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Lieb mich, allein kann ich es nicht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
294 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am21.09.20211. Auflage
Die junge Prostituierte Mia kompensiert die Leere ihres unerfüllten Lebens mit Sucht und Flucht in selbstverletzende Verhaltensweisen. Bis plötlich Roman daherkommt. Wie der weiße Ritter aus vergangenen Sagen tritt er plötzlich in ihr Leben und schenkt ihr Hoffnung auf ein Leben in sicherer Normalität. Die ersten Wochen und Monate der frisch Verliebten sind wunderschön. Doch es dauert nicht allzu lange bis sich der Traum in einen Albtraum wandelt.

Mia Müller ist ein stilles Wasser mit tiefem Grund. Lange Zeit hatte sie mit psychischen Problemen zu kämpfen, bis sie das Schreiben als Ventil für Ihre Gefühle und Ihre Erinnerungen entdeckte. In diesem autobiografischen Roman bindet sie ihre Vergangenheit zwischen zwei Buchdeckel, um sie abzuschließen, in ein Regal zu stellen und ein neues Kapitel in ein gesünderes Leben zu beginnen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextDie junge Prostituierte Mia kompensiert die Leere ihres unerfüllten Lebens mit Sucht und Flucht in selbstverletzende Verhaltensweisen. Bis plötlich Roman daherkommt. Wie der weiße Ritter aus vergangenen Sagen tritt er plötzlich in ihr Leben und schenkt ihr Hoffnung auf ein Leben in sicherer Normalität. Die ersten Wochen und Monate der frisch Verliebten sind wunderschön. Doch es dauert nicht allzu lange bis sich der Traum in einen Albtraum wandelt.

Mia Müller ist ein stilles Wasser mit tiefem Grund. Lange Zeit hatte sie mit psychischen Problemen zu kämpfen, bis sie das Schreiben als Ventil für Ihre Gefühle und Ihre Erinnerungen entdeckte. In diesem autobiografischen Roman bindet sie ihre Vergangenheit zwischen zwei Buchdeckel, um sie abzuschließen, in ein Regal zu stellen und ein neues Kapitel in ein gesünderes Leben zu beginnen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754369647
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum21.09.2021
Auflage1. Auflage
Seiten294 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8036054
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

FRÜHLINGSGEFÜHLE

Der Tag im April ist ein überaus schöner, sonniger Frühlingstag, an dem die Straßen und Cafés voller geschäftiger Menschen sind, die den Sommer herbeisehnen. Heute sollen wir uns endlich treffen. Eigentlich waren wir vor ein paar Wochen bereits schon einmal verabredet, aber ich hatte aus irgendwelchen unwichtigen Gründen meines launenhaften Alltags, wie beispielsweise der Angst vor Menschen und dem, was vor mir liegen wird, abgesagt. Nun ein erneuter Versuch. Ich sitze mit schwarzem Rock und Shirt sowie schwarzen, halterlosen Strümpfen - die hatte er sich gewünscht - auf einer Bank in der Nähe des Busbahnhofs. Jetzt vibriert das Handy. Er stehe mit seinem Auto um die Ecke ein paar Meter weiter vor dem Schreibwarenladen, schreibt er. Ich stehe begleitet von einem tiefen Atemzug auf und versuchte mir meine Aufregung nicht anmerken zu lassen. Vor dem ersten Treffen bin ich immer aufgeregt. Ich weiß, dass wenn ich erst einmal im Auto sitze, wird eine vorerst scheue Welle der Erleichterung meinen Körper durchströmen. Die beruhigende Stimme in meinem Kopf redet unaufhörlich auf mich ein, aber eine große Hilfe ist sie letztendlich nicht. Die Schritte dorthin sind immer eine kleine Überwindung. Da an diesem Tag die Sonne nur so vom Himmel knallt, setze ich meine Sonnenbrille auf. Jetzt fühle ich mich ein wenig sicherer Ich habe heute extra meine Haare mit dem Glätteisen bearbeitet und sie in eine vorzeigbare Form gezwungen, denn schließlich will ich einen guten Eindruck machen. Und nebenbei auch mir selbst gefallen. Als ich auf die Stelle zulaufe, die er beschrieben hatte, atme ich noch einmal tief durch und versuche meinen Gang nicht gehetzt wirken zu lassen. Ich habe das Gefühl alle würden mich mit meinen hochhackigen Schuhen und dem kurzen Rock anstarren. Ich fühle mich unwohl und unangenehm beobachtet, sollte das auch nur meine eigene verzerrte Wahrnehmung und illusorische Einbildung sein. Als ich um die Ecke biege, erkenne ich ihn sofort. Er steht vielleicht zehn Meter entfernt neben einem großen, schwarzen Audi. Er trägt eine schwarze Anzughose und dazu ein weißes Poloshirt, das im starken Kontrast zu seiner gebräunten Haut steht. Mein erster Eindruck: Ein selbstbewusster, gutaussehender Geschäftsmann, der höchst wahrscheinlich viel Wert auf Oberflächlichkeiten und Statussymbole legt. Ein teures Auto, eine ansehnliche Position im Beruf, feine Kleidung und eine schöne Frau an der Seite. Sofort zwingt sich mir ein Bild seiner Wohnung in den Kopf. Weite, freie Flächen ohne viel Schnickschnack, Räume in Grau, Weiß und Schwarz . Er trägt auch eine Sonnenbrille und telefoniert. Als ich auf ihn zugehe, beendet er das Gespräch, legt auf und begrüßt mich. Etwas unsicher geben wir uns die Hand, ich lache schüchtern. Die Sonnenbrille wird er während des gesamten Treffens kein einziges Mal absetzen. Später werde ich mich manchmal fragen, ob aus Unsicherheit oder einfach aus einem Unbewusstsein gegenüber der Tatsache, dass diese Geste manchen Menschen als Unhöflichkeit negativ aufstoßen würde. Wir steigen in sein Auto ein und fahren los. Raus aus der Stadt. Er hatte mir schon während des vorangegangenen SMS-Kontakts versichert er wüsste einen geeigneten Ort im Wald, der sich am nördlichen Ende der Stadt, direkt an diese anschließen würde. Der erste Gedanke, der mir in dem Moment, in dem ich um die Ecke bog, durch den Kopf schoss und ihn das erste Mal sah, war: Oh nein. Er sieht gut aus. Der fremde Mann hat eine tiefe, ruhige und überaus angenehme Stimme und scheint eine lockere Art zu haben, denn er spricht während der Fahrt ganz ungezwungen und offen mit mir. Als hätte er mich mit der ersten Berührung unseres Handschlags in seine Welt gezogen, leitet er uns mit seinem Charme durch die nächste Stunde, das Steuer stets in seinen Händen. Ich entspanne mich und lasse mich auf das Gespräch ein. In dem Augenblick war mir noch nicht klar, dass ich mich in das geballte, intensive Leben, das seine ganze Person durchfließt, verlieben würde. Mir war nicht klar, dass ich mit ihm einen Weg betrat, auf dem ich mich für immer verändern sollte. Dass mit ihm die Liebe in mein Leben trat, die ich mir immer wünschte und nach der ich mich mein ganzes Leben gesehnt hatte. Dass die Hoffnung auf Liebe, die mich Jahre zuvor davor bewahrt hatte mir mein Leben zu nehmen, sich nun manifestieren sollte. Diese Liebe sollte mein Herz so sehr verletzen, dass selbst heute noch ein Stück fehlt, welches er damals mit sich nahm und mir niemals wieder aushändigte. Ich wusste nicht, dass er mir einen Tod bringen würde, den ich nicht vergessen kann. Schuld und Leid. Ich wusste nicht, dass ich vor lauter Angst vor dem Glücklichsein ihn für immer von mir stoßen würde. Ich wusste nicht, dass seine Lebendigkeit mich aus meiner Betäubung reißen würde. Dass dies Schmerzen mit sich bringt, hätte mir klar sein müssen.

Ich steige in sein Auto ein. Mein Herz pocht immer noch. Ich fühle mich minderwertig, so wie der dickliche, unscheinbare Manager mit dem Klemmbrett zwischen den Händen und der biederen Brille auf der unförmigen Nase neben seinem strahlenden Star mit dem perfekten Körper, dem perfekten Gesicht und dem perfekten Lächeln darin. Ich gebe wie immer mein bestes, versuche mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Später wird er einmal lautstark ausatmen, lächeln und mir sagen ich sei immer so cool. Kalt wohl. Oder professionell. Er riecht gut, ich mag das Parfum, aber der Geruch darunter ist unschlagbar. Der Duft - sein Duft - der an allem haftet, das ihn umgibt. An seinem Auto, seiner Wohnung und meinen Haaren nach einer Nacht. Diesen Duft nehme ich liebend gerne nach Hause, trage meine Haare zuhause viel häufiger offen als ich es für gewöhnlich tue. Das ist auch der Duft, der tief in die Fasern des T-Shirts gekrochen sein soll, welches ich mir so oft herbeisehne. Sein Shirt, zu groß für mich, aber ich will es trotzdem haben. Am Abend zum Schlafen hineinschlüpfen und es am Morgen nicht mehr hergeben wollen. Das T-Shirt meines Freundes - wie im Film. Wahlweise würde ich mich wohl auch mit seiner Sweatjacke oder einem Pullover zufriedengegeben. Wir fahren los.

Machst du das öfter? , frage ich. Mein Standardspruch beim ersten Treffen, um die Stimmung aufzulockern.

Eigentlich nicht , lautet seine Antwort.

Was dahintersteckt habe ich nie erfahren. Nein, ich mache das nicht öfter, aber ich möchte mir die Unsicherheit des ersten Mals nicht auf die Stirn schreiben lassen? Oder Ja, aber ich möchte nicht zugeben, dass ich ein Draufgänger bin, der durch die Betten der Welt hüpft und es gut findet, dafür zu bezahlen? Ja was denn nun? Oder doch irgendetwas dazwischen? Graustufen und schmale Grate sind zahlreich im Leben. Vielleicht auch allumfassend. Ein Schritt zu weit nach links und ich stürze in die Schlucht, in der Dinge auf mich lauern, die mir nichts als Schaden zufügen. Schwarz und Weiß sind wunderschön und können gleichzeitig so schrecklich sein. Will ich ein Leben in Grau?

Und du? , gibt er zurück.

Ja also, manchmal eben, um mir eben was dazuzuverdienen. So kann ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.

Auch ein Standardspruch. Völliger Blödsinn und selten habe ich so gelogen, aber für den Moment gibt es kaum etwas Passenderes, das ich von mir hätte geben können.

Ja klar, das würde ich auch machen, wenn ich eine Frau wäre. Wirklich. Ist doch voll praktisch.

Wirklich, wirklich? Oder lügst du genauso gut wie ich? Das stößt mir auf, irgendetwas in mir ist getroffen. Wir gleiten hinaus aus der Stadt, dem Stadtkern den Rücken kehrend, auf sein Plätzchen im Wald zu, das er ausfindig machte. Er erzählt was er so macht, ich erzähle was ich so mache.

Selbstständig seit vier Jahren, wollte immer schon mein eigener Chef sein, weißt du. Hab ne Firma, wir verkaufen Bürobedarf, machen Kundendienst. Mein Einsatzgebiet reicht 200 Kilometer in alle Himmelsrichtungen, wir decken quasi den ganzen Raum hier ab. Ziemlich viel Stress, manche Kunden sind zum Kotzen, aber es macht Spaß.

Hm , dagegen ist mein Lebenslauf nicht gerade sehr vorzeigbar. Ich wollte eigentlich mein Abitur nachholen, aber ich kam mit dem BWL überhaupt nicht klar. Und mein Mathe ist auch im Keller. Deswegen habe ich gerade Leerlauf, weiß noch nicht, was ich ab Oktober machen möchte.

Ja, verstehe ich, Betriebswirtschaft hats schon in sich , entgegnet er selbstbewusst, aber, wenn man den Dreh erst einmal raushat, ist das gar nicht so schwierig. Wenn du dabei Hilfe brauchst, du hast ja meine Nummer.

Danke, aber hat sich erledigt.

Oh man, ich hatte echt Sorgen muss ich sagen. Er lacht. Man weiß ja nie, an wen man da gerät. Ich meine man kann ja sonst was schreiben und am Ende steht ne 40-jährige mit hundert Kilo vor mir. Aber du bist ja echt hübsch. Schöne Augen.

Ich muss lächeln.

Und was hättest du gemacht, wenn ich die...
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Autor

Mia Müller ist ein stilles Wasser mit tiefem Grund. Lange Zeit hatte sie mit psychischen Problemen zu kämpfen, bis sie das Schreiben als Ventil für Ihre Gefühle und Ihre Erinnerungen entdeckte. In diesem autobiografischen Roman bindet sie ihre Vergangenheit zwischen zwei Buchdeckel, um sie abzuschließen, in ein Regal zu stellen und ein neues Kapitel in ein gesünderes Leben zu beginnen.