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Warten auf ein Wunder

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am01.04.20221. Auflage
Der neue Roman der Autorin des Bestsellers «Die letzten Tage von Rabbit Hayes» - ein bewegendes Porträt von Mutterschaft und einem dunklen Kapitel irischer Geschichte: den Magdalenenheimen. Dublin, 2010. Caroline glaubt, alles verloren zu haben: den Traum, Mutter zu werden, und darüber auch ihre Ehe. Eine Selbsthilfegruppe führt sie mit drei verwandten Seelen zusammen: Natalie, deren Lebensgefährtin keine Kinder möchte. Janet, die von ihrem Mann betrogen wird. Und die toughe Ronnie, die ihre Geschichte nicht preisgeben mag. Cork, 1976. Catherine ist 16 und schwanger - die Tochter des Schweinebauern schwanger vom Sohn des Richters, ein Skandal. Als sie in ein wahrhaft furchtbares Heim für ledige Mütter gebracht wird, will Catherine nur eines: ihr Kind retten - und behalten. Und sie weiß bald, dass sie dafür alles riskieren muss. Zwei Frauen, getrennt durch viele Jahrzehnte, vereint durch eine gemeinsame Hoffnung. Anna McPartlin erzählt dramatisch, witzig, rührend und lebensnah wie keine Zweite.

Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren und verbrachte dort ihre frühe Kindheit. Wegen einer Krankheit in ihrer engsten Familie zog sie als Teenager nach Kerry, wo Onkel und Tante sie als Pflegekind aufnahmen. Nach der Schule studierte Anna ziemlich unwillig Marketing. Nebenbei stand sie auch als Comedienne auf der Bühne, doch ihre wahre Liebe galt dem Schreiben, das sie bald zum Beruf machte. Bei der künstlerischen Arbeit lernte sie ihren späteren Ehemann Donal kennen. Mit ihm lebt sie heute in Dublin. Bereits ihr Debüt «Weil du bei mir bist» war international ein Bestseller. Mit dem Roman «Die letzten Tage von Rabbit Hayes», in dem Anna McPartlin viel von ihrer eigenen Vergangenheit verarbeitet hat, rührte und begeisterte sie unzählige Leserinnen und Leser und landete einen Riesenerfolg.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer neue Roman der Autorin des Bestsellers «Die letzten Tage von Rabbit Hayes» - ein bewegendes Porträt von Mutterschaft und einem dunklen Kapitel irischer Geschichte: den Magdalenenheimen. Dublin, 2010. Caroline glaubt, alles verloren zu haben: den Traum, Mutter zu werden, und darüber auch ihre Ehe. Eine Selbsthilfegruppe führt sie mit drei verwandten Seelen zusammen: Natalie, deren Lebensgefährtin keine Kinder möchte. Janet, die von ihrem Mann betrogen wird. Und die toughe Ronnie, die ihre Geschichte nicht preisgeben mag. Cork, 1976. Catherine ist 16 und schwanger - die Tochter des Schweinebauern schwanger vom Sohn des Richters, ein Skandal. Als sie in ein wahrhaft furchtbares Heim für ledige Mütter gebracht wird, will Catherine nur eines: ihr Kind retten - und behalten. Und sie weiß bald, dass sie dafür alles riskieren muss. Zwei Frauen, getrennt durch viele Jahrzehnte, vereint durch eine gemeinsame Hoffnung. Anna McPartlin erzählt dramatisch, witzig, rührend und lebensnah wie keine Zweite.

Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren und verbrachte dort ihre frühe Kindheit. Wegen einer Krankheit in ihrer engsten Familie zog sie als Teenager nach Kerry, wo Onkel und Tante sie als Pflegekind aufnahmen. Nach der Schule studierte Anna ziemlich unwillig Marketing. Nebenbei stand sie auch als Comedienne auf der Bühne, doch ihre wahre Liebe galt dem Schreiben, das sie bald zum Beruf machte. Bei der künstlerischen Arbeit lernte sie ihren späteren Ehemann Donal kennen. Mit ihm lebt sie heute in Dublin. Bereits ihr Debüt «Weil du bei mir bist» war international ein Bestseller. Mit dem Roman «Die letzten Tage von Rabbit Hayes», in dem Anna McPartlin viel von ihrer eigenen Vergangenheit verarbeitet hat, rührte und begeisterte sie unzählige Leserinnen und Leser und landete einen Riesenerfolg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644009967
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.04.2022
Auflage1. Auflage
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4120 Kbytes
Artikel-Nr.8454213
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erstes Kapitel Caroline

Das Treffen begann immer Punkt zwanzig Uhr, da gab es kein Vertun. Caroline schlich sich um drei Minuten nach in den Raum, was hieß, dass sie sich nicht mal mehr einen Becher Kaffee oder wenigstens einen trockenen Mürbekeks aus der offenen Blechdose mit dem weinenden Kind auf dem Deckel nehmen konnte. Ihr Hund war tot, soeben hatte ihr Ehemann sie verlassen, und ihre Gebärmutter versuchte immer noch, sich aus dem Staub zu machen, mit ihrem Magen huckepack.

Es war gerade mal anderthalb Stunden her, dass ihr Leben in Stücke zersprungen war. Sie war versucht gewesen, das Treffen sausen zu lassen und stattdessen bis ans Ende aller Zeiten zu einer Kugel zusammengerollt auf dem Küchenfußboden liegen zu bleiben - aber dann war sie aufgestanden, hatte Wasser gekocht und in die Wärmflasche gefüllt, war ins Auto gestiegen und mit der brühend heißen Wärmflasche auf dem Bauch zu dem Treffen gefahren.

Und hier war sie nun. Sie winkte mit der Wärmflasche und schlich im Eingeständnis ihrer Verspätung mit gesenktem Kopf an ihren Platz im Stuhlkreis. Sheena, eine nüchterne Frau vom Land Anfang fünfzig, nickte, um zu signalisieren, dass sie die angedeutete Entschuldigung akzeptierte. Caroline wusste, dass Sheena, was Zeitthemen betraf, sehr streng war, und sie führte hier das Zepter.

Sheenas Blick wurde weich, als sie sich wieder der Frau zuwandte, die gerade sprach. Die Frau hieß Janet und war eine Mischung aus Mädchen von nebenan und irischer Schönheitskönigin. Sie war, was Carolines Dad als Flüsterfrau bezeichnen würde. Wenn Janet sprach, mussten alle sich vorbeugen.

«Der Arzt sagt, ich bin bereit für den nächsten Versuch ...»

«Wie bitte?»

Eine ihr unbekannte Frau, die bis jetzt hinten an der Wand gestanden hatte, kam mit selbstbewussten Schritten nach vorn. Sie war groß, schlank und muskulös, eine echte Athletin. Die langen, dunklen Haare waren zu einem unordentlichen Knoten zusammengebunden. Sie war nicht hübsch. Sie war beeindruckend. Caroline konnte nicht sagen, wie alt sie war.

«Der Arzt sagt, ich bin bereit für den nächsten Versuch», wiederholte Janet.

«Ich kann Sie nicht verstehen.» Die Frau schnappte sich einen Stuhl, zog ihn geräuschvoll in den Kreis und setzte sich.

Wer ist das denn, bitte?

Obwohl sie lächelte, wirkte die Frau aggressiv. Sie agierte mit einem Selbstvertrauen, das normalerweise von Vertrautheit herrührt, aber Caroline hatte sie noch nie hier gesehen, und sie kam seit zwei Jahren regelmäßig zu den Treffen.

Janet holte Luft und hob ein wenig den Kopf. «Ich sagte, der Arzt sagt, ich bin bereit für den nächsten Versuch!»

«Oh, wie schön für Sie.» Die Frau saß jetzt zwischen den anderen.

«Was sagt Jim dazu?», fragte Sheena. Sie schenkte der Neuen für ihr störendes Verhalten nicht mal einen bösen Blick. Stattdessen nickte sie ihr lächelnd zu.

Caroline runzelte die Stirn. Ernsthaft?

«Jim sagt, er ist noch nicht wieder bereit, nicht nach dem, was beim letzten Mal passiert ist ...»

Es wurde sehr still. Die Frauen, die Janets Geschichte kannten, senkten die Köpfe. Diejenige, die ihre Geschichte nicht kannte, Frau Trampeltier, fragte: «Was ist denn beim letzten Mal passiert?»

Ach, Mist, dachte Caroline. Geht das wieder los. Caroline hatte mit einem Sturzbach Tränen gerechnet, doch stattdessen antwortete Janet der Frau und sprach dabei noch leiser als sonst.

«Ich hatte eine Molenschwangerschaft.»

«Was ist das?», fragte die Frau.

«Das befruchtete Ei war nicht lebensfähig.»

«Und?»

Das Trampeltier ging Caroline langsam ernsthaft auf die Nerven.

«Das nennt sich gestationsbedingte Trophoblasterkrankung», sagte Janet. Sie flüsterte nur noch.

«So wie diese Tumore mit Haaren und Zähnen?»

«Das, was du meinst, nennt sich Teratom», sagte Natalie.

Natalie war ihr gruppeneigenes wandelndes Lexikon. Nicht auf besserwisserische Weise - Caroline mochte sie. Natalie gehörte einfach zu den Menschen, die Wissen automatisch aufsaugten und abspeicherten. Natalie war eine kleine, zierliche Frau, die tagsüber als Versicherungsstatistikerin arbeitete und ihre Freizeit damit verbrachte, bei Pubquiz-Abenden in Dublin, Kildare und Meath abzuräumen. Natalie war ein echter Hai.

«Keine Haare, keine Zähne, eigentlich nur ein Gewebeklumpen, wie eine Traube Weinbeeren.» Janet seufzte lauter, als sie sprach. «Wir haben ihn Derek genannt.»

«Woher wusstet ihr, dass es ein Er war?», wollte das Trampeltier wissen.

«Gar nicht, aber Jims Vater entstammt einer langen Linie von Dereks. Seine älteren Geschwister hatten nur Mädchen, und wir wussten, was von uns erwartet wurde, falls wir einen Jungen bekommen. Aber er ist ein Dickschädel, und, na ja ... alles Schlechte hat auch sein Gutes und so.»

Das Trampeltier fing an zu lachen. Und zwar richtig. Aus heiterem Himmel stimmte Janet mit ein. Caroline war nicht klar, warum, aber plötzlich musste sie ebenfalls lachen. Vielleicht war es Hysterie, aber das war ihr egal - ihr Leben lag in Scherben, und wenn sie nicht mitlachte, fing sie nur wieder an zu weinen. Sie vermutete, dass es Janet genauso ging.

Eine Frau nach der anderen fing an zu kichern. Caroline wusste nicht, ob sie darüber lachten, dass Janet ihrer Blasenmole den Namen Derek verpasst hatte, um ihrem Schwiegervater eins auszuwischen, oder ob es an dem ansteckenden Gelächter des Trampeltiers lag, jedenfalls lachte schließlich sogar Sheena mit.

Sheena hatte es normalerweise mehr mit Tee und Empathie als mit der humorvollen Seite des Lebens. Sie war eine ernsthafte Frau, aber sie war auch unglaublich nett. Sie hatte jeden einzelnen Verlust und jede einzelne Enttäuschung jeder einzelnen Teilnehmerin der Selbsthilfegruppe für unfruchtbare Frauen mit durchlitten. Sie selbst war inzwischen über das gebärfähige Alter hinaus und hatte die Gruppe vor vielen Jahren ins Leben gerufen, als sie selbst verzweifelt ein Kind wollte und niemand ihr erklären konnte, weshalb ihr Mann und sie nicht schwanger werden konnten. Unfruchtbarkeit ungeklärter Ursache. Es war eine brutale, einsam machende Diagnose, die drohte, ihre Ehe zu zerstören - doch so weit kam es nicht. Sheena hatte die Gruppe gegründet, um anderen zu helfen, denen es genauso ging.

Als das Gelächter schließlich abebbte, bat Sheena die Neue, der Gruppe ein bisschen von sich zu erzählen.

«Wir sind hier übrigens alle per Du», sagte sie.

«Ich bin Veronica - fünfunddreißig Jahre alt, Pilotin und stehe total auf Speed ...»

«Auf Drogen?», fragte Sheena irritiert.

«Nein. Geschwindigkeit. Autorennen.»

«Ach so.»

«Alle nennen mich Ronnie.»

«Bist du verheiratet, Ronnie?», fragte Sheena.

«Nein.»

«Aber du hättest gerne Kinder?»

«Ja.»

«Und du hast Schwierigkeiten, schwanger zu werden.»

«Es ist unmöglich.»

«Nichts ist unmöglich», sagte Sheena, was ein bisschen ironisch war angesichts der Tatsache, dass dieser Satz für sie selbst ja auch nicht gegolten hatte.

«Wäre es okay, wenn ich heute Abend nur zuhöre?», fragte Ronnie.

«Gar kein Problem», sagte Sheena. «Du bist uns willkommen.» Sie forderte die anderen auf, Ronnie mit einem Applaus in der Gruppe willkommen zu heißen, und wandte sich dann mit einem Nicken in Richtung Wärmflasche an Caroline. «Caroline, wie geht es dir?»

«Wie sehe ich denn aus?» Sie versuchte zu lächeln, aber ihre Augen füllten sich sofort mit Tränen. Mist.

«Schrecklich», sagte Sheena.

Caroline seufzte. «Bruno ist gestorben», sagte sie, und ehe sie sich zusammenreißen konnte, liefen ihr die Tränen übers Gesicht.

 

Vor drei Jahren hatte der Tierarzt bei Bruno Demenz diagnostiziert. Im Rückblick hatte es angefangen, als Carolines friedliebender kleiner Terrier sich im Alter von dreizehn plötzlich blutrünstig auf vorbeikommende Jogger gestürzt hatte. Allen anderen im Park drohte keine Gefahr - Kinder, Spaziergänger, Fahrradfahrer, alles kein Problem -, sobald jedoch ein Jogger an ihm vorbeilief, schüttelte Bruno den Kopf und fing an zu knurren. Und dann ging es los. Er rannte hinterher, so schnell seine müden alten Beine ihn ließen, und versuchte, die Zähne in die nächste Wade zu schlagen. Also kam Bruno an die Leine, und sein Verhalten war zwar noch befremdlich, aber kein großes Problem mehr. Jogger waren Caroline sowieso schon immer etwas auf die Nerven gegangen.

Etwa ein Jahr nachdem er angefangen hatte, Jogger zu terrorisieren, fing Bruno an, sich für Ecken zu interessieren. Er suchte sich eine Ecke und starrte stundenlang die Wand an. Er wurde ein bisschen distanzierter, ein bisschen weniger freundlich.

Bruno war Carolines bester Freund gewesen. Wenn sie das Haus verließ, setzte er sich ans Fenster, um zu warten, bis sie wiederkam, und wenn sie zu wund war, um aufrecht zu sitzen, kuschelte er sich an sie; er wusste immer ganz genau, wohin er sich legen musste, um ihr möglichst viel Trost und Wärme zu spenden. Seit er sechs Wochen alt war, war Bruno ihr Kumpel gewesen, ihr treuer Schatten, und Caroline sein Ein und Alles. Natürlich liebte Bruno Dave auch, aber nicht so wie sie. Bruno wusste, dass Caroline ihn mehr brauchte. Er machte das Unerträgliche für sie erträglich.

Langsam fing ihr geliebter Hund vor ihren Augen an zu schwinden. Er reagierte aggressiv, wenn man ihn berührte, hatte ständig Angst, war verwirrt und gereizt. Am Ende lief er ganze Abende in der...
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Autor

Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren und verbrachte dort ihre frühe Kindheit. Wegen einer Krankheit in ihrer engsten Familie zog sie als Teenager nach Kerry, wo Onkel und Tante sie als Pflegekind aufnahmen. Nach der Schule studierte Anna ziemlich unwillig Marketing. Nebenbei stand sie auch als Comedienne auf der Bühne, doch ihre wahre Liebe galt dem Schreiben, das sie bald zum Beruf machte. Bei der künstlerischen Arbeit lernte sie ihren späteren Ehemann Donal kennen. Mit ihm lebt sie heute in Dublin.Bereits ihr Debüt «Weil du bei mir bist» war international ein Bestseller. Mit dem Roman «Die letzten Tage von Rabbit Hayes», in dem Anna McPartlin viel von ihrer eigenen Vergangenheit verarbeitet hat, rührte und begeisterte sie unzählige Leserinnen und Leser und landete einen Riesenerfolg.Sabine Längsfeld übersetzt bereits in zweiter Generation Literatur verschiedenster Genres aus dem Englischen in ihre Muttersprache. Zu den von ihr übertragenen AutorInnen zählen Anna McPartlin, Sara Gruen, Glennon Doyle, Malala Yousafzai, Roddy Doyle und Simon Beckett.