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Ein Besuch im Sommer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am31.03.2022Auflage
Ein schwedisches Sommermärchen von Bestsellerautorin Åsa Hellberg Nikki genießt ihr zurückgezogenes Leben auf ihrem Pferdehof in Gyllentofta. Sie liebt ihr schönes Anwesen, den Wald, die Seen und Felder - und natürlich ihre Pferde. Ihre beste Freundin lebt ganz in der Nähe. Nikki ist glücklich. Doch als ihr Vater stirbt, wird Nikkis Leben völlig durcheinandergewirbelt: Plötzlich steckt sie mitten in einem komplizierten Erbstreit um ein Haus auf Mallorca. Mit einem Haufen Verwandter, die sie noch nie gesehen hat, die unerwartet auf ihrem geliebten Hof auftauchen. Dass Nikki sich auch noch Hals über Kopf verliebt, stürzt ihr ruhiges, geordnetes Leben völlig ins Chaos ... Ein Wohlfühlroman zum Träumen für alle Fans von Pferden und Schweden!

Åsa Hellberg wurde 1962 in Fjällbacka geboren. Heute lebt sie mit Sohn, Katze und ihrem Lebensgefährten in Stockholm. Sie arbeitete unter anderem als Flugbegleiterin, Coach und Dozentin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Mit ihren Bestseller-Romanen schrieb sie sich auf Anhieb in die Herzen der Leserinnen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEin schwedisches Sommermärchen von Bestsellerautorin Åsa Hellberg Nikki genießt ihr zurückgezogenes Leben auf ihrem Pferdehof in Gyllentofta. Sie liebt ihr schönes Anwesen, den Wald, die Seen und Felder - und natürlich ihre Pferde. Ihre beste Freundin lebt ganz in der Nähe. Nikki ist glücklich. Doch als ihr Vater stirbt, wird Nikkis Leben völlig durcheinandergewirbelt: Plötzlich steckt sie mitten in einem komplizierten Erbstreit um ein Haus auf Mallorca. Mit einem Haufen Verwandter, die sie noch nie gesehen hat, die unerwartet auf ihrem geliebten Hof auftauchen. Dass Nikki sich auch noch Hals über Kopf verliebt, stürzt ihr ruhiges, geordnetes Leben völlig ins Chaos ... Ein Wohlfühlroman zum Träumen für alle Fans von Pferden und Schweden!

Åsa Hellberg wurde 1962 in Fjällbacka geboren. Heute lebt sie mit Sohn, Katze und ihrem Lebensgefährten in Stockholm. Sie arbeitete unter anderem als Flugbegleiterin, Coach und Dozentin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Mit ihren Bestseller-Romanen schrieb sie sich auf Anhieb in die Herzen der Leserinnen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843720397
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum31.03.2022
AuflageAuflage
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3471 Kbytes
Artikel-Nr.8552078
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Nikki wusste nicht, was schlimmer war: ihren Vater beerdigen zu müssen oder der plötzliche Besuch ihrer Mutter auf Gyllentofta.

»So eine Vorstellung lasse ich mir nicht entgehen«, zwitscherte die Mama aus ihrer Stockholmer Wohnung. »Ich lasse Steven natürlich zu Hause, er ist so schrecklich eifersüchtig, aber ich werde kommen und hoffe, dass ich einen der großen Räume auf dem Gut zum Übernachten bekommen kann. Meine Klaustrophobie ist mit den Jahren leider nicht besser geworden. Es wird herrlich sein, mal wieder nach Hause zu kommen.«

Diesem sogenannten Zuhause hatte sie den Rücken gekehrt, als Nikki gerade zwei Jahre alt gewesen war. In regelmäßigen Abständen war die Mutter zwar zu Besuch gekommen, aber ihr »Zuhause« war es seitdem nicht mehr gewesen.

Und wie sehr hatte Nikki sie vermisst. Alle anderen Kinder hatten eine Mama gehabt, die sie verhätschelt und ihnen große Schleifen in die Haare gebunden hatte, die sie an der Hand gehalten hatte und stolz auf sie gewesen war. Nikki war mit ihrem Kindermädchen und ihrem Papa groß geworden, und mit den Jahren hatte sich die Sehnsucht nach ihrer Mutter gelegt. Heute wusste sie nicht einmal mehr, ob sie sie überhaupt richtig kannte.

»Ich kann gern ein Zimmer für dich vorbereiten, aber bist du dir sicher, dass du wirklich hier übernachten willst? Ich kann dich vom Zug abholen und auch hinterher wieder zum Bahnhof bringen, das ist gar kein Problem.«

»Sei doch nicht kindisch. Selbstverständlich fahre ich mit dem Wagen.«

»Ich weiß nicht, ob das in deinem Alter so selbstverständlich ist, Mama.«

»Ich bin neunundsechzig Jahre alt und habe einen hervorragenden sicheren Volvo. Steven hat darauf bestanden. Er ist so lieb, mein Steven. Unglaublich, dass ich am Anfang gedacht habe, er sei ein Sozi.« Sie lachte aus vollem Hals über diese ungeheuerliche Vermutung.

Darüber, dass Birgitta Andersson vor neunundsiebzig Jahren in einer Einzimmerwohnung in Södermalm das Licht der Welt erblickt hatte und ihr Vater Schuhmacher und aktiv bei den Sozialdemokraten gewesen war, verlor sie niemals ein Wort. Sie hatte Nikkis Vater geheiratet, der aus einer völlig anderen Schicht kam, und hatte ihren Mädchennamen danach nie wieder in den Mund genommen. An ihrem Hochzeitstag hatte sie sich auch von ihrem Vornamen verabschiedet und sich fortan nur noch Bibbi genannt. »Jeder hat doch einen Spitznamen«, erklärte sie, wenn jemand sie darauf ansprach.

Und »lieb« war wohl auch nicht die richtige Bezeichnung für Mutters vierten Mann. »Reich« passte eher. Auch dass Steven auf etwas bestand, war die Übertreibung des Tages. Mama sagte, wo es langging, und Steven, mit all seinen Millionen, trottete hinterher.

»Okay, wann kann ich mit dir rechnen? Die Beerdigungszeremonie beginnt um ein Uhr.« Nikki wusste, wann eine Diskussion mit ihrer Mutter sinnlos war. Es war besser, sich die schwere Artillerie noch aufzuheben.

»Ich nehme an, dass du vorher irgendeine Art Mittagessen anbietest?«

»Nein, Mama, hinterher sind alle auf dem Hof herzlich willkommen, aber es gibt nichts Großartiges. Ein Salatbüfett, eine Kanne Kaffee und ein Stückchen Kuchen.«

»Das wird ja nett. Ich denke, ich werde sicherheitshalber schon am Vortag anreisen. Bei einer so wichtigen Veranstaltung will ich ja nicht zu spät kommen. Bis dann, meine Kleine.«

Diese unangebrachten Kommentare schossen einer nach dem anderen ungebremst aus ihrem Mund. Nett? An einer Beerdigung gab es doch nun wirklich nichts Nettes. Nikki konnte sich kaum vorstellen, dass selbst ihre Mutter es so empfand.

Oberon scharrte mit den Hufen, als Nikki in den Stall kam. Vom Feld hörte man den Lärm der Mähdrescher, und der vertraute Duft von frischem Heu lag in der Luft. Das Pferd wartete nur darauf, aus dem Stall geholt zu werden, und gleich würden sie an ihrem weißen, viel zu großen Haus vorbeitraben. An der Reithalle entlang zu den unberührten Wiesen und zum Stoppelfeld, wo er sich austoben durfte, wenn er es wollte. Zumindest schien er in Stimmung zu sein, dachte Nikki, als sie sah, wie sein Kopf hin- und herschaukelte und er die Ohren gespitzt hielt.

Obwohl er schon ein Senior und sein Körper etwas müde war, sah er jetzt, da er den Hals über die Kante der Box reckte, aus wie ein junges Pferd. Eine Fliege schwirrte um ihn herum, und er warf den Kopf hin und her, um sie zu vertreiben. Nikki hatte fast den Eindruck, dass er lächelte.

Sein Talent und seine Gutmütigkeit hatten seinem Reiter viele schöne Siege beschert, und eigentlich war es ein Jammer, dass es damit ein Ende hatte. Man konnte sich vorstellen, wie gut er hätte werden können. Aber als er sich für die richtig großen Reitturniere qualifiziert hatte, hatte Nikki abgelehnt. Die Arbeit auf dem Hof war so zeitraubend. Ihr Vater hatte vorgeschlagen, noch mehr Personal einzustellen, doch Nikki hatte diese Idee nicht gefallen. Sollten doch die anderen reiten und auf Wettbewerbe fahren. Heute waren sie mit fast zwanzig erfolgreichen Springpferden belegt.

»Ich komme gleich«, rief sie und sprang in die kleine Stallküche hinüber, wo sie einen Schrank öffnete und ein paar Mohrrüben herausnahm, die sie sich in die Taschen steckte. Sie warf einen Blick auf die Wanduhr und lächelte. Halb elf. Ihr grau-weiß gesprenkelter Kater Trassel lag mit dem Kopf auf den ausgestreckten Tatzen auf dem Brett neben der Uhr. Nikki streckte die Hand aus und streichelte ihm über den Kopf. Dann sah sie nach unten und kontrollierte seine Fressnäpfe. Wunderbar, jemand hatte ihm Futter gegeben und auch die Wasserschale aufgefüllt. Genau so, wie es sein sollte.

Die Müdigkeit des Tieres war ansteckend. Nikki gähnte, reckte und streckte sich. Wie an jedem Morgen war sie um sechs Uhr aufgestanden. Einen Wecker brauchte sie nicht, denn der Tagesablauf war immer derselbe: Zehn nach sechs frühstückte sie - meist Porridge mit einem Löffel selbst gemachtem Preiselbeerkompott -, bevor sie in den Stall hinüberging. Dort verabreichte sie den Pferden ihre erste Mahlzeit und striegelte Oberon, während die anderen Pfleger sich auch an die Arbeit machten. Dann marschierte sie zurück ins Haus, trank drei Tassen Kaffee, las die Zeitung im Web, erledigte Bestellungen für den Betrieb, warf einen Blick in den Kalender, machte Termine, telefonierte mit Pferdehaltern, hörte im Radio den Wetterbericht und wusch die Decken.

Um zehn Uhr war sie wieder im Stall, wo sie ihren Vorarbeiter Anders traf. Ihr Vater hate ihn vor langer Zeit angestellt, und er war so kompetent, dass Nikki ihm meist freie Hand ließ. Und dies viel öfter, als sie es eigentlich vorhatte. Mitunter tat er aber nicht das, was sie ihm aufgetragen hatte, und dann kam es vor, dass sie ihn kurzerhand rauswarf. Seine Reaktion darauf war in der Regel nur eine hochgezogene Augenbraue. Und sie nahm die spontane Kündigung schon bald wieder zurück, wenn ihr klar wurde, dass sie überreagiert hatte. Nach einunddreißig Jahren kannte Anders seinen Arbeitgeber nur zu gut. Sie brummte Entschuldigung, und dann waren sie wieder Freunde.

Schon früh am Morgen war Nikki von Box zu Box gegangen, so wie immer. Sie hatte mit den Pferden gesprochen, sie von Kopf bis Fuß unter die Lupe genommen und ihre Knochen abgetastet, damit ihr nicht entging, wenn sich ein Körperteil warm oder geschwollen anfühlte. Sie hatte in ihre Augen gesehen und sofort gewusst, wie ihre Tagesform war. Heute hatte es nichts Besonderes gegeben, daher musste sie Anders nicht informieren. Die Wettkampfpferde waren schon auf dem Weg in den Süden, und der Stall stand, von ihrem eigenen Pferd und ein paar jungen Vollblütern und einem Nordschwedischen Kaltblut abgesehen, jetzt leer.

Nikki würde die Falsterbo Pferdeshow dieses Jahr verpassen, denn da fand die Beerdigung statt.

»Jaja, mein Guter, du kriegst ja was.« Sie hängte den Sattel, den sie aus der Kammer geholt hatte, kurz an die Tür der Box und kramte in ihrer Jackentasche. Vorsichtig mopste er sich die Mohrrübe, die sie ihm hinhielt. Dann kaute er zufrieden mit schwingendem Kopf. Nikki kraulte ihn unter dem Pony. »So ein Glück, dass du mir über den Weg gelaufen bist, Oberon«, flüsterte sie. »Ohne dich hätte ich nicht überlebt.«

Es hatte drei Monate gedauert, bis sie das Vertrauen des talentierten Hengstes gewonnen hatte. Als sie ihn in einem Gestüt in Deutschland zum ersten Mal gesehen hatte, stand er ganz hinten auf einer Koppel, verängstigt und zitternd vor Kälte. Da war er zwei Jahre alt gewesen und groß wie ein Haus, niemand hatte sich in seine Nähe gewagt, daher hatte er den ganzen Winter draußen verbringen müssen. Fellzotten hatten von seinem Bauch abgestanden. Der Schwanz und die Mähne hätten einen radikalen Schnitt dringend nötig gehabt. Der Besitzer hatte einen Haufen Geld in Oberon investiert und ihn schwer misshandelt, als sich herausstellte, dass das Tier störrisch war. Die lange Peitsche war durch die Luft geflogen, und hätte Nikki an diesem Tag nicht eingegriffen, hätte der Hengst wohl nicht mehr lange gelebt.

Sie hatte laut geschrien, als sie beobachtete, was dort auf der Koppel geschah, und ohne nachzudenken, war sie auf den Stallbesitzer losgegangen. »Sind...
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Åsa Hellberg wurde 1962 in Fjällbacka geboren. Heute lebt sie mit Sohn, Katze und ihrem Lebensgefährten in Stockholm. Sie arbeitete unter anderem als Flugbegleiterin, Coach und Dozentin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Mit ihren Bestseller-Romanen schrieb sie sich auf Anhieb in die Herzen der Leserinnen.