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Am Abgrund des Krieges

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
704 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.08.2022
Das Imperium von Teixcalaan erstreckt sich über unzählige Sternsysteme. Nichts entkommt seinem Einfluss, und niemand widersteht seiner Militärmacht - bis auf die unabhängige Station Lsel. Als Mahit Dzmare, Lsels Botschafterin beim Imperium, in einen drohenden Krieg gegen eine mysteriöse Alien-Zivilisation hineingezogen wird, muss sie um alles kämpfen: um die Unabhängigkeit der Station, um ihre politische Zukunft, um ihre große Liebe und um ihr Überleben.
Die Fortsetzung zum Hugo-Award-Gewinner »Im Herzen des Imperiums«
Die Botschafterin einer kleinen Raumstation wird in die Intrigen und Machtkämpfe des Sternenimperiums von Teixcalaan hineingezogen und muss einen Krieg verhindern
»Eine komplexe Space Opera, vermischt mit einzigartigen Kulturen und mitreißenden Figuren - ich habe die Teixcalaan-Romane sehr genossen!« (Martha Wells)


Arkady Martine schreibt als Schriftstellerin und unter dem Namen Dr. AnnaLinden Weller als Byzanz-Historikerin und Stadtplanerin über Grenzpolitik, Rhetorik, Propaganda und die Grenzen der Welt. Sie wuchs in New York City auf, verbrachte einige Zeit in der Türkei, Kanada und Schweden und lebt in Baltimore. »Im Herzen des Imperiums« ist ihr Debütroman.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDas Imperium von Teixcalaan erstreckt sich über unzählige Sternsysteme. Nichts entkommt seinem Einfluss, und niemand widersteht seiner Militärmacht - bis auf die unabhängige Station Lsel. Als Mahit Dzmare, Lsels Botschafterin beim Imperium, in einen drohenden Krieg gegen eine mysteriöse Alien-Zivilisation hineingezogen wird, muss sie um alles kämpfen: um die Unabhängigkeit der Station, um ihre politische Zukunft, um ihre große Liebe und um ihr Überleben.
Die Fortsetzung zum Hugo-Award-Gewinner »Im Herzen des Imperiums«
Die Botschafterin einer kleinen Raumstation wird in die Intrigen und Machtkämpfe des Sternenimperiums von Teixcalaan hineingezogen und muss einen Krieg verhindern
»Eine komplexe Space Opera, vermischt mit einzigartigen Kulturen und mitreißenden Figuren - ich habe die Teixcalaan-Romane sehr genossen!« (Martha Wells)


Arkady Martine schreibt als Schriftstellerin und unter dem Namen Dr. AnnaLinden Weller als Byzanz-Historikerin und Stadtplanerin über Grenzpolitik, Rhetorik, Propaganda und die Grenzen der Welt. Sie wuchs in New York City auf, verbrachte einige Zeit in der Türkei, Kanada und Schweden und lebt in Baltimore. »Im Herzen des Imperiums« ist ihr Debütroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641236694
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum10.08.2022
Seiten704 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3866 Kbytes
Artikel-Nr.8381093
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

[...] und natürlich eilt Ihr Ruf Ihnen voraus, wie ein Erdbeben einer Welle vorausgeht, die Städte verschlingt. Die Erschütterungen Ihrer Ankunft versetzen das Ministerium bereits jetzt in Vibration, als würden wir alle aus Tlini-Fasern bestehen und als wären Sie der Bogen. Natürlich bedauern wir die Abwesenheit der vorherigen Ministerin Neun Antrieb. Ihre Führung war ein warmer Seidenhandschuh, der nun abgezogen wurde, nachdem sie sich zur Ruhe setzte (und das so abrupt!). Doch vor allem freue ich mich auf die Besprechungen mit der ersten erfolgreichen Gouverneurin des Nakhar-Systems. Wir haben viel zu tun. Ich verbleibe in Erwartung [...]

- Brief des Dritten Untersekretärs Elf Lorbeer vom Kriegsministerium an die neue Kriegsministerin Drei Azimut, datiert auf den 21. Tag des 1. Jahres der 1. Epoche des Imperators Neunzehn Breitaxt von ganz Teixcalaan

Briefe an Tote sind eine schlechte Gepflogenheit. Ich würde mir selbst einen Dienst erweisen, wenn ich lediglich Tagebuch führe wie die Hälfte der Imperatoren, die vor mir in diesem Bett geschlafen haben. Doch seit wann bin ich dafür bekannt, mir selbst einen Dienst zu erweisen? Immerhin bist du wirklich tot. Oder ist es nur leichter für mich, jetzt so von dir zu denken? Ich halte all die Sterne in meinen Händen, Yskandr, und es ist schrecklich einfach, sie durch einen fingerbreiten Spalt rinnen zu lassen. Insbesondere wenn einige von ihnen dunkel werden, verschlungen von der Bedrohung durch Aliens, die für deinen Vorgänger allzu vorteilhaft war. Damals hast du hier häufiger geschlafen als ich, häufiger, als ich es jetzt tue, wenn wir jeden Schlaf und nicht jede Nacht zählen. Wie oft hast du dir die Annehmlichkeit gewünscht, dass sich Geschichten deinen Launen unterordnen? Häufiger oder seltener als unsere Imperatorin, die wach neben dir lag?

- private Notizen Ihrer Brillanz der Imperatorin Neunzehn Breitaxt, undatiert, unter Verschluss und chiffriert

Der Kapitän der Messerspitze, Dreißig Wachssiegel, umklammerte seinen Kaffeebecher, als wäre es das Einzige, was seine Hände vom Zittern abhielt. Seine gesamte Haut hatte einen üblen Grauton. Neun Hibiskus dachte an Haferbrei, der am Boden eines Topfes geronnen war, der übrig gebliebene Rest einer mehligen grauweißen Masse, die abgeschabt werden musste.

»Es ist nicht Sprache«, sagte er zum zweiten Mal. Das war seine erste Äußerung gewesen, als sie ihn sicher aus seinem Schiff hatte holen und zur Nachbesprechung zu ihrem kleineren Konferenzraum bringen lassen. »Ich hatte Vierzehn Stachel bei mir, sie spricht fünf Sprachen, deshalb hatte ich sie mitgenommen, falls wir irgendetwas mithören. Und für sie war es nicht wie eine Sprache. Es hat keine ... verstehbaren Phoneme, sagte sie. Das war, bevor das feindliche Schiff aus dem Nichts kam und uns verfolgte. Sie kam nicht viel weiter als Solche Laute können wir nicht hervorbringen.«

Ich bin nicht für ein Erstkontaktszenario ausgestattet, dachte Neun Hibiskus, vor allem wenn die kontaktierten Wesen alles zerfressende Flüssigkeiten auf meine Leute spucken und keine verständlichen Laute erzeugen. Sie war eine Soldatin. Eine mit strategischem Sinn und mit der enormen Schlagkraft teixcalaanischer Macht hinter sich, aber dennoch eine Soldatin. Ein Erstkontakt war etwas für Diplomaten und Leute, die sich für Heldengedichte begeisterten.

»Wenn es nicht Sprache ist«, sagte sie und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee - Dreißig Wachssiegel trank ein wenig von seinem und spiegelte sie, worüber sie froh war - , »woher wussten Sie dann, dass es überhaupt Kommunikation war?«

»Weil es erst anfing, als wir auftauchten. Und es war responsiv, yaotlek. Ich meine, als ich mit der Messerspitze näher heranging, wechselte die Übertragung, sie klang anders, und als wir uns zurückzogen, änderte sie sich erneut, und als ich versuchte, zur anderen Seite dieser Zwergsonne hinüberzugleiten, um einen Blick auf das zu werfen, was mit unserer Kolonie auf Peloa-2 geschah, kreischte es uns an, und dann war dieses Ringschiff plötzlich genau vor uns ...«

Der Anflug von Hysterie in Dreißig Wachssiegels Stimme war beunruhigend. Es sah ihm nicht ähnlich. Er wäre kein Kapitän eines Aufklärers, wenn er für Schrecknisse anfällig war. Das Ringschiff war entsetzlich gewesen, und seine Spucke noch viel schlimmer, aber dennoch. Das genügte nicht.

»Sie sind zurückgekommen, Kapitän«, sagte Neun Hibiskus, gleichmäßig und beschwichtigend. »Sie sind zu uns heimgekehrt, und Sie haben uns ein abgefangenes Kommuniqué mitgebracht, und wir wissen schätzungsweise acht Dinge mehr über diese Leute als am gestrigen Tag.« Sie benutzte Zwanzig Zikades Worte, aber das wusste dieser Kapitän nicht. Er wusste nicht, wie verstört sie selbst war, und würde es auch nie erfahren, wenn sie sich vorsichtig verhielt. »Sie haben sich gut geschlagen. Sie können jetzt wegtreten und auf weitere Befehle warten, sofern es nicht noch etwas anderes gibt, das ich wissen sollte.«

»Nein, yaotlek. Die Erste Kommunikationsoffizierin Zwei Schaum hat die Aufzeichnung, falls Sie sie hören möchten. Aber sonst gibt es nichts Konkretes. Wir sind nicht nahe genug an Peloa-2 herangekommen, um verwertbare Informationen zu erhalten.«

Neun Hibiskus wollte sich unbedingt die Aufzeichnung anhören, und gleichzeitig verursachte ihr die Vorstellung eine Gänsehaut. Aber ihr blieben noch eine und eine Dreiviertelstunde, bis Sechzehn Mondaufgang an Bord kommen würde, um eine Strategiediskussion zu führen. Strategiediskussion war eine so schwache Verschleierung für eine Besprechung, die Neun Hibiskus genug Druckmittel gegen Sechzehn Mondaufgangs äußerst ungelegene Flottenintrige verschaffen sollte, und dazu brauchte sie alle Informationen, die sie bekommen konnte. Ob es nun Sprache war oder nicht.

Unter dem imperialen Palast befand sich ein Netzwerk von geheimen und kleinen Gängen. Darüber gab es ein Gedicht, ein gutes Gedicht mit einem schreitenden Rhythmus. Darin hieß es: So viele Wurzeln im Boden wie Blüten im Himmel / Tagesdiener des Imperiums sammeln Palastblumen / Justiz, Wissenschaft, Information, Krieg / doch die Wurzeln, die uns nähren, sind unsichtbar und stark. Acht Gegengift mochte zwei Teile dieses Gedichts am liebsten: wie seine Füße genau im Takt mit Wurzeln im Boden und Blüten im Himmel auf den Fliesenboden des Tunnels traten - und dass er überhaupt kein Tagesdiener war. Tagesdiener bekamen Palastblumen. Allein in den Tunneln brauchte Acht Gegengift, einziger Erbe von ganz Teixcalaan, keine Blumen. Erst seit Kurzem einziger Erbe, was vermutlich etwas bedeutete, irgendetwas in der Art, wie er über sich selbst denken musste. Er war tief unter der Erde, wo stille Dinge stark wurden.

Er war viele Male in den Tunneln gewesen, noch bevor der Imperator - nicht die derzeitige Imperatorin, sondern sein Vorfahr, der Imperator, es war auch wichtig, diese Dinge in seinem Kopf klarzustellen - ihn während des Aufruhrs kurz vor seinem Tod hierhergeschickt hatte. Er war oft genug in den Tunneln gewesen, um sie allmählich besser zu kennen, ihre geheimen Wege, ihre Horchposten und offenen Spionaugen. Sein Vorfahr, der Imperator, hatte ihm alles gezeigt und ihm erlaubt ... hineinzugehen.

Es war eine der wenigen Sachen gewesen, die Sechs Vektor ihm erlaubt hatte, als wäre es eine Belohnung, ein Passwort, das nur ihnen beiden bekannt war, eine Gefälligkeit. Acht Gegengift fragte sich oft, warum das so war. Das hatte er sich auch schon gefragt, bevor sein Vorfahr sich selbst in einem Sonnentempel zum Ruhm Teixcalaans getötet hatte.

Hier verengte sich der Tunnel, senkte sich nach links. Es roch nach Petrichor, Regen und den Wurzeln von Blumen. Acht Gegengift strich mit den Fingern an der Wand entlang, wo sie feucht von Kondenswasser war, und stellte sich einen kleinen Sechs Vektor vor, in genau seiner elfjährigen Körpergröße, wie er unter dem Palast herumspazierte, genau wie er jetzt. Auch er hätte sich nicht unter den engeren Abschnitten ducken müssen, nicht im Alter von elf Jahren. Falls es physische Unterschiede zwischen Acht Gegengift und seinem Vorfahren gab, wusste er noch nichts davon. Neunzig Prozent war sehr viel für einen Klon, in körperlicher Hinsicht. Außerdem hatte er Holos gesehen.

Aber Sechs Vektor war nicht im Palast aufgewachsen, nicht wahr? All diese Holos stammten von irgendeinem Planeten, auf dem Gras wuchs, ein Kind mit seinem eigenen Gesicht vor einhundert Jahren, dem die grüngrauen Pflanzen bis zur schmalen Brust reichten. Sechs Vektor wäre nie hier unten gewesen, erst viel später.

Nach der engen Stelle kam eine Treppe, ein langer Aufstieg im Dämmerlicht. Ab hier kannte er den Weg, auch im Dunkeln. In den letzten paar Wochen war er diese Treppe siebenmal hinaufgegangen. Heute zum achten Mal. Er war zu alt, um noch an Zahlensymbolik zu glauben, aber acht fühlte sich dennoch richtig an: das achte Mal brachte insbesondere ihm Glück. Insbesondere ihm und allen anderen, die dieselbe Glyphe wie er als Zahlzeichen im Namen benutzten, also auch der Justizministerin, die nominell sein gesetzlicher Elter war, da sie ihn adoptiert hatte, genauso wie mehrere Zehntausend andere Kinder. Und das war der Grund, warum er nicht mehr an Zahlensymbolik glaubte, nicht, seit er gründlich darüber nachgedacht hatte.

Am Ende dieser Treppe gab es eine Klappe in der Decke. Acht Gegengift klopfte an, und sie öffnete sich für ihn, und dann war er im Untergeschoss des Kriegsministeriums.

Elf Lorbeer wartete dort auf ihn. Er...

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Arkady Martine schreibt als Schriftstellerin und unter dem Namen Dr. AnnaLinden Weller als Byzanz-Historikerin und Stadtplanerin über Grenzpolitik, Rhetorik, Propaganda und die Grenzen der Welt. Sie wuchs in New York City auf, verbrachte einige Zeit in der Türkei, Kanada und Schweden und lebt in Baltimore. »Im Herzen des Imperiums« ist ihr Debütroman.