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Das Glück in der Ferne

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.06.20221. Auflage
Ein herzzerreißender Verrat, eine dramatische Familienfehde und eine große Liebe: »Das Glück in der Ferne« ist ein einfühlsam erzählter, mitreißender Roman um das Schicksal einer jungen Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Eigentlich ist Rica die Stelle in der Geschäftsführung so gut wie sicher: Mehr als einmal hat sie schließlich ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt und sich weit über das übliche Maß hinaus für die Firma engagiert. Doch dann erfährt sie, dass der Posten an den zukünftigen Schwiegersohn ihres Chefs gehen wird - bei dem es sich ausgerechnet um ihren Freund Lukas handelt, den Rica selbst in die Firma gebracht hat! Verraten und gedemütigt gleichermaßen, lernt Rica Martin kennen, der von Verwandten aus der Firma seines Onkels gedrängt wurde. Der gemeinsame Kampf um Gerechtigkeit bringt Rica und Martin einander bald näher - doch reicht das, um alle Widerstände zu überwinden? Annette Landgrafs dramatischer Roman ist ganz großes Gefühlskino - die perfekte Urlaubslektüre für den Strand oder den heimischen Balkon. Entdecken Sie auch die anderen Schicksalsromane von Annette Landgraf: - Glück wie Glas - Ein Joker fürs Glück

Annette Landgraf lebt mit ihrem Ehemann in der Umgebung von München und heckt dort ihre Geschichten aus. Ihre Hobbys sind Sachbücher und Romane über China, Bildbände aus den ersten Jahrzehnten der Fotografie und Reisen an interessante Orte.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin herzzerreißender Verrat, eine dramatische Familienfehde und eine große Liebe: »Das Glück in der Ferne« ist ein einfühlsam erzählter, mitreißender Roman um das Schicksal einer jungen Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Eigentlich ist Rica die Stelle in der Geschäftsführung so gut wie sicher: Mehr als einmal hat sie schließlich ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt und sich weit über das übliche Maß hinaus für die Firma engagiert. Doch dann erfährt sie, dass der Posten an den zukünftigen Schwiegersohn ihres Chefs gehen wird - bei dem es sich ausgerechnet um ihren Freund Lukas handelt, den Rica selbst in die Firma gebracht hat! Verraten und gedemütigt gleichermaßen, lernt Rica Martin kennen, der von Verwandten aus der Firma seines Onkels gedrängt wurde. Der gemeinsame Kampf um Gerechtigkeit bringt Rica und Martin einander bald näher - doch reicht das, um alle Widerstände zu überwinden? Annette Landgrafs dramatischer Roman ist ganz großes Gefühlskino - die perfekte Urlaubslektüre für den Strand oder den heimischen Balkon. Entdecken Sie auch die anderen Schicksalsromane von Annette Landgraf: - Glück wie Glas - Ein Joker fürs Glück

Annette Landgraf lebt mit ihrem Ehemann in der Umgebung von München und heckt dort ihre Geschichten aus. Ihre Hobbys sind Sachbücher und Romane über China, Bildbände aus den ersten Jahrzehnten der Fotografie und Reisen an interessante Orte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426463819
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.06.2022
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1800 Kbytes
Artikel-Nr.8384888
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

10.

Rica holte vor Überraschung tief Luft, als sie in den Pool stieg, denn das Wasser war heißer, als sie es erwartet hatte. Eine Frau, die wie eine Einheimische aussah, aber einen normalen Badeanzug und eine Kappe trug, meinte auf Englisch, dass man hier Eier kochen könnte.

Rica kam der Satz zweideutig vor und sie lachte. »Nicht nur die!«, antwortete sie und stellte sich vor, Lukas gefesselt in diese dunkle Brühe zu setzen. Wie lange würde es dauern, bis er gar war?

»Bei Gott, bin ich albern«, dachte sie. »Das Wasser ist kaum wärmer als achtunddreißig Grad. Da können weder Eier noch sonst etwas kochen.« Sie wechselte noch ein paar Worte mit der Frau, dann verließ diese das Becken mit dem Hinweis, dass gleich Zeit zum Mittagessen wäre.

Da sie spät gefrühstückt hatte, wollte Rica noch mit dem Essen warten und blieb im Thermalbecken. Als sie es zwanzig Minuten später verließ, kam Berwalt in der Badehose heran und ging an ihr vorbei, ohne sie irgendwie zu beachten.

»Ich sagte ja schon, dass er ein Stoffel ist«, dachte sie, während sie in ihr Zimmer zurückkehrte und dort duschte. Danach überprüfte sie ihr Handy. Lukas hatte erneut auf die Mailbox gesprochen und forderte genervt, dass sie sich gefälligst melden solle.

»Du hast sie wohl nicht mehr alle!«, fauchte Rica das Gerät an und löschte auch diesen Anruf.

Die Durchsicht ihrer E-Mails verschob sie bis nach dem Mittagessen. Sie wollte nicht so spät ins Restaurant kommen, dass sie ihr Essen hastig in sich hineinschaufeln musste, weil bald geschlossen wurde.

Als sie das Restaurant betrat, waren die meisten Tische besetzt. Ricas Ansicht nach handelte es sich um Gruppen, die gemeinsam reisten. Zwar gab es einzelne freie Plätze, doch sie wollte sich nirgends dazusetzen.

Ein Kellner bemerkte ihren suchenden Blick und kam auf sie zu. »Einen schönen guten Tag! Wenn Sie einen freien Tisch suchen: Es gibt noch einen auf der Terrasse mit gutem Ausblick.«

»Danke, den werde ich nehmen! Können Sie mir stilles Wasser und schwarzen Tee bringen?«, antwortete Rica.

»Selbstverständlich!« Der Kellner brachte sie hinaus und ging dann, um die Getränke zu besorgen.

Rica legte ihre leere Handyhülle als Zeichen auf den Tisch, dass dieser besetzt wäre, und ging zum Büfett. Auch diesmal war das Angebot groß. Zudem briet ein Koch gerade Lammkoteletts und Würstchen.

Obwohl Rica die meiste Zeit vegetarisch lebte, hatte sie diesmal Appetit auf Fleisch und ließ sich ein Kotelett reichen. Wegen des späten Frühstücks verzichtete sie auf eine Vorspeise und wählte als Beilage Reis mit ein wenig Soße. An ihren Tisch zurückgekehrt, fand sie dort ihre Getränke vor und sah sich erst einmal um.

Auf der Terrasse saßen zumeist Paare, und es tat weh, zu sehen, wie liebevoll die meisten miteinander umgingen. Ein junger Mann holte seiner Partnerin sogar etwas zu essen. »Lukas hat das nie getan«, dachte Rica, »sondern sich im Gegenteil stets bedienen lassen.« Auch hatte er, wenn sie jetzt zurückdachte, zumeist auf ihre Kosten gelebt.

Zwar tat es immer noch weh, doch auf die Dauer war es besser für sie, Lukas losgeworden zu sein, als ihn für den Rest ihres Lebens am Hals zu haben. Rica korrigierte sich sofort. Irgendwann wäre sie aus ihrer blinden Verliebtheit aufgewacht und hätte seine Fehler bemerkt. Danach wäre es wahrscheinlich bitter geworden und hätte in Streit und einer hässlichen Scheidung geendet.

Da sah sie, wie der Kellner Berwalt auf die Terrasse führte und auf ihren Tisch wies.

»Guten Tag!«, grüßte Berwalt. »Unser Freund meinte, ich solle mich zu Ihnen setzen, da wir die beiden einzigen Deutschen im Hotel wären. Aber wenn es Ihnen nicht recht ist ...«

Rica war es nicht recht, weil sie in Ruhe nachdenken wollte. Um aber nicht unhöflich zu sein, wies sie auf den freien Stuhl an der anderen Seite des Tisches.

»Nehmen Sie Platz!«, sagte sie. »Wenn Sie Lammkoteletts mögen, kann ich sie Ihnen nur empfehlen.«

»Danke, ich werde mir welche holen!« Ein leichtes Lächeln huschte über sein ernstes Gesicht und ließ ihn direkt sympathisch erscheinen.

Rica sah ihm nach und fand, dass er eigentlich recht gut aussah. Im Vergleich zu ihm war Lukas ein Schönling und hatte immer munter und fröhlich gewirkt, während Berwalt einen eher verschlossenen Eindruck machte. Vielleicht war dies ganz gut. Jemand, der sie bei Tisch die ganze Zeit anquatschte, wollte sie eh nicht in ihrer Nähe haben.

Als er zurückkehrte, hatte er zu zwei Lammkoteletts auch ein Würstchen sowie Kartoffelecken auf dem Teller. »Guten Appetit!«, sagte er, als er sich setzte.

Der Kellner brachte ihm ein Glas Wein und eine kleine Flasche Mineralwasser. Berwalt mischte die Getränke zu einer Schorle und trank einen Schluck. Danach sah er sich um.

Unwillkürlich tat Rica es ihm nach. Einen halben Steinwurf entfernt, aber eine Etage tiefer lag der Thermalpool und auf der Felswand gegenüber stürzte der Wasserfall in zwei Kaskaden von der Kante ganz oben herab. Es war ein Bild wie aus einem Traum, dachte sie und war auf einmal froh, diese Reise angetreten zu haben.

Beide aßen, ohne dass einer von ihnen etwas sagte. Nach einer Weile stand Rica auf.

»Ich habe vorhin einen kurzen Blick auf das Nachtischbüfett geworfen. Es sind einige Dinge dabei, die sehr interessant aussehen!«, sagte sie und ging los.

Sie war gerade dabei, sich ein paar der Sachen auszusuchen, als Berwalt erschien.

»Ich bin zwar nicht so der Typ für Süßes, aber Sie haben mir Appetit gemacht!« Auch diesmal lächelte er.

Rica erwiderte unwillkürlich sein Lächeln. »Ich werde mich sehr zurückhalten müssen, sonst passen mir am Ende meines Urlaubs meine Jeans nicht mehr.«

Berwalt musterte sie nachdenklich. Sie war schlank, knapp über eins achtzig groß und ihre Haare schimmerten zwischen einem dunklen Blond und Brünett. Ihre Augen hingegen waren von einem hellen Grün und ihr Gesicht erinnerte ihn an eine bekannte Hollywoodschauspielerin in jüngeren Jahren. Es musste Sharon Stone gewesen sein, so, wie diese in »Schneller als der Tod« aufgetreten war.

Noch wusste er nicht, was es mit der jungen Frau auf sich hatte. Ein Blick auf ihre Hände zeigte ihm, dass sie keinen Ring trug. Bei dem Gedanken wunderte er sich über sich selbst. Er war nach Ma´in Hot Springs gekommen, um Abstand zu gewinnen und sich über seine weiteren Pläne klar zu werden und nicht, um einen Urlaubsflirt zu beginnen. Andererseits wäre es schön, einen Teil der Zeit in angenehmer Gesellschaft zu verbringen, und die junge Frau sah ganz so aus, als könnte sie eine angenehme Gesellschaft sein. Sie war ein wenig zurückhaltend, doch das hielt er nicht für einen Fehler. Bei dem Gedanken merkte er, dass er nicht einmal ihren Namen kannte, und beschloss, dies schnellstens zu korrigieren.

»Da es so aussieht, als wollte unser Freund Mahmut uns auch für den Rest unseres Aufenthalts in diesem Hotel an einen gemeinsamen Tisch setzen, sollten wir uns gegenseitig vorstellen. Mein Name ist Martin Berwalt.«

»Rica Hoghe! Sagen Sie ja nicht Erika zu mir. Auf meiner Geburtsurkunde und in meinem Pass steht mein Name ohne ein E davor und mit einem C anstelle eines K!«, antwortete Rica und erinnerte sich daran, dass sie den Veranstalter des letzten Seminars anmailen musste, damit sie eine Urkunde mit der richtigen Form ihres Vornamens erhielt.

»Angenehm!«, sagte Martin auf altmodische Weise und lächelte. »Übrigens haben Sie recht. Die Nachspeisen sind wirklich sehr gut. Ich werde hier aktiver sein müssen als geplant. Sonst passe ich ebenfalls nicht mehr in meine Jeans!«

»Oder in Ihre Anzüge!«, stichelte Rica und brachte ihn zum Lachen.

Es stand ihm gut, dachte sie. Er war doch nicht ganz der Stoffel, für den sie ihn zunächst gehalten hatte.

Martin Berwalt sah kurz an sich herab. »Die Anzüge sind für mich Arbeitsklamotten, ähnlich wie der Kittel für einen Maler.«

»Sind Sie etwa Staubsaugervertreter?«, spottete Rica und brachte ihn damit erneut zum Lachen.

»Nein, das bin ich nicht!«, sagte er, als er sich wieder beruhigt hatte. »Um es offen zu sagen, bin ich derzeit arbeitslos.«

»Ein Schicksal, das ich mit Ihnen teile«, gab Rica zu. »Ich bin hierhergekommen, um ein wenig Abstand zu gewinnen, damit ich mich danach mit frischer Kraft auf die Suche nach einem neuen Job stürzen kann.«

»Das habe ich auch vor! Ah, ich sehe, Freund Mahmut kommt, um nachzusehen, ob wir noch etwas bestellen wollen. Ich werde, auch wenn Mittag bereits hinter uns liegt, einen Cappuccino nehmen. Eine frühere Bekannte wurde immer fuchsteufelswild, wenn meine Vettern und ich nach zwölf Uhr mittags noch einen bestellt haben. In Italien wäre dies unmöglich, behauptete sie jedes Mal.«

Martin winkte den Kellner heran, wartete aber, bis Rica sich entschieden hatte, dass ein Latte macchiato der richtige Abschluss des Mittagessens wäre, bevor er selbst bestellte.

Irgendwie freute Rica sich, weil er ein wenig auftaute. Es tat doch gut, mit jemand reden zu können. Sie unterhielten sich noch eine Weile, leerten ihre Gläser und verabschiedeten sich mit einem »Bis heute Abend!« voneinander.

In ihrem Zimmer angekommen, sah Rica nach, ob Anrufe oder E-Mails gekommen waren. Es war eine E-Mail von ihrem früheren Chef dabei, die sie kurz, aber höflich beantwortete. Danach beschloss sie, den Schlaf nachzuholen, den sie in der Nacht zu wenig gehabt...
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