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Wir müssen über Geld sprechen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am02.03.2022
Wie Geld, Klasse und Herkunft zusammenhängen und warum wir uns alle dringend damit beschäftigen sollten: Bestsellerautorin Otegha Uwagba widmet sich diesen wichtigen Fragen mit einem klugen, heutigen und weiblichen Blick. ?Otegha Uwagba ist erfolgreiche Autorin, Rednerin und Unternehmerin - und ein Vorbild für zahlreiche Frauen, wenn es um Beruf, Karriere und modernen Lifestyle geht. Als Tochter nigerianischer Einwanderer in London war ihr Weg aber nicht immer einfach. In diesem Buch erzählt sie ihre persönliche Geschichte und ruft allen Frauen zu: Wir müssen über Geld sprechen. Und zwar dringend. Dieses Buch macht Mut und zeigt Frauen, wie sich Finanzen selbstbestimmt angehen lassen und weshalb sich das lohnt. »Ein fesselndes und zupackendes Buch - wunderschön geschrieben und zugleich provokativ und bedacht.« Pandora Sykes »Ein Muss!« Elizabeth Day »Persönlich, aber doch universell. Uwagbas Geschichte, wie sie das Leben an der Uni und die Arbeitswelt meistert, während sie sich mit dem Druck durch Klasse, dem Nichtvorhandensein von Privilegien und Frauenfeindlichkeit auseinandersetzen muss, ist erhellend und aufschlussreich.« The Bookseller 

Otegha Uwagba hat mehrere Bestseller geschrieben, darunter »Little Black Book«, ein Handbuch für Frauen in der Arbeitswelt, und den erfolgreichen Essay »Whites« über die Ermordung von George Floyd. Sie ist eine gefragte Rednerin zu feministischen Themen und eine ausgewiesene Expertin für Finanzen.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextWie Geld, Klasse und Herkunft zusammenhängen und warum wir uns alle dringend damit beschäftigen sollten: Bestsellerautorin Otegha Uwagba widmet sich diesen wichtigen Fragen mit einem klugen, heutigen und weiblichen Blick. ?Otegha Uwagba ist erfolgreiche Autorin, Rednerin und Unternehmerin - und ein Vorbild für zahlreiche Frauen, wenn es um Beruf, Karriere und modernen Lifestyle geht. Als Tochter nigerianischer Einwanderer in London war ihr Weg aber nicht immer einfach. In diesem Buch erzählt sie ihre persönliche Geschichte und ruft allen Frauen zu: Wir müssen über Geld sprechen. Und zwar dringend. Dieses Buch macht Mut und zeigt Frauen, wie sich Finanzen selbstbestimmt angehen lassen und weshalb sich das lohnt. »Ein fesselndes und zupackendes Buch - wunderschön geschrieben und zugleich provokativ und bedacht.« Pandora Sykes »Ein Muss!« Elizabeth Day »Persönlich, aber doch universell. Uwagbas Geschichte, wie sie das Leben an der Uni und die Arbeitswelt meistert, während sie sich mit dem Druck durch Klasse, dem Nichtvorhandensein von Privilegien und Frauenfeindlichkeit auseinandersetzen muss, ist erhellend und aufschlussreich.« The Bookseller 

Otegha Uwagba hat mehrere Bestseller geschrieben, darunter »Little Black Book«, ein Handbuch für Frauen in der Arbeitswelt, und den erfolgreichen Essay »Whites« über die Ermordung von George Floyd. Sie ist eine gefragte Rednerin zu feministischen Themen und eine ausgewiesene Expertin für Finanzen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455013269
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum02.03.2022
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1332 Kbytes
Artikel-Nr.7869937
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverVerlagslogoTitelseiteWidmungKapitel 1 Das StipendiumkindKapitel 2 Oxford - Stadt der träumenden TürmeKapitel 3 »Verzeihung, Sir, kann ich etwas mehr bekommen?«Kapitel 4 JungsklubKapitel 5 Die »richtige« Art von SchwarzseinKapitel 6 Die SchönheitssteuerKapitel 7 Unsichtbare ArbeitKapitel 8 Der Tod des GirlbossKapitel 9 Zeit des »Rumspringa«Kapitel 10 Ein Zimmer für sich alleinKapitel 11 Nach Hause kommenDankBibliographieAnmerkung zur ÜbersetzungEndnotenBiographienImpressummehr
Leseprobe

Kapitel 1 Das Stipendiumkind

Ich kam an einem verregneten Septembermorgen in London an, mit Gänsehaut unter meinem dicken Schal und der Wollstrumpfhose, die Augen ungläubig aufgerissen beim Anblick des unerbittlichen Graus. Bis heute scheint mir London eine Stadt zu sein, die auf unerklärliche Weise ins Grau verliebt ist und es entschlossen in all seinen freudlosen Varianten feiert. Wohin ich damals auch sah, überall starrte sie mich an, diese unendliche Parade von Grautönen. Graue Gebäude, grauer Himmel, graue Straßen. Alles grau.

September 1995. Wie unzählige Migranten vor ihnen hatten meine Eltern ihr Leben in Nigeria aufgegeben und waren mit ihrer jungen Familie nach Großbritannien aufgebrochen. Ich war fünf Jahre alt, meine beiden älteren Schwestern S. und C. waren acht und neun. Ich weiß von diesen ersten Monaten hauptsächlich das, was mir meine Eltern seither erzählt haben, während ich in meinem eigenen Gedächtnis fast nur halb erinnerte, blasse Bruchstücke finde: ein Muster, einen Geschmack, einen Geruch. Meine Schwestern, meine Mutter und ich kamen zuerst, mein Vater konnte uns erst etwas später folgen. Das bedeutete, dass meine Mutter im ersten halben Jahr die wenig beneidenswerte Aufgabe hatte, allein mit drei kleinen Kindern über die Runden zu kommen, während sie versuchte, sich in einem unbekannten und zuweilen unbarmherzigen System zurechtzufinden. Wir vier verbrachten die erste Zeit in einer kleinen Sozialwohnung mit nur einem Schlafzimmer. Der verblasste rosafarbene Teppich war an vielen Stellen von Tausenden Schritten ausgetreten und grau. Obwohl nicht unbedingt auf die Güte von anderen Menschen angewiesen, profitierten wir doch von ihr. Ein älterer Cousin überließ uns zeitweise seine Wohnung mit dem rosa Teppichboden und schlüpfte selbst bei einem Freund unter, damit wir uns erst einmal in Ruhe zurechtfinden konnten. Er war es auch, der eines Abends einsprang und sich um C. und mich kümmerte, nachdem S. einen so schweren Asthmaanfall erlitten hatte, dass meine Mutter mit ihr in die nächste Notaufnahme rasen musste. Als sie Stunden später erschöpft nach Hause kam, wartete eine frisch zubereitete Lasagne auf sie, und ihre beiden gut gesättigten Töchter hatten von dem Drama des Abends nichts mitbekommen. Dann gab es im Schulbüro eine Person, die Mitleid mit meiner Mutter hatte. Denn so lange ihre drei Kinder nicht alle einen Platz an derselben Schule hatten, musste sie jede ihrer Töchter morgens zu einer anderen Grundschule bringen. Diese Person schob uns geschickt auf der Warteliste nach oben, sodass meine Mutter bald nur noch einen Weg zur Schule hatte und nicht mehr drei.

Schließlich zogen wir zu fünft in eine etwas größere Sozialwohnung, ein paar Kilometer von unserem ersten Wohnsitz entfernt. Das Geld war immer noch knapp, aber mit der Erfindungsgabe, die migrantischen Familien mit kleinem Budget eigen zu sein scheint, machten wir diese kleine Mietwohnung im Laufe der Jahre zu unserer eigenen. Meine akribisch haushaltende Mutter verwandelte die auf dem örtlichen Markt gekauften Stoffe in geschwungene, raumhohe Vorhänge und stellte liebevoll gepflegte Pflanzen in jede Ecke der Wohnung. Mein Vater wurde angehalten, unser Badezimmer in Sonnengelb zu streichen und Regale im pastellrosa Schlafzimmer aufzustellen, das S. und ich uns teilten (C. hatte als Älteste ein Zimmer für sich allein).

Nach und nach sammelten wir die verschiedenen Dinge des Familienalltags an, bis schließlich auf jeder Oberfläche dekorative Keramikgefäße und Fotos von Schülerinnen mit Zahnlücken standen. Jedes Jahr bestanden meine Eltern darauf, diese Fotos zu kaufen. Ich erinnere mich noch gut, wie stolz wir waren, als wir es uns endlich leisten konnten, die Teppichböden durch Laminat zu ersetzen, das, wie meine Mutter betonte, viel einfacher zu reinigen sei.

Es ist nicht leicht, genau zu sagen, wie viel Geld »genug« ist, da »genug« ein subjektiver Wert ist. Aber Tatsache ist, dass wir in diesen Anfangsjahren nicht genug Geld hatten. Erst als Erwachsene erfuhr ich von meinem Vater, wie sehr es ihn geärgert hatte, dass meine Eltern mir die zu klein gewordenen Schulschuhe nicht ersetzen konnten, woraufhin ich fröhlich posaunt hatte, wir seien »arm wie Kirchenmäuse« (eine Vorstellung, die ich sicher aufregender fand als meine Eltern und die sich in meiner kindlichen Phantasie mit einem Hauch Dickens scher Romantik verband).

Dennoch fühlte ich mich in meiner Kindheit reichlich beschenkt, ja sogar reich. In den Sommerferien spielten meine Schwestern und ich stundenlang draußen, hüpften über Ritzen im Bürgersteig und schwangen uns von den Ästen der überwucherten Weide, die stoisch in der Mitte unseres Grundstücks stand und sich offenbar mit ihrem Schicksal als provisorisches Klettergerüst abgefunden hatte. Wir fuhren abwechselnd mit dem rosafarbenen Fahrrad, das unsere Eltern uns gekauft hatten, zählten unser Kleingeld für die Ausflüge in den Tante-Emma-Laden an der Ecke, rechneten auf dem Weg aus, wie viele Maoams wir damit kaufen könnten, und sangen auf dem Rückweg das Werbelied aus dem Fernsehen. Wenn es kühl und herbstlich wurde, eilte ich von der Schule nach Hause zu den ofenfrischen Würstchen in Blätterteig und dem süßen Tee, die mich erwarteten und die ich verschlang, während ich mir Als die Tiere den Wald verließen ansah. Die Freude grenzte fast an Wahnsinn, als ich an einem Weihnachtsmorgen ein sorgfältig verpacktes Päckchen öffnete und darin die Spiceworld-Kassette fand, deren Hülle im anschließenden Getümmel prompt zerbrach. Oder der Familienurlaub in einem Wohnwagen am Meer, wo wir eines Abends einfach chinesisches Essen zum Mitnehmen bestellten und dann schläfrig und gesättigt vom Hoisin-Geschmack dem prasselnden Regen draußen zuhörten.

Jung und unbeschwert wie ich war, bemerkte ich die Drogendealer nicht, die sich bei uns im Treppenhaus herumtrieben, wo sie, wie mir mein Vater versichert, nachts regelmäßig anzutreffen waren.

Ich war zehn Jahre alt, als Damilola Taylor, ein nigerianischer Junge im gleichen Alter wie ich, in einer Peckham-Siedlung auf so gewaltsame und abscheuliche Weise erstochen wurde, dass es monatelang die Schlagzeilen beherrschte. Ein Kind, umgebracht von zwei anderen, Danny und Ricky Preddie: Alle drei Namen sollten zum Synonym für die Gefahren des Lebens in den Vierteln mit Sozialwohnungen werden. Schon damals fiel mir auf, dass diese Geschichte die Aufmerksamkeit meiner Eltern zu beherrschen schien und dass sie vorübergehend verstummten, wenn in den Sieben-Uhr-Nachrichten davon die Rede war. Erst jetzt, wo ich älter bin, beginne ich zu verstehen, warum. Wie meine Eltern hatten auch Damilolas Eltern, auf der Suche nach dem sagenumwobenen »besseren Leben«, Nigeria in Richtung Großbritannien verlassen, wo ihnen ihr Kind in einer Wohnsiedlung, nur wenige Kilometer von unserer entfernt, aufs Grausamste entrissen wurde. Das Bild, das monatelang nach Damilolas Tod in den Abendnachrichten und auf den Zeitungsseiten zu sehen war - ein Schulfoto, auf dem er süß in die Kamera lächelt -, hätte auch auf dem Kaminsims meiner Familie stehen können.

Doch im Laufe der Jahre verbesserte sich die Lage für uns langsam, und meine Eltern arbeiteten unermüdlich daran, unser Leben komfortabler zu gestalten. Ich war zehn, als wir uns endlich ein Auto leisten konnten. Mein Vater überraschte uns damit. Eines Nachmittags kam er nach Hause, führte uns auf den Balkon und zeigte nach unten, wo ein Toyota stand. Ein Gebrauchtwagen, der nun - unglaublich! - uns gehörte. Zuvor waren mir Autofahrten wie ein erhabener Luxus vorgekommen, der nur sehr selten vorkam. Nur manchmal eine Mitfahrgelegenheit bei Freundinnen oder eine Fahrt mit dem Minicab, wenn der Einkauf im Supermarkt zu schwer war, um mit dem Bus nach Hause getragen zu werden. Den Rest des Nachmittags fuhr mein Vater uns in der Gegend herum, und noch monatelang half ich ihm vor lauter Begeisterung sonntagnachmittags beim Waschen unseres neuen Autos.

Unsere Eltern sorgten dafür, dass meine Schwestern und ich immer alles hatten, was wir brauchten - und erfüllten uns auch die meisten Wünsche: eine neue Schultasche und Schreibsachen am Anfang des Schuljahres, die neueste CD oder die metallicblauen Rollerblades, die mein ganzer Stolz wurden. Wir waren immer - wirklich immer - topgestylt, denn meine Mutter betrachtete unsere Erscheinung als eine Erweiterung ihrer eigenen und verpasste uns sofort einen strategischen Ellbogenstoß, wenn sie sah, dass wir nachlässig waren. Unter ihrer Anleitung fing ich an, mir jeden Morgen vor der Schule ein frisches Hemd zu bügeln. Diese Angewohnheit behielt ich bis zur Universität bei, warf sie dann allerdings schnell über Bord. In meiner Kindheit bekam ich nacheinander Klavier-, Geigen-, Gymnastik- und Tennisstunden, kostengünstig dank verschiedener gemeinnütziger Organisationen, die meine Mutter aufgetan hatte. Ich gab sie allesamt kurzerhand wieder auf.

Aber so sehr meine Eltern auch versuchten, das Thema Geld in unserem Leben nicht zu einem Thema werden zu lassen, so sehr spürte ich von klein auf, dass es eines war. Wände haben Ohren, wie das Sprichwort besagt. Wenn es um Geld ging, entging mir nicht, unter welchem Druck meine Eltern standen. Sie hatten für drei Töchter zu sorgen, die einen endlosen Kreislauf von Wünschen und Bedürfnissen durchliefen. Ich bemerkte alles: die Art und Weise, wie meine Mutter über die Preise für Obst im Supermarkt schimpfte oder mit welchem Stirnrunzeln sie den Gaszähler um 20 Pfund auffüllte, weil die Menge ungewöhnlich schnell aufgebraucht war. Wenn ich meine Eltern zum...
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Autor

Otegha Uwagba hat mehrere Bestseller geschrieben, darunter »Little Black Book«, ein Handbuch für Frauen in der Arbeitswelt, und den erfolgreichen Essay »Whites« über die Ermordung von George Floyd. Sie ist eine gefragte Rednerin zu feministischen Themen und eine ausgewiesene Expertin für Finanzen.
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León Mezu, Yezenia
Übersetzung