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Das magische Fundbüro

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
180 Seiten
Deutsch
Schneiderbucherschienen am21.07.20221. Auflage
Ein Fundbüro voller Magie und Geheimnisse

Finjas Familie scheint etwas zu verbergen. Ihre Zeit verbringt Finja deshalb am liebsten am Strand mit dem alten Kapitän Bruno, der immer ein offenes Ohr für sie hat, und ihr von einem Drachenei erzählt, das ihm gestohlen worden ist. Dann lüftet Finja endlich das große Geheimnis, und sie entdeckt, dass sie magische Fähigkeiten hat, wie alle in ihrer Familie. Durch eine Geheimtür im Antiquitätengeschäft ihrer Eltern betritt sie das magische Fundbüro, das verzauberte Gegenstände und übernatürliche Wesen verbirgt. Hier lernt Finja mit anderen begabten Kindern, mit ihrer Magie umzugehen. Alle anderen bekommen einen fantastischen Gefährten, doch ausgerechnet ihrer lässt auf sich warten. Sollte sie vielleicht doch nach Kapitän Brunos verschwundenem Drachen suchen?

Geheimtüren, Labyrinthe und Steilklippen: Ein neuer magischer Ort für jüngere Leserinnen und Leser


Maike Stein ist in Berlin aufgewachsen. Bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte, machte sie Ausbildungen als Clown, Betriebswirtin und Fremdsprachenkorrespondentin, aber die Lust am Geschichtenerfinden und -erzählen war immer dabei. Neben dem Schreiben ist sie auch als Übersetzerin tätig.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Fundbüro voller Magie und Geheimnisse

Finjas Familie scheint etwas zu verbergen. Ihre Zeit verbringt Finja deshalb am liebsten am Strand mit dem alten Kapitän Bruno, der immer ein offenes Ohr für sie hat, und ihr von einem Drachenei erzählt, das ihm gestohlen worden ist. Dann lüftet Finja endlich das große Geheimnis, und sie entdeckt, dass sie magische Fähigkeiten hat, wie alle in ihrer Familie. Durch eine Geheimtür im Antiquitätengeschäft ihrer Eltern betritt sie das magische Fundbüro, das verzauberte Gegenstände und übernatürliche Wesen verbirgt. Hier lernt Finja mit anderen begabten Kindern, mit ihrer Magie umzugehen. Alle anderen bekommen einen fantastischen Gefährten, doch ausgerechnet ihrer lässt auf sich warten. Sollte sie vielleicht doch nach Kapitän Brunos verschwundenem Drachen suchen?

Geheimtüren, Labyrinthe und Steilklippen: Ein neuer magischer Ort für jüngere Leserinnen und Leser


Maike Stein ist in Berlin aufgewachsen. Bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte, machte sie Ausbildungen als Clown, Betriebswirtin und Fremdsprachenkorrespondentin, aber die Lust am Geschichtenerfinden und -erzählen war immer dabei. Neben dem Schreiben ist sie auch als Übersetzerin tätig.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783505150272
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum21.07.2022
Auflage1. Auflage
Seiten180 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.7897745
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Ein fast normaler Morgen

Wenn Finja enttäuscht war, flüchtete sie sich in ihre Höhle. So wie jetzt, früh am Morgen, im ersten Licht vor dem Sonnenaufgang. Denn sie war früh aufgewacht, und die Enttäuschung hatte sich im Schlaf nicht verflüchtigt.

Deshalb kletterte sie die felsige Klippe hinauf, während der steinige Strand unter ihr verlassen dalag. Finja streckte ihre linke Hand nach oben und schob sie in die Felsspalte etwas über ihrem Kopf. Sie hielt sich an dem rauen Stein fest und zog sich hoch. Nur noch drei Griffe bis zu ihrer Höhle. Die konnte sie auch mit geschlossenen Augen finden, aber trotzdem hatte sie die Augen weit offen.

Als Nächstes packte sie eine Baumwurzel. Der Baum stand wenige Meter über ihr am Klippenpfad und streckte seine Wurzeln weit über den Rand der Klippe hinab, bohrte sie unter ihr in den Fels. Nicht an unten denken. Finja schloss die Finger fest um die kräftige Wurzel. So früh am Morgen lag noch Tau auf der Rinde und kühlte ihre Handfläche.

Zwei Griffe noch. Sie tastete sich mit einem Fuß weiter hoch, drückte den anderen auf die schmale Felskante. Da war der Vorsprung. Finja stützte sich darauf. Von hier aus war es ganz leicht, und so schob sie sich kurz darauf in den schmalen Eingang ihrer Höhle. Nur ein Kind passte da hindurch.

Aber kurz hinter dem Eingang dehnte sich die Höhle zu beiden Seiten und nach oben aus. Finja setzte sich auf. Durch den Spalt, der ihr als Eingang diente, fiel ein wenig Morgenlicht herein. Blass zog es sich über den Boden bis zu ihren Füßen. Hinter ihr breitete sich Dunkelheit aus. Doch Finja wusste, dass die Höhle noch dreizehn Schritte weit in den Fels führte. Sie wusste, dass schräg links hinter ihr die Nische war, in der sie Kerzen und Streichhölzer aufbewahrte. Und Schokolade. Für Notfälle.

Heute brauchte sie nichts davon. Finja streckte sich lang auf dem Boden aus und legte den Kopf auf die verschränkten Arme. Es gab keinen besseren Platz, um dem Sonnenaufgang über dem Meer zuzusehen.

Von hier oben konnte sie weit über den Steinstrand am Fuß der Klippe blicken, während sie selbst unsichtbar für alle blieb, die dort herumliefen. Jetzt war der Strand allerdings verlassen. Bis auf die Möwen natürlich. Die krakeelten herum, schossen über das Meer oder schaukelten auf den kleinen Wellen in Strandnähe. Einige tippelten auch auf dem Kies herum. Ihre Schritte machten dabei natürlich kein Geräusch. Finja beneidete sie manchmal. Darum, dass sie jederzeit einfach auf und davon fliegen konnten.

Sicher, sie stritten oft um ihr Essen. Aber sonst schienen sie alles zu teilen. Niemand verstummte abrupt, wenn eine von ihnen neu dazukam. Sie sahen immer aus, als gehörten sie alle zusammen. Finja seufzte und drückte ihr Kinn fester auf ihren Unterarm. Der Wind strich kühl über ihre Wangen, streichelte ihre wilden Locken. Fürs Haarebürsten hatte sie keine Zeit gehabt. Und für einen Zopf waren ihre Haare zu kurz.

Die Sonne schickte knallrotes Licht über die Wellen, vertrieb die Morgenblässe.

»Guten Morgen, erster Sommerferientag«, murmelte Finja. Obwohl das kein guter Morgen war. Auch kein guter Tag. Ferien hatten selten gute Tage. Sie kniff die Augen zusammen. Als könnte sie so ihre Gedanken verscheuchen.

Gedanken wie:

Ob das Meer in Irland genauso aussah wie das Meer hier.

Ob Papa noch wusste, welches Buch er ihr zuletzt vorgelesen hatte. Wo sie aufgehört hatten.

Was für ein Job konnte wichtiger sein als ihre gemeinsame Zeit?

»Ein anderes Mal klappt es bestimmt«, hatte er gesagt. Wie schon das letzte Mal. Und das davor. Finja wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.

Unten, wo die Wellen über den Steinstrand ausliefen, kreischten plötzlich die Möwen laut auf. Ein großer silbergrauer Hund sprang über die Steine und scheuchte sie hoch. Es schien ihm Spaß zu machen. Den Möwen weniger. Ihr Kreischen klang noch schriller als sonst. Sie flatterten umher, schossen durch die Luft, hin und her, auf und ab, herum und herum, während der Hund unter ihnen bellte, hochsprang und nach ihnen schnappte. Erst ein scharfer Pfiff ließ ihn abrupt stoppen.

Ganz still stand er da. Die Möwen drehten noch eine laute Runde über ihm, dann zogen sie ab, um sich in einiger Entfernung wieder am Strand niederzulassen. Der Hund hatte den Kopf gesenkt und rührte sich nicht.

Ein blasser, hagerer Mann kam mit weiten Schritten heran. Sein langer schwarzer Mantel flatterte über dem Wasser. So nah, dass die Spritzer der auslaufenden Wellen ihn trafen. Finja kannte weder den Mann noch den Hund. Was seltsam war, denn in Lumpin kannten sich alle. Und wirklich niemand kam zum Urlaub hierher. Nicht einmal im Sommer. Sie schob sich näher an den Höhleneingang und beobachtete den Unbekannten mit seinem silbergrauen Hund.

Der Silbergraue hielt so still, dass alles an ihm zitterte. Er rührte sich nicht einmal, als eine Welle seine Pfoten umspülte. Am liebsten wäre Finja zu ihm gerannt, um ihn in die Arme zu nehmen.

Die Kiesel knirschten unter den Schuhsohlen des hageren Mannes. Er starrte auf den Boden, als suchte er etwas. Als würde das Wasser nicht alles wegspülen. Finja verdrehte die Augen.

Der hagere Mann hob ruckartig den Kopf, als hätte er ihre Gedanken gehört. Er musterte die Felswand. Finja erstarrte. Sie wusste, dass er sie nicht sehen konnte. Vom Strand aus wirkte ihr Höhleneingang nur wie ein Riss im Fels, halb verdeckt von Wurzeln und Gesträuch. Sie hatte das Tausende von Malen getestet. Von unten konnte man nicht in ihre Höhle hineinsehen.

Und trotzdem fühlte es sich an, als würde der hagere Mann ihr direkt ins Gesicht starren. Finja hielt den Atem an. Was sinnlos war. Aber sie konnte nicht anders. Sie zitterte unter diesem Blick wie der Silbergraue. Dort, wo sie die Brust gegen den Felsboden presste, spürte sie ihr Herz hämmern. Es war lauter als die Brandung.

Geh weg, geh weg, geh weg, geh weg, geh weg, geh weg, dachte Finja. Kein anderer Gedanke hatte Raum in ihrem Kopf. Geh weg, geh weg, geh weg, geh weg, geh -

Der hagere Mann drehte den Kopf nach links. Fort von ihr. Fort von ihrer Höhle. Finja wagte endlich wieder zu atmen. Aber nur ganz leise. Ihr Herzschlag dröhnte noch immer laut genug. Der Mann sah an der Felswand hoch und runter, als könnte er mit seinem Blick den Stein durchdringen. Dann wandte er sich plötzlich um und ging weiter.

Den Hund beachtete er nicht einmal, lief einfach an ihm vorbei. Und der Silbergraue blieb stocksteif stehen - bis der hagere Mann erneut einen schrillen Pfiff ausstieß. Da setzte sich der Hund sofort in Bewegung und rannte dem Mann hinterher. Er wich ihm nicht mehr von der Seite, nicht einmal, wenn der lange, flatternde Mantel ihm auf die Schnauze schlug.

Finja war froh, dass der hagere Mann sich immer weiter und weiter von ihr entfernte. Aber sie wünschte sich, sie hätte den Hund vor ihm retten können. Marou hätte sich gut um ihn gekümmert. Marou verstand sich mit anderen Hunden. Er hörte zwar nur auf Nilo und ignorierte alle anderen Menschen, aber zu Hunden war er immer freundlich. Zu allen Tieren eigentlich. Sogar zu Mamas Katze. Finja seufzte. Nilo hätte mit Marou am Strand sein müssen. Aber die beiden gingen nie so früh spazieren. In der Hinsicht passte er gut zu den anderen in ihrer Familie, weil die alle gern lang schliefen. Jannick nannte ihn sogar manchmal Papa zwo, seit er bei ihnen lebte. Aber dazu konnte Finja sich nicht durchringen, nicht mal im Scherz.

Sie blickte dem Silbergrauen und dem hageren Mann hinterher, der in der Ferne kleiner wirkte als ihr kleiner Finger. So ganz und gar nicht mehr angsteinflößend. Aber wenn sie an den Blick des Mannes dachte, kroch die lähmende Starre wieder durch Finjas Körper. Hoffentlich blieb der nicht in Lumpin. Hoffentlich war das auch nur so ein Durchreisender. Und hoffentlich einer, der nicht in den Laden von Mama und Nilo wollte.

Die Sonne hatte ihre Röte abgeschüttelt. Knallgelb stand sie am hellblauen Himmel. Es würde ein heißer Tag werden. Finja schob sich vom Eingang der Höhle weg und setzte sich auf. Zeit aufzubrechen.

Aber sie konnte nicht einfach denselben Weg zurück nehmen. Denn wenn Frau Grimm, die gleich unten am Strand ihren Morgenspaziergang machen würde, sie an der Klippe herumklettern sah, würde sie unweigerlich Mama davon erzählen. Aus Besorgnis. Weil das schrecklich gefährlich ist, Kind. Finja schnaubte.

Mama wäre enttäuscht. Weil sie ihr beim ersten Mal versprochen hatte, keine Kletterausflüge mehr zu machen. Was eine Lüge gewesen war. Und Finja wollte nicht noch einmal lügen müssen. Sie brauchte einen anderen Weg aus der Höhle.

Dreizehn Schritte brachten sie zur hinteren Wand. Hierher drang das Licht nicht mehr vor. Finja legte die Hände an den trockenen, kühlen Fels. Sie tastete über den rauen, manchmal scharfkantigen, manchmal glatten Stein, bis sie die schmale Spalte darin fand. Wie schon oft zuvor streckte sie einen Arm hinein. Das war ganz leicht. Und bis zur Schulter passte sie auch ohne Probleme hindurch. Aber den Kopf musste sie zur Seite drehen.

Was, wenn sie stecken blieb? Was, wenn sie in der Spalte klemmte und nicht mehr vor oder zurück kam? Würde sie dann feststecken, bis sie verdurstete? Wann würde ihre Familie ihre Abwesenheit bemerken? Wie lange würden sie nach ihr suchen? Würde irgendwann ein anderes Kind ihr Skelett finden, immer noch zwischen den Felswänden eingeklemmt?

Die Fragen rasten durch ihren Kopf, hielten sie fest. Finja atmete ganz vorsichtig. Was, wenn die Spalte zu...
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Maike Stein ist in Berlin aufgewachsen. Bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte, machte sie Ausbildungen als Clown, Betriebswirtin und Fremdsprachenkorrespondentin, aber die Lust am Geschichtenerfinden und -erzählen war immer dabei. Neben dem Schreiben ist sie auch als Übersetzerin tätig.