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Das Sterben in Wychwood

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am02.02.2022
'Noch ein Beweis für Agatha Christies unerschöpfliches Genie!'  The Guardian   'Es ist sehr leicht zu morden', versichert eine Reisebekanntschaft dem Londoner Polizisten Luke Fitzwilliam. Der hört sich etwas ungläubig ihre Geschichte von gleich vier angeblichen Morden im beschaulichen Wychwood an. Die Dame meint zu wissen, wer dahintersteckt. Sie ist auf dem Weg zu Scotland Yard, um von ihrem Verdacht zu berichten. Wenig später ist sie tot. Und der gar nicht mehr so skeptische Fitzwilliam beschließt, den seltsamen Geschehnissen auf den Grund zu gehen. 

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext'Noch ein Beweis für Agatha Christies unerschöpfliches Genie!'  The Guardian   'Es ist sehr leicht zu morden', versichert eine Reisebekanntschaft dem Londoner Polizisten Luke Fitzwilliam. Der hört sich etwas ungläubig ihre Geschichte von gleich vier angeblichen Morden im beschaulichen Wychwood an. Die Dame meint zu wissen, wer dahintersteckt. Sie ist auf dem Weg zu Scotland Yard, um von ihrem Verdacht zu berichten. Wenig später ist sie tot. Und der gar nicht mehr so skeptische Fitzwilliam beschließt, den seltsamen Geschehnissen auf den Grund zu gehen. 

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455013283
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum02.02.2022
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1292 Kbytes
Artikel-Nr.8200715
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverVerlagslogoTitelseite1 Eine Reisebekanntschaft2 Todesanzeige3 Hexe ohne Besen4 Luke macht sich an die Arbeit5 Ein Besuch bei Miss Waynflete6 Hutfarbe7 Möglichkeiten8 Dr. Thomas9 Mrs Pierce redet10 Rose Humbleby11 Major Hortons Eheleben12 Wortgefecht13 Miss Waynflete spricht14 Lukes Meditationen15 Ungebührliches Verhalten eines Chauffeurs16 Die Ananas17 Lord Whitfield spricht18 Besprechung in London19 Ende einer Verlobung20 Wir stehen das zusammen durch21 »Was wandelst du behandschuht durch die Felder?«22 Mrs Humbleby spricht23 NeuanfangÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe

II

Es war mehr als eine Woche vergangen, als Luke, der gedankenverloren die Titelseite der Times überflog, einen plötzlichen Ausruf der Verwunderung ausstieß.

»Hol mich doch der Teufel!«

Jimmy Lorrimer schaute auf.

»Was gibt s?«

Luke antwortete nicht. Sein Blick war an einem Namen hängengeblieben.

Jimmy wiederholte seine Frage.

Luke hob den Kopf und sah seinen Freund an. Sein Gesichtsausdruck war so eigenartig, dass Jimmy regelrecht erschrak.

»Was ist los, Luke? Du machst ja ein Gesicht, als hättest du gerade ein Gespenst gesehen!«

Ein, zwei Minuten lang gab Luke keine Antwort. Er legte die Zeitung aus der Hand, schlenderte ans Fenster und kehrte dann wieder zurück. Jimmy beobachtete ihn mit zunehmender Verblüffung.

Luke ließ sich in einen Sessel fallen und beugte sich vor.

»Jimmy, alter Knabe, erinnerst du dich, dass ich eine alte Dame erwähnte, mit der ich im Zug nach London gesessen hatte - gleich am Tag meiner Ankunft?«

»Die, von der du meintest, sie hätte dich an deine Tante Mildred erinnert? Und dann überfahren wurde?«

»Die meine ich. Hör zu, Jimmy. Das alte Mädchen tischte mir eine lange Geschichte auf, sie sei auf dem Weg zu Scotland Yard, um einen ganzen Schwung Morde anzuzeigen. In ihrem Dorf ginge ein Meuchelmörder um - darauf lief das Ganze hinaus -, und er schien ganz schön schnell zuzuschlagen.«

»Du hattest mir nicht erzählt, dass sie plemplem war«, sagte Jimmy.

»Ich hatte sie auch nicht dafür gehalten.«

»Ach, komm schon, alter Knabe, Mord en gros â¦«

Ungeduldig entgegnete Luke:

»Ich habe sie nicht für übergeschnappt gehalten. Ich dachte, dass sie einfach ihrer Phantasie die Zügel schießen ließ, wie das alte Damen mitunter zu tun pflegen.«

»Na gut, schön, so könnte es gewesen sein. Ich meine allerdings, dass sie wahrscheinlich auch ein bisschen weich in der Birne war.«

»Vergiss jetzt mal kurz, was du meinst, Jimmy. Momentan bin ich derjenige, der dir was erzählt, einverstanden?«

»Oh, sicher - sicher, red nur weiter.«

»Sie ging ziemlich ins Detail, erwähnte die Namen von ein, zwei Opfern, und dann erklärte sie, was sie wirklich erschüttert habe, sei die Tatsache, dass sie wusste, wer das nächste Opfer sein würde.«

»Ja?«, sagte Jimmy in anspornendem Ton.

»Manchmal bleibt einem ein Name aus ganz blödsinnigen Gründen im Gedächtnis. Dieser bestimmte Name ist bei mir deswegen hängengeblieben, weil ich ihn mit einem albernen Liedchen in Verbindung gebracht hatte, das man mir als Kind oft vorsang: Tandara-di, tandara-dam, die Hummel, sie nahm sich den Brummer zum Mann.«

»Regelrecht tiefsinnig, keine Frage, aber worauf willst du hinaus?«

»Hinaus, mein hochgeschätzter Hohlkopf, will ich darauf, dass der Name des Mannes Humbleby war - Dr. Humbleby. Meine alte Dame erklärte, Dr. Humbleby würde der Nächste sein, und sie war darüber tief bekümmert, weil er so ein guter Mensch sei. Der Name blieb mir wegen oben erwähnten Liedchens im Gedächtnis.«

»Und?«, sagte Jimmy.

»Und jetzt schau dir das mal an.«

Luke reichte ihm die Zeitung, wobei er den Finger auf eine bestimmte Stelle in den Todesanzeigen hielt.


HUMBLEBY. - Am 13. Juni verstarb unerwartet auf seinem Wohnsitz Sandgate, Wychwood-under-Ashe, Dr. med. JOHN EDWARD HUMBLEBY, geliebter Gatte der JESSIE ROSE HUMBLEBY. Bestattung am Freitag. Von Blumenspenden bitten wir abzusehen.


»Siehst du, Jimmy? Derselbe Name, derselbe Ort, und er ist Arzt. Was sagst du dazu?«

Jimmy antwortete nicht sofort. Seine Stimme war ernst, als er endlich, nicht sonderlich überzeugt, sagte:

»Ich würde meinen, das ist einfach ein verdammt komischer Zufall.«

»Wirklich, Jimmy? Wirklich? Ist das alles, was dir dazu einfällt?«

Luke begann wieder, auf und ab zu marschieren.

»Was könnte es denn sonst sein?«, fragte Jimmy.

Luke drehte sich abrupt um.

»Angenommen, jedes einzelne Wort, das dieses liebe alte Schaf mir vorgeblökt hat, war wahr? Angenommen, diese hanebüchene Geschichte war schlicht und einfach die reine, lautere Wahrheit?«

»Ach, jetzt komm schon, alter Knabe! Das wäre schon ein ziemlicher Klops! Solche Dinge passieren nicht.«

»Und was war mit dem Fall Abercrombie? Soll der Bursche nicht eine ganz schöne Menge Leute um die Ecke gebracht haben?«

»Mehr, als offiziell bekannt wurde«, sagte Jimmy. »Der Cousin eines Freundes von mir war der damals zuständige Coroner. Durch ihn habe ich einiges erfahren. Drangekriegt hat man Abercrombie dafür, dass er den örtlichen Tierarzt mit Arsen gefüttert hatte, dann hat man seine Frau exhumiert, und sie war randvoll von dem Zeug, und es ist ziemlich sicher, dass sein Schwager auf dieselbe Weise das Zeitliche segnete - und das waren keineswegs alle, bei weitem nicht. Besagter Freund meinte, die inoffizielle Ansicht laute, dass Abercrombie seinerzeit wenigstens fünfzehn Menschen um die Ecke brachte. Fünfzehn!«

»Ganz genau. Solche Dinge passieren also doch.«

»Ja, aber sie passieren nicht häufig.«

»Woher willst du das wissen? Sie könnten ohne weiteres erheblich häufiger passieren, als du annimmst.«

»Da spricht der Polizei-Sahib! Kannst du nicht endlich vergessen, dass du Polizist bist - wenigstens jetzt, wo du gar keiner mehr bist?«

»Einmal Polizist, immer Polizist, schätze ich«, sagte Luke. »Jetzt stell dir mal vor, Jimmy, bevor Abercrombie so leichtsinnig wurde, die Polizei geradezu mit der Nase auf seine Morde zu stoßen, hätte irgendeine reizende, geschwätzige alte Jungfer einfach so erraten, was er da trieb, und wäre losgetrabt und hätte der zuständigen Behörde die ganze Sache gemeldet. Glaubst du, man hätte ihr zugehört?«

Jimmy grinste.

»Nicht im Traum!«

»Ganz genau. Sie hätten gesagt, dass sie nicht ganz dicht sei im Oberstübchen. Genau wie du gesagt hast! Oder sie hätten gesagt: Zu viel Phantasie; zu wenig Beschäftigung. Wie ich gesagt habe! Und beide, Jimmy, hätten wir falschgelegen!«

Lorrimer dachte kurz nach und sagte dann:

»Wie ist die Sachlage genau - so, wie sie sich dir darstellt?«

Bedächtig antwortete Luke:

»Die Sache sieht so aus: Ich habe eine Geschichte gehört - eine unwahrscheinliche, aber nicht unmögliche Geschichte. Ein gesichertes Ereignis - der Tod Dr. Humblebys - untermauert diese Geschichte. Und es gibt noch eine zweite bedeutsame Tatsache: Miss Pinkerton wollte ihre unwahrscheinliche Geschichte Scotland Yard unterbreiten. Doch sie kam nicht mehr dazu. Sie wurde von einem Auto überfahren, das anschließend verschwunden ist.«

Jimmy wandte ein:

»Dass sie es nicht zu Scotland Yard geschafft hat, weißt du gar nicht, Sie könnte ebenso gut nach ihrem Gespräch mit der Polizei überfahren worden sein.«

»Könnte sie, ja - aber das glaube ich nicht.«

»Das ist reine Mutmaßung. Letzten Endes läuft es doch nur darauf hinaus: Du glaubst an diese - an dieses Melodram!«

Luke schüttelte entschieden den Kopf.

»Nein, so ist es nicht. Ich sage lediglich, dass ein Anfangsverdacht besteht.«

»Mit anderen Worten, du wirst zu Scotland Yard gehen.«

»Nein, so weit sind wir noch nicht - nicht annähernd so weit. Wie du selbst sagst, könnte der Tod dieses Humbleby purer Zufall gewesen sein.«

»Was hast du dann vor, wenn ich fragen darf?«

»Ich habe vor, in dieses Dorf zu fahren und mir die Sache aus der Nähe anzusehen.«

»Das ist also deine Idee?«

»Bist du etwa nicht auch der Meinung, dass das die einzig vernünftige Vorgehensweise ist?«

Jimmy starrte ihn an. Dann sagte er:

»Ist es dir wirklich ernst damit, Luke?«

»Vollkommen.«

»Und was, wenn sich die ganze Sache als Windei entpuppt?«

»Das wäre das Beste, was passieren könnte, nicht?«

»Zugegeben, ja â¦« Jimmy runzelte die Stirn. »Aber du glaubst es nicht, stimmt s?«

»Ich versuche, für alle Möglichkeiten offen zu bleiben, mein Freund.«

Jimmy schwieg eine Zeitlang. Schließlich sagte er:

»Hast du einen Plan? Ich meine, du wirst schon irgendeinen Grund dafür brauchen, dort plötzlich aufzutauchen.«

»Ja, das werde ich wohl.«

»Das wohl kannst du dir schenken. Hast du auch nur eine Ahnung, wie es in einem englischen Provinznest zugeht? Jeder Fremde fällt da auf wie ein bunter Hund!«

»Ich werde eine falsche Identität brauchen«, sagte Luke mit einem plötzlichen Grinsen. »Was schlägst du vor? Künstler? Kaum - ich kann nicht zeichnen, noch viel weniger malen.«

»Du könntest ja als moderner Künstler auftreten«, schlug Jimmy vor. »Dann fiele das gar nicht auf.«

Aber Luke ließ sich nicht ablenken.

»Schriftsteller vielleicht? Quartieren sich Schriftsteller in Dorfgasthöfen ein, um zu schreiben? Zumindest spräche wohl nichts ausdrücklich dagegen. Oder vielleicht Angler? Aber dann müsste ich erst eruieren, ob es einen passenden Fluss in der Nähe gibt. Oder ein Rekonvaleszenter, dem Landluft verschrieben wurde? Aber danach sehe ich nicht aus, außerdem geht heutzutage doch jeder eher in ein Sanatorium. Ich könnte ja auf der Suche nach einem Häuschen im Grünen sein. Aber das ist auch...
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Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.