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Psychologie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
482 Seiten
Deutsch
UTB GmbHerschienen am27.09.20213. aktual. Aufl
Das Grundlagenwerk zur Psychologie - neu überarbeitet! Der Band soll in der 3., überarbeiteten Auflage den kleinsten gemeinsamen Nenner an psychologischem Grundwissen aufzeigen. Die einzelnen Kapitel verschaffen Einblicke in das Wissenschaftsverständnis und die Methoden der Psychologie sowie in wichtige Bereiche der psychologischen Forschung (Gehirnfunktionen, Bewusstsein, Wahrnehmung, Lernen, Denken etc.), ergänzt um praktische Anwendungsbeispiele.

UniProf. i. R. Dr. Rainer Maderthaner lehrt an der Universität Wien und an der Fachhochschule Wiener Neustadt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR27,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
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E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR26,99

Produkt

KlappentextDas Grundlagenwerk zur Psychologie - neu überarbeitet! Der Band soll in der 3., überarbeiteten Auflage den kleinsten gemeinsamen Nenner an psychologischem Grundwissen aufzeigen. Die einzelnen Kapitel verschaffen Einblicke in das Wissenschaftsverständnis und die Methoden der Psychologie sowie in wichtige Bereiche der psychologischen Forschung (Gehirnfunktionen, Bewusstsein, Wahrnehmung, Lernen, Denken etc.), ergänzt um praktische Anwendungsbeispiele.

UniProf. i. R. Dr. Rainer Maderthaner lehrt an der Universität Wien und an der Fachhochschule Wiener Neustadt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783846355404
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.09.2021
Auflage3. aktual. Aufl
Seiten482 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse12810 Kbytes
Artikel-Nr.8077705
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 131.1 Trivialpsychologie und Psychologie als Wissenschaft 131.2 Seelenvorstellungen und Religion 161.3 Philosophie als Vorläuferin der Psychologie 201.4 Die Entwicklung der akademischen Psychologie 222 Definition, Ziele und Positionen der Psychologie 292.1 Definitionen von Psychologie 292.2 Allgemeine Zielsetzungen wissenschaftlicher Psychologie 312.3 Kontroversielle Grundannahmen der Psychologie 392.4 Gegenwärtige Forschungsorientierungen der Psychologie 503 Forschungsmethodik der Psychologie - Grundbegriffe der psychologischen Methodenlehre und Statistik 553.1 Wissenschaftlichkeit 563.2 Von der Empirie zur Theorie 563.3 Fälle und Variablen 593.4 Kausalität und Wahrscheinlichkeit 633.5 Relationen und Funktionen 683.6 Beschreibende und hypothesenprüfende Statistik 703.7 Forschungsmethoden der Psychologie 813.8 Forschungsablauf 964 Psyche und Bewusstsein 1034.1 Menschliche Informationsverarbeitung 1034.2 Bewusstseinszustände 1084.3 Besondere Aspekte des Bewusstseins 1245 Wahrnehmung und Interpretation 1315.1 Psychophysik 1325.2 Biologische Grundlagen visueller Wahrnehmung 1355.3 Raumwahrnehmung 1395.4 Objektwahrnehmung 1405.5 Gesichtswahrnehmung 1465.6 Bewegungswahrnehmung 1505.7 Farbwahrnehmung 1535.8 Akustische Wahrnehmung 1545.9 Andere Sinne 1596 Lernen und Anpassung 1676.1 Umwelt und Verhalten 1686.2 Aktivierung und Lernen 1706.3 Speicherstrukturen des Gehirns 1756.4 Neuronale Netzwerkmodelle 1806.5 Habituation 1846.6 Prägungsartiges Lernen 1856.7 Klassische Konditionierung - Signallernen 1866.8 Instrumentelles Konditionieren - Erfolgslernen 1906.9 Fertigkeiten - Motorisches Lernen 1956.10 Kognitives Lernen - Kategorien, Begriffe und Schemata 1976.11 Imitationslernen - Beobachtungslernen - Modelllernen 2007 Gedächtnis und Wissen 2077.1 Einprägen und Vergessen 2087.2 Kurzzeitspeicherung 2167.3 Langzeitspeicherung 2217.4 Komponenten des Langzeitgedächtnisses 2247.5 Stadien der Gedächtnisbildung 2277.6 Gedächtnisregeln 2417.7 Die PQ4R-Methode 2438 Problemlösen - Denken - Intelligenz 2478.1 Definition von Problemen 2488.2 Problemkategorisierung und Problemräume 2508.3 Förderliche und hinderliche Einflüsse auf das Problemlösen 2558.4 Denken und Schlussfolgern 2638.5 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung 2698.6 Intelligenz - Geistige Leistungsfähigkeit 2799 Emotion - Motivation 2959.1 Affekte - Gefühle - Stimmungen 2959.2 Funktionen von Emotionen 2989.3 Emotionstheorien 3009.4 Phasen und Komponenten von Emotionen 3039.5 Klassifikation von Emotionen 3089.6 Motivation - Bedürfnisse - Motive 3119.7 Hunger 3149.8 Aggression und Dominanz 3179.9 Leistungs- und Arbeitsmotivation 32210 Soziale Prozesse 33110.1 Soziale Wahrnehmung 33210.2 Einstellungen 33710.3 Einstellungsänderung und sozialer Einfluss 34110.4 Autorität und Gehorsam 34810.5 Soziale Beziehungen 35110.6 Kommunikation 35910.7 Gruppenprozesse 36411 Sexualität 37511.1 Sexualverhalten 37611.2 Sexuelle Orientierung 38111.3 Sexualität und Internet 38211.4 Sexualität und Aggression 38512 Gesundheit - Krankheit 39112.1 Wohlbefinden und Lebensqualität 39112.2 Gesundheit 39412.3 Krankheit und Mortalität 39612.4 Psychische Störungen 40012.5 Stress 41112.6 Stressbewältigung (Coping) 41512.7 Bindungsstil 42012.8 Psychologische Intervention - Psychotherapie 42413 Anhang 435Abbildungsnachweis 435Literaturverzeichnis 439Register 474mehr
Leseprobe


Definition, Ziele und Positionen der Psychologie | 2

Inhalt


2.1 Definitionen von Psychologie

2.2 Allgemeine Zielsetzungen wissenschaftlicher Psychologie

Beschreiben

Erklären

Vorhersagen

Verändern

2.3 Kontroversielle Grundannahmen der Psychologie

Leib - Seele

Anlage - Umwelt

Vergangenheit - Gegenwart

Freier Wille - Determiniertheit

Bewusst - unbewusst

Allgemeingültigkeit - Einzigartigkeit

Wertfreiheit - Wertbekenntnis

Objektivität - Subjektivität

Zergliederung - Ganzheitlichkeit

Statik - Dynamik

Quantitativ - qualitativ

2.4 Gegenwärtige Forschungsorientierungen der Psychologie

Definitionen von Psychologie | 2.1
Das Wort Psychologie bedeutet, wie erwähnt, Seelenkunde oder Seelenlehre (griech. psyche : Hauch, Leben, Seele; griech. logos : Wort, Begriff). Die Auffassungen darüber, was unter Seele verstanden wird, unterscheiden sich jedoch ziemlich. Nachfolgend sollen einige innerhalb des Wissenschaftsfaches Psychologie verbreitete Definitionen und Umschreibungen für Psychologie präsentiert werden.

Die Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. [...] Ihr Gegenstand ist das (zumeist menschliche) Erleben und Verhalten, ihr Ziel ist es, allgemeingültige Aussagen über diesen Gegenstand zu machen - ihn zu beschreiben, beobachtbare Regelmäßigkeiten und Zusammenhänge aufzudecken, diese zu erklären, und womöglich Vorhersagen zu machen (Hofstätter & Wendt, 1974, 1). In ähnlicher Weise versteht Traxel (1974, 15) die Psychologie als Erfahrungswissenschaft, die als ein System methodisch gewonnener Aussagen über einen bestimmten Gegenstand zu definieren ist.


Merksatz

Psychologie untersucht die Zustände und Veränderungen des Verhaltens, des Erlebens und des Bewusstseins.


Als zentral für die Definition von Psychologie wird oft die Angabe des Forschungsgegenstands angesehen, mit dem sich das Fach zu beschäftigen hat. Bourne und Ekstrand (1992, 2) formulieren: Die Psychologie ist die wissenschaftliche Erforschung von Verhalten. Bei dieser breiten Definition könnte das Missverständnis entstehen, es sei nur das äußere (beobachtbare) Verhalten gemeint. In Rohrachers international viel beachtetem Werk Einführung in die Psychologie gelten dagegen die bewussten Prozesse mit ihren Auslösern und Effekten als Hauptcharakteristikum des Forschungsfelds der Psychologie: Psychologie ist die Wissenschaft, welche die bewußten Vorgänge und Zustände sowie ihre Ursachen und Wirkungen untersucht (Rohracher, 1965, 7). Hier werden die zahlreichen unbewussten, automatisch ablaufenden psychischen Vorgänge noch vernachlässigt, zumindest aber ergibt sich eine Abgrenzung zu anderen Humanwissenschaften.

Zimbardo und Gerrig (1999, 2) definieren: Gegenstand der Psychologie sind Verhalten, Erleben und Bewusstsein des Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere (in der Umwelt lokalisierte) Bedingungen und Ursachen. Diese Definition ist bereits spezifischer. Die Bedeutung innerer (introspektiver) Prozesse für die psychologische Forschung - der europäischen Tradition entsprechend - wird ebenso angesprochen wie der Aspekt des Interaktionismus mit Einflüssen seitens der Umwelt.

Regulation ist eine Steuerung, welche die Stabilität eines dynamischen Systems aufrechterhält.

Mandler (1979, 32) dagegen formuliert: Psyche ist ein komplexes, einem Individuum zugeschriebenes Informationsverarbeitungssystem, das Input verarbeitet (einschließlich dem Input aus seinen eigenen Handlungen und Erfahrungen) und Output an die verschiedenen Subsysteme und die Außenwelt abgibt. In dieser Umschreibung des Forschungsfeldes der Psychologie wird Mandler sowohl den unbewussten als auch den bewussten Prozessen gerecht, indem er die Psyche als komplexes Regulationssystem definiert, innerhalb dessen dem Bewusstsein nur eine Lupenfunktion zukommt (s. unten).


Merksatz

Psychologie ist eine Erfahrungswissenschaft, die in möglichst erschöpfender Breite und mit möglichst großer Realitätsnähe die Psyche bzw. ihre Produkte erforscht, nämlich das Verhalten, Erleben und Bewusstsein von Lebewesen.


Interdisziplinarität ist die Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftsdisziplinen zur Lösung eines Problems. Transdisziplinarität erfordert den Einbezug von Praktikerinnen und Praktikern in den wissenschaftlichen Diskurs.

Dörner und Selg (1996, 20) definieren im Sinne der Kybernetik: Psychologie ist die Wissenschaft von den offenen oder variablen Regulationen (Bischof, 2016). Als offen werden Regulationen dann bezeichnet, wenn sie nicht genau durch genetische Vorprogrammierungen festgelegt sind (Dörner & Selg, 1996, 20). Gemeint sind kybernetische Regelsysteme, die sich plastisch entwickeln können (z.B. Lern- und Denkvorgänge) und nicht genetisch fixiert sind (z.B. Reflexe oder Erbkoordinationen). Dass die Unterscheidung zwischen variablen und stabilen Regulationen auf empirischer Basis - zumindest bis heute - noch äußerst schwerfällt, erschwert allerdings die Anwendung dieser Definition.

Dörner und Selg (1996, 24) formulieren weiter: Gegenstand der Psychologie kann alles werden, was erlebbar ist und / oder sich im Verhalten äußert [...] . Übereinstimmend mit einigen vorigen Definitionen werden hier introspektives Erleben und beobachtbares Verhalten als gleichwertige Datenquellen der Psychologie verstanden. Vorteilhaft an dieser breiten, aber pragmatischen Definition erscheint außerdem ihre Orientierung in Richtung Interdisziplinarität - und Transdisziplinarität, ohne die eine erschöpfende und realitätsnahe Erklärung psychischer Phänomene kaum möglich ist.
Allgemeine Zielsetzungen wissenschaftlicher Psychologie | 2.2
In verbreiteten Einführungswerken der Psychologie (vgl. etwa Bourne & Ekstrand, 2005; Gerrig & Zimbardo, 2008; Ulich, 2000) finden sich - gut vergleichbar mit anderen empirischen Sozial- und Humanwissenschaften (wie etwa der Soziologie, der Ökonomie oder der Medizin) - vier Hauptziele für die Wissenschaftsdisziplin Psychologie:


Box 2.1 | Häufige Artefakte bei Befragungen

- Unklarheiten in der Formulierung von Fragen (z.B. Mehrdeutigkeit, zu komplizierte Sätze)

- Fehlinterpretationen von Anweisungen ( Instruktionen )

- Sequenzeffekte (Ermüdung, Trainingseffekte )

- Hawthorne-Effekt (sich beobachtet oder analysiert zu fühlen, erhöht zumeist die Leistungsbereitschaft)

- Mangelnde Bereitschaft zur Selbstenthüllung (bei privaten Inhalten)

- Motive zur Selbstdarstellung, Effekt der sozialen Erwünschtheit (bei Interviewpartnerinnen und -partnern einer Befragung einen bestimmten Eindruck zu hinterlassen, sich nicht zu blamieren etc.)

- Befürchtung negativer Konsequenzen (Zweifel an anonymer Verarbeitung der Daten)

- Sponsorship-Bias (Vermutungen über die Absichten der Auftraggeberinnen und -geber von Befragungen)

- Kontext-Effekte (z.B. Einfluss von Stimmungen)

- Urteilsheuristiken (pragmatische, zeitsparende und oft unlogische Art der Schlussfolgerungen)

- Anwesenheitseffekte (Beeinflussung des Antwortverhaltens durch anwesende Personen)

In Anlehnung an Bortz & Döring (1995)

2.2.1 | Beschreiben

Merksatz

Die Beschreibung von Forschungsphänomenen in der Psychologie (Datenerhebung) geschieht hauptsächlich über Selbst- und Fremdbeobachtung, Befragung, Messung, Experiment, Test, Textanalyse, Inhaltsanalyse, Skalierung, Simulation oder Fallstudien, wobei einer verfälschungsfreien Erfassung der Daten besondere Beachtung geschenkt wird (Gütekriterien).


Darunter versteht man das (möglichst) präzise, systematische und theoriegeleitete Erfassen von Informationen (Daten) über die zu untersuchenden psychischen Phänomene. Häufig verwendete Erhebungsverfahren sind Selbst- und Fremdbeobachtungen, Befragungen (Interviews), Experimente, Tests, nichtreaktive Verfahren (z.B. Archive, Abnützungsgrad von Böden oder Gebrauchsgegenständen), Textanalysen (z.B. Tagebücher), Inhaltsanalysen (Häufigkeit und Bedeutung verwendeter Begriffe), Skalierungen (Semantisches Differential bzw. Polaritätsprofil), Simulationen (z.B. Computermodelle, Szenarien), hirnelektrische Ableitungen (z.B. EEG), Messungen (z.B. Reaktionszeiten) oder Labordaten (z.B....
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