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Die Toten von Ascona

Eine Lago Maggiore Story
tolino mediaerschienen am01.07.2017
Die Geschichte spielt in Frankfurt und in Italien. Der Frankfurter Anlageberater Philipp Sandter will sein Leben neu ordnen und zieht, gemeinsam mit seiner Frau Silvia, an den Lago Maggiore in eine große Villa mit traumhaft schönem Seeblick. Sein Büro in Frankfurt überlässt er seiner engsten Vertrauten Luisa, mit der ihm eine ganz besondere Beziehung verbindet. Luisa hat schlechte Nachrichten für ihn und bittet ihn, schnellstens nach Frankfurt zu kommen, weil die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen einem Börsengang ermittelt. Philipp, dessen Ehe schon seit Jahren nur noch auf dem Papier besteht, muss sich vor seiner Abreise noch Unterlagen aus seiner Villa holen. Dabei belauscht er ein Gespräch seiner Frau mit einem Unbekannten, das ihn doch sehr beunruhigt. Silvia, der Philipp bereits gesagt hat, dass er sich von ihr trennen will, versucht alles, um ihren hohen Lebensstandard beizubehalten. Sie hat auch schon einen Plan, wie sie an Philipps großes Vermögen kommen kann. Philipp spürt, dass Silvia etwas im Schilde führt und ist von nun an besonders wachsam. Die Ereignisse überschlagen sich......

Karin B. Redecker absolvierte eine Verlagsausbildung bei einer großen Frankfurter Tageszeitung. Lange Jahre lebte sie in Italien und hat dort mit dem Romanschreiben angefangen. Zuvor war sie viele Jahre Redakteurin im eigenen Verlag. Als leidenschaftliche Hobbygärtnerin betreibt und betreut sie außerdem redaktionell das Gartenportal www.garten-hobby-welt.de. Geübt durch Redaktionsarbeit fällt es ihr leicht, Geschichten aufzuschreiben.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,99

Produkt

KlappentextDie Geschichte spielt in Frankfurt und in Italien. Der Frankfurter Anlageberater Philipp Sandter will sein Leben neu ordnen und zieht, gemeinsam mit seiner Frau Silvia, an den Lago Maggiore in eine große Villa mit traumhaft schönem Seeblick. Sein Büro in Frankfurt überlässt er seiner engsten Vertrauten Luisa, mit der ihm eine ganz besondere Beziehung verbindet. Luisa hat schlechte Nachrichten für ihn und bittet ihn, schnellstens nach Frankfurt zu kommen, weil die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen einem Börsengang ermittelt. Philipp, dessen Ehe schon seit Jahren nur noch auf dem Papier besteht, muss sich vor seiner Abreise noch Unterlagen aus seiner Villa holen. Dabei belauscht er ein Gespräch seiner Frau mit einem Unbekannten, das ihn doch sehr beunruhigt. Silvia, der Philipp bereits gesagt hat, dass er sich von ihr trennen will, versucht alles, um ihren hohen Lebensstandard beizubehalten. Sie hat auch schon einen Plan, wie sie an Philipps großes Vermögen kommen kann. Philipp spürt, dass Silvia etwas im Schilde führt und ist von nun an besonders wachsam. Die Ereignisse überschlagen sich......

Karin B. Redecker absolvierte eine Verlagsausbildung bei einer großen Frankfurter Tageszeitung. Lange Jahre lebte sie in Italien und hat dort mit dem Romanschreiben angefangen. Zuvor war sie viele Jahre Redakteurin im eigenen Verlag. Als leidenschaftliche Hobbygärtnerin betreibt und betreut sie außerdem redaktionell das Gartenportal www.garten-hobby-welt.de. Geübt durch Redaktionsarbeit fällt es ihr leicht, Geschichten aufzuschreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783739398167
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.07.2017
Seiten258 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse764
Artikel-Nr.8035374
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Silvia kauft ein

»Wie gefällt ihnen denn dieser Mantel?«, fragte die junge Boutique-Verkäuferin mit einem gequält süffisanten Lächeln und reichte ihn schwungvoll der eleganten Dame in die Umkleidekabine. Ohne jedoch den Vorhang zur Seite zu ziehen. Zugleich schaute sie mit einem verdrossenen Blick zu ihrer älteren Kollegin und verdrehte dabei genervt die Augen. Aber so, dass es die Kundin nicht sehen konnte. Dann machte sie ein paar eindeutige Faxen und tippte geräuschlos auf ihre Armbanduhr, um ihrer Kollegin zu signalisieren, dass bereits in wenigen Minuten Feierabend sei. Die amüsiert schauende Kollegin grinste sie mit einem Achselzucken nur verschmitzt an und war bereits dabei, die anprobierte und verstreut herum liegende Ware wieder ins Regal zu räumen. Konnten denn diese exzentrischen Kundinnen, die doch den ganzen Tag nichts anderes zu tun hatten, nicht früher einkaufen gehen? Aber nein, kurz vor Ladenschluss müssen ja diese verwöhnten Ladys unsereins drangsalieren, dachte sie ärgerlich. Denn sie wollte heute zügig fertig werden und den Laden sofort nach Ladenschluss verlassen. Sie hatte sich mit ihrem Mann in einem Restaurant verabredet.

Es war bereits der sechste Mantel, der herbeigeholt wurde und keiner wollte der anspruchsvollen Kundin so recht gefallen.

»Sehr wählerisch, die Dame«, zischte die jüngere Verkäuferin leise ihrer Kollegin im Vorbeigehen zu und zog einen weiteren Mantel aus dem Kleiderständer. »Bitte bringen Sie mir diesen eine Nummer kleiner«, tönte es gleich darauf arrogant aus der Kabine. Ein braun gebrannter ausgestreckter Arm, mit reichlich Schmuck behangen, reichte einen dunkelblauen Kaschmirmantel aus der leicht geöffneten Kabinentür heraus. »Sehr gern, Signora Sandter!«

Sie holte eilig den Mantel in einer kleineren Größe und gab ihn an die Kundin mit einem »Prego Signora« weiter. Kurz darauf öffnete sich mit einem Schwung die Kabinentür und Signora Sandter, eine gepflegte und elegante Mittvierzigerin, trat heraus und schaute sich selbstgefällig im Spiegel an.

»Nun, was meinen Sie? Der sieht doch gut aus, oder?« Dabei drehte sie sich schwungvoll nach allen Seiten und lächelte ihrem Spiegelbild selbstgefällig zu. Ohne eine Antwort auf ihre Frage abzuwarten, meinte sie bestimmt: »Ja, der ist schön, den nehme ich. Bitte legen Sie ihn zu den anderen Sachen und schicken Sie mir alles zusammen nach Hause. Die Adresse haben Sie ja.«

»Sehr gern Signora. Da haben Sie sich ja wieder einmal das beste Stück ausgesucht. Wie immer haben Sie einen exzellenten Geschmack bewiesen«, säuselte die Verkäuferin und nahm den Mantel in Empfang, um ihn zu den anderen, nicht weniger teuren Kleidungsstücken, auf den Tresen zu legen.

Die Kundin reichte ihr ihre Kreditkarte und die übliche Bezahl-Prozedur wurde in der kleinen, exklusiven Boutique abgewickelt.

»Einen schönen Tag noch und beehren Sie uns bald wieder«, flötete sie der Kundin beim Öffnen der Ladentür hinterher und schaute noch einige Sekunden neidisch der eleganten Frau nach, bis diese die Straße überquert hatte.

»So ein Leben wie die möchte ich auch mal haben. Gerade mal so nebenbei viertausend Franken ausgeben. Und alles natürlich nur vom Feinsten«, seufzte sie neidisch und wiegte dabei ihren Kopf hin und her. Schnell schloss sie die Ladentür ab und schaute dabei ihre Kollegin, die bereits im Mantel vor ihr stand, mit einem bedauernden Achselzucken an.

Silvia Sandter war eine auffällige Erscheinung. Stets perfekt und teuer gekleidet, mit einer untadeligen Frisur und nie ohne eines ihrer wertvollen Schmuckstücke.

Dass sie der gehobenen Gesellschaftsschicht angehörte, sah man auf den ersten Blick und sie demonstrierte dies auch gern in der Öffentlichkeit.

Es war ihr wichtig, dass jeder hier in Ascona sie mit gebührendem Respekt behandelte. Niemals sollte man auch nur annähernd vermuten, dass sie vielleicht aus ärmlichen Verhältnissen stammen könnte. Dieser Gedanke war ihr unerträglich.

Für die Leute war sie die schöne Ehefrau von Philipp Sandter, dem erfolgreichen und äußerst betuchten deutschen Anlageberater, der mit ihr oben in Ascona, ganz in der Nähe des Monte Verità , dem Berg der Wahrheit, in einer Luxusvilla wohnte und ein sehr zurückgezogenes Leben führte.

Man tuschelte, dass er sich ganz vom Berufsleben zurückgezogen habe. Aber etwas Genaues wusste niemand so recht. Man war diskret in dieser noblen, italienischsprachigen Ecke der Schweiz, in der so einige Millionäre aus aller Herren Länder ihr Domizil aufgeschlagen hatten. Und alle lebten gut davon. Der Kanton, der die Steuern kassierte, die Handwerker, die immer gut zu tun hatten, wie auch die Geschäftsinhaber der teuren, exklusiven Läden, die gern die Fränkli der Reichen entgegennahmen. Und Habenichtse wollte man hier sowieso nicht haben, die sollten sich besser fernhalten und diesen exklusiven Ort am besten meiden.

Silvia schlenderte langsam durch die engen Gassen der Altstadt von Ascona, bevor sie sich zum Abschluss ihres Einkaufsbummels an einen der kleinen Restauranttische auf der Piazza Motta setzte, um in der warmen Herbstsonne noch ein Glas Champagner zu trinken. Sie hatte noch keine Lust nach Hause zu gehen - in ihre Einöde - wie sie ihr neues Domizil gern nannte.

Seit ihrem Umzug vor einem Jahr von Frankfurt nach Ascona lebte sie mit ihrem Mann sehr zurückgezogen. Was sie aber so gar nicht freute.

Sie war eine gesellige Natur, die gern im Mittelpunkt gesellschaftlicher Ereignisse stand und ihr unfreiwilliger Rückzug aus dem Frankfurter Gesellschaftsleben entsprach überhaupt nicht ihren Vorstellungen. Sie nahm es Philipp übel, dass sie beide seit ihrem Umzug keine Einladungen mehr ausgesprochen hatten. Er sträubte sich auch gegen jegliche Versuche ihrerseits, Einladungen anzunehmen. Geschweige denn, selbst welche auszusprechen. Lediglich die umliegenden Nachbarn durfte sie nach längerem Lamentieren auf einen kleinen Begrüßungsschluck einladen. Aber es waren alles nur ältere Leute, die schon sehr lange hier wohnten und deshalb für sie nicht von Interesse. Sie verstand Philipp überhaupt nicht und sehnte sich zurück nach Frankfurt. Dort hatte sie ihren eigenen Freundeskreis, unabhängig von ihrem Mann, der fast immer nur in Geschäften unterwegs war.

Sie war Mitglied im Golf- und Tennisklub, wenn auch in beiden Sportarten nicht besonders erfolgreich. Aber das Klubleben bot ihr zwangsläufig die gesellschaftliche Abwechslung, die sie brauchte. Die vielen Feste und die kleineren Flirts mit den männlichen Mitgliedern waren für sie das Lebenselixier, das sie beflügelte. Auch die eine oder andere Affäre hatte sich hier angebahnt. Sie brauchte die Bewunderung der Männer und eine Bestätigung dafür, begehrt zu werden. Das alles vermisste sie schmerzlich, seit sie hier an den See gezogen waren. Aber sie hatte keine andere Wahl, wollte sie nicht auf all den Luxus verzichten.

Philipp hatte sich schon seit einiger Zeit sehr verändert. Er konnte und wollte ihr das alles nicht mehr bieten. Sie verstand ihn immer weniger.

Als sie Philipp kennenlernte, war sie vierundzwanzig Jahre alt und anfangs tatsächlich in ihn verliebt. Wenn sie auch heute nicht mehr genau sagen konnte, wen sie mehr geliebt hatte, ihn oder sein Geld.

Er war zwanzig Jahre älter als sie, war damals vierundvierzig Jahre alt und sah wirklich sehr gut aus. Groß, leicht ergraute Schläfen, schöne braune Augen und stets sehr gepflegt. Wenn er sie mit seinem Jaguar von ihrer damaligen Firma abholte, in der sie als zweite Sekretärin beschäftigt war, spürte sie die neidischen Blicke ihrer Kolleginnen, die ihr vom Fenster aus nachsahen. Zur anfänglichen Verliebtheit kam jedoch schon bald die Berechnung und ihr war klar, dass sie sich diesen Mann unbedingt angeln musste. Sie hatte sicherheitshalber ein bisschen nachgeholfen und heimlich die Pille abgesetzt. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sie kurz darauf schwanger wurde. Genauso hatte sie sich das vorgestellt. Und ihr Plan sollte aufgehen.

Philipp fiel anfangs aus allen Wolken und war sehr überrascht. Ja fast schockiert. Natürlich hatte er vorausgesetzt, dass Silvia die Pille nahm. Trotzdem machte er ihr, wie von ihr kalkuliert, einen Heiratsantrag und es gab für sie kein Halten mehr. Diesen Mann wollte sie heiraten und endlich so leben, wie es sich für sie gehörte. Luxuriös und ohne Sorgen für die Zukunft.

Dass sie im sechsten Monat eine Fehlgeburt hatte, konnte sie schließlich nicht vorhersehen, aber es kam ihr nicht ungelegen, da sie eigentlich überhaupt keine Kinder haben wollte und ihre Schwangerschaft nur ein Mittel zum Zweck war. Und dieser Zweck war erfüllt. Philipp hatte sie aus Anstand geheiratet, wie sie anfangs dachte.

Nach ihrer Fehlgeburt merke sie aber sehr schnell, dass auch ihm Kinder unwichtig waren. Mittlerweile wusste sie, das hatte er ihr in einem Streit gesagt, dass er sie nur geheiratet hatte, weil er ein junges, hübsches und repräsentatives Aushängeschild als Geschäftsmann brauchte, das er auf Veranstaltungen und Partys vorzeigen konnte. Sozusagen als schmückendes Beiwerk zu seiner Person. Schließlich war sie damals, wie auch heute, eine wunderschöne Frau, nach der sich nicht nur die Männer umdrehten. Seine Liebe zu ihr hielt sich demnach in Grenzen und sie war sich nicht sicher, ob er sie überhaupt jemals geliebt hatte. Er sah in ihr die attraktive Frau an seiner Seite, die ihm den ganzen unangenehmen Kleinkram der unvermeidlichen privaten Dinge abnahm.

Sie bekam ein großzügiges Budget, um den Haushalt zu führen und die Villa, mit nobler Frankfurter Adresse, zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt für wichtige und einflussreiche Leute zu machen. Das erwartete Philipp von ihr. Sie...
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