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Tropische Vergeltung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am04.06.2022
Fünf Tage für Detective Horseman: Um einen Mord aufzuklären und seine Beziehung zu retten Schon wieder ein Mord. Und das genau jetzt, wo Kommissar Horseman endlich Besuch von Melissa bekommt. Er hat genau fünf Tage Zeit, um den Fall zu lösen - und um seine Beziehung zu retten. Die Bewohner von Tanoa lieben die Abgeschiedenheit und die traditionelle Lebensweise im Hinterland der Fidschi-Insel Viti Levu. Doch dann rüttelt ein Mord die Gemeinde auf. Ein junger Mann liegt tot in der Dorfkirche. Er wurde mit einer traditionellen Zeremoniekeule erschlagen. Viliame war ein Außenseiter, der mit seinen Ideen zur Modernisierung des Dorfes, nicht nur auf Gegenliebe gestoßen ist. Joe Horseman übernimmt die Ermittlungen. Doch die Gemeinschaft ist verschlossen und Horseman gerät ganz schön unter Druck.

B. M. Allsopp ist eine australische Schriftstellerin. Sie verbrachte fast eine Dekade ihres Lebens auf Papua-Neuguinea und lebt mittlerweile mit ihrer Familie in Sydney.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextFünf Tage für Detective Horseman: Um einen Mord aufzuklären und seine Beziehung zu retten Schon wieder ein Mord. Und das genau jetzt, wo Kommissar Horseman endlich Besuch von Melissa bekommt. Er hat genau fünf Tage Zeit, um den Fall zu lösen - und um seine Beziehung zu retten. Die Bewohner von Tanoa lieben die Abgeschiedenheit und die traditionelle Lebensweise im Hinterland der Fidschi-Insel Viti Levu. Doch dann rüttelt ein Mord die Gemeinde auf. Ein junger Mann liegt tot in der Dorfkirche. Er wurde mit einer traditionellen Zeremoniekeule erschlagen. Viliame war ein Außenseiter, der mit seinen Ideen zur Modernisierung des Dorfes, nicht nur auf Gegenliebe gestoßen ist. Joe Horseman übernimmt die Ermittlungen. Doch die Gemeinschaft ist verschlossen und Horseman gerät ganz schön unter Druck.

B. M. Allsopp ist eine australische Schriftstellerin. Sie verbrachte fast eine Dekade ihres Lebens auf Papua-Neuguinea und lebt mittlerweile mit ihrer Familie in Sydney.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455014082
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.06.2022
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1404 Kbytes
Artikel-Nr.8200728
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverVerlagslogoTitelseiteWidmungKarte der Fidschi-InselnPrologSonntagMontagDienstagMittwochDonnerstagFreitagSamstagSonntagMontagDankFidschi - Ein kurzer SprachführerGlossarÜber B. M. AllsoppImpressummehr
Leseprobe

Sonntag

1

Detective Inspector Josefa Horseman beobachtete mit wachsender Sorge das Spiel. Das erste Match der Suva Shiners lief nicht, wie es sollte. Es war Pech, dass sie als Erstes gegen die Marist Brothers High School antreten mussten, eine der stärksten Rugbymannschaften im ganzen Schulbezirk. Keiner der Shiners hatte es auf die Highshool geschafft; die meisten von ihnen schlugen sich mit dem durchs Leben, was sie als Schuhputzer auf den Straßen von Suva verdienten. Disziplin hatten sie nicht gelernt, daher hatten sie dem Angriff der Marists wenig entgegenzusetzen. Und das war nur der psychologische Aspekt.

Ein weiterer war ihr körperlicher Zustand: Die meisten von ihnen waren so unterernährt, dass ihre abrupt wachsenden Teenagerknochen sich unter ihrer Haut abzeichneten. Neben Horseman stand Dr. Pillai, der ihn während der letzten vier Monate tatkräftig beim Training unterstützt hatte, und blickte ihn jetzt mit zusammengezogenen Augenbrauen besorgt an.

»Wegen Mosese hatte ich wirklich Bedenken, Joe. Sieh ihn doch nur an!« Er zeigte auf einen schlaksigen Jungen, der sich keuchend auf seine Knie stützte.

Horseman warf einen Blick auf seine Uhr. »Noch vier Minuten bis zur Halbzeitpause. Schafft er das, oder willst du ihn auswechseln?«

Als Mosese bemerkte, dass über ihn geredet wurde, richtete er sich auf und zeigte ihnen seine gereckten Daumen.

»Meine Güte, dieser Junge würde die vier Minuten schon mit reiner Willenskraft überstehen«, antwortete Dr. Pillai. »Sieh mal, die Stürmer bilden tatsächlich so was wie eine Linie. Mosese!«, brüllte er, »in eine Reihe!«

Es war wie ein Wunder: Vor Horsemans Augen wurde das oft geübte Manöver vollzogen. Der dürre Tevita stürzte sich auf den stämmigeren Gegenspieler, der daraufhin das Gleichgewicht verlor. Im Fallen rutschte ihm der Ball aus den Händen, Pita schnappte sich ihn, raste übers Feld und gab ihn an Simeone weiter, als ein Marist ihn stellte. Die Stürmer blieben auf einer Höhe mit Simeone, der den Ball an Livai weitergab, unmittelbar bevor sich zwei Marists auf ihn warfen. Livai ließ ihn fast fallen, schaffte es aber irgendwie, ihn festzuhalten, und rannte wie der Wind los. Plötzlich hatte der Mannschaftsclown alle Marists hinter sich, doch kurz vor der Linie blieb er abrupt stehen und legte den Ball ganz sanft auf das gegnerische Malfeld. Triumphierend jubelten die Shiners auf, wurden an Lautstärke aber noch von Horseman und Dr. Pillai übertroffen. Auch wenn die Marists schon drei Versuche und drei Goals geschafft hatten, war dies der erste Versuch der Shiners. Der allererste! Der Schiedsrichter pfiff ab. Konnte Paula, der beste Kicker der Shiners, die Chance auf zwei weitere Punkte verwandeln? Ja, der Ball segelte durch die Pfosten. Der noch lautere Jubel wurde vom Abpfiff zur Halbzeitpause übertönt.

Dr. Pillai rannte zum Sammelplatz der Mannschaft hinter der Seitenlinie. Die Jungen begrüßten ihn brüllend, die Reservespieler verteilten Wasserflaschen und Bananen.

Begeistert humpelte Horseman Dr. Pillai nach. Vier Monate zuvor war sein Knie bei einer Ermittlung in Mitleidenschaft gezogen worden. Dabei hatte es sich gerade erst langsam von einer Operation erholt, die nach einer Verletzung, die sich Horseman als Nationalspieler für Fidschi Rugby zugezogen hatte, nötig war. Jedoch musste er mittlerweile weder an Krücken noch am Stock gehen. Schon bald würde er wieder für die Polizei antreten, vielleicht sogar in der Nationalmannschaft. Allerdings wusste er, dass die meisten daran zweifelten und glaubten, er wäre für immer aus dem Spiel.

Während der Pause erläuterte Horseman die Taktik für die zweite Hälfte des Matchs. Dann pfiff der Schiedsrichter, warf den Ball ein, und das Spiel ging weiter. Da vibrierte Horsemans Handy in seiner Tasche. Verdammt, er hatte vergessen, es abzustellen! Eine Unterbrechung kam jetzt gar nicht infrage! Es war Sonntag, er hatte dienstfrei, und es war das erste Match der Shiners. Andererseits war es vielleicht seine Mutter oder eine seiner Schwestern. Besser, er sah doch mal nach.

Horseman bereute seine Entscheidung, kaum dass er Detective Superintendent Navalas Namen auf dem Display erkannte.

»Bula, hallo, Sir.«

»Bula, Joe. Ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten. In den Bergen, genauer gesagt im Dorf Tanoa, gab es einen Mord. Ein junger Mann wurde vor dem morgendlichen Gottesdienst tot in der Kirche aufgefunden. Viliame Bovoro. Erschlagen. Laut Dr. Tavua in Nausori ist die Sache ganz klar ein Mord. Sie leiten die Untersuchung.«

»Ich, Sir? Aber Tanoa gehört doch zum Distrikt Korovou.«

»Eigentlich ja, Joe. Aber der dortige Inspector ist im Urlaub, und ansonsten gibt es nur noch einen Sergeant. Sie haben einfach nicht das nötige Personal. Außerdem wohnt Viliame, das Opfer, eigentlich in Suva. Er war übers Wochenende in sein Heimatdorf zurückgekehrt. Sie glauben vielleicht, auch wir hätten Personalmangel, aber wir sind der bestausgestattete Distrikt in Fidschi. Also sollten wir großzügig sein und unsere Hilfe anbieten.«

»Io, Sir, verstehe.«

»Begeben Sie sich so schnell wie möglich aufs Revier. Heute ist es schon zu spät, um noch ein Team hoch ins Dorf zu schicken. Leider. Aber Viliames Leiche ist auf dem Weg nach Suva. Schreckliche Angelegenheit. Seine Familie ⦠furchtbar.«

»Io, Sir. Eine Schande, dass man ihn nicht dort lassen konnte.«

»Diese Entscheidung hat Dr. Tavua getroffen. Er hatte wohl seine Gründe. Aber wir bekommen Fotos vom Tatort.«

»Ist gut. Ich kann in einer Dreiviertelstunde da sein. Reicht das?«

»Sicher, so lange brauche ich auch.«

»Sir, haben Sie sich schon überlegt, wer alles zum Team gehören soll? Ich frage mich, ob Detective Sergeant Singh wohl zur Verfügung steht.«

»Daran hatte ich auch schon gedacht, Joe. Ich sehe mal, was sich machen lässt.«

Danach verdrängte Horseman das Telefongespräch und richtete seine Aufmerksamkeit auf die zweite Spielhälfte. Die Shiners zeigten mehr Mut, erzielten ein Penalty Goal und zehn Minuten später noch einen try, einen Versuch. Danach dominierten die Marists das Spiel, weil sie fitter, größer und erfahrener waren. In den letzten fünf Minuten gaben die Shiners wirklich noch mal alles, konnten die Marists aber nicht davon abhalten, immer mehr Punkte einzuheimsen. Horseman bekam einen Kloß im Hals, als er sah, dass diese Straßenkinder wirklich an ihre Grenzen gingen. Er warf einen Blick auf seine Uhr. Auf gar keinen Fall konnte er gehen, ohne mit den Jungen geredet zu haben, auch wenn er dadurch zu spät zur Einsatzbesprechung mit dem Superintendent kam.

Schließlich drängten sich die jungen Spieler erschöpft, doch mit erwartungsvoller Miene um ihn. »Shiners, ich bin unheimlich stolz auf euch. Dies war euer erstes richtiges Spiel, und euch sind zwei Versuche gegen die Marists geglückt, gegen die stärkste Mannschaft eurer Altersklasse!«

»Aber wir haben verloren, Joe«, erwiderte Tevita düster. »Gegen die Marists hatten wir keine Chance.« Die anderen stimmten murmelnd zu.

»Tevita, wir haben die zwei Versuche, auf denen wir aufbauen können. Seht euch doch den Trainer der Marists an: Er staucht die Mannschaft zusammen!«

Tevita stand auf, um einen Blick auf die im Halbkreis aufgestellten Jungen zu werfen, und grinste, weil sie die Köpfe hängen ließen, während ihr Trainer lautstark herumwetterte.

»Er dachte, ihr würdet nicht einen einzigen Punkt schaffen«, erklärte Horseman lächelnd. »Freut euch, Jungs, ihr habt euch gut geschlagen. Feiern wir die ersten Goals und Versuche der Shiners. Ein dreifaches Hurra auf euch, ihr habt es verdient. Hipp, hipp â¦«

Ihr erster Jubel war gedämpft, der zweite schon überzeugender, und beim dritten vergaßen die Jungen ihre Enttäuschung und brüllten begeistert los.

»Shiners, als Trainer hat man das besondere Vergnügen, den Man of the Match zu bestimmen«, fuhr Horseman fort, »Heute ist es Livai, der beide Versuche erzielt hat, die allerersten für die Shiners. Livai, zur Anerkennung möchte ich dir die Hand schütteln.«

Livai trat vor, verbeugte sich und ergriff Horsemans Hand. »Ein dreifaches Hurra auf unseren Trainer, Shiners!«, rief er. Darauf ertönte ohrenbetäubender Jubel, der erst verstummte, als der Geruch von Grillwürstchen in ihre Nasen stieg.

»Dr. Pillai hat heute was Besonderes zum Essen vorgesehen, Shiners. Haut rein!«, verkündete Horseman. Als die Jungen wieder vor Begeisterung johlten, hob Dr. Pillai grinsend die Hände.

Es gab ein regelrechtes Wettrennen zu dem neben der Tribüne aufgestellten Grill, an dem Detective Constable Tanielo Musudroka Würstchen wendete, während zwei andere Freiwillige von der Polizei geschnittenes Brot, Tomatensauce und Milch auf einen Tapeziertisch stellten.

Zwar musste Horseman längst weg, doch wollte er vorher noch einem weiteren Unterstützer danken. Als Sunny Khan, der Eigentümer von Khan s All Sports Emporium, sich der Gruppe näherte, klatschte Horseman in die Hände, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Shiners, wie gefallen euch die neuen Trikots, die wir unserem Sponsor Mr Khan verdanken?« Die Mannschaft trug hellbraune Trikots mit schwarzen Kragen und Bündchen, die auf der linken Seite einen Schuh als Logo zeigten und den Namen des Sportgeschäfts in strahlend weißen Lettern quer über der Brust.

»Vinaka vakalevu, vielen Dank, Mr Khan. Mit Ihren prächtigen Trikots sind die Jungs heute eine Mannschaft geworden. In diesen Trikots haben die Shiners...

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Autor

B. M. Allsopp ist eine australische Schriftstellerin. Sie verbrachte fast eine Dekade ihres Lebens auf Papua-Neuguinea und lebt mittlerweile mit ihrer Familie in Sydney.