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Das Hotel im Schatten der Wälder

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
403 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am29.10.2021
Der Beginn einer großen Liebesgeschichte: Der gefühlvolle Schottlandroman »Das Hotel im Schatten der Wälder« von Maggie O'Farrell als eBook bei dotbooks. Stella, eine leidenschaftliche junge Frau, genießt ihr Londoner Stadtleben in vollen Zügen - bis sie eines Tages eine Begegnung mit einem Fremden hat, der jemandem aus ihrer Vergangenheit wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Auf einmal fühlt ihr Zuhause sich eng und bedrückend an, sodass Stella nicht anders kann: sie flieht. Doch schon bald wird ihr klar, dass sie sich den Ereignissen von damals stellen muss. Also reist sie in das abgelegene Hotel in Schottland, in dem sie vor Jahren mit ihrer Familie die Ferien verbrachte. Hierhin hat es auch Jake verschlagen, der auf der Suche nach seinen Wurzeln ist. Obwohl Stella eigentlich nur allein sein möchte, schafft Jake es, sie aus der Reserve zu locken. Nach und nach fasst sie Vertrauen zu ihm und sie verlieben sich - aber auch auf Jake scheint etwas zu lasten. Was ist sein Geheimnis? »Maggie O'Farrell hat ein magisches Talent für emotionale Szenen, die unter die Haut gehen.« Independent Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der einfühlsame Liebesroman »Das Hotel im Schatten der Wälder« von Maggie O'Farrell beschreibt auf eingängige Weise die Gefühlswelt und die Erinnerungen zweier Menschen, deren Begegnung so außergewöhnlich ist wie ihre Vergangenheit. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Maggie O'Farrell, geboren 1972 in Nordirland, ist in Wales und Schottland aufgewachsen. Sie hat bei der Poetry Society und als Literaturredakteurin für den Independent on Sunday gearbeitet. Mit ihrem Debütroman »Das Haus mit der blauen Tür« feierte sie ihren internationalen Durchbruch. Inzwischen hat sie sieben Romane veröffentlicht und wurde 2010 mit dem Costa-Award für britische und irische Autoren geehrt. Maggie O'Farrell lebt mit ihrem Mann, dem Autor William Sutcliffe, und ihren Kindern in Edinburgh. Bei dotbooks erscheinen von Maggie O'Farrell: »Das Haus mit der blauen Tür« »Das Jasminzimmer« »Das Hotel im Schatten der Wälder«
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Produkt

KlappentextDer Beginn einer großen Liebesgeschichte: Der gefühlvolle Schottlandroman »Das Hotel im Schatten der Wälder« von Maggie O'Farrell als eBook bei dotbooks. Stella, eine leidenschaftliche junge Frau, genießt ihr Londoner Stadtleben in vollen Zügen - bis sie eines Tages eine Begegnung mit einem Fremden hat, der jemandem aus ihrer Vergangenheit wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Auf einmal fühlt ihr Zuhause sich eng und bedrückend an, sodass Stella nicht anders kann: sie flieht. Doch schon bald wird ihr klar, dass sie sich den Ereignissen von damals stellen muss. Also reist sie in das abgelegene Hotel in Schottland, in dem sie vor Jahren mit ihrer Familie die Ferien verbrachte. Hierhin hat es auch Jake verschlagen, der auf der Suche nach seinen Wurzeln ist. Obwohl Stella eigentlich nur allein sein möchte, schafft Jake es, sie aus der Reserve zu locken. Nach und nach fasst sie Vertrauen zu ihm und sie verlieben sich - aber auch auf Jake scheint etwas zu lasten. Was ist sein Geheimnis? »Maggie O'Farrell hat ein magisches Talent für emotionale Szenen, die unter die Haut gehen.« Independent Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der einfühlsame Liebesroman »Das Hotel im Schatten der Wälder« von Maggie O'Farrell beschreibt auf eingängige Weise die Gefühlswelt und die Erinnerungen zweier Menschen, deren Begegnung so außergewöhnlich ist wie ihre Vergangenheit. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Maggie O'Farrell, geboren 1972 in Nordirland, ist in Wales und Schottland aufgewachsen. Sie hat bei der Poetry Society und als Literaturredakteurin für den Independent on Sunday gearbeitet. Mit ihrem Debütroman »Das Haus mit der blauen Tür« feierte sie ihren internationalen Durchbruch. Inzwischen hat sie sieben Romane veröffentlicht und wurde 2010 mit dem Costa-Award für britische und irische Autoren geehrt. Maggie O'Farrell lebt mit ihrem Mann, dem Autor William Sutcliffe, und ihren Kindern in Edinburgh. Bei dotbooks erscheinen von Maggie O'Farrell: »Das Haus mit der blauen Tür« »Das Jasminzimmer« »Das Hotel im Schatten der Wälder«
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966553490
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.10.2021
Seiten403 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1062 Kbytes
Artikel-Nr.8239599
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Stella schiebt ein Messer unter die Lasche des Briefumschlags. Das dicke, cremefarbene Papier reißt, die Ränder fasern aus wie Mull. Als sie den Finger in den Umschlag schiebt, um den Brief herauszuholen, bebt plötzlich das Haus.

Sie schaut hoch. Ein Paar penibel zugeschnürter Wanderstiefel kommt die Treppe herunter. Stella beobachtet sie einen Moment, dann legt sie den Brief hin, steht von ihrem Stuhl auf und versteckt sich hinter einer hohen Pflanze, die auf einem Ständer steht. Stella hat heute Morgen bereits Frühstück serviert, die Küche geputzt, zwei Buchungsanfragen entgegengenommen und hat keine Lust auf eine Plauderei mit einem Gast.

Der Mann aus Zimmer vier läuft beschwingt durch die Diele, gekleidet wie für eine Polarexpedition, mit einer Brille, die ihm an einem Band um den Hals baumelt. An der Eingangstür angekommen, schiebt er den Kopf schildkrötenartig nach vorne und streckt die Hand mit emporgewandter Handfläche aus, um zu überprüfen, wie das Wetter ist. Mit der anderen Hand kratzt er sich den Hintern. Stella kräuselt die Nase, und ihr entfährt ein ersticktes Kichern, das in der geräumigen Hoteldiele hin- und herschnellt wie ein Tischtennisball.

Der Mann hört auf, sich zu kratzen und schaut sich um. Stella hält den Atem an, sucht fieberhaft nach einer einleuchtenden Erklärung, wieso sie eingezwängt hinter einer Topfpflanze steht. Aber er sieht sie nicht. Ihre Halsmuskeln fangen an wehzutun, weil sie sich so sehr verkrampft, aber sie kann sich jetzt unmöglich blicken lassen.

Als sie hört, wie die Eingangstür zuschlägt, entspannt Stella sich und dehnt mit hochgereckten Armen ihren Rücken, sodass die Wirbel einer nach dem anderen knacken. Sie setzt sich wieder auf den Stuhl, legt den Brief auf den Tisch, streicht mit dem Handballen darüber, glättet die Kringel und Gedankenstriche ihrer Mutter.

Ihre Mutter schreibt seit eh und je mit Füllfederhalter. Stella weiß, wo sie ihn aufbewahrt - in der kleinsten Schublade rechts in ihrem Schreibtisch -, und sie weiß genau, wie ihre Mutter ausgesehen haben muss, als sie die zierliche, gravierte Feder in die Tinte tauchte. Sie kann sich den Anblick ebenso gut vorstellen wie ihr eigenes Spiegelbild: Erst hat sie die Luft aus dem Plastikkolben gedrückt, sodass kleine Bläschen im Tintenfass aufstiegen, und dann Tinte in den Füller eingesaugt wie Blut in eine Spritze. Dann hat Francesca vermutlich die Beine an den Knöcheln übereinander geschlagen, hat ein Blatt Papier auf die Schreibunterlage gelegt, die sich exakt in der Mitte auf dem am Erkerfenster stehenden Schreibtisch befand, und sich nach einer eigenartigen zeigenden Handbewegung, die an einen Dirigenten erinnert, der die Orchestermusiker zur Ruhe anhält, vorgebeugt, den Füller auf den makellosen Briefbogen gedrückt, und sie hat mit den Worten begonnen: Liebste Stella.

Stella schaut hinunter auf den mehrseitigen Brief: Dein Vater und ich, ist zu sehen. Dann: geben uns alle Mühe zu verstehen, wieso du das getan hast. Sie überspringt ein paar Zeilen ⦠wir können nicht begreifen, wieso jemand eine feste Stelle, und zwar eine sehr gute Stelle, in London einfach so aufgibt ⦠sie blättert um ⦠das ist wirklich schwer nachvollziehbar â¦

Stella hebt den Blick, weg von dem Brief, und sieht durch das Fenster. Sie kann von ihrem Platz aus quer über das Tal schauen - durch die Bäume hindurch, deren Äste sich im Wind hin und her wiegen, den Bach entlang, der sich durch ein Marsch- und Moorgebiet windet, hin zu den jenseits davon gelegenen Häusern des Dorfes. Es ist ein schöner Tag, über den Himmel jagen Wolkenfetzen. Die glitzernde Oberfläche des Sees kräuselt sich im Wind. Hinter dem Hotel wird die Gegend felsiger, rauer, steigt in Richtung der Berggipfel immer steiler an, die Hänge durchzogen von reißenden Bächen. Stella schaut nicht oft aus den Fenstern auf der Rückseite.

Sie wendet den Blick wieder der Treppe zu, die auf einer Seite von goldgerahmten Gemälden in trüben, düsteren Farben gesäumt ist. Ein Mann mit buschigem Backenbart funkelt sie an, einen toten Hasen über die Schulter geworfen. Ein schielendes Kind unbestimmten Geschlechts mit einer Schottenmütze auf dem Kopf ist neben einer Harfe abgebildet. Der mottenzerfressene Hirschkopf am oberen Ende der Treppe hängt, wie Stella auffällt, etwas schief.

Sie hält den Brief immer noch in der Hand. Er endet mit Alles Liebe und Gute. Dann die glatt gestrichenen Schnörkel der Unterschrift ihrer Mutter. Alles Liebe und Gute.

Stella reibt ihre Sandalen aneinander und die Schnallen verhaken sich. Sie hat die Finger unter die Oberschenkel geschoben. Sie kaut den letzten Rest der fettigen Wurst und schluckt ihn hinunter. Ihr Teller ist jetzt leer, abgesehen von den Bohnen. Alles andere hat sie aufgegessen. Sie hat äußerst penibel darauf geachtet, sich keine der Bohnen in den Mund zu stecken, hat sie am Tellerrand zusammengeschoben, darauf geachtet, dass sie mit nichts in Berührung gekommen ist.

Zu ihrer Rechten an dem viereckigen Tisch sitzt ihre Großmutter, die Ellbogen aufgestützt, und redet von Beilagentellern. Gegenüber schneidet Nina ihr Essen mit gesenktem Blick in gleichmäßige geometrische Formen. Immer, wenn ihre Mutter wochentags arbeiten muss, hütet ihre Großmutter - ihre schottische Großmutter, die Mutter ihres Vaters bei ihnen ein. »Wer sonst würde euch Abendessen kochen?«, fragt sie in einem Ton, der Stella verrät, dass eine Antwort überflüssig ist. Unter dem Tisch schlängelt sich der Kater ungesehen zwischen Knöcheln und Stühlen hindurch, streicht mit seinem seidigen Fell über Schienbeine.

Stella legt ihr Messer und ihre Gabel, die nicht zusammenpassen, so unauffällig und leise wie möglich aneinander. Die Gabelspitze stößt mit einem ganz leisen Klick gegen das Porzellan, aber vielleicht hat es niemand gehört, und niemand wird etwas bemerken.

»Aber Archie, bestimmt wird einer deiner Kollegen dir dabei helfen können ⦫ Die Stimme der Großmutter verhallt, und es breitet sich Stille aus. Stella hält den Blick fest auf die gleichmäßigen Falten ihres Schuluniformrocks gerichtet. Sie spürt die Gegenwart ihrer Großmutter neben sich, und sie spürt, dass sie zu ihr herüberschaut. Oder, genauer gesagt, auf ihren Teller.

»Willst du die dicken Bohnen denn nicht essen, Kleines?« Die Stimme ihrer Großmutter klingt melodiös, bewusst beiläufig.

Stellas Vater baut die Bohnen in einem Gemüsebeet an, das den anderen Bewohnern des Hauses missfällt, denen Rosen oder Alpenveilchen lieber wären. Stella macht es großen Spaß, die Bohnen zu pflücken, die länglichen, wulstigen Hülsen aus den dichten Blätterkränzen herauszulösen und dann abzuzupfen; es macht ihr großen Spaß, die Hülsen zu öffnen und die makellose Reihe aus Bohnen vorzufinden, eingebettet in eine silbrige Samtschicht. Aber wenn sie von Oma Gilmore über zwanzig Minuten gekocht worden und auf einen Teller gehäuft worden sind, haben sie sich völlig verwandelt: An den Bohnenhälften klebt faltige harte Haut, die beim Kauen quietschend an den Zähnen reibt. Die Bohnen sind trocken und schmecken so ekelhaft, dass einem der Appetit vergeht. Stella bekommt sie beim besten Willen nicht hinunter.

»Nein, will ich nicht«, sagt Stella.

»Wie bitte?«, sagt Oma Gilmore, noch immer in schmerzhaft höflichem Ton.

»Vielleicht -«, unterbricht Stellas Vater sie, aber sie bringt ihn mit einer raschen Geste zum Schweigen.

»Na los.« Oma Gilmore beugt sich hinüber, nimmt Stellas Gabel und schiebt drei von den grünen Dingern darauf. »Probier sie einfach mal. Womöglich schmecken sie dir ja.«

Stella presst die Lippen aufeinander und lehnt sich zurück, als die Gabel sich auf sie zubewegt.

»Mach den Mund auf«

Ein Geruch nach Wachs und Moder dringt ihr in die Nase. Sie schüttelt den Kopf

»Mach den Mund auf, Stella.«

Mit starrem Blick schaut sie die drei Bohnen vor ihrem Gesicht an. Soll sie es wagen? Aber sie stellt sich vor, wie das kühle, feste Gemüse ihre warme feuchte Zunge berührt, wie sich ihre Speicheldrüsen krampfhaft bemühen, beim Zerkauen zu helfen: Sie muss schlucken, und im selben Moment überkommt sie ein Brechreiz. Sie ringt hustend nach Luft. Ihre Großmutter nutzt es offenbar sofort aus, dass sie den Mund öffnet, denn es stößt etwas Metallisches gegen ihre Zähne, und ihr ist, als werde ihr ganzer Mund mit dem gummiartigen Gemüse vollgestopft.

Stella würgt, ihr Mund füllt sich mit beißender Flüssigkeit und die Bohnen fliegen hinaus auf das Tischtuch. Schluchzend legt sie die Hände wie ein Fallgitter vors Gesicht.

»Pass auf« - ihre Großmutter legt ruckartig die Gabel hin - »ich habe nicht vor, mich deswegen mit dir zu streiten. Du wirst so lange sitzen bleiben, bis du deinen Teller leer gegessen hast.« Sie schaufelt die ausgespuckten Bohnen zurück auf Stellas Tisch. »Und das gilt auch für die hier.«

Stella hört ihren Vater etwas murmeln.

»Archie«, ermahnt ihn ihre Großmutter, »sie muss es lernen.«

Durch die Spalte zwischen ihren Fingern sieht Stella, wie ihre Großmutter den Tisch abräumt und wie ihr Vater Nina Wasser nachschenkt. Bei Einbruch der Dunkelheit wird ihre Mutter aus dem Café heimkommen, wird nach Zigarettenrauch, Seifenlauge und Kaffee riechen und eine Packung Gelato di Cioccolata für sie und Gelato di Fragola für Nina mitbringen. Ihr ist hinter ihrem Schutzschild aus Händen inzwischen sehr warm, und die Arme tun ihr weh, aber sie wird sie trotzdem nicht herunternehmen. Sie beobachtet, wie die anderen nacheinander weggehen. Nina wirft ihr beim Aufstehen einen...
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Autor

Maggie O'Farrell, geboren 1972 in Nordirland, ist in Wales und Schottland aufgewachsen. Sie hat bei der Poetry Society und als Literaturredakteurin für den Independent on Sunday gearbeitet. Mit ihrem Debütroman »Das Haus mit der blauen Tür« feierte sie ihren internationalen Durchbruch. Inzwischen hat sie sieben Romane veröffentlicht und wurde 2010 mit dem Costa-Award für britische und irische Autoren geehrt. Maggie O'Farrell lebt mit ihrem Mann, dem Autor William Sutcliffe, und ihren Kindern in Edinburgh.Bei dotbooks erscheinen von Maggie O'Farrell:»Das Haus mit der blauen Tür«»Das Jasminzimmer«»Das Hotel im Schatten der Wälder«