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Liebe und andere Zufälle

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.06.2022
Was, wenn es die erste Liebe zweimal gibt?
Seit Kates Ehemann Luke - ihre große Liebe aus Uni-Tagen - an einem Hirntumor verstorben ist, droht ihr das Leben zu entgleiten. Wie sollte es auch anders sein? Immerhin war Luke der Klebstoff, der ihre Welt zusammengehalten hat. Doch als Kate eines Morgens erwacht, befindet sie sich wieder im Jahr 1992. Sie steckt wieder im Körper ihres achtzehnjährigen Ichs. Und es ist ausgerechnet der Tag, an dem sie das erste Mal auf Luke treffen wird - dessen Krankheit zu diesem Zeitpunkt noch behandelbar ist! Wenn Kate es schafft, dass Luke sich erneut in sie verliebt, kann sie ihn vielleicht retten. Dumm nur, dass der junge Luke so ganz anders ist, als Kate ihn in Erinnerung hat ...

Als Teil des Komikerduos »Mitchell and Webb« ist Robert Webb einer der beliebtesten britischen Schauspieler und Comedians und wurde mehrfach mit dem renommierten British Film Academy Award (BAFTA) ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit für Film und Fernsehen war er mehrere Jahre als Kolumnist für die Zeitungen »Daily Telegraph« und »New Statesman« tätig, was seine Leidenschaft für das Schreiben erwachen ließ. Sein Debütroman »Liebe und andere Zufälle« ist eine romantische Komödie, die vor Humor und Verrücktheit sprüht, aber auch mit tiefer Emotion berührt. Robert Webb lebt mit seiner Frau und seinen Töchtern in London.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextWas, wenn es die erste Liebe zweimal gibt?
Seit Kates Ehemann Luke - ihre große Liebe aus Uni-Tagen - an einem Hirntumor verstorben ist, droht ihr das Leben zu entgleiten. Wie sollte es auch anders sein? Immerhin war Luke der Klebstoff, der ihre Welt zusammengehalten hat. Doch als Kate eines Morgens erwacht, befindet sie sich wieder im Jahr 1992. Sie steckt wieder im Körper ihres achtzehnjährigen Ichs. Und es ist ausgerechnet der Tag, an dem sie das erste Mal auf Luke treffen wird - dessen Krankheit zu diesem Zeitpunkt noch behandelbar ist! Wenn Kate es schafft, dass Luke sich erneut in sie verliebt, kann sie ihn vielleicht retten. Dumm nur, dass der junge Luke so ganz anders ist, als Kate ihn in Erinnerung hat ...

Als Teil des Komikerduos »Mitchell and Webb« ist Robert Webb einer der beliebtesten britischen Schauspieler und Comedians und wurde mehrfach mit dem renommierten British Film Academy Award (BAFTA) ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit für Film und Fernsehen war er mehrere Jahre als Kolumnist für die Zeitungen »Daily Telegraph« und »New Statesman« tätig, was seine Leidenschaft für das Schreiben erwachen ließ. Sein Debütroman »Liebe und andere Zufälle« ist eine romantische Komödie, die vor Humor und Verrücktheit sprüht, aber auch mit tiefer Emotion berührt. Robert Webb lebt mit seiner Frau und seinen Töchtern in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641267360
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.06.2022
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1496 Kbytes
Artikel-Nr.8381272
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Als sie aufwachte, lag ein einziges Wort auf ihren Lippen: »Du.« So endeten all ihre Träume von Luke. Die Einzelheiten variierten, doch immer waren sie zu zweit allein in seinem alten Zimmer im Studentenwohnheim. Zwei Menschen, noch keine Zwanzig, die einander erste Fragen stellten, erste Witze machten. Kate bemerkte die Sommersprosse auf dem Knie, das aus seiner zerrissenen Jeans schaute, und wie er den Kopf zur Seite neigte, wenn er zuhörte. Ihr knapp achtundzwanzig Jahre währendes Zwiegespräch war gerade mal ein paar Stunden alt - es war der erste Abend ihrer ersten Woche. Es war der Anfang.

Sie saß in dem kleinen Sessel in der Ecke seines Zimmers im Wohnheim. Kurt Cobain beobachtete sie mit seinem typischen intelligenten Grinsen von dem Nirvana-Plakat an der gegenüberliegenden Wand aus. Auf dem Bett unter Kurt saß Luke, den Rücken an die Wand gelehnt - ähnlich dünn, aber das Haar war dunkler, nicht aufgehellt, und sein Gesicht war das eines Menschen, der weniger Schweres erlebt hatte. Ein Fuß zappelte über der Bettkante. Kate hatte ihm gerade Grund zum Zappeln gegeben.

»Ich muss aber nicht alles ausziehen, oder?«

Kate legte den A4-Block auf ihrem Schoß zurecht und spitzte ihren Bleistift extra gründlich.

»Nein, natürlich nicht. Wenn du bloß so nett sein könntest, das Hemd auszuziehen. Ich bin blöderweise noch nicht gut genug, um Klamotten zu zeichnen. Dieses Schlafanzugoberteil würde eine ziemliche Herausforderung darstellen.« Sie sah von ihrem Bleistift auf und blickte in sein zum Schein gekränktes Gesicht.

»Das ist kein Schlafanzugoberteil«, sagte er leicht pikiert, »das ist ein Großvaterhemd.«

»Ja klar«, grinste Kate. »Ich meine dieses blau-grau gestreifte Teil mit der offenen Knopfleiste, das kein bisschen so aussieht, als wärst du noch im Schlafanzug.«

Luke zerrte den Kragen des Hemdes nach vorn und betrachtete ihn stirnrunzelnd. »Gut, es ist nicht völlig von der Hand zu weisen«, nickte er wie ein Strafverteidiger. »Es mag eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Schlafanzugoberteil haben ...« Er unterbrach sich abrupt. »Augenblick mal. Wo hast du diesen Spitzer her? Wir sind doch in meinem Zimmer, oder?«

Kate drehte den Stift nicht weiter und holte Luft.

Nein, noch nicht. Lass uns noch nicht aufwachen.

Der Einbruch von Logik drohte ihren Traum vorzeitig zu beenden - sie spürte, wie sie sich langsam dem Wachzustand näherte, und kämpfte durch Weiterreden dagegen an. Sie wollte hierbleiben, hier in diesem Raum, in diesem Moment. Sie wollte für immer hierbleiben.

»Oh, das ist mein Spitzer. Den habe ich immer bei mir für den Fall, dass ich einem Jungen begegne, den ich verführen will.«

Luke hörte auf, mit dem Fuß zu zappeln. »Aha, ich werde also gerade verführt?«

»Natürlich. Warum habe ich wohl gesagt, du sollst dich ausziehen? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich zeichnen kann, oder?«

Luke sah sich halb überrascht, halb elektrisiert in seinem Zimmer um. »Ehrlich gesagt dachte ich, du würdest es wenigstens versuchen, anstandshalber.«

Kate legte die Zeichenutensilien beiseite und trat an sein Bett, um sich neben ihn zu setzen. »Und wie sollte es weitergehen, nachdem ich es anstandshalber versucht hätte?« Sie ließ eine Hand über die Schulter seines Hemdes gleiten, ihre Finger folgten dem Saum des offenen Kragens bis hinunter zu seinen spärlichen Brusthaaren. Sie kannte diesen Körper wie keinen zweiten: den neunzehnjährigen Luke, Luke in den Zwanzigern, Luke in den Dreißigern ... und dann bis Mitte vierzig ...

Er betrachtete sie mit einem fragenden Lächeln, das schon fast das Ende des Traumes ankündigte. »Was ist denn?«

Hilflos suchte sie in seinem Gesicht nach Spuren. »Du bist gestorben.«

Er nahm ihre Hand und sagte sanft: »Ich weiß, Schatz. Ich weiß. Aber du musst aufwachen.«

»Ich kann nicht. Will nicht. Kann nicht.«

»Du kommst schon klar, Liebes. Hoch mit dir.«

»Geh zum Arzt! Du bist noch jung! Der Tumor ist winzig, sie können ihn entfernen, du wirst ...«

»Kate, mein Herz«, sagte er, »es ist zu spät.«

Luke schaute hinunter auf ihre Hände. Erst zu ihren Eheringen und dann wieder hoch in die Augen ihres nicht mehr jungen Ehemanns. »Du wirst drüber wegkommen, Kate«, sagte er. »Nun mach schon ... Du weißt so einiges. Du bist das Mädchen aus der Zukunft.«

Sie zog ihre Hand zurück und flüsterte: »Ich werde niemals darüber hinwegkommen, nicht mal ansatzweise.«

»Dann such dir Hilfe.«

»Nein«, sagte sie bestimmt. »Mir kann niemand helfen. Und die Zukunft habe ich satt.«

Ihre Hände hatten sich in sein Hemd gekrallt.

»Du«, seufzte sie.

Kate zog das Hemd an ihr Gesicht, aber natürlich roch es schon lange nicht mehr nach ihm. Dafür war es jetzt mit Mascara verschmiert, verknittert und vollgerotzt.

Müsste mal gewaschen werden. Ach, was soll´s. Vielleicht morgen. Nein, nicht morgen. Heute ist der Stichtag.

Der Memorystick. Wo ist er? Am Schlüsselbund eine Treppe tiefer.

Wer mich wohl finden wird? Vielleicht die Mäuse, die ich nachts höre. Nagt bloß nicht die Leber an, ihr kleinen Kerlchen wärt nach einem Bissen sternhagelvoll! Nicht, dass ihr am Ende irgendwelche unklugen Entscheidungen trefft.

Kate knüllte das Hemd langsam unter ihr Kopfkissen, während sie an die Anstrengung dachte, die sie das Aufstehen kosten würde. Sie fühlte sich zu leer für Tränen und hatte längst keine Worte mehr. Der einzige Mensch, mit dem sie über Lukes Tod reden wollte, war Luke selbst. Sie warf einen Blick aus dem Fenster gegenüber, dessen Vorhänge sie nicht zugezogen hatte. Eine einzelne Wolke am blauen Märzhimmel. Eine popcornpralle Kumuluswolke, wie eine erstarrte Explosion.

Manchmal war es ihr in den vergangenen neun Monaten gelungen, wieder einzuschlafen. Dann schlief sie, bis sie Kopfweh davon bekam. Heute Morgen kam es nicht darauf an, sie hatte ohnehin Kopfschmerzen vom Pinot-Besäufnis gestern Abend. Schon in den ersten paar Sekunden des Wachseins begannen die Krallen eines Höllenkaters sich in ihre Hirnrinde zu graben. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als aufzustehen. Eine Witwe auf Selbstzerstörungskurs sollte besser organisiert sein und sich ein paar Ibuprofen bereitlegen.

»Hoch mit dir«, sagte er. Du hast gut reden, Lukey.

Kate setzte sich auf und starrte auf ihre geschundenen und geröteten Hände, die sich auf der weißen Bettdecke zu Fäusten ballten.

Sie versagte sich streng einen Blick auf die leere Seite des Betts. Wenn sie das Dauertrauma seiner Abwesenheit verdrängte und sich für den Tag fertig machte, würde sie ihn, sobald sie aus dem Bad kam, vielleicht friedlich schlafend dort liegen sehen. Einen Augenblick später schaute sie trotzdem hin. Nur die übliche Ansammlung leerer Bier- und Weinflaschen.

Das Bett klirrte, als sie die Füße auf den Boden setzte.

Strümpfe.

Wenigstens hatte sie die Schuhe ausgezogen.

»Streng dich an, Katie.«

Das hatte ihr Dad immer zu ihr gesagt. Also vorwärts, die Treppe hinunter, Tabletten suchen. Kopfweh war immerhin ein Schmerz, gegen den sie etwas tun konnte.

Der Memorystick. Muss mich drum kümmern, dass der Memorystick in Sicherheit ist. Nein, erst pinkeln. Mein Gott, dieser Tag ist einfach gnadenlos.

Sie schnitt vorm Badezimmerspiegel Grimassen. Wenigstens musste sie sich an diesem Morgen nicht nackt sehen, weil sie noch die Klamotten trug, die sie bei ihrem Black-out angehabt hatte. Schlabberjeans, schwarzes Langarm-Top, darüber ein schwarzer Grobstrickpullover, schon reichlich verwaschen. Sie gab sich flüchtig dem Gedanken hin, wozu dieser eins sechzig große Körper einmal fähig gewesen war - ihr Medaillen- und Pokalgewinner. Sie sah ihre ungläubig hochgezogenen Augenbrauen angesichts der Erinnerung, weder stolz noch verbittert. Sport gehörte einer anderen Lebensphase an.

Sie hatte feststellen müssen, dass es eines gab, worauf man in der Witwenschule nicht vorbereitet wurde - das schlagartige Altwerden. Mit achtzehn lernst du jemanden kennen und verliebst dich, dann bist du einen Tag älter und immer noch zusammen, dann noch einen ... bis die Tage sich zu fast achtundzwanzig Jahren summiert haben. Damit existiert die ganze Zeit ein Teil von dir, der dich nach wie vor mit diesen anderen Augen sieht - der Teil, der noch immer achtzehn ist. Und wenn der oder die andere stirbt, wenn diese Verbindung abreißt, siehst du von einem Moment auf den anderen nur noch das, was auch die anderen Leute sehen ...

Kate starrte auf diese Frau mittleren Alters, die beinahe eine Fremde war. Eine grausame Form der Zeitreise, aber in ihren Augen nur gerecht. Luke war von ihr gegangen und mit ihm ihre Unschuld. Warum auch nicht? Was hätte Kate Marsden mit Unschuld anfangen sollen?

Sie...
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Als Teil des Komikerduos »Mitchell and Webb« ist Robert Webb einer der beliebtesten britischen Schauspieler und Comedians und wurde mehrfach mit dem renommierten British Film Academy Award (BAFTA) ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit für Film und Fernsehen war er mehrere Jahre als Kolumnist für die Zeitungen »Daily Telegraph« und »New Statesman« tätig, was seine Leidenschaft für das Schreiben erwachen ließ. Sein Debütroman »Liebe und andere Zufälle« ist eine romantische Komödie, die vor Humor und Verrücktheit sprüht, aber auch mit tiefer Emotion berührt. Robert Webb lebt mit seiner Frau und seinen Töchtern in London.