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Chaos Walking - Es gibt immer eine Wahl

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.05.2022
Der internationale Fantasy-Bestseller des preisgekrönten Autors
Todd und Viola haben endlich das Ziel ihrer Flucht erreicht. Doch in der vermeintlich sicheren Stadt erwartet sie niemand anders als ihr Verfolger Major Prentiss. Unter seinem Kommando wandelt sich die zuvor so friedliche Gemeinschaft zu genau dem, wovor die beiden geflohen sind. Viola gerät dabei unter den Einfluss einer sektenartigen Gemeinschaft und Todd wird gezwungen, sich dem Regime von Prentiss zu unterwerfen. Ein ums andere Mal fordert dieser von ihm Dinge, die allem widersprechen, woran Todd glaubt. Und auch Viola muss immer wieder gegen ihr Gewissen handeln. Hin- und hergerissen zwischen Zweifeln und Kompromissen, Verdächtigungen und Verrat, wird die Freundschaft der beiden auf ihre härteste Probe gestellt ...
Eine tiefgründige, herzzerreißende und unfasslich schön geschriebene Fantasy, deren schlagendes Herz die innige Freundschaft ihrer beiden Helden ist.
Die Chaos Walking-Reihe:
Chaos Walking - Die Mission (Prequel, nur als E-Book verfügbar)
Chaos Walking - Der Roman zum Film (Band 1)
Chaos Walking - Vor dem Fall (Prequel, nur als E-Book verfügbar)
Chaos Walking - Es gibt immer eine Wahl (Band 2)

Patrick Ness wuchs in den Vereinigten Staaten und auf Hawaii auf. Er lebte viele Jahre lang in London und war dort als Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Für seine Jugendbücher wurde er vielfach ausgezeichnet, er gewann unter anderem den renommierten Costa Children's Book Award und bereits zweimal die Carnegie Medal. Für »Sieben Minuten nach Mitternacht« erhielt er als erster Autor gleichzeitig die Carnegie Medal und den Kate Greenaway Award sowie neben unzähligen anderen Auszeichnungen den Deutschen Jugendliteraturpreis. Heute lebt Patrick Ness in Los Angeles und schreibt neben seinen Büchern nun auch Drehbücher.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer internationale Fantasy-Bestseller des preisgekrönten Autors
Todd und Viola haben endlich das Ziel ihrer Flucht erreicht. Doch in der vermeintlich sicheren Stadt erwartet sie niemand anders als ihr Verfolger Major Prentiss. Unter seinem Kommando wandelt sich die zuvor so friedliche Gemeinschaft zu genau dem, wovor die beiden geflohen sind. Viola gerät dabei unter den Einfluss einer sektenartigen Gemeinschaft und Todd wird gezwungen, sich dem Regime von Prentiss zu unterwerfen. Ein ums andere Mal fordert dieser von ihm Dinge, die allem widersprechen, woran Todd glaubt. Und auch Viola muss immer wieder gegen ihr Gewissen handeln. Hin- und hergerissen zwischen Zweifeln und Kompromissen, Verdächtigungen und Verrat, wird die Freundschaft der beiden auf ihre härteste Probe gestellt ...
Eine tiefgründige, herzzerreißende und unfasslich schön geschriebene Fantasy, deren schlagendes Herz die innige Freundschaft ihrer beiden Helden ist.
Die Chaos Walking-Reihe:
Chaos Walking - Die Mission (Prequel, nur als E-Book verfügbar)
Chaos Walking - Der Roman zum Film (Band 1)
Chaos Walking - Vor dem Fall (Prequel, nur als E-Book verfügbar)
Chaos Walking - Es gibt immer eine Wahl (Band 2)

Patrick Ness wuchs in den Vereinigten Staaten und auf Hawaii auf. Er lebte viele Jahre lang in London und war dort als Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Für seine Jugendbücher wurde er vielfach ausgezeichnet, er gewann unter anderem den renommierten Costa Children's Book Award und bereits zweimal die Carnegie Medal. Für »Sieben Minuten nach Mitternacht« erhielt er als erster Autor gleichzeitig die Carnegie Medal und den Kate Greenaway Award sowie neben unzähligen anderen Auszeichnungen den Deutschen Jugendliteraturpreis. Heute lebt Patrick Ness in Los Angeles und schreibt neben seinen Büchern nun auch Drehbücher.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641190521
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum16.05.2022
SpracheDeutsch
Dateigrösse2632 Kbytes
Artikel-Nr.8381084
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



»DEIN LÄRM VERRÄT DICH, TODD HEWITT.«

Eine Stimme.

In der Dunkelheit.

Ich blinzle und schlage die Augen auf. Alles ist schemenhaft und verschwommen. Alles scheint sich um mich zu drehen, und mein Blut ist viel zu heiß, und mein Gehirn ist wie Brei, und ich kann keinen klaren Gedanken fassen, und es ist finster.

Ich blinzle.

Warte.

Nein, warte.

Gerade eben waren wir noch auf dem großen Platz.

Gerade eben noch hielt ich sie im Arm.

Sie ist in meinen Armen gestorben.

»Wo ist sie?« Ich spucke in die Dunkelheit, schmecke Blut, meine Stimme krächzt, mein Lärm schwillt an zu einem Wirbelsturm, der aus dem Nichts heraufzieht, er ist laut und rot und wild. »WO IST SIE?«

»Ich stelle hier die Fragen, Todd.«

Diese Stimme.

Seine Stimme.

Irgendwo in der Dunkelheit.

Irgendwo hinter meinem Rücken, wo ich ihn nicht sehen kann.

Bürgermeister Prentiss.

Ich blinzle wieder und allmählich verwandelt sich das trübe Bild in einen riesigen Raum. Nur durch ein einziges Fenster fällt Licht herein, das Fenster ist groß, kreisrund und weit weg, das Glas nicht weiß, sondern bunt, es zeigt die Umrisse von New World mit den zwei Monden, die tief stehende Sonne lässt ihre Strahlen nur auf mich fallen, auf niemanden sonst.

»Was habt Ihr mit ihr gemacht?«, frage ich, schreie ich.

Ich blinzle, weil mir Blut in die Augen rinnt. Ich will es wegwischen, aber meine Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Ich zerre an den Fesseln, denn jetzt kriege ich es mit der Angst zu tun, mein Atem geht schneller, und ich schreie wieder: »WO IST SIE?«

Eine Faust schießt aus dem Nichts und trifft mich in die Magengrube.

Ich krümme mich vor Schmerz, und da merke ich erst, dass ich an einen Holzstuhl gefesselt bin. Meine Beine sind an die Stuhlbeine gebunden, mein Hemd muss ich irgendwo auf dem staubigen Weg über den Berghang verloren haben, und als ich mich trotz meines leeren Magens übergeben muss, sehe ich, dass unter mir ein Teppich liegt, in dem New World und die beiden Monde als Muster eingewebt sind, ein Muster, das sich endlos wiederholt.

Mir fällt wieder ein, dass wir auf dem Platz waren, auf dem Platz, zu dem ich geflohen war. Ich trug sie, sagte ihr, sie müsse am Leben bleiben, bis wir in Sicherheit sind, in Haven, und ich sie retten kann.

Aber es gibt keine Sicherheit, nicht das kleinste bisschen, in Haven gibt es nur Prentiss und seine Männer, sie haben sie mir weggenommen, sie aus meinen Armen gerissen.

»Fällt dir etwas auf? Er fragt gar nicht: Wo bin ich?«, sagt die Stimme des Bürgermeisters von irgendwoher im Raum. »Seine ersten Worte sind: Wo ist sie?, und sein Lärm sagt dasselbe. Bemerkenswert.«

In meinem Kopf dröhnt es wie in meinem Magen, meine Erinnerung kehrt langsam zurück. Ich entsinne mich, dass ich gegen sie gekämpft habe, ich habe gegen sie gekämpft, als sie sie mir wegnahmen, bis ein Gewehrkolben mich an der Schläfe traf und alles um mich herum dunkel wurde.

Ich schlucke den Kloß in meiner Kehle hinunter, schlucke das Entsetzen und die Angst hinunter ...

Denn das ist das Ende, oder etwa nicht?

Alles ist aus.

Ich bin in der Gewalt des Bürgermeisters.

Sie ist in der Gewalt des Bürgermeisters.

»Wenn Ihr ihr etwas antut ...«, sage ich drohend. Ich spüre den Faustschlag im Magen. Mr Collins steht vor mir, halb im Schatten. Mr Collins, der Getreide und Blumenkohl anbaut und auch die Pferde des Bürgermeisters versorgt, eben dieser Mr Collins steht jetzt vor mir, eine Pistole steckt in seinem Halfter, über der Schulter hängt ein Gewehr, und er hebt die Faust, um wieder auf mich einzuprügeln.

»Ihr Zustand schien mir schon beklagenswert genug zu sein, Todd«, sagt der Bürgermeister und hält Mr Collins zurück. »Das arme Ding.«

Obwohl ich gefesselt bin, balle ich die Fäuste. Mein Lärm kommt mir bröselig und ramponiert vor, aber wenn ich an Davy Prentiss denke, wie er sein Gewehr auf uns richtet, wenn ich daran denke, wie sie in meinen Armen zusammensackt, wie sie blutet und nach Luft ringt, dann braust er auf.

Mein Lärm verfärbt sich dunkelrot, als ich mich daran erinnere, wie meine Faust in Davy Prentiss´ Gesicht landet, wie er vom Pferd stürzt, sein Fuß sich im Steigbügel verheddert und er weggeschleift wird wie ein Stück Abfall.

»Nun«, sagt der Bürgermeister, »das beantwortet die Frage, wo mein Sohn abgeblieben ist.«

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, der Gedanke amüsiert ihn beinahe.

Aber ich kann es nur aus dem Klang seiner Stimme schließen, einer Stimme, die schneidender und gewandter klingt, als sie früher in Prentisstown jemals geklungen hat, denn das Nichts, das ich bei meiner Ankunft in Haven an ihm wahrnahm, ist immer noch da - ein riesiges Nichts, das den Raum erfüllt und sich mit einem anderen großen Nichts vermischt, das von Mr Collins stammt.

Sie haben keinen Lärm. Beide Männer haben keinen Lärm. Der einzige Lärm hier ist mein Lärm, das Blöken eines verletzten Kalbes.

Ich hebe den Kopf, suche den Bürgermeister, doch ich kann mich nur ein klein wenig zur Seite drehen, das ist alles, die Schmerzen sind zu groß, und ich weiß nur, ich sitze in einem gebündelten Strahl aus staubigem, farbigem Licht inmitten eines Raums, der so groß ist, dass ich seine Wände kaum erkennen kann.

Aber dann sehe ich doch einen kleinen Tisch in der Dunkelheit, er steht so weit weg von mir, dass ich gerade noch erkennen kann, was darauf liegt.

Ich sehe Metall blitzen, funkelnde, unheilvolle Dinge, von denen ich gar nicht wissen will, wozu sie dienen.

»Für ihn bin ich immer noch der Bürgermeister«, höre ich seine Stimme, die schon wieder heiter und amüsiert klingt.

»Von nun an heißt das Präsident Prentiss , Junge«, knurrt Mr Collins. »Du tätest gut daran, dir das zu merken.«

»Was habt Ihr mit ihr gemacht?« Bei dem Versuch, mich nach rechts oder links zu drehen, stöhne ich auf, weil der Rücken mir so wehtut. »Wenn Ihr sie anrührt, dann ...«

»Du kommst am Morgen in meine Stadt«, unterbricht mich der Bürgermeister, »mit leeren Händen, nicht einmal ein Hemd hast du am Leib, trägst ein Mädchen auf den Armen, das einen Unfall hatte ...«

Mein Lärm kocht hoch. »Es war kein Unfall!«

»... das einen wirklich schlimmen Unfall hatte«, fährt der Bürgermeister fort, und in seiner Stimme schwingt ein erstes Anzeichen von Ungeduld, wie in dem Moment, als wir uns auf dem Platz gegenüberstanden. »So schlimm, dass es zwischen Leben und Tod schwebt. Und hier sitzt der Junge, den zu finden uns so viel Zeit und Mühe gekostet hat, der Junge, der uns so viele Unannehmlichkeiten bereitet hat, der sich uns aus freien Stücken gestellt hat, der uns zugesichert hat, alles zu tun, was wir wollen, wenn wir nur das Leben des Mädchens retten, und obwohl wir genau das versuchen ...«

»Geht es ihr gut? Ist sie in Sicherheit?«

Der Bürgermeister verstummt. Mr Collins tritt einen Schritt vor und schlägt mir mit dem Handrücken ins Gesicht. Der pulsierende Schmerz wandert mit quälender Langsamkeit über meine Wange und ich sitze nur da und ringe verzweifelt nach Luft.

Dann tritt der Bürgermeister in den Lichtkegel, direkt vor mich hin.

Seine Kleidung ist noch immer tadellos, frisch und sauber, als steckte kein Mensch darin, sondern ein wandelnder, sprechender Eisblock. Sogar auf der Kleidung von Mr Collins sind Schweiß- und Schmutzflecken, und er riecht entsprechend, aber nicht der Bürgermeister, nein, der nicht.

In Gegenwart des Bürgermeisters fühlt man sich wie ein Haufen Unrat, der beiseitegeräumt werden muss.

Er bückt sich, damit er mir in die Augen sehen kann.

Und dann fragt er mich leichthin, wie aus reiner Neugierde: »Wie heißt sie, Todd?«

Ich blinzle überrascht. »Was?«

»Wie heißt sie?«, fragt er noch einmal.

Er muss doch wissen, wie sie heißt. Ganz bestimmt kann er ihren Namen in meinem Lärm lesen.

»Ihr wisst, wie sie heißt.«

»Ich möchte aber, dass du es mir sagst.«

Ich schaue von ihm zu Mr Collins, der mit verschränkten Armen dasteht, ich brauche sein Schweigen gar nicht, ich kann in seinem Gesicht lesen, dass er nichts lieber täte, als mich in Grund und Boden zu prügeln.

»Versuchen wir´s noch mal, Todd«, sagt der Bürgermeister ungerührt. »Du würdest mir eine große Freude machen, wenn du meine Frage beantworten würdest. Wie heißt es, dieses Mädchen aus einer anderen Welt?«

»Wenn Ihr schon wisst, dass sie aus einer anderen Welt kommt, dann kennt Ihr bestimmt auch ihren Namen.«

Jetzt lächelt der Bürgermeister, er lächelt tatsächlich.

Und ich fürchte mich mehr als je zuvor.

»So funktioniert das nicht, Todd. Die Spielregeln sind so: Ich stelle die Frage und du antwortest. Also: Wie heißt sie?«

»Wo ist sie?«

»Wie heißt sie?«

»Sagt mir, wo sie ist, und ich sage Euch, wie sie heißt.«

Er seufzt, so als hätte ich ihn enttäuscht. Dann nickt er Mr Collins zu, der vortritt und mir einen Schlag in den Magen versetzt.

»Das ist ein ganz einfacher Handel, Todd«, sagt der Bürgermeister, während ich auf den Teppich speie. »Du musst mir nur sagen, was ich wissen will, und schon ist alles vorbei. Du hast die Wahl. Glaub mir, ich möchte dir nicht noch mehr wehtun.«

Ich...

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Patrick Ness wuchs in den Vereinigten Staaten und auf Hawaii auf. Er lebte viele Jahre lang in London und war dort als Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Für seine Jugendbücher wurde er vielfach ausgezeichnet, er gewann unter anderem den renommierten Costa Children's Book Award und bereits zweimal die Carnegie Medal. Für »Sieben Minuten nach Mitternacht« erhielt er als erster Autor gleichzeitig die Carnegie Medal und den Kate Greenaway Award sowie neben unzähligen anderen Auszeichnungen den Deutschen Jugendliteraturpreis. Heute lebt Patrick Ness in Los Angeles und schreibt neben seinen Büchern nun auch Drehbücher.