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Kind braucht Hund

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
210 Seiten
Deutsch
ecoWingerschienen am19.10.20211. Auflage
Kinder brauchen Hunde! »Ich hätte so gerne einen Hund!« Diesen Wunsch haben zwei Drittel aller Eltern schon gehört. Das restliche Drittel lebt bereits mit einem vierbeinigen Familienmitglied. Tatsächlich spricht viel dafür, diesem Wunsch zu entsprechen, denn nachweislich tun Hunde Kindern gut: Kinder aus Hundefamilien sind gesünder, weniger schüchtern oder überdreht, können besser mit Stress umgehen, lernen leichter und sind empathischer als ihre »hundelosen« Altersgenossen. Jochen Stadler, Biologe und selbst Hundebesitzer, beantwortet in seinem anschaulichen, klugen und unterhaltsamen Buch die wichtigsten Fragen rund um den Hund in der Familie: - Der perfekte Familienhund: So finden Sie den Hund, der wirklich in die Familie passt! - Wie können kleine Kinder lernen, Hundesprache und Hundeverhalten zu verstehen? - Wie gewöhnt man den Hund an ein Kind - und umgekehrt? - Hundebisse und andere Gefahren vermeiden: Fehler, die zu Unfällen führen können - Was muss bei der Welpenerziehung unbedingt beachtet werden? Nicht auf die Hunderasse, auf Charakter und Erziehung kommt es an Hunde unterstützen Kinder in ihrer emotionalen Entwicklung und sind die idealen Spielgefährten - wenn bei der Hundeerziehung auf gute Sozialisierung geachtet wird. Im Gegenzug müssen Kinder lernen, Hundeverhalten richtig zu deuten, damit es nicht zu Missverständnissen und im schlimmsten Fall zu Verletzungen kommt. Mit dieser Hundekunde werden Eltern und Kinder zu Hundeprofis - und der Hund zum ausgeglichenen Gefährten in allen Lebenslagen. Viele praktische Tipps und Informationen, Hintergrundwissen und aktuelle Hinweise machen dieses Buch zu einem umfassenden Begleiter für alle Familien, die gut informiert und vorbereitet in ein Leben mit Hund starten wollen.

Jochen Stadler ist Biologe und schreibt als Wissenschaftsjournalist für die Austria Presse Agentur, das Wochenmagazin profil und das Wissenschaftsmagazin heureka. Er bildet seine Flat-Coated-Retriever-Hündin Kleo zum Rettungshund für den Wasser- und den Landeinsatz aus.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR18,99

Produkt

KlappentextKinder brauchen Hunde! »Ich hätte so gerne einen Hund!« Diesen Wunsch haben zwei Drittel aller Eltern schon gehört. Das restliche Drittel lebt bereits mit einem vierbeinigen Familienmitglied. Tatsächlich spricht viel dafür, diesem Wunsch zu entsprechen, denn nachweislich tun Hunde Kindern gut: Kinder aus Hundefamilien sind gesünder, weniger schüchtern oder überdreht, können besser mit Stress umgehen, lernen leichter und sind empathischer als ihre »hundelosen« Altersgenossen. Jochen Stadler, Biologe und selbst Hundebesitzer, beantwortet in seinem anschaulichen, klugen und unterhaltsamen Buch die wichtigsten Fragen rund um den Hund in der Familie: - Der perfekte Familienhund: So finden Sie den Hund, der wirklich in die Familie passt! - Wie können kleine Kinder lernen, Hundesprache und Hundeverhalten zu verstehen? - Wie gewöhnt man den Hund an ein Kind - und umgekehrt? - Hundebisse und andere Gefahren vermeiden: Fehler, die zu Unfällen führen können - Was muss bei der Welpenerziehung unbedingt beachtet werden? Nicht auf die Hunderasse, auf Charakter und Erziehung kommt es an Hunde unterstützen Kinder in ihrer emotionalen Entwicklung und sind die idealen Spielgefährten - wenn bei der Hundeerziehung auf gute Sozialisierung geachtet wird. Im Gegenzug müssen Kinder lernen, Hundeverhalten richtig zu deuten, damit es nicht zu Missverständnissen und im schlimmsten Fall zu Verletzungen kommt. Mit dieser Hundekunde werden Eltern und Kinder zu Hundeprofis - und der Hund zum ausgeglichenen Gefährten in allen Lebenslagen. Viele praktische Tipps und Informationen, Hintergrundwissen und aktuelle Hinweise machen dieses Buch zu einem umfassenden Begleiter für alle Familien, die gut informiert und vorbereitet in ein Leben mit Hund starten wollen.

Jochen Stadler ist Biologe und schreibt als Wissenschaftsjournalist für die Austria Presse Agentur, das Wochenmagazin profil und das Wissenschaftsmagazin heureka. Er bildet seine Flat-Coated-Retriever-Hündin Kleo zum Rettungshund für den Wasser- und den Landeinsatz aus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783711053176
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum19.10.2021
Auflage1. Auflage
Seiten210 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse758 Kbytes
Artikel-Nr.8184867
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KINDER BRAUCHEN HUNDE

Kein Psychiater der Welt kann es mit einem Hund aufnehmen, der einem das Gesicht leckt.

Verfasser unbekannt
URALTE GEFÄHRTEN

Der Menschenjunge ging barfuß durch die Höhle, in seiner Hand hielt er eine Fackel, die er alle paar Meter gegen die Wand schlug, damit sie heller brannte. Dicht neben ihm war sein bester Freund, ein großer Hund.

Der Forscher Michel-Alain Garcia hat diese Szene anhand von Fußspuren und Kohleresten in der 1994 entdeckten Chauvet-Höhle in Südfrankreich rekonstruiert.6 In ihr haben Mitglieder des Clans, dem der Junge angehörte, mit Kohle, rotem und hellem Ocker wunderschöne Bilder von rund 1000 Wildpferden, Löwen, Wollnashörnern, Mammuts, Höhlenbären, Hyänen, Rentieren, Bisons, Auerochsen, Steinböcken, Hirschen und einem Panther an die Wände gebannt sowie eine Schnee-Eule eingraviert.

Die menschlichen Fußabdrücke, die sich mehr als 50 Meter durch die Höhle ziehen, stammen von einem acht bis zehn Jahre alten Jungen, ermittelte Garcia. Die Spuren, die sie begleiten, sind von einem »großen Hund«, denn seine mittlere Zehe ist, so wie bei heutigen Hunden, im Verhältnis zur restlichen Pfote kürzer als bei einem Wolf. Andere Forscher glauben anhand von Vergleichen mit der Form vieler Hunde- und Wolfsspuren, dass es sich dabei eher um einen Wolf handelte.7 Ich finde beides spannend, egal ob der Junge mit einem Hund oder dessen direktem Vorfahren, einem gezähmten Wolf, durch die Höhle spaziert ist. Man weiß ja ohnehin auch nicht, ob der Junge zu den Neandertalern gehörte oder ein »anatomisch moderner Mensch«, vulgo Homo sapiens, war.

Das Ganze geschah jedenfalls vor 26.000 Jahren, berichtet der Forscher. So alt sind nämlich laut »Radiokarbondatierung« die Kohlenstoffreste der Fackel an den Höhlenwänden, die jene Fußspuren begleiten. Der Junge und sein Hund oder Wolf lebten dort wohl in einer altsteinzeitlichen Jäger- und Sammlergemeinschaft. Die Jugendlichen und Erwachsenen jagten Bisons, Riesenhirsche und Mammuts, und er selbst pirschte mit seinem Gefährten eher hinter kleineren Tieren wie Hasen, Wildhühnern, vielleicht auch Rentieren und Pferden her. Außerdem besuchten die beiden die Künstler in der Höhle und bewunderten ihre Zeichnungen. Dabei hinterließen sie die Spuren, die viel weniger bekannt sind als die weltweit berühmten Höhlenmalereien. Diese Abdrücke belegen aber, dass Menschenkinder und Hunde - oder »Hauswölfe« - bereits seit prähistorischen Zeiten ziemlich beste Freunde sind. Als »Hauswölfe« bezeichnet der schwedische Verhaltensforscher Erik Ziemen jene Vierbeiner, die bereits mit Menschen zusammenlebten und soziale Beziehungen mit ihnen eingingen, aber noch nicht zu Haushunden mutiert waren.8
NATÜRLICH BESTE FREUNDE

Schon sehr früh in ihrer Stammesgeschichte sind also Kinder und Hunde oder »Hauswölfe« miteinander aufgewachsen. In ihrer gesamten Evolution haben sich die Menschen gemeinsam mit den Lebewesen in ihrer Umgebung entwickelt. Die »Symbiose« zwischen Mensch und Tier ist demnach so alt wie die Menschheit selbst.9 Diese auch heute angeborene »Biophilie« (Liebe zu Lebewesen) ist bei Kindern noch stärker ausgeprägt als bei Erwachsenen. Egal welcher Kultur sie angehören und ob sie auf dem Land oder in der Stadt aufwachsen, sie ahmen gerne Tierlaute nach und benennen Tiere, denen sie im Bilderbuch, in der Natur oder auf der Straße begegnen.10 Oft gehören die Tiernamen zu ihren ersten Worten und sind lautmalerisch, wie etwa »Wau-Wau«, »Kikeriki« und »Muh«.

Aber zu keinem anderen Tier haben die Menschen ein näheres Verhältnis aufgebaut als zu den Hunden. Die Beziehung zu ihnen ist Zehntausende Jahre alt und in beiden Spezies genetisch verankert. Bei den Hunden gibt es zum Beispiel Veränderungen auf dem Erbgut im Vergleich zu Wölfen, die sie »hyperfreundlich« gegenüber Menschen machen.11 Forscher haben Babys und kleinen Kindern bei einem Versuch Spielzeughunde vorgeführt, die laufen und mit dem Schwanz wedeln konnten. Ebenso ließen sie richtige Hunde in den Raum.12 Die Zweibeiner-Sprösslinge interessierten sich viel mehr für die echten Fellnasen und interagierten spontan mit ihnen. Die Hunde reagierten wiederum auf die Anwesenheit der Kinder: Sie beschnupperten diese, kamen zu ihnen, wenn sie riefen, legten sich manchmal auf den Rücken, um am Bauch gestreichelt zu werden, und leckten ihnen die Gesichter ab.

Dieser Versuch hat bewiesen, dass unbedarfte Kinder eindeutig Lebewesen von bewegtem Spielzeug unterscheiden können und echte Hunde gegenüber Spielzeug bevorzugen. Andersherum werden auch die Hunde von den kleinen Zweibeinern angezogen. Andere Tiere reagieren nicht so intensiv auf Kinder. Das könnte ein Grund sein, warum der Kontakt von Hunden und Kindern im Vergleich zu anderen Menschenkind-Tier-Beziehungen am intensivsten ist.13 Kinder, aber natürlich auch Erwachsene nehmen Hunde als Individuen mit eigener Persönlichkeit wahr und respektieren sie dadurch anders als zum Beispiel »Nutzvieh« aus der Massentierhaltung. Es ist ganz normal, dass sie zu ihrem Hund eine partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehung haben, ihm einen individuellen Namen geben und ihn nach dem Tod würdig begraben.14 Forscher nennen dieses Phänomen, das Mitgefühl und Empathie ermöglicht, »Du-Evidenz«.15 Dafür braucht es keine gemeinsame Sprache, weil Hunde menschenähnliche emotionale und soziale Grundbedürfnisse haben. Ihre Ausdrucksformen und ihre Körpersprache sind teils sehr ähnlich wie die der Menschen und können daher mit ein bisschen Übung von ihnen verstanden werden. Deshalb funktioniert es also auch schon zwischen Kleinkindern und Hunden. Außerdem haben Menschen,16 und mit höchster Wahrscheinlichkeit auch Hunde,17 Nervenzellen im Kopf, die ihnen ermöglichen, die Situation, die der andere gerade durchmacht, im Kopf nachzuempfinden. Sogenannte Spiegelneuronen feuern dabei die gleichen Signale, wie wenn sie selbst das tun würden, was sie gerade bei ihrem Gegenüber beobachten.

All dies führt dazu, dass Kinder (und Erwachsene) die Hunde »vermenschlichen« und als Partner genauso wertschätzen wie Artgenossen.18 In vielen Situationen ziehen sie eine Fellnase als Freund sogar Gleichaltrigen vor. Kleinkinder nehmen die Hunde nicht viel anders als andere Menschen wahr und schreiben ihnen dieselben Eigenschaften zu wie sich selbst, ihren Geschwistern und Eltern. Bei vielen anderen Tieren, wie Bienen, kämen sie nie auf diese Idee. Erst im Vorschulalter beginnen sie, Menschen als etwas Besonderes, teils Wertvolleres als andere Geschöpfe zu sehen. Diese Menschenfixiertheit, die Forscher sprechen hier von »Anthropozentrismus«, ist demnach anerzogen und nicht angeboren.19 Dadurch ist für Kinder zunächst einmal ein Hundeleben genauso bedeutend wie ein Menschenleben. Psychologen haben Hunderte von Kindern und Erwachsenen gefragt, wen sie zuerst von einem sinkenden Schiff retten würden: einen Menschen oder einen Hund.20 Die Erwachsenen sagten fast einhellig, dass das Menschenleben Vorrang hätte und sie ihrem Artgenossen an Bord zuerst helfen würden, auch wenn der Hund in der Zwischenzeit ertrinken würde. Die Kinder jedoch hatten keine eindeutigen Präferenzen. Ein Drittel würde sich um den Menschen kümmern, fast genauso viele um den Hund, und ein Drittel konnte sich nicht entscheiden.

Die Moral, dass ein Menschenleben besonders viel wert ist und das Wohl der eigenen Art stets über das Wohl der Tiere zu stellen ist, ist demnach nicht angeboren, wie Theologen und Ethiker lange Zeit behaupteten. Sie ist anerzogen und oktroyiert. Das heißt, wenn man nicht mehr den eigenen Nutzen über alles stellt und Kindern ihren natürlichen Respekt vor Tieren nicht austreibt, lieben und schätzen sie ganz von sich aus die Lebewesen um sich herum, und ganz besonders ihren Hund.
KINDER LIEBEN HUNDE

99,3 Prozent aller Kinder wollen ein Haustier.21 Am liebsten einen Hund - den hätten rund zwei Drittel aller Kinder gerne als allzeit perfekten Freund, der immer mit ihnen zu tun haben will und immer für sie Zeit hat.22 Sie schätzen Fellnasen, weil sie ihrer Meinung nach »stark, intelligent, sanftmütig, gehorsam und umgänglich« sind.23 Jedes dritte Kind träumt in der Nacht von Tieren: Sechsjährige von Hunden, Hauskatzen und Löwen, Neunjährige von Hunden, Katzen und Pferden und Teenager von Hunden und Wölfen. Neben dem engsten Fellfreund des Menschen dürfen also je nach Altersstufe auch noch andere Tiere vorkommen. Im Wachzustand ist es noch auffälliger: Neun von zehn Kindern tagträumen von ihren Haustieren und vermissen sie, wenn sie im Kindergarten...
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Autor

Jochen Stadler ist Biologe und schreibt als Wissenschaftsjournalist für die Austria Presse Agentur, das Wochenmagazin profil und das Wissenschaftsmagazin heureka. Er bildet seine Flat-Coated-Retriever-Hündin Kleo zum Rettungshund für den Wasser- und den Landeinsatz aus.
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Stadler, Jochen