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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
129 Seiten
Deutsch
UTB GmbHerschienen am11.05.20202. vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl
Dieser optisch anschauliche Leitfaden zur psychiatrischen Exploration soll zur Orientierung in der Praxis und als Lernhilfe für die Ausbildung dienen. Im allgemeinen Teil der Psychopathologie werden die praktische Gesprächsführung, die Erhebung einer Anamnese, das Erstellen eines psychopathologischen Status, wichtige psychopathologische Symptome und die diagnostische Zuordnung zu einem Krankheitsbild erläutert. Im speziellen Teil werden 19 Leitsyndrome (z.B. Depressives, Manisches, Angst-, Zwangssyndrom) beschrieben und durch Schwarzweißfotografien veranschaulicht. Für die 2. A. wurde das Buch vollständig überarbeitet und um Fallvignetten zu den Leitsyndromen ergänzt. Dieses Buch zur Psychopathologie vereint somit das relevante Wissen zum Thema in kompakter Form. Die Darstellung von Syndromen bzw. Leitsymptomen und eine übersichtliche Gliederung der Kapitel auf Doppelseiten bieten eine rasche Orientierung. Eine kostenlose App mit ca. 60 Multiple Choice Fragen ergänzt das Buch.

Prof. Dr. Martin Aigner ist Leiter der Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie am Landesklinikum Tulln; Facharzt für Psychiatrie und Neurologie sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextDieser optisch anschauliche Leitfaden zur psychiatrischen Exploration soll zur Orientierung in der Praxis und als Lernhilfe für die Ausbildung dienen. Im allgemeinen Teil der Psychopathologie werden die praktische Gesprächsführung, die Erhebung einer Anamnese, das Erstellen eines psychopathologischen Status, wichtige psychopathologische Symptome und die diagnostische Zuordnung zu einem Krankheitsbild erläutert. Im speziellen Teil werden 19 Leitsyndrome (z.B. Depressives, Manisches, Angst-, Zwangssyndrom) beschrieben und durch Schwarzweißfotografien veranschaulicht. Für die 2. A. wurde das Buch vollständig überarbeitet und um Fallvignetten zu den Leitsyndromen ergänzt. Dieses Buch zur Psychopathologie vereint somit das relevante Wissen zum Thema in kompakter Form. Die Darstellung von Syndromen bzw. Leitsymptomen und eine übersichtliche Gliederung der Kapitel auf Doppelseiten bieten eine rasche Orientierung. Eine kostenlose App mit ca. 60 Multiple Choice Fragen ergänzt das Buch.

Prof. Dr. Martin Aigner ist Leiter der Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie am Landesklinikum Tulln; Facharzt für Psychiatrie und Neurologie sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783846387672
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum11.05.2020
Auflage2. vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl
Seiten129 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8430 Kbytes
Artikel-Nr.8184830
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 1. Auflage 7Vorwort zur 2. Auflage 8I. Allgemeiner Teil11. Allgemeine Richtlinien der psychiatrischen Gesprächsführung 1112. Bestandteile der Exploration 1513. Typische Settings 214. Status psychicus, psychopathologischer Befund 2315. Hilfsmittel der Exploration - Psychometrische Instrumente 41II. Spezieller Teil11. Bewusstseinsveränderung/Delir 5012. Kognitive Störung/Demenzielles Syndrom 5213. Denk- und Ich-Störungen 5414. Wahnhaftes Syndrom 5615. Halluzinatorisches Syndrom 5816. Störungen des Antriebs und der Psychomotorik 6017. Depressives Syndrom 6218. Manisches Syndrom 6419. Angstsyndrom 6610. Zwangssyndrom 6811. Belastungssyndrome 7012. Dissoziatives Syndrom 7213. Somatoformes Syndrom 7414. Abhängigkeitssyndrom 7615. Suizidalität 7816. Aggressivität/Erregungszustand 8017. Störungen des Essverhaltens - Anorexie/Bulimie 8218. Schlafstörungen und andere Biorhythmusstörungen 8419. Störung des Sexualverhaltens 86III. FallvignettenFallvignette 1: Bewusstseinsveränderung/Delir 91Fallvignette 2: Kognitive Störung/Demenzielles Syndrom 92Fallvignette 3: Denk- und Ich-Störungen 93Fallvignette 4: Wahnhaftes Syndrom 94Fallvignette 5: Halluzinatorisches Syndrom 95Fallvignette 6: Störung des Antriebs und der Psychomotorik 96Fallvignette 7: Depressives Syndrom 97Fallvignette 8: Manisches Syndrom 98Fallvignette 9: Angstsyndrom 99Fallvignette 10: Zwangssyndrom 100Fallvignette 11: Belastungssyndrom 101Fallvignette 12: Dissoziatives Syndrom 102Fallvignette 13: Somatoformes Syndrom 103Fallvignette 14: Abhängigkeitssyndrom 104Fallvignette 15: Suizidalität 105Fallvignette 16: Aggressivität/Erregungszustand 106Fallvignette 17: Störungen des Essverhaltens - Anorexie/Bulimie 107Fallvignette 18: Schlafstörungen und andere Biorhythmusstörungen 108Fallvignette 19: Störung des Sexualverhaltens 109Leitfaden zu den Fallvignetten: Lösungen 113Literaturverzeichnis 123Stichwortverzeichnis 125mehr
Leseprobe

2 Bestandteile der Exploration

Die Exploration (lat. explorare: auskundschaften, erkunden) gilt als zentrales Instrument zur Beurteilung des psychischen Zustandes und Erlebens eines*r Patienten*in. Man versteht darunter ein strukturiertes Gespräch bzw. Interview, das im Gegensatz zu einem psychotherapeutischen Gespräch eine aktive und strukturierte Vorgehensweise des*r Untersuchers*in erfordert und zum Ziel hat, die verschiedenen psychischen Bereiche wie Stimmung, Denkinhalte und kognitive Funktionen im Einzelnen (psychischer Status), aber auch in deren Gesamtheit zu erfassen. Vonseiten des*r zu Untersuchenden ist ein Mindestmaß an Mitteilungsbereitschaft und sprachlicher Klarheit erforderlich. Das Gespräch selbst ist ein dialogisch konfigurierter Prozess (siehe Kapitel Allgemeine Richtlinien der psychiatrischen Gesprächsführung", S. 11 f.) und beschränkt sich nicht nur auf den äußerlichen Objektbezug (3. Person-Perspektive, quasiobjektives Beobachten), sondern bezieht auch das persönliche Erleben des*r Patienten*in (1. Person-Perspektive, Übertragung) und die Beziehungsperspektive (2. Person-Perspektive, Gegenübertragung) in die Diagnostik mit ein.

Obwohl ein psychiatrisches Gespräch ein sich wiederholender Prozess in der Behandlung ist, unterscheidet man didaktisch bezüglich der Gesprächsführung und inhaltlich zwischen einem Erstgespräch und einem Wiederholungsgespräch.

Im Erstgespräch geht es darum, innerhalb eines kurzen Zeitraumes möglichst viele Informationen zu erhalten, wobei eine vollständige Informationserhebung innerhalb einer Stunde meist nicht erreicht werden kann. Der*die Patient*in soll zu Beginn des Gesprächs seine*ihre Probleme bzw. Schwierigkeiten darstellen, die ihn*sie zur Untersuchungssituation (stationäre Aufnahme oder ambulanter Besuch) gebracht haben. An diesen offenen Teil schließt sich für gewöhnlich ein strukturierter Teil (Status psychicus) an, der, wie eingangs beschrieben, ein aktives und lenkendes Element seitens des*r Untersuchers*in enthält und auch als Exploration im engeren Sinne (siehe unten) bezeichnet werden kann. Am Ende des Gesprächs soll der*die Patient*in noch die Gelegenheit erhalten, wichtige Dinge anzusprechen, die im Gespräch eventuell nur gestreift wurden oder nicht vorgekommen sind. Im Wiederholungsgespräch geht es einerseits um Ergänzungen, andererseits um eine neuerliche Erfassung des psychopathologischen Befundes.

Zu erwähnen ist auch die Außenanamnese (Fremdanamnese), die in der Praxis eine wichtige Informationsquelle darstellt, aber nur mit Zustimmung des*r Patienten*in erfolgen soll. Diese dient der Erhebung von fehlenden Daten und der Objektivierung der bisherigen Angaben durch den*die Patienten*in. Bei schweren psychischen Störungen, wie etwa Demenz, Delir, akuter Psychose oder schwerer Intelligenzminderung, stellen fremdanamnestische Angaben bzw. das Studium von vorhandenen Schriftstücken (Aktenstudium) oft die einzige verlässliche Informationsquelle dar.

Bestandteile der Exploration sollen die Erfassung gewisser soziodemografischer Daten, die Beschwerden des*r Patienten*in (Hauptbeschwerden), dessen*deren aktuelle Vorgeschichte, die psychiatrische und somatische Anamnese, die Familienanamnese und dessen*deren Biografie beinhalten. Innerhalb eines solchen Interviews lässt sich ein wesentlicher Teil des psychopathologischen Befundes erheben, bei Unklarheiten oder nicht zur Sprache gekommenen Themen sollen aber ergänzende Fragen, wie beispielsweise zur Beurteilung des Schlafverhaltens oder der Suizidalität, gestellt bzw. exploriert werden.

Bestandteile der Exploration sind:

1. soziodemografische Daten

2. Querschnitt: aktuelle Hauptbeschwerden, aktuelle Vorgeschichte, psychopathologischer Status, aktueller sozialer Status

3. Längsschnitt: psychiatrische Anamnese, somatische Anamnese, Biografie, Entwicklung und soziale Anamnese

4. Familienanamnese
2.1 Soziodemografische Daten

Diese Daten umfassen die Identifikation und Beschreibung des*r Patienten*in und beinhalten u. a. Name, Geburtsdatum, Adresse, Geburtsort, Nationalität, Familienstand, Angaben zu Beruf und Tagesbeschäftigung sowie die Nennung von Angehörigen. Bereits aus den einfach gestellten Fragen, die noch nicht eigentlicher Bestandteil der Exploration sind, lassen sich wesentliche Hinweise auf psychopathologische Auffälligkeiten (wie beispielsweise Orientierungsstörungen oder Auffassungsdefizite) ableiten.

Vorschläge für Fragen

ⶠDarf ich um Ihren Namen bitten?

ⶠWo wohnen Sie?

ⶠWann und wo sind Sie geboren?

ⶠWas machen Sie tagsüber? Gehen Sie einem Beruf nach?

ⶠDarf ich die Namen und Adressen Ihrer Angehörigen erfahren?

2.2 Hauptbeschwerden

Die Hauptbeschwerden beinhalten diejenigen Symptome, die den Grund der Exploration darstellen, und sind bereits wichtige Bestandteile des psychopathologischen Status. Dabei ist darauf zu achten, dass der*die Patient*in zunächst unbeeinflusst, mit eigenen Worten, seine*ihre Probleme, Schwierigkeiten oder Symptome berichtet, ohne als Untersucher*in bereits Vorgaben zu machen, wie etwa die Aufforderung: Berichten Sie mir nur über psychische Probleme! Zum besseren Verständnis kann auch ein Nachfragen hilfreich sein: Wenn der*die Patient*in beispielsweise über Depressionen berichtet, ist es ratsam zu fragen, was er*sie darunter versteht. Wenn der*die Betroffene jedoch nicht oder nur zögerlich über seine*ihre Probleme berichtet, hilft es, mit offenen Fragen das Gespräch zu beginnen.

Vorschläge für Fragen

ⶠWas führt Sie zu mir?

ⶠWelche Beschwerden oder Probleme führen Sie zu mir?

ⶠWas ist der Grund für Ihre Aufnahme?

ⶠWas könnte Ihrer Meinung nach der Grund dafür sein, dass man Sie hergebracht hat? (bei Patient*innen, die gegen ihren Willen in ein Krankenhaus gebracht wurden)

2.3 Aktuelle Vorgeschichte

Die aktuelle Vorgeschichte umfasst die Beschreibung der aktuellen Symptomatik und meint die Zeit unmittelbar vor der Kontaktaufnahme. Zu achten ist auf eine genaue Beschreibung der Symptome, wie deren Beginn, Intensität und Verlauf. Der*die Patient*in soll mitteilen, in welchem Zusammenhang diese aufgetreten sind, und den Grad der Beeinträchtigung sowie deren Folgen in persönlicher, sozialer und beruflicher Hinsicht schildern. Auch die Umstände, die zeitlich mit der Symptomatik in Zusammenhang gebracht werden können, sollen erfasst werden. Damit sind Life-Events (z. B. Arbeitsplatzverlust, Scheidung, Tod eines*r Angehörigen), chronische Belastungssituationen (z. B. Partnerschaftskonflikte, finanzielle oder gesundheitliche Probleme) oder auch aktuelle Probleme und Konflikte gemeint. Ein möglicher Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol, Medikamenten oder Drogen soll angesprochen werden, da dieses Thema selten spontan vom*von der Patienten*in angeschnitten wird. Daneben sollen noch das persönliche Krankheitskonzept bzw. die möglichen individuellen Ursachen der Symptome des*r Betroffenen erfragt werden.

Vorschläge für Fragen

ⶠWann haben Ihre jetzigen Beschwerden oder Probleme begonnen?

ⶠWann haben Sie sich zuletzt gesund gefühlt?

ⶠWie stark waren Sie durch die Probleme oder Beschwerden in Ihrem beruflichen oder sozialen Leben beeinträchtigt?

ⶠWaren oder sind Sie im Krankenstand?

ⶠGab es am Beginn der jetzigen Beschwerden belastende Ereignisse oder Veränderungen in Ihrem Leben?

ⶠHaben Sie, als diese Beschwerden anfingen, möglicherweise mehr Alkohol als sonst für Sie üblich getrunken? Denken Sie öfter darüber nach, keine Freude am Leben zu haben?

ⶠWas könnte Ihrer Meinung nach der Grund für die Symptomatik oder Störung sein?

ⶠWelche Behandlungen haben in der aktuellen Episode stattgefunden? Welche Medikamente nehmen Sie derzeit?

2.4 Psychiatrische Anamnese

Die psychiatrische Anamnese bezieht sich auf die Vorgeschichte einer psychischen Störung sowie auf bereits stattgefundene psychiatrische und psychotherapeutische Behandlungen. Der Langzeitverlauf von psychischen Störungen, wie depressive Störungen oder bipolare affektive Störungen, soll erfasst werden, ebenso der Beginn (Ersterkrankungsalter), eventuelle jahreszeitliche Schwankungen, Intensität und Episodendauer einer psychischen Krankheit. Erfragt werden sollen auch psychische Symptome im Kindes- und Jugendalter, allgemeine Verhaltensauffälligkeiten und vegetative Symptome (Schlafverhalten, Appetit, Verdauung etc.). Zur psychiatrischen Anamnese zählen auch Fragen zum Substanzmittelmissbrauch (evtl. Vorliegen eines Abhängigkeitssyndroms) und die Sexualanamnese. Wenn der*die Patient*in bereits in psychiatrischer Behandlung war, so sind die Medikamenteneinnahme oder vorbestehende psychiatrische Diagnosen genau zu erheben. Daneben sollte auch die Frage nach selbstverletzendem Verhalten oder Suizidversuchen gestellt werden, die Hinweise auf durchgemachte psychische Störungen geben können.

Vorschläge für Fragen

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Autor

Prof. Dr. Martin Aigner ist Leiter der Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie am Landesklinikum Tulln; Facharzt für Psychiatrie und Neurologie sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin.Dr. Paulitsch ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeut und lehrt an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien.Dr. Daniel Berg ist Facharzt für Psychiatrie in Wien.Prof. Dr. Gerhard Lenz lehrte an der Med. Uni Wien.