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Illuminatus! Das Auge in der Pyramide

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am14.09.20211. Auflage
Wer ermordete John F. Kennedy? Was geschah wirklich in Atlantis? In New York explodiert eine Bombe. Die Mordkommission stößt bei ihren Ermittlungen auf einen Geheimbund, der die ganze Welt unterjochen will. Bei ihren Recherchen stoßen die Polizisten Goodman und Muldoon schnell auf die Existenz der Illuminaten - einer Geheimgesellschaft, die seit Jahrhunderten im Verborgenen die Geschicke der Welt lenkt. 'Ein Buch für jedermann, der einen intellektuellen Spaß erster Güte erleben will.' (Bayerischer Rundfunk)

Robert Shea, 1933 in New York geboren, studierte Englisch und Literaturgeschichte. Nach seinem Abschluss arbeitete er als freier Schriftsteller, schrieb Erzählungen und wurde vorübergehend Redakteur mehrerer Zeitschriften - u. a. vom «Playboy», wo er auch Robert Anton Wilson kennen lernte. Die beiden verfassten zwischen 1969 und 1971 ihre lgendär gewordene Romantrilogie. Robert Shea ist 1994 gestorben.
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Produkt

KlappentextWer ermordete John F. Kennedy? Was geschah wirklich in Atlantis? In New York explodiert eine Bombe. Die Mordkommission stößt bei ihren Ermittlungen auf einen Geheimbund, der die ganze Welt unterjochen will. Bei ihren Recherchen stoßen die Polizisten Goodman und Muldoon schnell auf die Existenz der Illuminaten - einer Geheimgesellschaft, die seit Jahrhunderten im Verborgenen die Geschicke der Welt lenkt. 'Ein Buch für jedermann, der einen intellektuellen Spaß erster Güte erleben will.' (Bayerischer Rundfunk)

Robert Shea, 1933 in New York geboren, studierte Englisch und Literaturgeschichte. Nach seinem Abschluss arbeitete er als freier Schriftsteller, schrieb Erzählungen und wurde vorübergehend Redakteur mehrerer Zeitschriften - u. a. vom «Playboy», wo er auch Robert Anton Wilson kennen lernte. Die beiden verfassten zwischen 1969 und 1971 ihre lgendär gewordene Romantrilogie. Robert Shea ist 1994 gestorben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644009851
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum14.09.2021
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.7894521
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Der zweite Trip oder Chokmah


Hopalong Horus reitet wieder

Bleiben Sie doch noch ein wenig in der Metaphysik. Das Aneristische Prinzip ist das Prinzip der ORDNUNG, das Eristische Prinzip ist das der UNORDNUNG. Das Universum scheint dem Unwissenden an der Oberfläche geordnet zu sein; das ist die ANERISTISCHE ILLUSION. Diese Ordnung, die «da» ist, wird dem Ur-Chaos eigentlich genauso AUFGEDRÄNGT, wie der Name eines Menschen über sein eigentliches Selbst gehüllt wird. Beispielsweise besteht die Aufgabe eines Wissenschaftlers darin, dieses Prinzip zu erfüllen, und manche brillieren damit ganz schön. Bei näherer Betrachtung jedoch geht Ordnung in Unordnung über, welches dann die ERISTISCHE ILLUSION darstellt.

Malaclypse der Jüngere, K. S. C. Principia Discordia


Und das Raumschiff Erde, dieser prächtige und mörderische Zirkus, setzte seine vier Billionen Jahre lange, spiralförmige Umlaufbahn um die Sonne fort; ich muss gestehen, seine Konstruktion ist so vollendet, dass seine Bewegung von keinem der Passagiere wahrgenommen wurde. Jene auf der dunklen Seite des Raumschiffs schliefen zumeist und unternahmen Reisen in Welten der Freiheit und der Phantasie; diejenigen auf der hellen Seite waren geschäftig in der Erfüllung der Aufgaben, die ihnen von ihren Herrschern auferlegt worden waren, oder sie saßen untätig herum und warteten auf den nächsten Befehl von oben. In Las Vegas erwachte Dr. Charles Mocenigo aus einem Albtraum und ging zur Toilette, um sich die Hände zu waschen. Er dachte an seine Verabredung mit Sherri Brandi für die kommende Nacht und hatte, glücklicherweise, noch keine Ahnung, dass das die letzte Begegnung mit einer Frau sein würde. Er suchte sich noch immer zu beruhigen und begab sich ans Fenster und betrachtete die Sterne - er war eben ein Spezialist, ohne irgendwelche Interessen außerhalb seines Arbeitsgebiets, und so stellte er sich vor, dass er zu ihnen aufsah und nicht zu ihnen hinaus. An Bord der TWA-Nachmittagsmaschine von New Delhi nach Hongkong, Honolulu und Los Angeles blickte R. Buckminster Fuller, einer der Wenigen, denen bewusst war, in einem Raumschiff zu leben, auf seine drei Armbanduhren, von denen eine die Ortszeit (5.30 Uhr nachmittags) angab, die andere die Zeit von Honolulu, seinem Bestimmungsort (2.30 Uhr am nächsten Morgen), und die Zeit in seinem Heimatort Carbondale, Illinois (3.30 Uhr am Morgen des vorangegangenen Tages). Im nachmittäglichen Paris drängten sich ganze Scharen von jungen Leuten durch die Menschenmassen und verteilten Flugblätter, die mit glühenden Worten der Welt größtes Rock-Festival und Kosmisches Fest der Liebe ankündigten, das Ende des Monats am Ufer des Totenkopfsees, in der Nähe von Ingolstadt, Bayern, stattfinden sollte. In Sunderland, England, erhob sich ein junger Psychiater vom Esstisch und eilte in die geschlossene Abteilung, um dem seltsamen Gebrabbel eines Patienten zuzuhören, der bereits seit einem Jahrzehnt kein Wort von sich gegeben hatte. «In der Walpurgisnacht wird es geschehen ... dann wird Seine Macht am größten sein ... dann werdet ihr Ihn sehen ... Punkt Mitternacht.» Irgendwo im Atlantik begegneten Howard der Delphin und ein paar seiner Freunde, die in der vormittäglichen Sonne dahineilten, einigen Haien und hatten einen grässlichen Kampf durchzustehen. In New York City rieb sich Saul Goodman seine müden Augen, als der Morgen über den Fenstersims gekrochen kam, studierte ein Memo über Karl den Großen und den Hofstaat der Illuminierten; Rebecca Goodman las unterdessen, wie die eifersüchtigen Priester von Bel-Marduk Babylon an die einfallende Armee des Cyrus verrieten, weil ihr junger König, Belsazar, den Liebeskult der Göttin Ishtar angenommen hatte. In Chicago lauschte Simon Moon unterdessen den Vögeln und wartete auf die ersten, zimtfarbenen Strahlen des anbrechenden Tages; neben ihm schlief Mary Lou Servix; sein Gehirn arbeitete lebhaft, und er dachte über Pyramiden und Regengötter nach, über Yoga und Sex und fünfdimensionale Geometrie; am meisten beschäftigte ihn jedoch das Ingolstädter Rock-Festival, und er fragte sich, ob alles wirklich so eintreffen würde, wie Hagbard Celine es vorausgesetzt hatte.

(Zwei Blocks nördlich, und zeitlich über vierzig Jahre zurück, hörte Simons Mutter Pistolenschüsse, als sie die Wobbly Hall verließ - Simon war Anarchist in der zweiten Generation -, und folgte der Menge, die sich vor dem Biograph Theater versammelte, wo ein Mann in einer schmalen Seitengasse lag und verblutete. Und am nächsten Morgen - am 23. Juli 1934 - erfuhr Billie Freschette von einer Aufseherin diese Nachricht in ihrer Zelle im Cook County Jail. In diesem Land des weißen Mannes bin ich die Niedrigste der Niedrigen, unterjocht, weil ich nicht weiß bin, und noch einmal unterjocht, weil ich kein Mann bin. Ich bin die Verkörperung alles Ausgestoßenen und Verachteten - die Frau, die Farbige, der Stamm, die Erde - von all dem, was keinen Platz in der Welt der weißen Technologie hat. Ich bin der Baum, der abgeholzt wurde, um Raum für die Fabrik zu schaffen, die die Luft verpestet. Ich bin der Fluss voller schmutziger Abwässer. Ich bin der Körper, den die Seele verachtet. Ich bin die Niedrigste der Niedrigen, der Dreck unter ihren Füßen. Und dennoch erwählte John Dillinger mich zu seiner Braut. Er tauchte tief in mein Innerstes. Ich war seine Braut, nicht so wie Ihre weißen Männer und Kirchen und Regierungen die Ehe kennen, wir waren ehrlich verheiratet. Wie der Baum mit der Erde vermählt ist, der Berg mit dem Himmel, die Sonne mit dem Mond. Ich hielt seinen Kopf an meine Brust und verwuschelte seine Haare, als sei es süß wie frisches Gras, und ich nannte ihn «Johnnie». Er war mehr als nur ein Mann. Er war wahnsinnig, aber nicht wahnsinnig, nicht wie ein Mann wahnsinnig werden kann, der seinen Stamm verlässt und unter feindseligen Fremden lebt und grob behandelt und verachtet wird. Er war nicht so wahnsinnig, wie alle anderen weißen Männer wahnsinnig sind, weil sie niemals das Leben in der Sippe kennen gelernt haben. Er war wahnsinnig, wie ein Gott wahnsinnig sein kann. Und jetzt erzählt man mir, er sei tot. «Nun», fragt die Aufseherin schließlich, «wollen Sie denn gar nichts dazu sagen? Seid ihr Indianer denn überhaupt Menschen?» Sie hatte ein wirklich böses Glimmen im Blick; den Blick einer Klapperschlange. Sie will mich weinen sehen. Sie steht da, wartet und starrt mich durch die Gitterstäbe an. «Hast du überhaupt keine Gefühle? Bist du wirklich ein Tier?» Ich sage nichts. Ich verziehe keine Miene. Kein Weißer wird jemals die Tränen einer Menominee sehen. Am Biograph Theater wendet sich Molly Moon voller Abscheu ab, als Souvenirjäger ihre Taschentücher ins Blut tauchen. Ich wende mich von der Aufseherin ab und blicke aus dem vergitterten Fenster hinauf zu den Sternen, und die Abstände zwischen ihnen scheinen größer als je zuvor. Größer und leerer. Tief in mir erlebe ich jetzt eine unendliche Leere, und sie wird nie wieder gefüllt werden können. Wenn ein Baum mit den Wurzeln herausgerissen wird, muss die Erde sich so fühlen wie ich mich jetzt. Die Erde muss lautlos schreien, wie ich lautlos schreie.) Aber sie verstand die symbolische Bedeutung der blutgetränkten Taschentücher; wie auch Simon es versteht.

Tatsächlich hatte Simon eine Erziehung genossen, die man nicht anders als funky bezeichnen kann. Mensch! Ich meine, wenn beide Elternteile Anarchisten sind, dann kann das Chicagoer Schulsystem in deinem Kopf eigentlich nur Unheil anrichten. Man stelle sich mich 1956 in einem Klassenzimmer vor, wo Eisenhowers Mobby-Dick-Gesicht an der einen und Nixons Captain-Ahab-Blick an der anderen Wand hängen, und zwischen beiden, vor dem unvermeidlichen amerikanischen Fetzen Stoff, steht Fräulein Doris Day, oder ihre ältere Schwester, und erzählt der Klasse, jeder solle ein Merkblatt mit nach Hause nehmen, das den Eltern weismachen soll, wie wichtig es für sie sei, an den Wahlen teilzunehmen.

«Meine Eltern wählen nicht», sage ich.

«Nun, dieses Merkblatt wird ihnen erklären, warum sie es tun sollten», sagt sie zu mir mit dem authentischen Doris-Day-Sunshine-Kansas-Cornball-Lächeln. Das Schuljahr hat gerade erst begonnen, und von mir hat sie noch nichts gehört.

«Das glaube ich nicht», sage ich höflich. «Sie glauben nicht, dass es irgendeinen Unterschied macht, ob Eisenhower oder Stevenson im Weißen Haus wohnen. Sie sagen, die Befehle kommen trotzdem von der Wall Street.»

Das wirkt wie ein Donnerschlag. Der ganze schöne Sonnenschein verflüchtigt sich. Auf so etwas hat man sie in der Schule, in der man alle diese Doris-Day-Repliken fabriziert, nicht vorbereitet. Das Wissen der Väter wird in Frage gestellt. Sie öffnet den Mund und schließt ihn wieder und öffnet ihn und schließt ihn, und am Ende nimmt sie solch einen tiefen Atemzug, dass jeder Knabe in der Klasse (wir befinden uns alle am Scheitelpunkt der Pubertät) beim Anblick ihres Busens, wie er sich hebt und senkt, ´nen Steifen kriegt. Ich meine, jeder betet in diesem Moment (außer mir natürlich, denn ich bin Atheist), dass er nicht aufgerufen wird; würde es nicht Aufsehen erregen, so würden sie ihren Ständer jetzt mit dem Geographiebuch runterknüppeln. «Das ist das Wunderbare in diesem Land», bringt sie schließlich heraus, «sogar Leute mit einer Meinung wie dieser können sagen, was sie wollen, ohne...
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Autor

Robert Shea, 1933 in New York geboren, studierte Englisch und Literaturgeschichte. Nach seinem Abschluss arbeitete er als freier Schriftsteller, schrieb Erzählungen und wurde vorübergehend Redakteur mehrerer Zeitschriften - u. a. vom «Playboy», wo er auch Robert Anton Wilson kennen lernte. Die beiden verfassten zwischen 1969 und 1971 ihre lgendär gewordene Romantrilogie. Robert Shea ist 1994 gestorben.Robert Anton Wilson, 1932 in New York geboren, studierte Mathematik, Elektrotechnik, Englisch, Pädagogik und machte seinen Abschluss schließlich in Psychologie. Nach diversen Jobs, u. a. als Mitarbeiter des «Playboy», wurde er Vizepräsident des Institute for the Study of Human Future in Berkeley. 2007 ist Robert Wilson nach längerer Krankheit gestorben.