sein erstes Buch' Im Namen des Gesetzes' 1994 veröffentlicht wurde und ist weiterhin als Berater für eine Kanzlei tätig. Er lebt mit seiner Familie im Süden Floridas.
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Produkt

KlappentextAnwalt Jack Swyteck steht vor dem heikelsten Fall seiner Karriere. Er soll nicht nur eine Frau vertreten, die angeblich ihren Mann, einen ranghohen Militäroffizier auf Guantánamo, erschossen hat. Die Frau behauptet außerdem, Jack Swyteck sei der leibliche Vater ihres zehnjährigen Adoptivsohnes. Jack entschließt sich nach langem Ringen dazu, Lindsey zu verteidigen, bereut diese Entscheidung aber schon bald, als er seine Mandantin einer Reihe von Lügen überführt ...

Der vierte Fall für Jack Swyteck! Spannend, rasant und äußerst raffiniert.

Der Thriller ist vormals unter dem Titel 'Preis der Lüge' erschienen.



James Grippando ist Autor diverser New York Times-Bestseller. Er arbeitete zwölf Jahre als Strafverteidiger bevor sein erstes Buch' Im Namen des Gesetzes' 1994 veröffentlicht wurde und ist weiterhin als Berater für eine Kanzlei tätig. Er lebt mit seiner Familie im Süden Floridas.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841227348
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum21.09.2021
Auflage1. Auflage
Seiten504 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2071 Kbytes
Artikel-Nr.7846060
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

»Mein Mann wurde ermordet.«

Lindsey Hart sprach mit der teilnahmslosen Stimme einer trauernden jungen Witwe. Es war, als könnte sie noch gar nicht glauben, dass die Worte aus ihrem Mund kamen, dass etwas so Schreckliches tatsächlich geschehen war. »Mit einer Kugel in den Kopf.«

»Das tut mir sehr Leid.« Jack hätte am liebsten noch mehr gesagt, aber er war schon einmal in einer solchen Situation gewesen und wusste, dass es einfach nicht mehr zu sagen gab. Gott hat es so gewollt? Die Zeit heilt alle Wunden? Nichts dergleichen würde ihr etwas nützen, schon gar nicht aus seinem Mund. Zwar kam es vor, dass Menschen sich an einen Fremden wandten, um Trost zu finden, aber wohl kaum, wenn der Fremde ein Strafverteidiger war, der nach Stunden abrechnete.

Jack Swyteck gehörte zu den besten Strafverteidigern, die die Anwaltschaft von Miami zu bieten hatte; er hatte nach dem Studium vier Jahre lang Berufungsprozesse für zum Tode verurteilte Gefängnisinsassen geführt und danach die Seiten gewechselt, um für die Bundesbehörden als Ankläger zu arbeiten. Mittlerweile betrieb er im dritten Jahr seine eigene Kanzlei und hatte sich bereits einen Namen gemacht. Dabei hatte er es bisher noch nicht zu einem wirklich hochkarätigen Prozess vor einem Geschworenengericht gebracht, womit zahlreiche weniger talentierte Anwälte zu Ruhm gekommen waren. Aber für einen Mann, der eine Mordanklage, die Scheidung von einer Exzentrikerin und den ungeklärten Tod seiner Exfreundin überstanden hatte, die nackt in seiner Badewanne aufgefunden worden war, hielt er sich ganz gut.

»Kennt die Polizei den Täter?«, fragte Jack.

»Sie glaubt ihn zu kennen.«

»Und wer ist es demnach?«

»Ich.«

Die logische nächste Frage blieb Jack im Halse stecken, und bevor er dazu kam, das Thema anzusprechen, sagte Lindsey: »Ich war´s nicht.«

»Gibt es Zeugen, die behaupten, Sie wären es gewesen?«

»Nicht, dass ich wüsste. Ich würde auch nichts anderes erwarten, da ich ja unschuldig bin.«

»Wurde die Tatwaffe sichergestellt?«

»Ja. Sie lag auf dem Schlafzimmerboden. Oscar wurde mit seiner eigenen Pistole erschossen.«

»Wo ist es passiert?«

»In unserem Schlafzimmer. Während er schlief.«

»Waren Sie zu Hause?«

»Nein.«

»Woher wissen Sie dann, dass er geschlafen hat?«

Sie zögerte, als hätte sie diese Frage nicht erwartet. »Die Ermittler haben mir gesagt, dass er in seinem Bett lag und es keinerlei Hinweise auf einen Kampf gab, woraus ich geschlossen habe, dass er entweder überrascht wurde oder schlief.«

Jack ließ eine Weile verstreichen, weniger um seine Gedanken zu ordnen, als um einen Eindruck von Lindsey Hart zu gewinnen. Ein paar Jahre jünger als er selbst, wie er vermutete, redegewandt und gefasst. Ihr anthrazitgraues Kostüm stellte eine vorsichtige Abweichung vom traditionellen Trauerschwarz dar, auch wenn sie sich bei der seidenen Bluse und dem seidenen Halstuch etwas Farbe erlaubt hatte. Sie war hübsch - wahrscheinlich erheblich attraktiver, als sie sich gegenwärtig präsentierte, denn Jack vermutete, dass sie in ihrem Kummer ein bisschen zu viel Gewicht verloren hatte und weniger als gewöhnlich auf ihr Äußeres achtete.

Er sagte: »Ich weiß, dass die Vorstellung schmerzhaft für Sie wäre. Aber hat irgendjemand in Erwägung gezogen, dass Ihr Mann sich die tödliche Verletzung selbst beigebracht haben könnte?«

»Oscar hat sich nicht selbst umgebracht. Er hing viel zu sehr am Leben.«

»Das tun die meisten Menschen, die sich das Leben nehmen. Sie verlieren einfach die Perspektive.«

»Seine Waffe war gesichert, als man sie fand. Ziemlich unwahrscheinlich, dass er sich zuerst in den Kopf geschossen und anschließend noch die Pistole gesichert haben soll.«

»Das ist allerdings ein Argument. Obwohl es mir merkwürdig vorkommt, dass jemand Ihren Mann erschießt und sich dann noch die Zeit nimmt, die Waffe wieder zu sichern.«

»Im Zusammenhang mit dem Tod meines Mannes gibt es eine Menge Merkwürdigkeiten. Deswegen brauche ich Sie.«

»Also gut. Lassen Sie uns damit anfangen, was Sie am Tag seines Todes gemacht haben. Wann haben Sie das Haus verlassen?«

»Um halb sechs. Wie jeden Tag. Ich arbeite im Krankenhaus. Meine Schicht beginnt um sechs.«

»Da ist es wahrscheinlich schwer, überzeugend nachzuweisen, dass er noch gelebt hat, als Sie das Haus verlassen haben.«

»Der Gerichtsmediziner hat den Todeszeitpunkt auf irgendwann vor fünf Uhr angesetzt.«

»Haben Sie den Autopsiebericht gelesen?«

»Ja, vor kurzem.«

»Wie lange ist es her, dass Ihr Mann getötet wurde?«

»Gestern waren es zehn Wochen.«

»Haben Sie mit der Polizei gesprochen?«

»Selbstverständlich. Ich wollte mein Möglichstes dazu beitragen, dass der Mörder gefasst wird. Bis mir dämmerte, dass ich zu den Verdächtigen zähle. Da habe ich beschlossen, mir einen Anwalt zu nehmen.«

Jack kratzte sich am Kopf. »Von all dem ist noch nichts zu mir durchgedrungen, und normalerweise bin ich ziemlich gut informiert, was Mordfälle betrifft. Mit wem haben Sie denn gesprochen, mit der Miami City Police oder der Mordkommission von Miami-Dade?«

»Weder noch. Es waren NCIS-Agenten. Naval Criminal Investigative Services. Ermittler der Marine. Das Ganze ist auf der Navy-Basis geschehen.«

»Welcher?«

»Guantánamo.«

»Guantánamo, Kuba?«

»Ja. Mein Mann war Berufsoffizier. Wir haben dort fast sechs Jahre gelebt. Bis zu seinem Tod.«

»Ich wusste nicht einmal, dass dort überhaupt Familienangehörige wohnen. Ich dachte immer, da gibt es nur Soldaten, die ein wachsames Auge auf Castro werfen.«

»O nein. Dort leben und arbeiten mehrere tausend Menschen. Wir haben eigene Schulen und eine eigene Zeitung. Es gibt sogar eine McDonald´s-Filiale.«

Jack dachte über ihre Worte nach. »Ich sage es Ihnen ganz offen: Ich habe absolut keine Erfahrung mit Militärangelegenheiten.«

»Das ist keine reine Militärangelegenheit. Ich bin eine Zivilperson, also muss ich als Zivilistin angeklagt werden, auch wenn mein Mann Offizier war.«

»Verstehe. Aber der Tatort befindet sich auf einer Militärbasis und Sie haben bereits mit den ermittelnden NCIS-Agenten gesprochen. Wer auch immer Sie vertritt, sollte wissen, wie man sich durch das Militärdickicht arbeitet.«

»Das werden Sie schon herausfinden.« Sie nahm einen Ordner aus ihrer Handtasche und legte ihn auf Jacks Schreibtisch. »Das ist der NCIS-Bericht. Ich habe ihn erst vor zwei Tagen erhalten. Werfen Sie einen Blick hinein. Ich nehme an, Sie werden mit mir einer Meinung sein, dass die Sache zum Himmel stinkt.«

Jack ließ den Ordner unberührt vor sich liegen. »Ich will mir nicht die Arbeit vom Hals halten, aber ich kenne in der Stadt mehrere Strafverteidiger, die früher beim Militär waren.«

»Ich will keinen anderen. Ich will den Anwalt haben, der sich mehr als jeder andere dafür einsetzen wird, meine Unschuld zu beweisen. Und dieser Anwalt sind Sie.«

»Danke. Freut mich zu hören, dass mir mein Ruf bis nach Kuba vorauseilt.«

»Es hat nichts mit Ihrem Ruf zu tun, sondern schlichtweg damit, wer Sie sind.«

»Klingt wie ein Kompliment, aber ich fürchte, dass ich die Bedeutung dessen, was Sie mir sagen wollen, nicht wirklich verstehe.«

»Mr Swyteck, jede Minute, die die Ermittler damit verbringen, sich auf mich als mutmaßliche Täterin zu konzentrieren, ist verlorene Zeit. Wenn sie nicht bald jemand auf eine andere Spur bringt, wird der Mörder meines Mannes ungestraft davonkommen. Das wäre eine schreckliche Tragödie.«

»Da kann ich Ihnen gar nicht genug zustimmen.«

»Doch, das können Sie. Glauben Sie mir. Hier geht es nicht einfach darum, dass die Polizei mal wieder den Falschen verdächtigt. Wenn derjenige, der meinen Mann getötet hat, nicht gefasst würde, wäre das eine Tragödie - für Sie.«

»Kenne ich Ihren Mann?«

»Nein. Aber deswegen ist es nicht weniger persönlich. Mein Mann ...« Sie holte tief Luft, aber ihre Stimme klang auch beim zweiten Anlauf noch belegt. »Mein Mann war der Vater Ihres Kindes.«

Jack war wie gelähmt vor Verwirrung. »Sagen Sie das noch mal.«

»Ich glaube, Sie haben mich verstanden.«

Jack ließ sich alle Möglichkeiten durch den Kopf gehen, und ihm wurde schnell klar, dass es nur eine Erklärung gab. »Haben Sie Ihren Sohn adoptiert?«

Sie nickte ernst.

»Und Sie behaupten, dass ich der leibliche Vater Ihres Kindes bin?«

»Die Mutter war eine Frau namens Jessie Merrill.«

Jessie, die Frau, mit der er zusammen war, als er sich Hals über Kopf in die Frau verliebt hatte, die er schließlich geheiratet hatte - und von der er später geschieden wurde. Erst nach fünf Jahren Ehe mit Cindy Paige hatte Jack erfahren, dass Jessie, als er sich von ihr getrennt hatte, schwanger gewesen war und das Kind zur Adoption freigegeben hatte.

»Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich leugne nicht, dass Jessie ein Kind hatte und behauptet hat, ich wäre der Vater. Ich habe mich nicht weiter darum gekümmert. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das Recht hatte, in die Adoptionsfamilie einzudringen.«

»Das war sehr rücksichtsvoll«,...
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Autor

James Grippando ist Autor diverser New York Times-Bestseller. Er arbeitete zwölf Jahre als Strafverteidiger bevor sein erstes Buch" Im Namen des Gesetzes" 1994 veröffentlicht wurde und ist weiterhin als Berater für eine Kanzlei tätig. Er lebt mit seiner Familie im Süden Floridas.