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Einmal ein Jäger sein...

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
228 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am31.10.20211. Auflage
Erlebe eine fesselnde Mischung aus Identitätssuche, Mystery-Thriller und kunstvoller Darstellung des Kampfes! In jedem von uns steckt "der Jäger". Es geht um die Jagd nach der eigenen Identität und Sinnhaftigkeit. Einmal Held, dann wieder Anti-Held, folgt der "unerkannte Ritter" den verwischten Spuren eines chaotischen Daseins. Zwischen erotischen Abenteuern und abenteuerlichen Recherchen wird Tom Jaeger von extremen Erfahrungen hin- und hergerissen. Auch als er es mit dem BND zu tun hat. Zwischen sozialem Engagement und sexueller Begierde gerät der "freie Journalist" bald auf die Spur der "Neuen Templern" und dem kontrollierten Netz von Evangelikalen. Schließlich bekommt er es auch mit Drogendealern zu tun. Tom versucht mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Doch sein Weg wird von geheimnisvollen Träumen und dem "Weg des Ritters" bestimmt. Er besinnt sich langsam immer mehr auf die Welt des Budo und der Philosophie der Kampfkunst. Dabei bleibt es auch, als "er" zur Transfrau wird, zu Kathy Hunter.

August 1951 als Junge im Rieskrater geboren, praktisch ein Flüchtlings- und Mischlingskind aus fränkischen, österreichischen und tschechischen Wurzeln. Im Alter von sechs Jahren gefragt, was das Lieblingsspiel sei, kam prompt die Antwort: Malen und Schreiben! Kunstunterricht bei Prof. Wendelin Kusche (1926-2003), Forchheimer Künstler und Kunstdozent: Grundlagen zur Harmonie und Verhältnismäßigkeit, der Frage von Kunst und Kitsch; vor allem Porträt- und figürliches Zeichnen, in der Zeit von 1974 bis 1977. Journalismus: Volontariat beim Weilheimer Kreisboten 1981. Danach Studium an der LMU München: Kommunikationswissenschaften (mit Schwerpunkt Zeitungswissenschaft), Soziologie und Theaterwissenschaft (Abschluss Magister Artium, 1988) Erste Lesung (Kurzgeschichten) am 13 Juni 1997 im Literaturbüro, Milchstr. 4, München. Zwischendurch mehrere Jobs: Pflegehelfer, Vertriebsarbeiter (Kopierwerk), Korrektor. Schwerpunktmäßig 1981 bis 2000: freier Journalist für verschiedene Printmedien (zuletzt Japan Magazin) und bis 2001 Mitglied des Bayerischen Journalistenverbandes (BJV). Seit den 90ern: Verwaltungsangestellte/-r in einem med. Privatlabor bis zum 31.07.2012. Parallel Weiterarbeit als freie Autorin und Malerin. Fotografie als Ausdrucksmittel. Privatleben: mit einem Ehemann. Katzen spielten bei uns oft eine große Rolle. Ganz persönliches Hobby: die Kampfkunst (Budo) und das alte Japan. Auch diese Inhalte fließen in einzelne Arbeiten ein. Über meine Website können Sie gern mehr über mich erfahren: https://katka-w-jaeger.de
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,49

Produkt

KlappentextErlebe eine fesselnde Mischung aus Identitätssuche, Mystery-Thriller und kunstvoller Darstellung des Kampfes! In jedem von uns steckt "der Jäger". Es geht um die Jagd nach der eigenen Identität und Sinnhaftigkeit. Einmal Held, dann wieder Anti-Held, folgt der "unerkannte Ritter" den verwischten Spuren eines chaotischen Daseins. Zwischen erotischen Abenteuern und abenteuerlichen Recherchen wird Tom Jaeger von extremen Erfahrungen hin- und hergerissen. Auch als er es mit dem BND zu tun hat. Zwischen sozialem Engagement und sexueller Begierde gerät der "freie Journalist" bald auf die Spur der "Neuen Templern" und dem kontrollierten Netz von Evangelikalen. Schließlich bekommt er es auch mit Drogendealern zu tun. Tom versucht mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Doch sein Weg wird von geheimnisvollen Träumen und dem "Weg des Ritters" bestimmt. Er besinnt sich langsam immer mehr auf die Welt des Budo und der Philosophie der Kampfkunst. Dabei bleibt es auch, als "er" zur Transfrau wird, zu Kathy Hunter.

August 1951 als Junge im Rieskrater geboren, praktisch ein Flüchtlings- und Mischlingskind aus fränkischen, österreichischen und tschechischen Wurzeln. Im Alter von sechs Jahren gefragt, was das Lieblingsspiel sei, kam prompt die Antwort: Malen und Schreiben! Kunstunterricht bei Prof. Wendelin Kusche (1926-2003), Forchheimer Künstler und Kunstdozent: Grundlagen zur Harmonie und Verhältnismäßigkeit, der Frage von Kunst und Kitsch; vor allem Porträt- und figürliches Zeichnen, in der Zeit von 1974 bis 1977. Journalismus: Volontariat beim Weilheimer Kreisboten 1981. Danach Studium an der LMU München: Kommunikationswissenschaften (mit Schwerpunkt Zeitungswissenschaft), Soziologie und Theaterwissenschaft (Abschluss Magister Artium, 1988) Erste Lesung (Kurzgeschichten) am 13 Juni 1997 im Literaturbüro, Milchstr. 4, München. Zwischendurch mehrere Jobs: Pflegehelfer, Vertriebsarbeiter (Kopierwerk), Korrektor. Schwerpunktmäßig 1981 bis 2000: freier Journalist für verschiedene Printmedien (zuletzt Japan Magazin) und bis 2001 Mitglied des Bayerischen Journalistenverbandes (BJV). Seit den 90ern: Verwaltungsangestellte/-r in einem med. Privatlabor bis zum 31.07.2012. Parallel Weiterarbeit als freie Autorin und Malerin. Fotografie als Ausdrucksmittel. Privatleben: mit einem Ehemann. Katzen spielten bei uns oft eine große Rolle. Ganz persönliches Hobby: die Kampfkunst (Budo) und das alte Japan. Auch diese Inhalte fließen in einzelne Arbeiten ein. Über meine Website können Sie gern mehr über mich erfahren: https://katka-w-jaeger.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754358702
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum31.10.2021
Auflage1. Auflage
Seiten228 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8381573
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Spur nach Tanger

Er hatte zugenommen. Voll und unbeweglich war er geworden. Er zog die Vorhänge zu, griff nach dem Glas Sherry und ließ sich auf die weiche Couch fallen. Er saß im Wohnzimmer, das Licht nur halb aufgedreht. Seine Freundin Carmen im gegenüberliegenden Zimmer schlief bereits. Die Radionachrichten ließ er gleichgültig an sich vorüberlaufen - bald würde Musik kommen. Zuvor hatte er sich noch Szenen eines düsteren Fernsehspiels um Schuld und Vergebung angesehen. Eine verheiratete Frau hatte darin gesagt: Seit ich hier mit meiner Familie sitze, habe ich das Gefühl, dass das Leben da draußen an mir vorüberzieht. Er ging diesen Satz nochmals für sich durch, leerte das Glas Sherry und blickte verloren auf den weichen Teppich. Unwillkürlich glitt seine Hand dabei über seinen Bauch, der gerade in letzter Zeit an Umfang zugenommen hatte.

Den Sprung ins Leben - hab´ ich den verpasst? , dachte er bei sich und es fielen ihm gleich mehrere Ereignisse und Begegnungen ein, die auch anders hätten verlaufen können. Wo stand doch gleich die Flasche? Zitternd goss er ein weiteres Glas ein und suchte mit den Augen im Zimmer nach einem Anhaltspunkt, der ihm hätte weiterhelfen können. Immer hatte er nach einem Weg gesucht, weiterzukommen - dann aber, wenn er mitten drin war, hatte er sich schneller zurückgezogen als der angegriffene Arm eines Tintenfisches.

Als er mit fünf Jahren ins neue Haus übergesiedelt war - ein mit schwarzen Brettern beschlagenes Haus, das aus Balken und Ziegelsteinen aus dem Abfall des Zweiten Weltkrieges von einem alten Zimmermann erbaut worden war - provisorisch aber stabil - da spürte er von Anfang an ein gewisses Unbehagen in sich. In der Kleinstadt, in der er geboren worden war, inmitten eines alten Meteoritenkraters, waren sie zwar nur Untermieter gewesen, aber das Haus war nahe an einem romantischen Fluss gelegen, direkt neben einer Sägemühle, die stets warmen Holzgeruch verbreitet hatte. Und da waren Kinder, mit denen er sich gut verstanden hatte.

Auch dieser Punkt schien in dem fränkischen Vorort ein anderer zu sein.

Da sollen wir wohnen? , hatte er ängstlich seine Mutter gefragt und war ungläubig durch den verfallenen Garten rund um die schwarze Villa gegangen, wie Oma das Haus bald Scherzes halber nannte. Und ängstlich war er die knarrenden Treppen zum Dachboden hochgekrochen, das in seinem Dunkel, den rauen Balken und dem dunklen Boden geheimnisvoll als eigene Welt symbolisch für das Haus stand. Beinahe ergänzend , dem Haus vorgelagert, stand noch eine ebenso schwarze Bretterhütte, in der Holz gelagert wurde. Zusammen mit den daneben stehenden zwei Zwetschgenbäumen machte sie es dem Sonnenlicht fast unmöglich, ins Haus zu scheinen. Die Fenster waren klein und durch je ein Fensterkreuz in sich selbst nochmals verkleinert. Die Wäscheschnüre hingen quer durch die Küche. Das Klo, auch aus dunklen Brettern zusammengenagelt, stand draußen im Garten und das Wasser musste von einem zentral gelegenen Siedlungsbrunnen geholt werden.

Ich höre die Wölfe heulen und mir ist nicht warm , sang gerade Johannes Wader, der Jäger kippte den Rest Sherry hinunter, seine Augen schienen wie in Trance und er sah sich als Sechsjährigen, die rote Bügeldecke zum Umhang gemacht als Ritter im Dickicht des Gartens gegen Drachen und schlechthin gegen das Böse kämpfen.

Er kämpfte viel allein - denn nur zwei oder drei Familien und deren Kinder mochten ihn. Die anderen hielten ihn für einen Schwächling und seine Eltern waren Flüchtlinge für sie - Hergezogene sowieso. Nachbarn, die nicht gerufen waren; er aber kämpfte im Garten - im Dunkel des Dachbodens und glaubte an Gut und Böse, den Teufel und an Gott. Er war Sigurd, Falk, Nick und Tarzan, Akim und Zorro und sonst ein braver Sohn, manchmal zu brav vielleicht.

Bloody Sunday - ein irisches Trauerlied zum Gedenken an ein Massaker. Die Flasche war noch halb voll.

Der Jäger fühlte, dass er in einem Käfig saß und einen Schlüssel suchte, herauszukommen. Hatte er irgendwann das tapfere Schwert seiner Kindheit irgendwo liegengelassen und vergessen? Er rief Jürgen an. Er musste mit ihm reden. Keiner kann sich allein aus einem Sumpfloch ziehen. Carmen hatte keine Schuld daran. Das Telefon schrillte in die Leere hinein. Jürgen war nicht zu Hause.

Dann kam das Wochenende und die Post, adressiert an Tom Jaeger. Kein Absender. Carmen hatte diese Tage Nachtdienst als Krankenschwester und schlief bereits. Tom setzte sich. War das sein richtiger Name? Egal, derzeit hieß er so. Und hatte als Journalist ein Inserat aufgegeben: Vermisst? Kennen Sie in ihrem Umfeld eine Person, die vermisst wird? Vermissen Sie selbst jemand? Bitte wenden Sie sich an mich! Ich versuche Ihnen zu helfen, dafür darf ich ihre Story schreiben!

Nach zwei Wochen kam nun tatsächlich eine Antwort, von einer Frau um die vierzig, deren Ehemann unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. Anbei war auch ein Schwarz-Weiß Foto. Es zeigt einen gepflegten Mann mit leicht welligen, dunklen Haaren und einem Schnurrbart.

Und er las folgenden Text:

Ich hoffe, ich kann Ihnen vertrauen, Herr Jaeger, aber letzten Endes hab ich nichts zu verlieren. Ich bin mit meinem Mann Jochen seit zehn Jahren zusammen und weiß, dass ich nur einen Teil von ihm kenne. Er arbeitet für den Bundesnachrichtendienst und darf mir so gut wie nichts über seine Tätigkeit erzählen. Aber jetzt ist er verschwunden - und der BND ist nicht bereit, mir nur irgendetwas zu sagen. Folgendes ist passiert: vor acht Wochen verbrachte Jochen endlich mal wieder ein Wochenende bei mir und da bin ich natürlich überglücklich gewesen. Irgendwie war sein Mantel an einem Platz, der mich störte und so nahm ich ihn, um ihn an der Garderobe aufzuhängen. Und da sah ich es: einen Stadtplan von Tanger. Natürlich ließ ich ihn in seiner Manteltasche. Als er sich dann Montag-Morgen von mir verabschiedete, sagte er nur, dass er nach Frankreich reisen müsse. Und es würde höchstens eine Woche dauern, dann käme er wieder zurück. Das sei ihm fest versprochen worden! Ich sah ihm noch nach, als er in ein Taxi einstieg. Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hatte. - Als er nach einer Woche nicht auftauchte, dachte ich mir noch nicht viel dabei, aber normalerweise rief er mich dann kurz an oder schickte mir eine Postkarte. Aber er meldete sich nicht. Nach zwei Wochen rief ich beim BND an, aber niemand konnte oder durfte Auskunft geben. Ich ging auch zur örtlichen Polizei und ließ eine Vermisstenanzeige aufsetzen. Bislang hatte ich auch damit keinen Erfolg. Auch die Polizei bekam beim BND nichts heraus. Nun habe ich Ihr Inserat entdeckt und denke inzwischen, dass ich nichts zu verlieren habe. Anbei eine Telefonnummer, über die sich mich immer zwischen 21 und 23 Uhr erreichen können. Bitte versuchen Sie es, eine Spur meines Mannes zu finden. Ich verspreche somit auch, dass Sie damit eine/ meine Geschichte zur Thematik veröffentlichen dürfen!

Seien Sie herzlich gegrüßt und passen Sie auf sich auf!

In der Hoffnung, bald von Ihnen zu hören, Ihre Beatrix Hahnel.

Tom Jaeger, der Jäger , spürte, wie sein Puls schneller ging. Er hatte etwas . Endlich wieder eine Story. Eine mögliche zumindest. In den letzten Wochen hatte er hauptsächlich Buchrezensionen und Filmkritiken verfasst. Die letzte Reportage lag Wochen zurück und ging über Kürzungen im Sozialstaat, die gerade auch die Rettungsdienste betrafen. Aber diese Geschichte war um einiges anders. Die Frau vertraute ihm. Aber konnte er ihr vertrauen? Und das mit dem BND, konnte das stimmen? Tom las den Brief zweimal durch. Die Spur führte nach Tanger. Oder war der Stadtplan nur eine Finte? Und Frankreich stimmte?

Tom verließ das Haus in seinen Lieblingsklamotten, hellblaue Jeans und Jeansjacke, und hatte wieder einmal einen drei-Tage-Bart alias Schimanski. Die braune Fototasche über der linken Schulter, in der auch seine Notizbücher und ein kleines Aufnahme Gerät Platz hatten, näherte er sich seinem weißen Fiat Panda, den eine gute Freundin Perikli , die weiße Taube , getauft hatte. Er wollte gerade die Straße überqueren, als nochmals eine Reihe an Autos vorüberfuhr. Tom blickte gedankenverloren auf ein dunkles Auto, das hinter dem Fiat stand, als er sah, wie das eine Seitenfenster nur ein wenig herabgelassen wurde. Eine Kamera! Dann das Anlassen des Motors, kurzes Zurückstoßen, schnelles Wenden und das Losbrausen des dunklen Opel Corso in die Gegenrichtung. So schnell, dass Tom sich nur die Buchstaben vom Nummernschild merken konnte: B-ND. In der weißen Taube sitzend, zündete sich Tom erst einmal eine Zigarette an.

Am Tor des Polizeipräsidiums streckte der Jäger seinen Journalistenausweis zum Fenster hinaus und gleich darauf öffnete sich die Schranke. Auch auf der Rückbank hatte er ein orangenes Schild Presse liegen....
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