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Schottenkomplott

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.06.20221. Auflage
»Schottenkomplott« ist der dritte Hebriden-Krimi von Gordon Tyrie - spannend, schwarzhumorig und echt schottisch!   Wo könnte ein ehemaliger Profi-Killer besser seinen Ruhestand genießen, als auf der winzigen Hebriden-Insel Colonsay, wo garantiert niemand nach ihm sucht? Der einäugige Scharfschütze Hynch fühlt sich zwischen den einheimischen Eigenbrötlern bald wie zu Hause - aber auch ein bisschen einsam. Also gibt er eine Kontaktanzeige auf und lädt die drei vielversprechendsten Kandidatinnen auf die Insel ein. Dummerweise hat ihm in der Zwischenzeit auch ein Gangsterboss, mit dem er noch eine Rechnung offen hat, eine Killerin auf den Hals gehetzt. Ob Hochlandrind Thin Lizzy wohl weiß, welches von Hynchs Dates der Todesengel ist?   Unter dem Pseudonym »Gordon Tyrie« schreibt Glauser-Preisträger Thomas Kastura herrlich skurrile Krimis mit einer guten Portion schwarzen Humors, die sich perfekt als Urlaubslektüre für einen Schottland-Trip eignen. Von Gordon Tyrie sind außerdem die beiden Hebriden-Krimis »Todesströmung« und »Schottensterben« erschienen.  

Gordon Tyrie ist das Pseudonym des Glauser-Preisträgers Thomas Kastura, geboren 1966 in Bamberg. Er studierte Germanistik und Geschichte, arbeitet als Autor für den Bayerischen Rundfunk und schreibt seit 20 Jahren Kriminalromane und Erzählungen. Bei Droemer erschienen 'Der vierte Mörder' (Platz 1 auf der KrimiWelt-Bestenliste), 'Das dunkle Erbe', 'Das geheime Kind' sowie 'Dark House'.Schottland ist seine große Liebe: Mit 'Todesströmung', 'Schottensterben' und 'Schottenkomplott' legt er eine erfolgreiche Reihe auf den Hebriden angesiedelter Cosy Thriller vor.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

Klappentext»Schottenkomplott« ist der dritte Hebriden-Krimi von Gordon Tyrie - spannend, schwarzhumorig und echt schottisch!   Wo könnte ein ehemaliger Profi-Killer besser seinen Ruhestand genießen, als auf der winzigen Hebriden-Insel Colonsay, wo garantiert niemand nach ihm sucht? Der einäugige Scharfschütze Hynch fühlt sich zwischen den einheimischen Eigenbrötlern bald wie zu Hause - aber auch ein bisschen einsam. Also gibt er eine Kontaktanzeige auf und lädt die drei vielversprechendsten Kandidatinnen auf die Insel ein. Dummerweise hat ihm in der Zwischenzeit auch ein Gangsterboss, mit dem er noch eine Rechnung offen hat, eine Killerin auf den Hals gehetzt. Ob Hochlandrind Thin Lizzy wohl weiß, welches von Hynchs Dates der Todesengel ist?   Unter dem Pseudonym »Gordon Tyrie« schreibt Glauser-Preisträger Thomas Kastura herrlich skurrile Krimis mit einer guten Portion schwarzen Humors, die sich perfekt als Urlaubslektüre für einen Schottland-Trip eignen. Von Gordon Tyrie sind außerdem die beiden Hebriden-Krimis »Todesströmung« und »Schottensterben« erschienen.  

Gordon Tyrie ist das Pseudonym des Glauser-Preisträgers Thomas Kastura, geboren 1966 in Bamberg. Er studierte Germanistik und Geschichte, arbeitet als Autor für den Bayerischen Rundfunk und schreibt seit 20 Jahren Kriminalromane und Erzählungen. Bei Droemer erschienen 'Der vierte Mörder' (Platz 1 auf der KrimiWelt-Bestenliste), 'Das dunkle Erbe', 'Das geheime Kind' sowie 'Dark House'.Schottland ist seine große Liebe: Mit 'Todesströmung', 'Schottensterben' und 'Schottenkomplott' legt er eine erfolgreiche Reihe auf den Hebriden angesiedelter Cosy Thriller vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426462621
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.06.2022
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3782 Kbytes
Artikel-Nr.8384850
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Fass mich noch einmal an, und du bist tot.

Graeme legte Lizzy seine Hand auf den Rücken und tätschelte ihren riesigen Schädel. »Keine Schwierigkeiten auf den letzten Metern, verstanden?«

Lizzy erstarrte. Das war´s, dachte sie. Du bist tot. Bald. Ich mach dich fertig. Ich schlitz dich auf. Ich ramm dich ungespitzt in den Boden und trample auf dir rum, bis nur noch Matsch von dir übrig ist. Und dann werd ich tanzen auf deinem Grab.

»Der Pier ist schon in Sicht. Dauert nur noch ein paar Minuten, dann sind wir da. Es wird dir gefallen auf Colonsay. Die Insel ist ein bisschen größer als Gigha, aber nicht sehr viel. Hügelig an manchen Stellen, hervorragendes Gras, knusprige Sträucher, ideal für Hochlandrinder. Wir haben sogar einige Lochs.«

Hab ich nach deiner Meinung gefragt, Graeme? Ich brauch keinen scheiß Fremdenführer. Sie versuchte, ihm einen gemeinen Tritt zu verpassen, einen Knochenbrecher gegen die Leiste. Doch das ging nicht.

»Hab noch ein wenig Geduld. Bald wirst du dich wie zu Hause fühlen. Ich geh mal besser ans Steuer.«

Graeme drückte sich an ihr vorbei und gab ihr noch einen Klaps aufs Hinterteil.

Dort hatte sie kaum Zottelfell, eine ihrer empfindlichen Stellen. Lizzys Flanken bebten, an ihrem Maul bildete sich Schaum. Sie holte tief Luft und muhte, beinahe das Einzige, wozu sie momentan in der Lage war. Es klang wie ein sehr lautes, störrisches, zunehmend ausrastendes Nebelhorn.

Graeme hatte sie für den Transport nach Colonsay auf seinem Kutter fixiert, mit allerlei Leinen und Spanngurten und was gerade so greifbar gewesen war. Sie konnte sich kaum bewegen, nur ihre langen Hörner schwenken. Lizzy stand ganz und gar nicht auf Fesselspiele. Und gefesselt auf einem schwankenden Deck, bei ordentlich Wellengang, das war beileibe kein Vergnügen. Der Kutter hieß Bluebell und pflügte gerade durch eine überkommende Welle, Salzwasser peitschte ihr in die Nüstern. Sie schnaubte und war noch eine Ecke schlechter drauf.

»Nicol hat gesagt, du bist eine besondere Kuh«, rief Graeme vom Steuerhaus. »Was er damit wohl gemeint hat?«

Falsches Stichwort: Nicol. Dieser treulose Verräter! Lizzy produzierte einen extragroßen Fladen, um ihren Gefühlen bildhaft Ausdruck zu verleihen.

Graeme stöhnte auf. »Och, nö! Musste das jetzt sein, so kurz vor dem Ziel?«

Ja, musste es! Auf Nicol war Lizzy gar nicht gut zu sprechen. Er hatte sie verkauft wie ein x-beliebiges Stück Vieh.

Verdrossen starrte sie auf die Küste von Colonsay. Woge um Woge verkürzte sich die Distanz.

Erinnerungen kamen hoch. Bis vor Kurzem hatte Lizzy noch auf Gigha gelebt, einer Hebrideninsel etwas weiter im Süden. Frei und ungebunden war sie dort durch die Natur gestreift, hatte regelmäßig Kulturveranstaltungen in der Village Hall besucht und war zufrieden mit sich und der Welt gewesen. Nur ab und zu hatte sie die Leute vom Festland veralbert, kleines Steckenpferd von ihr. Dann war sie mit einer englischen Touristin aneinandergeraten - in Rammbockmanier. Die Touristin verstand keinen Spaß und beschwerte sich bei Lizzys Besitzer, dem dümmsten Bauern der Hebriden, der seine attraktivste, intelligenteste und eigenwilligste Kuh daraufhin zu Steaks verarbeiten wollte. Weideschlachtung. Doch nicht mit Nicol! Ihr Retter kam Lizzy in letzter Sekunde zu Hilfe. Nicol fing die tödliche Kugel heldenhaft ab, wurde dabei verletzt und nahm das Hochlandrind schließlich bei sich auf. Nicol und Lizzy, zwei Eigenbrötler, vom Schicksal füreinander bestimmt - ein wundervolles Paar!

Leider hatten sie keinen guten Start. Schon an ihrem ersten Tag demontierte Lizzy Nicols Boot. Das Boot war sein Heiligtum, halb fertig, Marke Eigenbau. Es befand sich in einem Schuppen, Lizzy brauchte nur Minuten, um es in seine mühevoll zusammengezimmerten Einzelteile zu zerlegen, mehr oder weniger versehentlich. Danach hatte sich das Paar irgendwie auseinandergelebt.

Und jetzt war Lizzy unterwegs nach Colonsay, um noch mal neu anzufangen. Sie hatte keine Ahnung, was auf sie zukam.

Es war ein schottischer Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch - einem Bilderbuch für Pluviophile, für Freunde des Regens. Während der Überfahrt hatte es mit Fret begonnen, kühlen, dunstigen Schwaden, die von der See hereinzogen und einem so heftig in die Glieder fuhren, als würde man in Eiswasser springen. Dann hatte es plötzlich wie aus Eimern geschüttet, Pish-oot nannten das die Leute. Der Schauer war zu Smirr übergegangen, einer alles durchdringenden, aus zahllosen feinsten Tröpfchen bestehenden Nässe. Und jetzt herrschte Dreich, das übliche miserable Schmuddelwetter. In Schottland kannte man viele Wörter für Regen.

Lizzy war ein großer Fan von Wörtern, ständig erweiterte sie ihr Vokabular. Graeme einfach nur als »Arsch« zu titulieren war zum Beispiel unter ihrer Würde. Für sie war der Kerl eine dämliche Fischbirne, ein Angstpisser, Sohn einer Seegurke.

Ein weichherziger, schwer zugänglicher Teil ihres Gehirns sagte ihr zwar, dass Graeme es vermutlich nur gut mir ihr meinte. No way! Diese verdammten Leinen! Wenn die nur ein kleines bisschen lockerer wären ...

Lizzys Muskeln arbeiteten unaufhörlich. Sie machten sich bereit, alles zu zermalmen, was es wagte, ihr vor die Hörner zu kommen. Bei der ersten Gelegenheit würde sie Tod und Verderben bringen!

Graeme drosselte den Motor. Er warf Fender über Bord, damit die Bluebell beim Anlegen keinen Schaden nahm. Als erfahrener Fischer manövrierte er den Schiffsrumpf perfekt in Position. Gemächlich drifteten sie auf den Rand des Piers zu.

»Schau mal!«, rief er Lizzy zu. »Da steht schon dein neuer Boss. Der freut sich bestimmt, dich wohlbehalten in Empfang zu nehmen. Bisher ist alles gut gegangen. Benimm dich gefälligst, wenn du von Bord gehst!«

Tatsächlich, am Pier stand eine Gruppe von Leuten. Interessiert beobachteten sie den ungewöhnlichen Tiertransport. Es kam sicher nicht alle Tage vor, dass ein Hochlandrind auf Colonsay angelandet wurde.

Doch Lizzy konnte die Menschen nicht so recht voneinander unterscheiden. Ein blutunterlaufener Schleier der Tobsucht hatte sich über ihre Augen gelegt. Zum Einstand würde sie das Begrüßungskomitee plattmachen, das war mal klar. Sie musste diesen Gaffern gleich zeigen, wo der Hammer hing.

Graeme machte den Kutter sorgfältig fest. Dann brachte er längsseits eine Art Gangway aus, einen soliden, mit Querstreben verstärkten Steg. Lizzy konnte darauf bequem von Bord gehen, sobald sie ihre Fesseln los war.

Es war wie beim Stapellauf eines Ozeandampfers in früherer Zeit, nur in entgegengesetzter Richtung. Irgendwelche armen Wichte mussten damals die Halterungen des Schiffsrumpfes entfernen und sich möglichst schnell in Sicherheit bringen, um nicht von dem ins Wasser rutschenden Monstrum zerquetscht zu werden. Jetzt war es andersherum: Das Monstrum ging an Land.

Graeme war nicht blöd. Er hatte Lizzy seemannsgerecht verschnürt. In rascher Folge löste er Leinen und Gurte, ohne seiner Fracht allzu nahe zu kommen. Er wich den gefährlichen Hörnern aus, die bereits Löcher in die Luft bohrten. Als er fertig war, flüchtete er ins Steuerhaus.

Für einen Moment hielt Lizzy inne. Sie wurde misstrauisch. Kein mieser Scherz? War sie wirklich wieder frei?

Sie machte einen Schritt.

Noch einen.

Also dann! Sie stürmte los. Über die Gangway auf den Pier. Weiter mit gesenkten Hörnern. Direkt auf diese lebensmüden Komiker zu, die meinten, die neue Attraktion auf Colonsay beäugen zu müssen.

Kurz vor dem Zusammenprall schärfte sich ihr Blick - wie immer vor einem unmittelbar bevorstehenden Kontakt. Wie eine Lenkwaffe, die ihre Zieloptik automatisch justierte.

Die Gruppe bestand aus vier Männern, überwiegend Farmer, nach ihren sadistischen Mienen zu urteilen. Sie hatten Stricke und lange Stöcke dabei. Offenbar sollte das Zeug dazu dienen, Lizzy einzufangen und zur Räson zu bringen.

Träumt weiter, ihr Narren!

Doch ein Typ stach heraus. Er trug eine weiße Kutte. Und einen ungewöhnlichen Stock, eher einen Stab, ebenfalls weiß, mit einem durchsichtigen Stein an der Spitze, der das Schummerlicht des Atlantiks effektvoll einfing. Sein langes, wallendes, pechschwarzes Haar bildete einen hübschen Kontrast zur restlichen Klamottur, ebenso der üppige schwarze Bart. Irgendwie sah er wie ein Priester aus. Oder wie ein Zauberer?

Lizzy kam das von den Filmabenden in der Village Hall auf Gigha bekannt vor. Als geborene Kriegerin hatte sie alles an Fantasy geschaut, was dort einmal die Woche gezeigt wurde. Da war zwar viel Müll dabei gewesen, aber sie liebte Schlachtgetümmel: das Donnern der Hufe beim Angriff, das Plattmachen der gegnerischen Phalanx, umhergeschleuderte Körper, mit und ohne Gliedmaßen. Dieser Kuttentyp war noch ziemlich jung. Zu jung zum Sterben. Eigentlich.

Dies alles erfasste Lizzy in Sekundenbruchteilen. Okay, Planänderung. Sie korrigierte ihre Annäherungsparameter und nahm diesen seltsamen Heiligen aufs Korn. Wie weiß würde sein Outfit wohl noch sein, wenn sie einmal darübergewalzt war?

Nur noch wenige Meter trennten sie von ihm. Die drei Farmer mit den Stricken hechteten zur Seite. Der Kuttentyp blieb unbeirrt stehen und breitete die Arme aus.

»Da ist ja meine Kuschelkuh!«, rief er.

Worte der Macht. Sie fuhren Lizzy in Muskeln und Nervenbahnen, durchs Fell und durch mühsam angefressene Fettpolster. Und sie fanden einen Weg auf den Grund ihrer von zurückgewiesener Liebe versehrten Seele.

Das letzte Wort war am besten: Kuschelkuh. Und diese Stimme! Zum Niederknien! Lizzy legte eine Vollbremsung hin. Das war gar nicht so einfach auf...
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Gordon Tyrie ist das Pseudonym des Glauser-Preisträgers Thomas Kastura, geboren 1966 in Bamberg. Er studierte Germanistik und Geschichte, arbeitet als Autor für den Bayerischen Rundfunk und schreibt seit 20 Jahren Kriminalromane und Erzählungen. Bei Droemer erschienen "Der vierte Mörder" (Platz 1 auf der KrimiWelt-Bestenliste), "Das dunkle Erbe", "Das geheime Kind" sowie "Dark House".Schottland ist seine große Liebe: Mit "Todesströmung", "Schottensterben" und "Schottenkomplott" legt er eine erfolgreiche Reihe auf den Hebriden angesiedelter Cosy Thriller vor.