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Ein Bild von einem Mann

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
416 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am06.05.20221. Auflage
Als sich Harold, Elliot, Reginald und Oscar eine Ecke im Schlafsaal der altehrwürdigen Universität Oxford teilten, malte der Hausmeister die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen auf die Betthäupter: H, E, R, O - die Regency Heroes waren geboren. Jetzt 1812, fünf Jahre nach Studienende sind sie die tonangebendsten Gentlemen in ganz London und ihre Freundschaft ist wichtiger denn je. Elliot Sandhill-Jones, dem Sohn eines hochverschuldeten Barons, war seit seiner Kindheit bewusst, dass ihn weder Schönheit noch Charme davor retten würden, reich heiraten zu müssen. Da knüpft sein Vater einen Pakt mit einem vermögenden Webereibesitzer. Wenn Elliot dessen Enkelin Corinna zur Frau nimmt und damit der Familie den Einstieg in den Hochadel ermöglicht, würde der Weber für sämtliche Schulden aufkommen. Elliot hat Corinna einmal gesehen und hält sie für schrill und vulgär. Die Verlobung findet ohne die Braut statt, doch kurz darauf erreicht ihn ihr seltsamer Wunsch: Er möge sich noch vor der Hochzeit für die Ahnengalerie porträtieren lassen. Wie es der Zufall will kennt Harold eine Malerin und wie es das Schicksal will, verliebt sich Elliot über beide Ohren in sie.

Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman 'Die Braut des Herzogs'. Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextAls sich Harold, Elliot, Reginald und Oscar eine Ecke im Schlafsaal der altehrwürdigen Universität Oxford teilten, malte der Hausmeister die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen auf die Betthäupter: H, E, R, O - die Regency Heroes waren geboren. Jetzt 1812, fünf Jahre nach Studienende sind sie die tonangebendsten Gentlemen in ganz London und ihre Freundschaft ist wichtiger denn je. Elliot Sandhill-Jones, dem Sohn eines hochverschuldeten Barons, war seit seiner Kindheit bewusst, dass ihn weder Schönheit noch Charme davor retten würden, reich heiraten zu müssen. Da knüpft sein Vater einen Pakt mit einem vermögenden Webereibesitzer. Wenn Elliot dessen Enkelin Corinna zur Frau nimmt und damit der Familie den Einstieg in den Hochadel ermöglicht, würde der Weber für sämtliche Schulden aufkommen. Elliot hat Corinna einmal gesehen und hält sie für schrill und vulgär. Die Verlobung findet ohne die Braut statt, doch kurz darauf erreicht ihn ihr seltsamer Wunsch: Er möge sich noch vor der Hochzeit für die Ahnengalerie porträtieren lassen. Wie es der Zufall will kennt Harold eine Malerin und wie es das Schicksal will, verliebt sich Elliot über beide Ohren in sie.

Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman 'Die Braut des Herzogs'. Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783962154165
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum06.05.2022
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8383604
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1
Maidenhead, acht Meilen südwestlich von Beaconsfield
Anfang Juni 1812, vier Tage vor der Hochzeit von Lady Amabel Cavendish mit Major Harold Westfield

Mr Elliot Sandhill-Jones stand auf einer Anhöhe und spürte seine Zuversicht schwinden. Dabei war er sich so sicher gewesen, bei dem Wanderzirkus, der sich da zu seinen Füßen erstreckte, fündig zu werden. Die provisorische Schaubude, in der die Vorstellungen täglich um drei Uhr nachmittags und sechs Uhr abends stattfanden, hatte noch recht ordentlich, ja, geradezu einladend ausgesehen. Doch nun hatte er mit der alten Reisekutsche seines Freundes Reginald das Areal umrundet und sah von hinten auf die eilig zusammengezimmerten Bretterverschläge. Mussten die Artisten tatsächlich in solch dreckigen, windschiefen Zelten und Schuppen hausen? Anscheinend reisten sie mit ihren ganzen Familien, denn kleine Kinder spielten kreischend Fangen, alle naselang fiel eines von ihnen auf den aufgeweichten Lehmboden. Ein Stimmengewirr aus lauten Rufen und Gezeter klang zu ihm nach oben. Gleich darauf vernahm er ein Brüllen, das ihm durch Mark und Bein ging. Er sah, etwas abseits von den behelfsmäßigen Behausungen, zwei rostige Käfige stehen. In einem hatte sich ein wuchtiger Tanzbär aufgebäumt und stieß soeben den nächsten verzweifelten Schrei aus. Im zweiten lag ein abgemagerter Löwe. Regungslos, als wäre er tot. Elliots Zweifel verstärkten sich. Sollte das wirklich die Umgebung sein, in die sich Sebastian Cavendish, der junge Marquess of Beaconsfield, freiwillig begeben hatte? Er sprang vom Kutschbock, band die Pferde an einen nahen Eichenbaum und beschloss, einige Schritte zu Fuß zu gehen, um die Gedanken zu ordnen und zu entscheiden, was als Nächstes zu tun war.

Sein Freund Harold würde, als Erster der vier Heroes, in wenigen Tagen heiraten. Warum bloß hatte er sich dazu bereit erklärt, bis dahin den verschwundenen, ihm unbekannten Bruder der Braut aufzuspüren? Elliot schnaufte missmutig und rief sich in Erinnerung, was er über den Gesuchten wusste.

Die Zwillinge Amabel und Sebastian Cavendish waren mit neunzehn Jahren zu Waisen geworden, als der Marquess und seine Gattin bei einem Kutschenunglück in den Hochwasser führenden Fray´s River gestürzt waren. Der Titel ging auf den Sohn über, die Vormundschaft an einen entfernten Cousin namens Edgar Prestwood. Da er Europa bereiste, ließ sich der zuerst ein ganzes Jahr lang nicht blicken, kam dann zurück und versetzte alle in Angst und Schrecken. Wenn man den übereinstimmenden Aussagen von Lady Amabel, Mrs Allington, der Haushälterin, und den Dienern Jack und Marie Glauben schenken wollte, dann trachtete er dem Marquess nach dem Leben, um sich dessen hohen Titel, den weitläufigen Landbesitz Millcombe Castle und das gesamte Vermögen für sich selbst zu sichern. Sebastian hatte keinen anderen Ausweg gesehen als unterzutauchen, bis er im kommenden Januar die Volljährigkeit erreicht haben und damit der Gewalt des Vormunds entkommen sein würde.

Seit Wochen war er nun wie vom Erdboden verschluckt. Niemand wusste, wo er sich aufhielt. Da er bis auf eine Notration von drei Goldmünzen über keinerlei finanzielle Mittel verfügte, hatte er sich bestimmt irgendwo eine Anstellung gesucht, um über die Runden zu kommen. Anscheinend war der junge Marquess ein fröhlicher junger Mann, eher ein Feingeist denn ein Kämpfer. Jemand, mit dem man sich vortrefflich unterhalten konnte und der das Spinett so meisterhaft zu spielen verstand, dass er oftmals gebeten worden war, die Sonntagsmesse darauf zu begleiten. Alles in allem fand Elliot, dass es so einiges gab, worin er und der Gesuchte sich ähnelten. Also fragte er sich, was er an dessen Stelle getan hätte, um zu Geld zu kommen. Dabei konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Hochadeliger, der die meiste Zeit seines Lebens im Wohlstand gelebt hatte und von Dienern umschwirrt worden war, in der Lage sein sollte, die schwere Arbeit eines Knechts oder Handwerkers zu verrichten. Sonntagsmessen musikalisch zu untermalen würde ihm kein Auskommen sichern. In jeder Pfarre gab es zumindest ein Gemeindemitglied, das dazu in der Lage war, ohne dafür Geld zu verlangen. Und auf Virtuosität kam es dabei, seiner Erfahrung nach, meist wirklich nicht an.

Doch dann hatte Elliot etwas erfahren, was ihn aufhorchen ließ. Anscheinend war der Marquess in der Lage, so gekonnt mit Pfeil und Bogen umzugehen, dass er sogar Fasane und Wildenten aus der Luft erlegen konnte. Damit hatte er im letzten Jahr für das heiß ersehnte Fleisch am Mittagstisch gesorgt, das ihnen das knappe Haushaltsbudget anderenfalls vorenthalten hätte. Wäre Elliot an seiner Stelle gewesen, hätte er sich genau diese Fähigkeit zunutze gemacht. Allerdings hatte er zuerst keine Ahnung gehabt, wo und wie man damit Geld verdienen könnte, bis ihm in einer Schankstube ein vergilbtes Plakat aufgefallen war. Es pries einen Wanderzirkus an, der zuerst in Wooburn Green, nahe der Heimatstadt der Zwillinge, gastiert hatte und inzwischen nach Maidenhead weitergezogen war. Mit einem Schlag war er sich sicher gewesen, auf der richtigen Spur zu sein. Der Vormund hatte nämlich inzwischen eine Belohnung auf den ausgesetzt, der sein Mündel zu ihm zurückbrachte. Also hatte der Marquess rasch aus der Gegend verschwinden müssen, wo ihn jeder kannte. Außerdem: Was konnte als Versteck besser geeignet sein als das fahrende Volk, wo bestimmt niemand einen Mann aus dem Hochadel vermutete? Und da stand Elliot nun, starrte auf das Zirkusgelände zu seinen Füßen und schüttelte den Kopf über die erbärmlichen Zustände.

Nun gut, er presste die Lippen zusammen und gab sich selbst einen Ruck, zögern und zaudern hilft mir nicht weiter.

Er musste hinunter, um sich in die, im wahrsten Sinne des Wortes, Höhle des Löwen zu begeben. Allerdings hätte er sich um einiges wohler gefühlt, hätte er gewusst, unter welchem Namen der Marquess dort untergekommen war - wenn er sich denn überhaupt dort aufhielt. Elliot straffte die Schultern und machte sich mit weit ausholenden Schritten auf den Weg. Bei jeder Bewegung raschelte ein Stück Papier in seiner Rocktasche. Das war noch etwas, was seine Laune nicht eben verbesserte. Just in dem Augenblick, als er London verlassen wollte, hatte ihm der Postillion einen Brief übergeben. Es handelte sich um ein Schreiben seines Vaters, Baron Sandhill-Jones, dem er einst nachfolgen sollte. Elliot wusste aus leidvoller Erfahrung, dass dieses Schriftstück nichts als Vorwürfe und Belehrungen enthalten würde. Nicht zu vergessen die immer wiederkehrende Forderung, sich endlich eine reiche Braut zu suchen, um die Familie vor dem Schuldturm zu bewahren. So blieb das unliebsame Schreiben ungeöffnet. Er würde sich ihm widmen, sobald er das Problem mit dem Marquess gelöst hatte. Eines nach dem anderen.

»He, du, Bursche, ich suche euren Schützenmeister«, sprach er die erste Person an, die ihm über den Weg lief. Der Mann trug eine über und über mit Lehm bespritzte Hose, die mit einem Strick am Bund zusammengehalten war, dazu eine dicke Wolljacke und eine verbeulte Kappe auf viel zu langen, fettigen Haaren. »Bring mich zu ihm.«

Der so Angesprochene stutzte kurz und verzog dann sein Gesicht zu einem breiten Grinsen, das mehrere schwarze Zahnstummel ans Tageslicht beförderte. Sein Atem stank nach billigem Fusel.

»Du bist ja ein ganz ein Hübscher.« Er schnalzte mit der Zunge und fasste Elliot am Ärmel. »So nobel und fein. Was willst du denn vom Schützen? Magst du nicht lieber mit mir kommen und mir mein Bett wärmen?«

Entsetzt schüttelte Elliot den Griff ab und wandte den Kopf etwas zur Seite, um der Alkoholfahne nicht länger ausgesetzt zu sein. »Ich mag zwar ein Hübscher sein«, erwiderte er gelassen, »aber vor allem bin ich ein Starker. Darum merke dir: Wenn du mich noch einmal anfasst, dann schlage ich dir deine letzten Zähne auch noch aus. Und jetzt bring mich, wohin ich verlangt habe.«

Der Bursche schien ihm die offenen Worte nicht krumm zu nehmen. Er kicherte scheppernd, machte kehrt und gab Elliot mit einer Handbewegung zu verstehen, ihm zu folgen. Der Weg durch das Zirkusgelände erwies sich als Spießrutenlauf. Von überall traten Leute aus ihren Behausungen, gafften oder schrien spöttische Bemerkungen zu Elliot hinüber. Dirnen traten an ihn heran, knöpften die Blusen auf und lockten mit ihren Angeboten. So manche wurde von männlicher Hand brutal zurückgerissen und fand sich auf dem lehmigen Boden wieder. Wüste Beschimpfungen von beiden Seiten waren die Folge. Endlich trat der Bursche gegen eine der roh zusammengezimmerten Türen, die knarzend nachgab, und betrat mit geducktem Kopf einen der Bretterverschläge.

»Geoffrey, Besuch für dich!«

Er trat zur Seite und gab den Blick auf einen Mann frei, der mit gekrümmtem Rücken bei einer Fensteröffnung saß und an einem Pfeil schnitzte. Zwei Ziegen lagen zu seinen Füßen. Eine stand auf, kam näher und begann mit dem Kopf gegen Elliots Oberschenkel zu stoßen. Er versuchte sie mit einer Hand abzuwehren, während er die andere schützend vor die Nase hob, da es in dem kleinen Raum geradezu erbärmlich stank. Der Ekel über den strengen Geruch war jedoch lang nicht so groß wie die Enttäuschung, die sich in seiner Brust breitmachte. Der Mann da am Fenster, der ihn kaum eines Blickes würdigte, war bestimmt doppelt, wenn nicht gar dreimal so alt wie der gesuchte Marquess. Es fiel Elliot schwer, einsehen zu müssen, dass er einem Phantom nachgejagt war und sich falschen Hoffnungen hingegeben hatte. Zum Frust gesellte sich Hilflosigkeit. In wenigen Tagen war die Hochzeit und er hatte keine Ahnung, wo er stattdessen nach dem Bruder der Braut suchen sollte. Als er sich eben abwenden und den...

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Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman "Die Braut des Herzogs". Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.