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Der Buchladen von Primrose Hill

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am17.05.20221. Auflage
'Lesen ist wie Reisen, es eröffnet neue, unbekannte Welten.' 

London, 1939. Die junge Grace kommt in die vom Krieg gebeutelte Metropole, ihr größter Wunsch ist es, endlich ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. In einem kleinen Buchladen in Primrose Hill findet sie eine Anstellung. Sie hat alle Hände voll damit zu tun, Ordnung in den Laden zu bringen und es den Menschen trotz der Kriegswirren zu ermöglichen, Bücher zu kaufen. Als ihr ein ganz besonderes Buch geschenkt wird, taucht sie plötzlich in eine Welt ein, die ihr zuvor immer verschlossen war, und findet den Mut, auch in den dunkelsten Zeiten nicht die Hoffnung aufzugeben. 

Herzerwärmend und very British: eine zauberhafte Geschichte über die Liebe zu Büchern


Madeline Martin ist New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie hat ihre Kindheit in Deutschland verbracht und liebt es, sich für die Recherche ihrer Bücher in der Bibliothek zu vergraben. Mit ihren zwei Töchtern, einer sehr verwöhnten Katze und ihrem Mann lebt sie in Florida.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

Klappentext'Lesen ist wie Reisen, es eröffnet neue, unbekannte Welten.' 

London, 1939. Die junge Grace kommt in die vom Krieg gebeutelte Metropole, ihr größter Wunsch ist es, endlich ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. In einem kleinen Buchladen in Primrose Hill findet sie eine Anstellung. Sie hat alle Hände voll damit zu tun, Ordnung in den Laden zu bringen und es den Menschen trotz der Kriegswirren zu ermöglichen, Bücher zu kaufen. Als ihr ein ganz besonderes Buch geschenkt wird, taucht sie plötzlich in eine Welt ein, die ihr zuvor immer verschlossen war, und findet den Mut, auch in den dunkelsten Zeiten nicht die Hoffnung aufzugeben. 

Herzerwärmend und very British: eine zauberhafte Geschichte über die Liebe zu Büchern


Madeline Martin ist New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie hat ihre Kindheit in Deutschland verbracht und liebt es, sich für die Recherche ihrer Bücher in der Bibliothek zu vergraben. Mit ihren zwei Töchtern, einer sehr verwöhnten Katze und ihrem Mann lebt sie in Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841229229
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum17.05.2022
Auflage1. Auflage
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse824 Kbytes
Artikel-Nr.8456351
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1

London, Ende August 1939


Grace Bennett hatte schon immer davon geträumt, in London zu leben. Doch sie hätte niemals geglaubt, dass ihr einmal keine andere Wahl bliebe, noch dazu am Vorabend des Krieges.

Der Zug hielt im U-Bahnhof Farringdon. Weiß auf Blau vor einem roten Kreis prangte der Name an der Wand. Die Menschen auf dem Bahnsteig hatten es genauso eilig einzusteigen, wie die Passagiere aus den Abteilen hinauszukommen. Alle wirkten schick und großstädtisch in ihrer modisch geschnittenen Kleidung. Viel eleganter als in Drayton, Norfolk.

Eine Mischung aus Angst und Vorfreude durchströmte Grace. »Wir sind da!« Sie schaute ihre Freundin an.

Viv verschloss klickend ihren Lippenstift und schenkte Grace ein frisch aufgetragenes zinnoberrotes Lächeln. Dann spähte sie aus dem Fenster und ließ den Blick über die Reklameplakate wandern, die dicht an dicht an der gewölbten Wand hingen. »So lange haben wir uns gewünscht, in London zu leben.« Sie nahm Grace´ Hand und drückte sie kurz. »Und jetzt sind wir hier.«

Schon als Mädchen hatten sie sich ausgemalt, das langweilige Drayton zu verlassen und in die aufregende Stadt zu ziehen. Damals war es ein unerhörter Gedanke gewesen, das gleichförmige, vertraute Leben auf dem Land gegen das geschäftige, schnelllebige Treiben in London zu tauschen. Niemals hätte Grace es für möglich gehalten, dass sie einmal dazu gezwungen sein würde.

Doch in Drayton blieb ihr nichts mehr. Zumindest nichts, wohin sie gerne zurückgekehrt wäre.

Die jungen Frauen erhoben sich von den gepolsterten Sitzen und griffen nach ihrem Gepäck. Jede hatte nur einen Koffer, verblichen und mehr vom Alter als vom häufigen Gebrauch gezeichnet. Beide waren bis zum Bersten vollgestopft und unglaublich schwer. Dazu kamen die unhandlichen Schachteln mit den Gasmasken, die ihnen an Riemen von der Schulter baumelten. Die grässlichen Dinger mussten sie auf Anweisung der Regierung überallhin mitnehmen, um im Falle eines Gasangriffes geschützt zu sein.

Zum Glück war die Britton Street bloß zwei Gehminuten entfernt, zumindest hatte das Mrs Weatherford, eine Jugendfreundin ihrer Mutter, gesagt.

Sie hatte ein Zimmer zu vermieten, und vor einem Jahr, als Grace´ Mutter gestorben war, hatte sie Grace vorgeschlagen, bei ihr einzuziehen. Es war ein großzügiges Angebot: Die ersten zwei Monate, solange Grace eine Arbeitsstelle suchte, wären mietfrei, anschließend würde sie ihr das Zimmer zu einer reduzierten Miete überlassen. Doch so gern Grace in London leben wollte, und so begeistert Viv sie darin bestärkt hatte, war sie noch fast ein Jahr in Drayton geblieben und hatte versucht, die Scherben ihres Lebens aufzusammeln.

Das war, bevor sie erfahren hatte, dass das Haus, in dem sie aufgewachsen war, in Wahrheit ihrem Onkel gehörte. Bevor er mit seiner herrschsüchtigen Frau und den fünf Kindern dort eingezogen war. Bevor die Welt, die sie gekannt hatte, in unzählige Splitter zerborsten war.

In ihrem Zuhause gab es keinen Platz mehr für Grace, wie ihre Tante nicht müde wurde zu betonen. An dem Ort, der für Geborgenheit und Liebe stand, war sie nicht mehr willkommen. Und als ihre Tante schließlich die Frechheit besaß, sie zum Gehen aufzufordern, wusste sie, dass sie keine Wahl hatte.

Also hatte sie Mrs Weatherford einen Brief geschrieben und sie gefragt, ob das Angebot noch gelte. Das war das Schwerste gewesen, was sie jemals hatte tun müssen. Sie fühlte sich wie eine elende Versagerin, die vor Herausforderungen einknickte.

Grace war nie sonderlich wagemutig gewesen. Selbst jetzt noch fragte sie sich, ob sie es ohne Viv, die darauf bestanden hatte, sie zu begleiten, überhaupt bis nach London geschafft hätte.

Aufregung kribbelte in ihr, während sie darauf warteten, durch die glänzenden Metalltüren eine völlig neue Welt zu betreten.

»Es wird fabelhaft«, flüsterte Viv. »Alles wird so viel besser werden, Grace. Das verspreche ich dir.«

Zischend glitten die Türen des Zuges auf, und sie traten mitten hinein ins Gewimmel auf dem Bahnsteig.

An der gegenüberliegenden Wand zeigte eine Reklame für Chesterfield-Zigaretten einen gutaussehenden rauchenden Rettungsschwimmer, während das Plakat daneben die Männer Londons aufforderte, sich dem Militär anzuschließen.

Das erinnerte Grace nicht nur daran, dass ein Krieg drohte, sondern auch, dass es in der Stadt deutlich gefährlicher war als auf dem Land. Wenn Hitler England angriffe, würde er mit Sicherheit London ins Visier nehmen.

»Oh, Grace, schau mal«, rief Viv.

Grace drehte sich um und sah die stählerne Treppe, die an einem unsichtbaren Band aufwärts glitt und irgendwo oberhalb der gewölbten Decke verschwand. Hinauf in die Stadt ihrer Träume.

Als sie und Viv auf die Rolltreppe zueilten, hatte sie das Plakat schon wieder vergessen. Mühelos ging es immer weiter hinauf, hinauf, hinauf, und sie mussten sich anstrengen, ihre Begeisterung im Zaum zu halten.

Viv straffte die Schultern, sie konnte ihre Freude kaum verbergen. »Habe ich dir nicht gesagt, dass es ganz fabelhaft wird?«

Und endlich ließ sich Grace von ihrer Begeisterung anstecken: Nun waren sie tatsächlich in London!

Fort von ihrem herrischen Onkel, nicht mehr unter der Fuchtel von Vivs strengen Eltern.

Trotz all ihrer Sorgen schwebten sie und Viv aus der U-Bahn-Station wie zwei Vögel, die endlich ihren Käfig verlassen haben und drauf und dran sind, davonzufliegen.

Um sie herum ragten überall hohe Häuser auf, und Grace musste die Augen vor der Sonne abschirmen, um die Dächer sehen zu können. In den Schaufenstern strahlten ihnen die bunt bemalten Schilder von Cafés, Friseuren und sogar einer Apotheke entgegen. Lastwagen ratterten vorbei, und in die Gegenrichtung rumpelte ein Doppeldeckerbus, der genauso rot glänzte wie Vivs Fingernägel. Beinahe hätte Grace ihre Freundin am Arm gepackt und »Schau mal« gequietscht. Viv staunte auch, mit großen, glänzenden Augen. Genau wie Grace wirkte sie wie ein ehrfürchtiges Landei, trotz ihres eleganten Kleids und der perfekt frisierten kastanienbraunen Locken.

Grace war nicht so schick, obwohl sie zur Feier des Tages ihr bestes Kleid angezogen hatte. Es reichte ihr bis knapp unter die Knie und wurde an der Taille von einem schmalen schwarzen Gürtel zusammengehalten, der zu ihren flachen Schuhen passte. Es war nicht so modern wie Vivs schwarz-weiß gepunktetes, aber der hellblaue Baumwollstoff brachte ihre grauen Augen und die blonden Haare zur Geltung.

Wie die meisten ihrer Kleidungsstücke hatte Viv auch das selbst genäht. Die Freundinnen hatten Stunden damit verbracht, zu nähen und sich die Haare zu frisieren, jahrelang Woman und Woman´s Life über Mode und Etikette gelesen und einander wieder und wieder verbessert, um endlich den Drayton-Akzent loszuwerden.

Inzwischen sah Viv mit ihren hohen Wangenknochen, braunen Augen und langen Wimpern aus, als wäre sie einem dieser Magazine entsprungen.

Grace ging voraus. Glücklicherweise war die Wegbeschreibung aus Mrs Weatherfords letztem Brief ausführlich und leicht zu verstehen. Nur davon, dass ihnen sogar auf ihrem kurzen Weg überall die Anzeichen des nahenden Krieges begegnen würden, hatte in dem Brief nichts gestanden.

Einige Plakate forderten die Männer dazu auf, ihren Teil beizutragen, andere schlugen den Menschen vor, Hitler und seine Drohungen gar nicht zu beachten und dennoch ihren Sommerurlaub zu buchen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite säumten aufgetürmte Sandsäcke ein Tor mit einem schwarzweißen Schild, das das Gebäude als öffentlichen Luftschutzraum auswies.

Wie angekündigt erreichten sie zwei Minuten später die Britton Street und fanden sich vor einem Reihenhaus aus rotem Backstein wieder. Es hatte eine grüne Tür mit einem glänzenden Klopfer aus Messing, und auf dem Fensterbrett stand ein Blumenkasten mit weißen und violetten Petunien. Der Beschreibung zufolge war es unzweifelhaft Mrs Weatherfords Haus. Ihr neues Zuhause.

Mit wippenden Locken stürmte Viv die Stufen hinauf und klopfte. Grace folgte ihr aufgeregt. Mrs...

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Madeline Martin ist New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie hat ihre Kindheit in Deutschland verbracht und liebt es, sich für die Recherche ihrer Bücher in der Bibliothek zu vergraben. Mit ihren zwei Töchtern, einer sehr verwöhnten Katze und ihrem Mann lebt sie in Florida.