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Knochen im Sand

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.08.2022
Seine Opfer müssen um ihr Leben kämpfen. Doch das Zeichen des Todes tragen sie längst auf ihrer Haut ...
Am Strand von Brighton wird eine schwer verletzte Frau aufgefunden - ihr Körper ist übersät mit Wunden, auf ihrem Rücken prangt ein frisches Tattoo. Doch sie stirbt, noch bevor sie eine Aussage abgeben kann. Von Vorurteilen geleitet, macht die Polizei schnell einen Schuldigen aus: Alex, der Freund des Opfers, soll die junge Frau auf solch grausame Weise getötet haben. Detective Francis Sullivan und Marni Mullins müssen alles tun, um Alex´ Unschuld zu beweisen. Denn Alex ist nicht nur der Hauptverdächtige in diesem Fall ... er ist auch Marnis Sohn. Als eine weitere Leiche auftaucht, verdichtet sich der Tatverdacht gegen ihn, und die Suche nach der Wahrheit wird zum Kampf ums Überleben ...
Eine bestechende Thriller-Reihe, bei der Sie alle Bände auch unabhängig voneinander lesen können.

Alison Belsham begann ihre Autorenkarriere als Drehbuchschreiberin und war für den Orange Prize für Drehbücher nominiert sowie in der engeren Auswahl eines Drehbuchwettbewerbs der BBC. Mit ihrer Thrilleridee zu »Der Tattoosammler« gewann sie 2016 einen Wettbewerb auf dem Bloody Scotland Crime Writing Festival.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSeine Opfer müssen um ihr Leben kämpfen. Doch das Zeichen des Todes tragen sie längst auf ihrer Haut ...
Am Strand von Brighton wird eine schwer verletzte Frau aufgefunden - ihr Körper ist übersät mit Wunden, auf ihrem Rücken prangt ein frisches Tattoo. Doch sie stirbt, noch bevor sie eine Aussage abgeben kann. Von Vorurteilen geleitet, macht die Polizei schnell einen Schuldigen aus: Alex, der Freund des Opfers, soll die junge Frau auf solch grausame Weise getötet haben. Detective Francis Sullivan und Marni Mullins müssen alles tun, um Alex´ Unschuld zu beweisen. Denn Alex ist nicht nur der Hauptverdächtige in diesem Fall ... er ist auch Marnis Sohn. Als eine weitere Leiche auftaucht, verdichtet sich der Tatverdacht gegen ihn, und die Suche nach der Wahrheit wird zum Kampf ums Überleben ...
Eine bestechende Thriller-Reihe, bei der Sie alle Bände auch unabhängig voneinander lesen können.

Alison Belsham begann ihre Autorenkarriere als Drehbuchschreiberin und war für den Orange Prize für Drehbücher nominiert sowie in der engeren Auswahl eines Drehbuchwettbewerbs der BBC. Mit ihrer Thrilleridee zu »Der Tattoosammler« gewann sie 2016 einen Wettbewerb auf dem Bloody Scotland Crime Writing Festival.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641270025
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.08.2022
SpracheDeutsch
Dateigrösse2030 Kbytes
Artikel-Nr.8381219
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2
Samstag, 12. August 2017
Tash
Tash Brady zog die Seeluft tief in die Lungen, um den miefigen Schweißgeruch des Clubs aus der Nase zu bekommen, dann zündete sie sich eine Zigarette an und inhalierte. Dieser verdammte Alex Mullins! Sie wandte dem Haunt den Rücken zu, schlenderte über die tagsüber so belebte Durchgangsstraße Old Steine zur Küste hinunter und wünschte sich, sie hätte niemals eingewilligt, hierherzukommen. Obwohl es schon nach ein Uhr morgens war, strahlten die Steinmauern immer noch die Hitze ab, die sie tagsüber gespeichert hatten, und das war gut so, denn sie hatte keine Jacke bei sich.

Zuvor waren sie in einem Pub mit Biergarten gewesen, wo sie zu viel getrunken hatte. Die Mischung aus lauwarmem Prosecco und heißer Sonne ließ ihren Kopf schmerzen, und der Joint, den sie sich vor dem Clubbesuch mit Alex geteilt hatte, machte es nicht besser. Sie war ziemlich zickig gewesen, und als sie gegen Mitternacht am Haunt angekommen waren, hatte sich ihre Stimmung nicht wirklich gebessert. Nach einer halben Stunde Bassgewummer auf der »Nineties Hip Hop Sweatshop«-Party platzte ihr fast der Kopf. Ihr war übel, und sie wollte nach Hause. Sie hatte sich mit Sally Ann auf die Toilette zurückgezogen und zwei Schmerztabletten geschluckt. Anschließend hatte sie sich plaudernd in einer der Kabinen auf den Klodeckel gesetzt und darauf gewartet, dass das Nurofen seine Wirkung zeigte. Sally Anns Geschichten über den Adonis, den sie bei der Arbeit vögelte, hatten ihre Laune gehoben, doch als sie auf die Tanzfläche zurückkehrte, bekam sie mit, wie Alex mit einem anderen Mädchen rummachte.

Scheiß drauf. Sie war fertig mit ihm. Es war aus. Schluss. Aus. Vorbei.

Ihre Fünfzehn-Zentimeter-Absätze klapperten auf dem Asphalt. Aus einem ihrer Lieblingsclubs an der Ecke drang der pulsierende Rhythmus von House Music. Ein betrunkenes Paar stolperte eng umschlungen auf die Straße hinaus. Schniefend vor Selbstmitleid, ging Tash weiter. In der Nacht von Freitag auf Samstag war immer viel los in den Clubs, aber unten am Wasser herrschte weit weniger Trubel. Es war ganz anders als am späten Nachmittag. Da war der Strand rappelvoll gewesen mit gebräunten Mädchen in knappen Bikinis, muskelbepackten Typen, die ihre Waschbrettbäuche präsentierten, Müttern, die ihre kleinen Kinder anschrien, und alten Knackern - krebsrot, weil sie in der Sonne eingeschlafen waren. In der Luft hing noch immer der Geruch nach Sonnencreme und Pommes frites.

Ohne stehen zu bleiben, überquerte Tash die Hauptstraße zur Promenade. Um diese Zeit gab es hier kaum Verkehr. Sie drehte sich um und horchte, in der Hoffnung, Alex´ Schritte hinter sich zu hören oder zu sehen, wie er auf sie zueilte, als würde er sich wirklich um sie sorgen.

Aber das tat er natürlich nicht. So ein Scheißkerl! Sie konnte unmöglich umkehren. Konnte die Vorstellung nicht ertragen, ihn mit dem anderen Mädchen zu sehen, also stöckelte sie zielstrebig weiter die Promenade entlang Richtung Grand Hotel. Wenn sie dort ankam und er ihr immer noch keine Nachricht geschickt hatte, würde sie sich ein Taxi nach Hause nehmen. Sein Pech. Er würde schon merken, was er davon hatte, wenn er am Morgen aufwachte und nicht ihre übliche »Guten Morgen«-Nachricht auf seinem Handy vorfand.

Der Mond war eine schmale silberne Sichel, deren fahler Schein die Oberfläche der See erhellte, doch er verschwamm hinter dem Schleier ihrer Tränen. War es wirklich so klug gewesen, sich auf eine Beziehung mit Alex Mullins einzulassen? Klar, er war ein echter Hingucker, aber es war ein Albtraum, mit ihm zurechtzukommen. Alle wussten, dass er ein Draufgänger war. Er selbst ließ nichts anbrennen, er konnte andere Mädchen in den Clubs anmachen, so viel er wollte, aber wenn sie einen anderen Typen auch nur ansah, flippte er aus. Was für eine scheiß Doppelmoral!

Doch dann musste sie an den Nachmittag denken, den sie mit ihm im Bett verbracht hatte, und zündete sich noch eine Zigarette an. Sie war keine Jungfrau mehr gewesen, als sie angefangen hatte, sich mit Alex zu treffen, aber sie hätte genauso gut eine sein können. Durch ihn war sie sich auf eine Art und Weise ihres Körpers bewusst geworden wie noch bei keinem anderen Jungen. Er schien genau zu wissen, was er tat ... Eben weil er nichts anbrennen ließ, oder?

Sie drehte sich um und verrenkte sich beinahe den Nacken, als sie angestrengt die Dunkelheit nach ihm absuchte. Vergeblich. Weit und breit keine Spur von Alex. Vor dem Grand Hotel standen keine Taxis, also ging sie weiter. Sollte er sich doch zum Teufel scheren. Sie würde sich nicht wieder auf ihn einlassen, selbst wenn er sie anflehen sollte. Sie hatte einen Besseren verdient.

Aufgebracht zog sie noch einmal an ihrer Zigarette, dann ließ sie sie fallen. Sie wollte nicht nach Rauch riechen. Wenn sie zu Fuß ging, wäre sie in fünfzehn Minuten zu Hause. Hoffentlich war ihre Mum nicht mehr wach, denn dann würde sie höllischen Ärger bekommen. Weil sie geraucht hatte. So lange unterwegs gewesen war. Sie konnte es ihr nie recht machen - ihre Mum behandelte sie, als wäre sie noch immer ein kleines Kind. Doch dann fiel es ihr ein: Ihre Eltern waren ausgegangen, und sie würde ein leeres Haus vorfinden. Sie trat die Kippe mit dem Fuß aus, anschließend schlüpfte sie aus ihren hohen Schuhen und nahm sie in die Hand. Der Asphalt unter ihren nackten Füßen war warm, und sie verspürte plötzlich einen Drang nach dem kühlenden Trost von nassem Sand zwischen ihren Zehen. Sie ging eine der Rampen hinunter, die von der Promenade zum Strand führten, tappte vorsichtig über die Kiesel und schnappte laut nach Luft, als sie die scharfen Steine unter ihren Füßen spürte. Endlich gelangte sie in den weichen Sand an der Wasserkante. Sie drehte sich um und sah zur Stadt hinauf, dann schlenderte sie ein kleines Stück am Strand entlang, bis sie die hell angestrahlten Kuppeln des Royal Pavilion erkennen konnte. Kurz danach kamen die glitzernden Lichter der Brighton Palace Pier in Sicht. Nun fühlte sie sich noch einsamer.

Der Strand war vollkommen leer, abgesehen von einem kaputten Liegestuhl und dem Müll entlang der Flutlinie. Nein, es hatte keinen Sinn, noch länger auf Alex zu warten. Tash machte kehrt, um endgültig den Heimweg anzutreten, wobei sie erneut in Tränen ausbrach. Das Geräusch der anrollenden Wellen, die den Kies aufwühlten, übertönte ihre Schluchzer. Sie wollte nicht mit Alex Schluss machen. Sie hatten Spaß miteinander, und sie hatten überwältigenden Sex. Einen Freund wie ihn zu haben, war ein gutes Gefühl. Was wäre, wenn sie im September ans College zurückkehrte? Wenn sie tatsächlich Schluss machte, wüsste sie nicht, wie sie es ertragen sollte, ihn jeden Tag zu sehen, jeden Tag mit den Schlampen zusammen zu sein, die sich ihm ständig an den Hals warfen.

Schniefend wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen und ging weiter. Oben auf der Straße herrschte kein Verkehr mehr, auch auf der Promenade war um diese Uhrzeit keine Menschenseele unterwegs. Was gar nicht gut war. Sie schauderte und wünschte sich, sie wäre nicht so impulsiv gewesen. Wäre sie cool geblieben und hätte die Blondine nicht weggeschubst, wäre sie jetzt vielleicht noch mit Alex im Club ...

Etwa hundert Meter vor sich sah sie den auffälligen Umriss des Brighton Bandstand - einer wunderschönen viktorianischen Konzertbühne direkt an der Promenade. Er erinnerte sie an eine Hochzeitstorte. Sie kam schneller voran, als sie gedacht hatte. Inzwischen fror sie, aber ihr war klar, dass sie noch eine ordentliche Strecke vor sich hatte. Der Mond verschwand hinter einer Wolke. Schlagartig wurde es noch dunkler. Sie beschleunigte ihre Schritte.

Einmal meinte sie, hinter sich ein Geräusch zu hören, aber sie konnte über das Rauschen der Wellen hinweg nicht recht ausmachen, was genau es war. Eine einsame Möwe schoss neugierig vom Himmel herab, dann flog sie schreiend weiter. Tash schnappte nach Luft. Nervös legte sie noch einmal an Tempo zu und dachte daran, wie gemütlich das Bett in ihrem warmen, hellen Zimmer war, in dem sie in wenigen Minuten liegen würde. Daran, wie Alex sich auf ebendiesem Bett ausstreckte, wenn ihre Eltern nicht da waren, was sie miteinander anstellten, hastig, für den Fall, dass ihre Mutter früher nach Hause kam. Mein Gott, würde die ausflippen, wenn sie sie jemals erwischte.

Schritte knirschten auf dem Kies hinter ihr. Tash wirbelte herum.

Alex?

Wie aus dem Nichts war am Strand eine Gestalt aufgetaucht, ein Stück von ihr entfernt, die schnurstracks auf die Wasserkante zuhielt. Die Gestalt sah nicht zu ihr herüber, doch sie bekam Angst und wandte sich eilig der Promenade am Eingang zur Pier zu. Dort führten neben der Bühne Stufen zur Straße hinauf. Oben, wo sie ihren Weg im Licht der Straßenlaternen fortsetzen konnte, würde sie sich sicherer fühlen. Tash setzte sich auf die unterste Stufe, um ihre Schuhe anzuziehen, und streifte mit hektischen Bewegungen den Sand von ihren Füßen.

Plötzlich verspürte sie einen heftigen Schmerz seitlich am Kopf, so heftig, dass sie meinte, ihr Schädel würde explodieren. Die Schuhe flogen ihr aus der Hand, und sie taumelte nach vorn. Ihr Kinn prallte auf den Asphalt.

Was zum Teufel?

Sie schmeckte Blut im Mund.

»Alex?«

Zwei Hände fassten sie bei den Knöcheln. Sie wehrte sich, aber es nutzte nichts. Der Griff um ihre Beine verstärkte sich. Sie wurde über die rauen Steine gezerrt. Die Panik raubte ihr den Atem, ihr wurde schwindelig.

Sie wollte nach dem Angreifer schlagen und treten, aber ihre Arme und Beine machten nicht mit. Ihr Kopf prallte gegen einen...

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