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Energierevolution jetzt!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Carl Hanser Verlagerschienen am24.01.20221. Auflage
Welche Wege führen uns aus der Klimakrise und welche nicht? Verständlich erklärt vom 'Drosten der Klimakatastrophe' (Manfred Ronzheimer, taz) und Initiator der 'Scientists for Future'-Bewegung.
Wie kommen wir aus der Klimakrise? Reicht die Energie von Sonne und Wind? Sind Elektroautos wirklich umweltfreundlich? Ist Wasserstoff der Heilsbringer? Was können wir selber tun, auch wenn es uns schwerfällt, unsere Lebensgewohnheiten zu ändern? Solche Fragen stellt man am besten Volker Quaschning, einem der weltweit führenden Experten für regenerative Energien. Mit seiner Frau Cornelia Quaschning erklärt er an konkreten Beispielen, wie der Umstieg auf eine nachhaltige Wirtschaft gelingen kann. Aber eines machen die beiden auch klar: Die Zeit wird knapp. Eine Energiewende reicht nicht, es braucht eine Energierevolution.

Prof. Dr.-Ing. habil. Volker Quaschning arbeitet seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen der regenerativen Energien im In- und Ausland. Heute lehrt und forscht er im Fachgebiet 'Regenerative Energiesysteme' an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWelche Wege führen uns aus der Klimakrise und welche nicht? Verständlich erklärt vom 'Drosten der Klimakatastrophe' (Manfred Ronzheimer, taz) und Initiator der 'Scientists for Future'-Bewegung.
Wie kommen wir aus der Klimakrise? Reicht die Energie von Sonne und Wind? Sind Elektroautos wirklich umweltfreundlich? Ist Wasserstoff der Heilsbringer? Was können wir selber tun, auch wenn es uns schwerfällt, unsere Lebensgewohnheiten zu ändern? Solche Fragen stellt man am besten Volker Quaschning, einem der weltweit führenden Experten für regenerative Energien. Mit seiner Frau Cornelia Quaschning erklärt er an konkreten Beispielen, wie der Umstieg auf eine nachhaltige Wirtschaft gelingen kann. Aber eines machen die beiden auch klar: Die Zeit wird knapp. Eine Energiewende reicht nicht, es braucht eine Energierevolution.

Prof. Dr.-Ing. habil. Volker Quaschning arbeitet seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen der regenerativen Energien im In- und Ausland. Heute lehrt und forscht er im Fachgebiet 'Regenerative Energiesysteme' an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783446273481
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum24.01.2022
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4409 Kbytes
Artikel-Nr.8542507
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Ist die Welt überhaupt noch zu retten?


Mit den immer schneller sichtbar werdenden Klimaveränderungen, spätestens aber seit die junge Generation mit der Fridays-for-Future-Bewegung ihre Rechte einfordert, kann die breite Öffentlichkeit nicht mehr die Augen vor der immer bedrohlicheren Klimakrise verschließen. Doch auf Bedrohungen reagieren Menschen ganz unterschiedlich. Einige versuchen sie zu ignorieren und wegzuleugnen, andere verfallen in Panik oder gar Lethargie, und nur wenige schaffen es, ganz nüchtern das Nötige zu tun. Für viele Menschen drängen sich Fragen auf wie »Gibt es überhaupt eine Klimakrise?«, und wenn ja, »Ist die Welt überhaupt noch zu retten?«, »Wie kommen wir aus der Klimakrise?«, »Welchen Beitrag kann ich leisten?«, »Reicht die Zeit dafür überhaupt noch aus?« oder »Ist das alles am Ende nicht einfach nur Panikmache und reine Klimahysterie?«. Wir werden in diesem Buch diese Fragezeichen aus der Welt schaffen, Lösungen aufzeigen und Argumente für die leider immer noch nötige Überzeugungsarbeit liefern. Beginnen wir hier mit der ersten Frage.

Gleich einmal vorab: Wären wir der Meinung, dass die Welt nicht mehr zu retten ist, hätten wir dieses Buch nicht geschrieben. Stattdessen hätten wir vermutlich einen Ratgeber über »Zehn Dinge, die Sie vor dem Weltuntergang noch unbedingt erledigen müssen« verfasst. Aber wir müssen nun endlich mal die Ärmel hochkrempeln. Einfach nur die Augen zuhalten oder auf rettende Erfindungen hoffen hilft gegen die Klimakrise gar nichts. Querschüsse von Menschen, die die Klimakrise nicht ernst nehmen, verharmlosen oder sogar völlig ignorieren, sind ebenfalls kontraproduktiv.

Das Wort »Klimahysterie« wurde 2019 völlig berechtigt zum Unwort des Jahres gewählt. In ihrer Pressemitteilung schreibt die Jury vom Unwort des Jahres (2020): »Das Wort Klimahysterie pathologisiert pauschal das zunehmende Engagement für den Klimaschutz als eine Art kollektiver Psychose. Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Klimawandel ist das Wort zudem irreführend und stützt in unverantwortlicher Weise wissenschaftsfeindliche Tendenzen.« Über die Diffamierung der Klimaschutzbewegung gibt es schon viele Bücher. Ein weiteres braucht es nicht. Wir schauen lieber nach vorne auf das, was getan werden muss, und wir werfen einen intensiven Blick auf Fakten. Denn die Fakten zur Klimakrise sprechen für sich.


Die Zeichen der Klimakrise


Der weltweite Temperaturanstieg seit Beginn der Messungen im Jahr 1880 liegt bei etwas über einem Grad Celsius, verteilt sich nicht gleichmäßig über den Globus. Das Meer absorbiert Wärme deutlich besser als das Land. In der Folge steigen die Temperaturen über den Ozeanen langsamer und über Land dadurch deutlich schneller. In Deutschland sind die Temperaturen schon um 1,6 Grad Celsius angestiegen, und es gibt sogar Gebiete in der Arktis, in denen der Temperaturanstieg schon mehr als zwei Grad Celsius ausmacht. Dass sich das Klima in Deutschland verändert hat, kann die mittlere und ältere Generation aus eigener Erfahrung bestätigen. Vor einigen Jahrzehnten waren die Winter in der Regel strenger, es gab mehr Schnee, es regnete häufiger, und es gab im Sommer viel seltener Hitzewellen. Die Vegetationsperioden haben sich verschoben, und Gartenbesitzer müssen immer häufiger gießen, um das Grün vor der Haustür vor dem Vertrocknen zu bewahren.

Auf den ersten Blick mag ein Anstieg von etwa einem Grad Celsius gar nicht so dramatisch erscheinen. Für unseren Alltag ist es ziemlich egal, ob wir draußen acht oder neun Grad Celsius haben. Wir werden immer die gleiche Jacke mitnehmen. Doch bei der aktuellen Temperatur draußen geht es um das Wetter, nicht um das Klima. Diesen Unterschied haben einige Menschen noch nicht verstanden. So twitterte der ehemalige US-Präsent Donald Trump im Jahr 2014: »Es ist Ende Juli und echt kalt draußen in New York. Wo zum Teufel ist die Erderwärmung? Wir brauchen dringend was davon.« Aber Trump war schon immer ein Freund alternativer Fakten und wollte auch die Coronapandemie durch Injektion von Desinfektionsmitteln bekämpfen.

Bleiben wir bei den echten Fakten. Unter dem Weltklima verstehen wir den weltweiten Durchschnitt des Wetters und damit auch der Temperatur über längere Zeiträume hinweg. Zwischen den Mittelwerten der Temperatur einzelner Jahre beträgt der Unterschied immer nur einige Zehntelgrad Celsius. Über längere Zeiträume kommt es zu kleinen Abweichungen, nach oben wie nach unten. Doch in den vergangenen vier Jahrzehnten kannte der gleitende Durchschnitt der Temperatur nur eine Richtung: steil nach oben. Laut NASA (2021) lagen die 19 wärmsten Jahre dieser Zeitspanne alle nach dem Jahr 2000.

»Die 19 wärmsten Jahre lagen alle nach dem Jahr 2000.«

Die ganze Dramatik zeigt sich beim Vergleich des aktuellen Temperaturanstiegs mit dem seit der letzten Eiszeit. Die systematische Erfassung von Wetterdaten begann in Deutschland vor etwa 300 Jahren. Weltweite Messungen liegen für die letzten 170 Jahre vor. Mit Hilfe der Wissenschaft haben wir aber die Möglichkeit, die Klimageschichte noch viel weiter zurückzuverfolgen. In der Arktis und Antarktis sind im ewigen Eis die Niederschläge der letzten Jahrhunderttausende gespeichert. Eisbohrkerne erlauben einen Blick in die Vergangenheit. Je tiefer wir bohren, desto älter ist das Eis. Lufteinschlüsse zeigen, wie sich damals die Atmosphäre zusammengesetzt hat, und über eine Analyse von Sauerstoffisotopen lässt sich sogar die Temperatur rekonstruieren.

In unserer Vorstellung lag die Temperatur während der letzten Eiszeit um zehn oder 20 Grad Celsius niedriger als heute. An einigen Extremorten mag das sogar der Fall gewesen sein. Doch die Rekonstruktion des weltweiten Mittels zeigt, dass vor 20.000 Jahren die Temperaturen gerade einmal um drei bis vier Grad Celsius unter dem Mittelwert von 1951 bis 1980 lagen (Bild 1).


Bild 1    Temperaturänderung seit 20.000 v. Chr. bis 2020, Zeitraum von 1951 bis 1980 entspricht null (Daten: Marcott et al. [2013], Shakun et al. [2012], NASA [2021])


Vor 20.000 Jahren hatte die Eiszeit die Erde noch fest im Griff. Ganz Nordeuropa war von einem Eispanzer bedeckt. Niemand wäre damals auf die Idee gekommen, dort, wo heute Berlin steht, eine Stadt zu gründen. Die Eismassen waren hier weit über 100 Meter dick. Mammuts und Säbelzahntiger streiften über das Land, und die Meeresspiegel waren mehr als 100 Meter niedriger als heute. Die Erde war eine komplett andere. Eine Temperaturänderung um nur wenige Grad Celsius katapultiert unseren Planeten in einen komplett anderen klimatischen Zustand. Für alle Lebewesen sind solche Veränderungen immer dramatisch. Sie müssen sich neue Lebensräume suchen. Viele Arten schaffen die Anpassung an die neuen Temperaturen nicht und sterben aus.


Bild 2    Europa um 20.000 v. Chr. bei einem Klima mit weltweiten Durchschnittstemperaturen von etwa vier Grad Celsius unter dem Zeitraum von 1951 bis 1980


Das unterstreicht die Dramatik des jüngsten Temperaturanstiegs. Ein Grad plus entspricht fast einem Drittel des Temperaturanstiegs seit dem Übergang der letzten Eiszeit zur heutigen Warmzeit - nur dass dieser Übergang rund 10 000 Jahre dauerte. Die heutige Erderhitzung erfolgt rund hundertmal schneller. Durch die Erwärmung um ein Grad Celsius nehmen Wetterextreme dramatisch zu, die Folgen der Klimakrise treten in einem Expresstempo zutage.

Im Jahr 2018 ist die Getreideernte in Deutschland infolge der Rekorddürre um 26 Prozent zurückgegangen. Die Schäden für die Landwirtschaft betrugen rund zwei Milliarden Euro. Im Mittelalter wäre eine katastrophale Hungersnot die Folge gewesen. Der Globalisierung sei Dank, haben wir davon praktisch nichts gemerkt. Weltweite Getreidevorräte konnten die Einbrüche ausgleichen....


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