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Generation beziehungsstark

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Herder Verlag GmbHerschienen am14.02.20221. Auflage
Die Liebe, wie wir sie heute erleben, ist anders als die unserer Eltern. Und sie ist noch einmal grundlegend anders, als es die Liebe unserer Großeltern war. Wir erwarten mehr voneinander - ob im täglichen Gespräch oder in der Sexualität. Der renommierte Paarberater und Bestsellerautor Christian Thiel weiß: So wie die Liebe sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, so wird sie sich auch in den kommenden verändern. Das 21. Jahrhundert wird der Schauplatz dieser Veränderungen sein. Statt einer beziehungsunfähigen Generation wächst eine neue heran, die der Paarbeziehung wieder eine entscheidende Rolle einräumen wird und der ein Wert wie Treue wichtig ist. Ohne positive Zuwendung stirbt eine Beziehung, sagt Christian Thiel. Seit 2020 betreibt er zusammen mit der Singleberaterin Anna Peinelt den Postcast : 'Die Sache mit der Liebe' https://www.welt.de/podcasts/die-sache-mit-der-liebe/

Christian Thiel, geboren 1961, hat Philosophie und Germanistik studiert und lange am 'Institut für tiefenpsychologische Individualpsychologie' bei Prof. Dr. Josef Rattner mitgearbeitet. Er ist seit zwanzig Jahren Single- und Paarberater in eigener Praxis und damit der 'dienstälteste' Singleberater im deutschsprachigen Raum. Zuletzt sind von Christian Thiel der Bestseller 'Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben: Die populärsten Irrtümer über Beziehungen und Liebe' sowie das Buch 'Liebe heißt, den Partner nicht so zu nehmen wie er ist' erschienen (beide RandomHouse). Christian Thiel ist außerdem regelmäßiger Kolumnist zum Thema 'Liebe' im Internetauftritt der Zeitung Die Welt. Zudem schreibt er seit 2017 einen Blog unter dem Namen Herzenssache (www.herzenssache365.de) und plant mit einer Kollegin und in Kooperation mit welt.de einen Podcast, der noch 2020 startet. Christian Thiel lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin. Weitere Informationen unter www.singleberater.de, www.die-liebe-bleibt.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextDie Liebe, wie wir sie heute erleben, ist anders als die unserer Eltern. Und sie ist noch einmal grundlegend anders, als es die Liebe unserer Großeltern war. Wir erwarten mehr voneinander - ob im täglichen Gespräch oder in der Sexualität. Der renommierte Paarberater und Bestsellerautor Christian Thiel weiß: So wie die Liebe sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, so wird sie sich auch in den kommenden verändern. Das 21. Jahrhundert wird der Schauplatz dieser Veränderungen sein. Statt einer beziehungsunfähigen Generation wächst eine neue heran, die der Paarbeziehung wieder eine entscheidende Rolle einräumen wird und der ein Wert wie Treue wichtig ist. Ohne positive Zuwendung stirbt eine Beziehung, sagt Christian Thiel. Seit 2020 betreibt er zusammen mit der Singleberaterin Anna Peinelt den Postcast : 'Die Sache mit der Liebe' https://www.welt.de/podcasts/die-sache-mit-der-liebe/

Christian Thiel, geboren 1961, hat Philosophie und Germanistik studiert und lange am 'Institut für tiefenpsychologische Individualpsychologie' bei Prof. Dr. Josef Rattner mitgearbeitet. Er ist seit zwanzig Jahren Single- und Paarberater in eigener Praxis und damit der 'dienstälteste' Singleberater im deutschsprachigen Raum. Zuletzt sind von Christian Thiel der Bestseller 'Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben: Die populärsten Irrtümer über Beziehungen und Liebe' sowie das Buch 'Liebe heißt, den Partner nicht so zu nehmen wie er ist' erschienen (beide RandomHouse). Christian Thiel ist außerdem regelmäßiger Kolumnist zum Thema 'Liebe' im Internetauftritt der Zeitung Die Welt. Zudem schreibt er seit 2017 einen Blog unter dem Namen Herzenssache (www.herzenssache365.de) und plant mit einer Kollegin und in Kooperation mit welt.de einen Podcast, der noch 2020 startet. Christian Thiel lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin. Weitere Informationen unter www.singleberater.de, www.die-liebe-bleibt.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783451827303
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.02.2022
Auflage1. Auflage
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2446 Kbytes
Artikel-Nr.8448033
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Die Zukunft der Liebe

Am Fahrbahnrand stehen zwei zwölfjährige Mädchen und schauen auf die Radfahrer, die vorbeikommen. Als sie mich sehen, ruft eine der beiden: »Das Leben ist Liebe - und Positivität!« Es ist der erste Frühsommer der Coronapandemie. Die Lockerungen nach dem Lockdown verführen zu Gefühlsausbrüchen. Wie einfach es doch mit der Liebe ist! Sie ist die entscheidende Größe im menschlichen Leben. Zwölfjährige Mädchen ahnen das bereits.

Das 21. Jahrhundert - es ist ganz ohne Frage ihr Jahrhundert. Sie werden in ihm ihre ersten Erfahrungen mit der Liebe machen. Sie werden das erste Mal küssen, sich verlieben, werden (möglicherweise) eine Familie gründen, vielleicht auch eine Scheidung erleben und sich anschließend (sehr wahrscheinlich) wieder neu binden. Sie sind, so die These dieses Buches, die Generation beziehungsstark.

Wie einfach es doch ist, die Liebe in ihrem Kern zu beschreiben. Sie besteht - aus Positivität. Füreinander da sein, anerkennende Worte, helfende Taten, eine Umarmung, weil sie gerade gebraucht wird, und ein tröstendes Wort, weil es noch viel nötiger ist. Das ist Liebe.
I don t trust my inner feelings - inner feelings come and go

Von der menschlichen Sexualität war jetzt noch gar nicht die Rede. Auch sie spielt eine wichtige Rolle bei der partnerschaftlichen Variante der Liebe. Aber am langen Ende ist auch sie ein intensives Füreinander-da-Sein, das unseren Körper mit positiv stimmenden Hormonen wie Dopamin (Glück!) und Oxytocin (Bindung!) überflutet. Positivität eben.

Liebe als Positivität zu sehen, das ist eine ausgesprochen moderne und wissenschaftlich valide Sicht auf die Liebe, eine Sicht, die im 21. Jahrhundert an Einfluss gewinnen wird. Die Generation beziehungsstark wird die erste sein, die das innere Wesen der Liebe kennt und versteht. Sie wird die erste sein, die von den Erkenntnissen der psychologischen Forschung zur Liebe in den vergangenen Jahrzehnten in vollem Umfang profitiert.

Natürlich sind da jede Menge Gefühle mit im Spiel, wenn wir uns binden. Aus sich heraus haben Gefühle aber keinen Bestand. »I don t trust my inner feelings, inner feelings come and go«, beschreibt der Lyriker und Sänger Leonard Cohen in einem seiner Lieder das Phänomen. Was der Musiker ahnt, hat die Wissenschaft in den letzten Jahren untermauert: Gefühle bedürfen der regelmäßigen Bestätigung. Durch Positivität. Passiert das, dann ist eine Liebe glücklich und stabil. Unterbleibt es aber, dann sind Unglück oder Trennung die Folge - oder beides.
Die Liebe der Vergangenheit - die Liebe heute

Ohne Zweifel begleitet die Liebe uns Menschen schon seit langer Zeit. Die große Hilflosigkeit von Säuglingen und die sehr lange Kindheit von Menschenjungen erfordern die enge Kooperation beider Eltern. Das begünstigte die Liebe schon zu Zeiten, da der Mensch sich als Jäger und Sammler die Savanne als Lebensraum eroberte. Die Liebe ist alt. Sehr alt. Sie bestimmt unser Leben seit vielen Millionen Jahren. Und doch hatte die Liebe zu allen Zeiten ihre ganz eigenen Gesetze und Regeln. Das hat auch mit dem Verhältnis von Männern und Frauen zueinander zu tun. Agrargesellschaften neigen dazu, ein großes Machtungleichgewicht zugunsten der Männer aufzubauen. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Liebe. Industriegesellschaften tendieren hingegen auf lange Sicht zu einem gleichberechtigten Verhältnis der Geschlechter zueinander.

Unser Leben hat sich in den letzten zwei Jahrhunderten, seit dem Beginn der Industrialisierung, dramatisch verändert. Und dieses Tempo der Veränderung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten noch einmal beschleunigt. Warum also sollte die Liebe gleichgeblieben sein? In den letzten fünfzig Jahren haben sich Partnerschaften in westlichen Ländern stärker verändert als in den 500 Jahren davor.

Das hat zwei ganz einfache Gründe. Der erste besteht in den Fortschritten bei der Empfängnisverhütung. Sie hat Frauen freier gemacht - und die menschliche Sexualität auch. Der zweite sind die modernen Scheidungsgesetze, die in vielen Ländern erlassen wurden.

Die Liebe, so wie wir sie heute erleben, sie ist anders als die unserer Eltern. Und sie ist noch einmal grundlegend anders, als es die Liebe unserer Großeltern war. Das Machtgefälle zwischen Männern und Frauen hat sich in dieser Zeit sehr deutlich reduziert. Zudem erwarten wir heute mehr voneinander - in täglichen Gesprächen ebenso wie in der gemeinsamen Sexualität. Beide Geschlechter tun das, Männer wie Frauen. Und beide tun das zurecht. Die Liebe ­profitiert davon.
Warum die Liebe auf Augenhöhe besser funktioniert

Die Grundthese dieses Buches lautet: So wie die Liebe sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, so wird sie sich auch in den kommenden weiterhin verändern. Das 21. Jahrhundert wird der Schauplatz dieser Veränderungen sein. Eine der wichtigsten: Das Machtgefälle zwischen Männern und Frauen wird weiterhin abnehmen.

Der Tiefenpsychologe Alfred Adler kritisierte schon Ende der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts das große Machtgefälle zwischen Männern und Frauen: »In unseren gegenwärtigen Verhältnissen sind viele Männer und sogar viele Frauen überzeugt, dass es dem Mann zukommt, zu herrschen und zu befehlen, die Führerrolle zu spielen, Macht auszuüben. Aus diesem Grund haben wir so viele unglückliche Ehen.« Das war eine kluge Erkenntnis des berühmten Therapeuten. Gut möglich, dass er nicht ganz alleine zu dieser Auffassung gekommen ist. Seine Frau, Raissa Timofejewna, war eine russische Feministin. Adler freute sich auf den Tag, an dem das Machtgefälle zwischen den Geschlechtern abgebaut sein würde. Er erwartete eine höhere Zufriedenheit von Männern und Frauen in der Partnerschaft.

Mit dieser Annahme sollte Alfred Adler recht behalten. Der Abbau des Machtgefälles zwischen Männern und Frauen hat der Liebe gutgetan. »Die Liebe ist eine Aufgabe für zwei«, pflegte er zu sagen. Zwei Menschen müssen gleichberechtigt kooperieren. Hat einer das Sagen, dann wird der andere sich rächen, er oder sie wird schwierig werden, und die Kooperation misslingt.

Alfred Adler freute sich auf die Beziehung auf Augenhöhe. Ich habe wenig Zweifel, dass er die Fortschritte, die wir in diesem Punkt erreicht haben, begrüßen würde. Ganz zufrieden wäre er aber nicht. Noch immer folgen auch moderne Paare in vielen Punkten der hierarchischen Wahl. Er ist größer als sie. Er verdient in aller Regel auch mehr und hat beruflich die bessere Position. Und noch immer sind seine Chancen, beruflich voranzukommen, viel größer als ihre. Die Generation beziehungsstark wird dieses Machtgefälle weiter einebnen. Die Begegnung auf Augenhöhe ist und bleibt eine wesentliche Bedingung für das partnerschaftliche Glück im 21. Jahrhundert.
Sicher ist uns nur - der Wandel

Willkommen in der Realität eines sich stets verändernden Verhältnisses zwischen Männern und Frauen, tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen und eines grundlegenden Wandels in unserem Verhältnis zur Sexualität. Willkommen im Wandel der Liebe.

Dieser Wandel ist in der Vergangenheit nicht ohne Probleme erfolgt. Die Einführung der Ehescheidung ohne Schuldfeststellung hat konservativen Kommentatoren seinerzeit die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Frauen die sich von ihren Männern einfach so scheiden lassen dürfen - der Untergang des Abendlandes drohte. Wirtschaftlich unabhängige Frauen würden ihre Männer - angeblich - in Scharen verlassen. Auch das würde dem Abendland im Allgemeinen und der Liebe im Besonderen den Todesstoß versetzen.

Nichts davon ist passiert. Der Liebe, es geht ihr gut. In gewisser Weise geht es ihr sogar besser denn je. Verflogen ist der Mehltau und das Aneinander-vorbei-Leben früherer Generationen. Davon hat die Sexualität ganz deutlich profitiert. Sie wurde besser. Für Männer wie für Frauen. Wirtschaftlich unabhängige Frauen - was ist aus ihnen nur geworden? Das konservative Vorurteil hat sich als tatsächliches Vorurteil erwiesen und als eine Angst von Männern, vor dem Verlust von Vorrechten und Privilegien. Wirtschaftlich gut gestellte Frauen lassen sich seltener scheiden als die, die von ihren Partnern abhängig sind, genau so, wie Alfred Adler es erwartet hat. Die Begegnung auf Augenhöhe ist der Liebe gut bekommen. Da, wo Frauen nicht auf Augenhöhe sind, leidet die Liebe noch heute.

Dieses Buch will einen Blick werfen auf die Aufgaben, die in der Liebe vor uns liegen, auf die Lösungen, die sich anbieten, und auf die Schritte, die wir tun müssen, um die Zukunft der Liebe zu gestalten. Fest steht: Die nächste Generation wird wiederum zu ganz anderen Lösungen finden. Das ist ihre Aufgabe: für die Ehe, für das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Familie, für die partnerschaftliche Sexualität und auch für das Sich-Verlieben, das bei uns Menschen häufig den Start der Liebe markiert.
Warum verlieben wir uns?

Die Präriewühlmaus verliebt sich ebenso wenig wie der Gorilla oder die Fledermaus, bevor sie sich fortpflanzen. Menschen aber tun das. Und sie erleben dabei einen Rausch der Gefühle, der sie für Monate, wenn nicht gar für Jahre begleitet und ihren Blick auf die Welt, auf den Partner oder die Partnerin ausgesprochen positiv einfärbt. Rosarot. Daran wird sich in den kommenden Jahrzehnten nichts ändern.

Die Fähigkeit des...

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