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Defrustare...verschollen

Dadord in Frangnerschienen am01.07.2021
Katholische Kleriker verschwinden spurlos im idyllischen Frankenland! Sind die Vermissten Opfer von Gewaltverbrechen geworden? Die Nürnberger Mordkommission tappt im Dunkeln, die Priester bleiben unauffindbar. Kriminalkommissar Schorsch Bachmeyer und sein Team bekommen ein Video zugespielt, auf dem einer der Vermissten, offensichtlich in Gefangenschaft, ein schreckliches Geständnis ablegt. Hatten die verschollenen Priester eine dunkle Vergangenheit? Waren sie Angehörige der Bruderschaft 'Conlegium Canisius', einem verschworenen Zirkel, dessen Mitglieder hinter den heiligen Mauern der katholischen Kirche seit Jahrzehnten Kinder missbrauchten. Darauf weist auch das sogenannte 'Westphal-Gutachten' einer renommierten Anwaltskanzlei hin. Eine Spur führt die Ermittler nach Innsbruck, denn auch in Österreich sind Priester abgängig. Liegen hier die Ursprünge der abscheulichen Verbrechen, welche von den Kirchenoberen seit Jahren vehement in Abrede gestellt wurden? Erst als der Mossad-Agent Ben Löb seinem Freund Schorsch, geheimdienstliche Quellen offenbart, kommt Licht in den undurchsichtigen Fall. Ein neues Tribunal gegen einen mutmaßlichen Kinderschänder steht kurz vor der Umsetzung. Für Schorsch Bachmeyer und sein Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit ... In diesem tagesaktuellen Fall führt der Autor seine Leser tief in die Abgründe menschlichen Fehlverhaltens. Man bekommt Einblicke in Schandtaten, die seit Jahrhunderten hinter den dicken Mauern der katholischen Kirche begangen werden. Das Westphal-Gutachten und andere Berichte bringen den Umfang langsam ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Zu Band VI 'Defrustare...verschollen' »Es ist Ihnen nun schon zum 6. Mal gelungen, den Leser in seinen Bann zu ziehen, was dazu führt dass er die Lektüre nur schwer unterbrechen mag. Eine Mischung von wahrem Hintergrund mit harter Brutalität, realitätsbezogenen Ermittlungsmethoden, die erkennen lassen, dass der Autor Fachmann ist und eine Portion dichterische Freiheit lassen den Leser in eine Spannung versinken, die ihn die Realität für den Augenblick vergessen lässt. Ich gratuliere Ihnen zu dem gelungenen Werk« Dr. Walter Kimmel, Generalstaatsanwalt Nürnberg

Roland Geisler war 33 Jahre Ermittler. Der gebürtige Mittelfranke war u. a. beim Zollfahndungsamt Nürnberg. Neben den Schwerpunktermittlungen im Waffen- und Sprengstoffbereich war er auch in der Terrorismusbekämpfung eingesetzt. 2009 hospitierte der Beamte beim Bundeskriminalamt - ST 24 Abteilung Staatsschutz - in Meckenheim. Bis zu seinem Ruhestand 2012 war der Diplom-Finanzwirt (FH) im Ermittlungsreferat des Generalbundesanwalts im Bereich Proliferationsbekämpfung tätig.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,95

Produkt

KlappentextKatholische Kleriker verschwinden spurlos im idyllischen Frankenland! Sind die Vermissten Opfer von Gewaltverbrechen geworden? Die Nürnberger Mordkommission tappt im Dunkeln, die Priester bleiben unauffindbar. Kriminalkommissar Schorsch Bachmeyer und sein Team bekommen ein Video zugespielt, auf dem einer der Vermissten, offensichtlich in Gefangenschaft, ein schreckliches Geständnis ablegt. Hatten die verschollenen Priester eine dunkle Vergangenheit? Waren sie Angehörige der Bruderschaft 'Conlegium Canisius', einem verschworenen Zirkel, dessen Mitglieder hinter den heiligen Mauern der katholischen Kirche seit Jahrzehnten Kinder missbrauchten. Darauf weist auch das sogenannte 'Westphal-Gutachten' einer renommierten Anwaltskanzlei hin. Eine Spur führt die Ermittler nach Innsbruck, denn auch in Österreich sind Priester abgängig. Liegen hier die Ursprünge der abscheulichen Verbrechen, welche von den Kirchenoberen seit Jahren vehement in Abrede gestellt wurden? Erst als der Mossad-Agent Ben Löb seinem Freund Schorsch, geheimdienstliche Quellen offenbart, kommt Licht in den undurchsichtigen Fall. Ein neues Tribunal gegen einen mutmaßlichen Kinderschänder steht kurz vor der Umsetzung. Für Schorsch Bachmeyer und sein Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit ... In diesem tagesaktuellen Fall führt der Autor seine Leser tief in die Abgründe menschlichen Fehlverhaltens. Man bekommt Einblicke in Schandtaten, die seit Jahrhunderten hinter den dicken Mauern der katholischen Kirche begangen werden. Das Westphal-Gutachten und andere Berichte bringen den Umfang langsam ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Zu Band VI 'Defrustare...verschollen' »Es ist Ihnen nun schon zum 6. Mal gelungen, den Leser in seinen Bann zu ziehen, was dazu führt dass er die Lektüre nur schwer unterbrechen mag. Eine Mischung von wahrem Hintergrund mit harter Brutalität, realitätsbezogenen Ermittlungsmethoden, die erkennen lassen, dass der Autor Fachmann ist und eine Portion dichterische Freiheit lassen den Leser in eine Spannung versinken, die ihn die Realität für den Augenblick vergessen lässt. Ich gratuliere Ihnen zu dem gelungenen Werk« Dr. Walter Kimmel, Generalstaatsanwalt Nürnberg

Roland Geisler war 33 Jahre Ermittler. Der gebürtige Mittelfranke war u. a. beim Zollfahndungsamt Nürnberg. Neben den Schwerpunktermittlungen im Waffen- und Sprengstoffbereich war er auch in der Terrorismusbekämpfung eingesetzt. 2009 hospitierte der Beamte beim Bundeskriminalamt - ST 24 Abteilung Staatsschutz - in Meckenheim. Bis zu seinem Ruhestand 2012 war der Diplom-Finanzwirt (FH) im Ermittlungsreferat des Generalbundesanwalts im Bereich Proliferationsbekämpfung tätig.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754612514
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2149
Artikel-Nr.8166170
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Kapitel

Samstag, 18.âMai 2019, 19.13 Uhr,irgendwo im Nürnberger Land

Es war kurz nach 19.00 Uhr, die heilige Messe war gerade beendet, als Benedikt Fromm, ein untersetzter Mittfünfziger mit sichtbarer Neigung zu Übergewicht, seine Sakristei betrat. Auf den alten Holztisch, der unweit seines antiken Kleiderschranks stand, hatte die Mesnerin bereits die Kollekte der heutigen Messe zum Zählen abgelegt. Heute, in der vierten Osterwoche des liturgischen Kalenders, hatte der Priester sein rotes Gewand angelegt. In seiner Predigt und in seiner ersten Lesung sprach er zur Gemeinde über die Offenbarung des Johannes, über das Tier vom Land: Hier ist die Weisheit. Wer Verstand hat, berechnet den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist 666. Die Rede war vom Teufel selbst.

Auch Benedikt Fromm war nicht gefeit gegen das Böse. In all den Jahren seiner Priesterschaft hatte er ein teuflisches Geheimnis gehütet. Ein Geheimnis, von dem nur er wusste, dass er dieses am Jüngsten Tag vor seinem Herrn würde rechtfertigen müssen.

Die Mesnerin hatte bereits das Kirchengebäude verlassen, als die Tür zur Sakristei geöffnet wurde. Pfarrer Fromm, der gerade dabei war, sein kirchliches Gewand abzulegen, erschrak, als er von zwei schwarz gekleideten Personen überwältigt wurde. Es ging blitzschnell. Einer der beiden legte dem Pfarrer einen Mundknebel an, der andere fixierte den Geistlichen am Boden. Fromm hatte keine Chance, sich zu wehren, sich in irgendeiner Form zu artikulieren, denn das mit Chloroform getränkte Büschel, das man ihm auf das Gesicht presste, wirkte sehr schnell - und der Geistliche verlor das Bewusstsein.

 

⦠eine Stunde später

 

Als Fromm wieder zu sich kam, stellte er fest, dass man ihm ein weißes Totenhemd über seinen nackten Körper gezogen hatte und er auf einem Rollstuhl fixiert war. Er befand sich in einem kleinen Raum von etwa zwanzig Quadratmetern, in dessen Mitte ein alter, großer Holztisch stand, der gut und gerne vier Meter lang und zwei Meter breit war. Man hatte Fromm an die linke Seite des Tisches geschoben. Gegenüber von ihm standen drei antike Holzstühle. Zwei davon hatten ihr Rückenteil mit dunkelgrünem Leder überzogen. Ihre Armlehnen wiesen zudem alte Holzschnitzereien und Drechselarbeiten auf. Der mittlere Stuhl war nicht mit Leder bezogen. Dieser Hochlehnstuhl zeigte etwas ganz Besonderes. Sein Rückenteil war mit blauem Samtstoff überzogen, in dessen Mitte mit weißen Fäden eine Waage und unterhalb dieser Waage ein roter Schlüssel eingewebt waren.

Vor jeden Stuhl war eine Petroleumlampe platziert, deren Flammen den schlicht ausgestatteten Raum erhellten. Der Kleriker sah sich um und bemerkte vor sich, in der Mitte des großen Tisches, ein silbernes Standkreuz mit dem Gekreuzigten. Neben diesem sakralen Gegenstand lagen ein verschlossener, schwarzer Umschlag und ein viereckiger, schwarzer Würfel, der mit Stoff bespannt war. Im Hintergrund der drei antiken Stühle war die Zimmerwand mit purpurfarbenem Stoff bespannt. Links von Fromm stand ein altes Eichenvertiko, auf der rechten Seite eine Waschkommode aus vergangener Zeit, die ebenso wie das Vertiko aus der Zeit des Historismus stammte und neben einer Keramikwaschschüssel das dazugehörige Wassergefäß aufwies. Rechts von dieser Wasserkaraffe lagen drei zusammengelegte Handtücher und ein Stück Seife. Hinter dem Geistlichen, direkt neben der Holztüre, stand ein alter Kanonenofen, der wohlige Wärme ausstrahlte und dem fast nackten Pfarrer Wärme spendete. Der ganze Raum vermittelte Fromm den Eindruck, als ob hier eine Anhörung stattfinden würde. Ein Tribunal, dessen Richter sich Zeit nahmen und ihre Hände in Unschuld wuschen, wie einst Pontius Pilatus, als dieser über Gottes Sohn gerichtet hatte. Denn sie hatten ihn, den Geistlichen, gegen seinen Willen hierhergebracht.

Trotz seiner misslichen Lage übertrug sich die Ruhe, die der Raum ausstrahlte, auf Fromm. Außer dem Knistern des Kaminofens war es still. Totenstill, so erschien es dem Gefangenen. War es die Ruhe vor dem Sturm? Der Geistliche dachte nach, warum man ihn hierhergebracht hatte. Wieso hatte man ihn betäubt und mit dem Totenhemd bekleidet auf einem Rollstuhl fixiert? Wo befand er sich, wohin hatte man ihn gebracht? Fromm wurde nun doch unruhig, und die Furcht wuchs. Er konnte die Gefahr, die von diesem Raum für ihn ausging, nicht einschätzen. Weshalb hatte man ihn entführt? Alleine im Angesicht des Gekreuzigten und der drei Öllampen, hatte er die Befürchtung, dass ihn seine Vergangenheit hierhergebracht hatte. Eine Vergangenheit, die Fromm aus seinem Gedächtnis zu verdrängen versucht hatte, was ihm aber niemals vollständig gelungen war. Das Wissen, dass er in seiner Zeit als Geistlicher Unheil über junge Menschen gebracht hatte, holte ihn in diesem Gefängnis ein, so stand zu befürchten. Es war diese gottverdammte Sucht gewesen, dieser Zwang, seine sexuellen Fantasien an unschuldigen Kindern auszuleben, seine Schutzbefohlenen dafür zu benutzen, sie zu schänden und dabei zu züchtigen, sie gefügig zu machen. Seine Erinnerungen holten ihn blitzartig und überwältigend ein. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und bahnten sich langsam, aber stetig ihren Weg zum Hals des Geistlichen. Fromm drehte seinen Kopf nach links und rechts und versuchte dabei, die Schweißperlen mit seiner Schulter abzufangen, als ihn plötzlich eine männliche Stimme ins Hier und Jetzt zurückholte.

Antworten Sie nur, wenn Sie gefragt werden, und überlegen Sie Ihre Antworten genau. Haben Sie mich verstanden?

Der Priester sah sich um und versuchte herauszufinden, woher die Stimme kam. Sein Blick fiel auf den schwarzen Würfel, der neben dem silbernen Standkreuz lag. Es war ein Lautsprecher, und aus ihm kam die Stimme.

Ja, ich habe verstanden , antwortete Fromm.

Sind Sie Benedikt Fromm, der Pfarrer, der sein Theologiestudium in Innsbruck absolviert hat? , klang es aus dem Lautsprecher.

Ja, der bin ich, mein Name ist Benedikt Fromm , antwortete der Kleriker.

Dann sind Sie richtig hier, wir haben einige Zeit gebraucht, um Sie ausfindig zu machen. Wissen Sie, warum Sie hier sind? , erklang es aus dem Lautsprecher.

Nein! Bitte sagen Sie es mir, ich möchte erfahren, warum Sie mich hier gefangen halten , antwortete Fromm.

Ein kleiner Hinweis, um Ihnen auf die Sprünge zu helfen, sei Ihnen gegönnt. Seit wann sind Sie Mitglied im Conlegium Canisius?

Benedikt Fromm blickte stoisch auf den Würfellautsprecher und verharrte einen Augenblick still. Seine Augen funkelten im Schein der Petroleumleuchten. Es war so, als ob ihm die Frage nach dieser Bruderschaft einen Weg offenbart hätte. Er stöhnte, denn es war ein steiniger Weg, voller Schmach, Angst und bitterer Wahrheit. Wenn er diesen Weg betrat, das wusste er, würde er ihn beschreiten bis zum bitteren Ende.

Nochmals meine Frage: Sind Sie Mitglied im Conlegium Canisius?

Der Befragte rutschte aufgeregt mit seinem Hintern auf dem Rollstuhl hin und her, soweit dies seine fixierten Arme und Beine zuließen.

Beantworten Sie die Frage!

Fromms Nervosität war offensichtlich, weitere Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, flossen zu seiner Halspartie und nässten die Knopfleiste seines Totenhemds ein.

Er fasste seinen Entschluss. Warum soll ich hier und jetzt leugnen, wenn Ihnen die Bruderschaft bekannt ist? Ja, ich gehöre diesem Conlegium Canisius an. Und ja, ich weiß, dass ich große Schuld auf mich geladen, Unrecht getan habe in all meinen Jahren als Priester. Ich werde daher meine Schuld nicht leugnen und bin geständig. Wir, meine Brüder und ich, haben uns unter dem Schutzmantel der Kirche an Kindern und Schutzbefohlenen vergangen. Dieses Schuldeingeständnis offenbart Unverzeihliches, und ich werde, sollte ich vor meinen Herren treten, diese Schuld nicht in Abrede stellen, sondern wie auch hier und jetzt ihn um Vergebung bitten.

Wie lange gehörten Sie dieser Bruderschaft an, und an wie vielen Kindern haben Sie sich in dieser Zeit vergangen?

Der Priester antwortete: Bereits während meines Studiums in Innsbruck wurde ich auf die Bruderschaft Canisius aufmerksam. Es war ein kleiner, erlauchter Zirkel von Priestern, die hinter vorgehaltener Hand von Jünglingen, von Knaben, aber auch von kleinen Mädchen sprachen, damals an der Uni in Innsbruck, in unmittelbarer Nähe des Campus an der Universitätsstraße. Es waren meist ausgewählte Ministranten, die uns in der Ausbildung, also während des Studiums, anvertraut wurden. Und ich füge hinzu, dass wir das Vertrauen dieser Schäflein dazu ausnutzten, unsere sexuellen Fantasien an diesen Geschöpfen auszuleben, sie dazu zu benutzen. Ja, ich bekenne mich schuldig. Der Geständige schwieg erschöpft. Ihm war bang zumute, was würden seine Kerkermeister mit ihm machen?

Nach kurzer Zeit erklang es aus dem Lautsprecher: Was genau haben Sie mit diesen Kindern gemacht? Wie oft, in welchem Zeitraum, haben Sie sich an diesen Kreaturen Gottes vergangen? Wurden diese dabei von Ihnen gezüchtigt? Wurde diesen Geschöpfen Gewalt angetan? Wenn ja, wie sah diese aus, gab es hierbei Grenzen?

Der Kleriker antwortete mit zittriger Stimme: Nein, es gab keine Grenzen. Die Kinder, egal ob es Mädchen oder Jungen waren, wurden sehr wohl von uns gezüchtigt. Ihnen wurde großes Leid angetan. Es waren nicht nur Vergewaltigungen, die die Kinder über sich ergehen lassen mussten, nein, ihnen wurde bei besonderen Sexsessionen regelrecht der Teufel ausgetrieben. Man sagte den Kindern, dass sie vom Teufel besessen seien und nur durch diese Handlungen wieder auf den rechten Weg geführt werden könnten. Durch diesen...
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