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Code X - Das Erwachen der Cybertechs

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.08.20221. Auflage
Ein bildgewaltiges Cyberpunk-Abenteuer der Newcomerin Lucinda Flynn für die Fans von Marie Lu und Marie Graßhoff 2097 ist der Data Space zusammengebrochen. Ein Ort unendlich vieler Datenströme, auf den die Menschen seit jeher nur mit bestimmter Hardware zugreifen konnten. Dieser Zusammenbruch hat viele Menschenleben gefordert, doch die Überlebenden haben besondere Fähigkeiten erhalten: Sie können den Data Space mit ihren Gedanken manipulieren. Jace ist einer von ihnen, ein sogenannter Cybertech. Doch die Megakonzerne machen Jagd auf die Cybertechs, die sie nur als Forschungsmaterial sehen. Währenddessen plant eine KI, das Massaker zu wiederholen. So müssen Jace und seine Verbündeten nicht nur die KI aufhalten, sondern auch noch vor den Konzernen flüchten und der Kampf weniger Individuen gegen das System beginnt ... In einer Welt, in der Menschen, Maschinen und Daten sich immer ähnlicher werden, stellt sich die Frage, wer das Recht auf ein freies Leben hat. Ein mitreißender Cyberpunk-Roman, der die Menschlichkeit in einer bedrohlichen Zukunft voller Geld, Hardware und Daten sucht.

Lucinda Flynn ist seit ihrer Kindheit Geschichtenerzählerin und Weltenweberin. Mit 17 Jahren vollendete sie ihren ersten Fantasyroman. Im November 2019 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in der Berlin Authors Anthologie 'Großstadtgefühle', in deren Netzwerk sie Mitglied ist.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEin bildgewaltiges Cyberpunk-Abenteuer der Newcomerin Lucinda Flynn für die Fans von Marie Lu und Marie Graßhoff 2097 ist der Data Space zusammengebrochen. Ein Ort unendlich vieler Datenströme, auf den die Menschen seit jeher nur mit bestimmter Hardware zugreifen konnten. Dieser Zusammenbruch hat viele Menschenleben gefordert, doch die Überlebenden haben besondere Fähigkeiten erhalten: Sie können den Data Space mit ihren Gedanken manipulieren. Jace ist einer von ihnen, ein sogenannter Cybertech. Doch die Megakonzerne machen Jagd auf die Cybertechs, die sie nur als Forschungsmaterial sehen. Währenddessen plant eine KI, das Massaker zu wiederholen. So müssen Jace und seine Verbündeten nicht nur die KI aufhalten, sondern auch noch vor den Konzernen flüchten und der Kampf weniger Individuen gegen das System beginnt ... In einer Welt, in der Menschen, Maschinen und Daten sich immer ähnlicher werden, stellt sich die Frage, wer das Recht auf ein freies Leben hat. Ein mitreißender Cyberpunk-Roman, der die Menschlichkeit in einer bedrohlichen Zukunft voller Geld, Hardware und Daten sucht.

Lucinda Flynn ist seit ihrer Kindheit Geschichtenerzählerin und Weltenweberin. Mit 17 Jahren vollendete sie ihren ersten Fantasyroman. Im November 2019 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in der Berlin Authors Anthologie 'Großstadtgefühle', in deren Netzwerk sie Mitglied ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426462638
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.08.2022
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5287 Kbytes
Artikel-Nr.8384934
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Die Tageslichtlampen warfen klares Licht auf die kargen Tische des Großraumbüros. Klareres Licht, als draußen durch die dichte Wolkendecke über die Stadt hereinbrach, denn seit dem Vulkanausbruch vor anderthalb Jahren war der Himmel über Neon City mit einem grauen Schleier überzogen.

Jace saß vorgebeugt auf seinem Stuhl und starrte auf das bläuliche Hologramm, das aus dem schmalen Projektor in seiner Tischplatte schimmerte. Ein letztes Mal ging er die Präsentation durch, die er in den vergangenen Wochen so sorgsam vorbereitet hatte.


Serotonin-Synchronizer - eine Innovation für die Zukunft


Die Idee war gut, das Konzept durchdacht, und Jace war sich sicher, dass die CEO erkennen würde, wie viel Potenzial in seiner Arbeit steckte. Wie weit er den Konzern damit voranbringen konnte. Und sie würde auch erkennen, dass er der Richtige für die eben erst frei gewordene Stelle des Department Managers war.

Jace lehnte sich zurück und blickte an der Trennwand vorbei, die seine kleine Kabine von denen der anderen trennte. Die anderen Mitarbeitenden hockten in miserabler Körperhaltung vor ihren Holo-Screens und tippten stumpf auf ihren blinkenden Touchpads herum. Wenn Jace seiner normalen Arbeit nachging, musste er genauso niedergeschlagen und müde aussehen wie die anderen. Aber das würde nicht mehr lange so weitergehen.

Zumindest hoffte er das. Er war damals so froh gewesen, trotz seiner miserablen Noten in der Schule einen Job bei HyperZen Body Technologies, einem der größten Konzerne weltweit, bekommen zu haben. Aber weil er nur Papierkram und Beschwerden abhandelte, waren seine Eltern immer noch genauso enttäuscht von ihm, als hätte er gar keinen Job. Überhaupt war Jace die wohl größte Enttäuschung seiner Familie. Aber das würde nun ein Ende haben. Er war perfekt vorbereitet, und er würde diese Beförderung bekommen. Weil er sie verdient hatte. Seit Jahren rackerte er sich für HyperZen ab, und nun war endlich die Gelegenheit gekommen zu zeigen, dass er mehr konnte, als wütende Kundschaft zu besänftigen.

Ein letztes Mal las er die Folien seiner Präsentation durch. Dann tippte er auf das Display seines Smartcoms, und das Hologramm erlosch. Heute Abend noch würde er das Management über seine neue Idee informieren, sie würden begeistert sein und ihn befördern. Ganz sicher.

Ein leises Rauschen unterbrach seine Gedankengänge. Jace nahm es kaum wahr, weil er sein Hörgerät bei der Arbeit immer leiser stellte. Jetzt drehte er die Lautstärke wieder hoch und wandte seine Aufmerksamkeit der Tür zu, durch die gerade einer seiner Kollegen hereinstolzierte. Jace wusste nur, dass er Hartman hieß, weil er den Platz neben ihm hatte und ausnehmend gern über sich selbst redete. Hartman war am besten darin, beschäftigt auszusehen, wenn er in Wirklichkeit überhaupt nichts tat. Jace versuchte, ihn zu ignorieren, wo es nur ging, doch Hartman lief mit seinen perfekt polierten Schuhen zu Jace´ Tisch. Er ließ sich auf die lackierte Tischplatte plumpsen, als sei sie sein heimisches Sofa, und rückte Jace in der engen Kabine damit derart auf die Pelle, dass er zurückrutschen musste. Hartman, der einen intensiven Geruch nach Rasierwasser in das Büro getragen hatte, schlug die Beine übereinander und grinste Jace an.

»Guten Abend dir«, grüßte er und streckte sich. »Schon alle Mails abgearbeitet?«

Jace musste sich davon abhalten, mit den Augen zu rollen. Überhaupt fragte er sich, wie Hartman gegen Ende einer Zwölfstundenschicht so gut gelaunt sein konnte. Dann wiederum verbrachte er viel Zeit in den Pausenräumen der oberen Etagen, und Jace konnte nur mutmaßen, dass er sich dort an den Mini-Kühlschränken und Spielekonsolen bediente.

»Natürlich«, erwiderte Jace und versuchte, die Missbilligung aus seiner Stimme herauszuhalten. »Ich erledige meine Arbeit immer gewissenhaft, das weißt du doch.« Er verkniff sich ein im Gegensatz zu dir.

Hartman klopfte Jace auf die Schulter und ließ seine Hand dann dort liegen. »Sehr gut. Immer fleißig. Weißt du, solche Leute braucht es ja auch. Es ist gut, wenn auch einfache Arbeit wertgeschätzt wird.«

Jace schlug mit seinen Hacken ungeduldig gegen die Beine seines Stuhls. »Wie meinst du das?«

Langsam nahm Hartman die Hand von Jace´ Schulter. »Na ja, seien wir mal ehrlich - es ist nicht böse gemeint, aber deinen Job können viele machen. Es ist nichts, wofür man viel nachdenken muss. Deswegen werden so viele Leute hier auch ständig gefeuert - Nachschub gibt es einfach immer.«

Jace wollte widersprechen, musste sich aber eingestehen, dass Hartman recht hatte. Sein Job bestand darin, die Beschwerdebriefe an HyperZen Body Technologies zu lesen und den Leuten mit freundlichem Bedauern zu antworten. Im Grunde fügte er den ganzen Tag vorgefertigte Textbausteine zusammen. Er hatte in etwa genau so viel Freiheit wie die Bürostühle, die in festen Schienen am Boden montiert waren, damit die Reinigung des Komplexes schneller erledigt war. Er tat eine stupide Arbeit, so wie die anderen Mitarbeitenden in diesem Büro. Die hingegen schienen sich nicht dafür zu interessieren, was Hartman sagte. Entweder, weil sie ihn durch die Geräuschfilter ihrer Headsets gar nicht hörten, oder weil sie weder Lust noch Energie hatten, sich in die Diskussion einzumischen.

»Aber du bist fleißig«, fuhr Hartman fort. »Und deswegen bist du genau der Richtige für den Job.«

»Einen Scheiß bin ich.« Jace hatte genug. Hartmans Gesicht machte ihn so wütend, dass er aufstand. Obwohl Jace klein war, konnte er seinem Kollegen so auf Augenhöhe begegnen. »Ich arbeite hier jeden Tag ohne Pause. Ich übernehme mehr, als ich müsste, und werde dafür miserabel bezahlt. Aber ich gebe mein Bestes, und das werden sie schon noch erkennen. Denkst du, ich will den Rest meines Lebens die Abladestelle für angepisste Kundschaft sein? Ich kann viel mehr.«

Für einen Moment herrschte Stille, dann machte Hartmans entsetzte Miene einem Grinsen Platz. »Du hast es auf den Department Manager abgesehen, oder?« Sein Tonfall wurde mit jedem Wort höher, als müsste er ein Lachen unterdrücken.

Jace blickte ihn finster an. Er wollte nicht arrogant klingen, besonders nicht, wenn Hartman kurz davor war, ihn auszulachen, aber noch weniger wollte er vor seinem unfähigen Kollegen als ein Versager dastehen.

»Und wenn?«, erwiderte Jace gepresst. »Glaubst du, ich könnte das nicht oder was?«

»Doch, doch, sicherlich.« Hartman hob die Hände, aber das Grinsen wich nicht von seinem Gesicht. »Es ist nur so: Die Stelle ist erst heute Morgen besetzt worden.«

Jetzt war Jace baff. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ihm fiel nichts ein, was ihn nicht wie einen Volltrottel dastehen lassen würde, und er würde einen Teufel tun und Hartman die Enttäuschung zeigen, die sich langsam in ihm ausbreitete. Die ganze Präsentation umsonst.

»Ach?« Betont beiläufig fuhr sich Jace durch das blonde Haar. »Wusste nicht, dass die Entscheidung schon gefallen ist.« Jace war zu langsam gewesen. Warum nur hatte er gezögert, dem Management seine Ausarbeitung zu schicken?

Hartman streckte einen Finger nach dem Display in Jace´ Tisch aus und ließ den knochigen Zeigefinger über die Elektronik gleiten, sodass er fettige Schlieren hinterließ. »Ja, ich wollte dich nicht damit überfallen, dass ich ab nächster Woche dein neuer Vorgesetzter bin. Aber keine Sorge, ich sehe doch, wie sehr du dich anstrengst. Nur hat es leider nicht gereicht.« Er gab sich nicht einmal Mühe, sein Feixen hinter dem gespielt mitleidsvollen Blick zu verbergen.

»Was?«

Hartman sollte die Abteilung leiten? Dieser unfähige, faule Vollidiot? Jace wusste genau, wie er arbeitete: mit möglichst wenig Eigenleistung und vielen Cocktails. Aber dass ihm das nun zum Erfolg verhelfen sollte, während Jace seit Monaten darauf hinarbeitete, befördert zu werden ... Er musste einen tiefen Atemzug nehmen, um Hartman nicht direkt ins Gesicht zu sagen, dass er ein Arschloch war und den Posten nicht verdiente. Dass er nur befördert worden war, weil er gute Kontakte zur CEO hatte. Und wenn er wirklich der neue Department Manager werden würde, hatte Jace soeben jede Möglichkeit verspielt, im Konzern aufzusteigen. Hätte das anders ausgesehen, wenn er nicht so lange gezögert hätte? Hatte er seine Chance einfach ausgesessen? So kam es ihm vor: als wäre sie an ihm vorbeigezogen und jetzt einfach weg.

»Na, dann geh mal besser wieder an die Arbeit.« Hartman kam Jace unangenehm nahe, während er von der Tischplatte rutschte und sich genüsslich streckte. »Immerhin hast du noch knapp zwei Stunden Schicht, und du wolltest doch so gern zeigen, wie wertvoll du für den Konzern bist. Ich packe dann mal meine Sachen - ich bekomme nämlich ein eigenes Büro. Du weißt schon, in den oberen Etagen.«

Jace erwiderte nichts, er nickte nur. Er hätte ohnehin kein Wort rausgebracht. Die Enttäuschung grollte tief in ihm, und ihm war zum Heulen zumute. Aber er riss sich zusammen. Hartman wollte er diese Genugtuung nicht gönnen. Er hatte sich schon genug an Jace ergötzt.

 

Die letzten zwei Stunden seiner Schicht verbrachte Jace in Gedanken versunken. Er war so sicher gewesen, eine Chance zu haben, doch letzten Endes war seine Arbeit egal gewesen, weil er nicht mit den großen, den wichtigen Leuten zu Mittag aß. Weil ihn niemand kannte und er kaum mehr war als die Identifikationsnummer und das verknüpfte Konto, auf das man seinen mickrigen Lohn zahlte. Weil er unter den anderen Angestellten einfach nicht auffiel. Er machte sich etwas vor, wenn er glaubte, dass er seine Präsentation nur...
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Autor

Lucinda Flynn ist seit ihrer Kindheit Geschichtenerzählerin und Weltenweberin. Mit 17 Jahren vollendete sie ihren ersten Fantasyroman. Wenn sie gerade nicht schreibt, ist sie als Streamerin auf Twitch unterwegs oder erkundet mit ihrem Hund die entlegenen Winkel Berlins. Ihr Debüt "Die Erbin des Windes" erschien 2021 bei Droemer Knaur.
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Flynn, Lucinda