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Mörderische Witwen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Tropenerschienen am13.04.2022Die Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes
Terror in Stockholm. Der Justizminister wurde vom IS ermordet. Doch Vanessa Frank ist sich sicher: Das war erst der Anfang. Denn vor kurzem wurden ihre syrische Ziehtochter Natasja und ein Polizist tot aufgefunden. Der Verdacht bestätigt sich: Natasja war eine Witwe des IS. Kann Vanessa das Schlimmste verhindern? In einem Stockholmer Park werden die Leichen eines Polizisten und einer syrischen Frau entdeckt. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich zunächst auf den Mord an ihrem Kollegen, die Frau wird als Kollateralschaden abgetan. Doch als Vanessa Frank hinzugezogen wird, gewinnt der Fall neue Brisanz, denn die Tote war ihre Ziehtochter Natasja. Was wusste sie wirklich über die junge Frau? Vanessa versucht Licht ins Dunkel zu bringen und gerät mitten in die Vorbereitungen eines Terroranschlags. War Natasja daran beteiligt? Zusammen mit Nicolas Paredes macht sich Vanessa auf die Suche nach der Schläferzelle. Doch sie müssen vorsichtig sein, denn geeint in ihrem Hass und ihrem Verlangen nach Rache lassen die Witwen des IS nichts zwischen sich und ihr Ziel kommen. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt.

Pascal Engman, geboren 1986, war Journalist des schwedischen »Expressen«. Sein 2019 bei Tropen erschienener Thriller »Der Patriot« wurde in Schweden ein Bestseller. »Feuerland« war der erste Band in der Krimi-Reihe um Kriminalinspektorin Vanessa Frank. Pascal Engman lebt in Stockholm.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextTerror in Stockholm. Der Justizminister wurde vom IS ermordet. Doch Vanessa Frank ist sich sicher: Das war erst der Anfang. Denn vor kurzem wurden ihre syrische Ziehtochter Natasja und ein Polizist tot aufgefunden. Der Verdacht bestätigt sich: Natasja war eine Witwe des IS. Kann Vanessa das Schlimmste verhindern? In einem Stockholmer Park werden die Leichen eines Polizisten und einer syrischen Frau entdeckt. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich zunächst auf den Mord an ihrem Kollegen, die Frau wird als Kollateralschaden abgetan. Doch als Vanessa Frank hinzugezogen wird, gewinnt der Fall neue Brisanz, denn die Tote war ihre Ziehtochter Natasja. Was wusste sie wirklich über die junge Frau? Vanessa versucht Licht ins Dunkel zu bringen und gerät mitten in die Vorbereitungen eines Terroranschlags. War Natasja daran beteiligt? Zusammen mit Nicolas Paredes macht sich Vanessa auf die Suche nach der Schläferzelle. Doch sie müssen vorsichtig sein, denn geeint in ihrem Hass und ihrem Verlangen nach Rache lassen die Witwen des IS nichts zwischen sich und ihr Ziel kommen. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt.

Pascal Engman, geboren 1986, war Journalist des schwedischen »Expressen«. Sein 2019 bei Tropen erschienener Thriller »Der Patriot« wurde in Schweden ein Bestseller. »Feuerland« war der erste Band in der Krimi-Reihe um Kriminalinspektorin Vanessa Frank. Pascal Engman lebt in Stockholm.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783608118629
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum13.04.2022
AuflageDie Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4571 Kbytes
Artikel-Nr.8560544
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Vier Molly Berg musterte Thomas, während er Billardkreide auf seinen Queue auftrug und den Tisch umrundete, um die Kugeln in Augenschein zu nehmen. Er sah einfach umwerfend aus. Er bewegte sich besonnen und selbstsicher, egal an welchem Ort oder in welcher Situation er sich befand. In seiner Gesellschaft fühlte sie sich wohl und unsicher zugleich.

In seinem dunklen Anzug, weißen Hemd und locker gebundenen Schlips wirkte er unter den anderen Gästen, zum größten Teil grobschlächtige Männer in den Zwanzigern, fehl am Platz. Die Billardtische standen nebeneinander aufgereiht, parallel dazu verlief ein Bartresen durch das Kellergewölbe. Einige Gäste saßen auf Barhockern, tranken Bier und warteten darauf, dass ein Tisch frei wurde.

Molly fand, ein siffiger Billardsalon sei ein eigenartiger Ort für ein Date. Andererseits war sie froh, dass Thomas nicht vorgeschlagen hatte, sie auf einem Hotelzimmer zu treffen und Sex zu haben, um dann wieder getrennte Wege zu gehen. Es war nicht so, dass sie nicht mit ihm schlafen wollte, aber sie rechnete es ihm an, dass er ihr zeigte, dass er nicht nur Sex von ihr wollte.

Fakt war, dass sie sich kein einziges Mal geküsst hatten, obwohl sie sich zum vierten Mal trafen. Er hatte auch keine Anstalten gemacht, sich ihr körperlich zu nähern.

Fast auf den Tag genau vor zwei Wochen waren sie sich zum ersten Mal begegnet. Molly hatte in ihrer Stammkneipe in der Banérgatan zu Abend gegessen. Thomas hatte an einem der anderen Tische gesessen. Auch er war allein gewesen, die Financial Times aufgeschlagen vor sich. Ihre Blicke hatten sich hin und wieder getroffen, er hatte ein Nudelgericht gegessen, die Stoffserviette in den Kragen gesteckt, damit keine Tomatensoße auf sein Hemd kleckerte. Zum Kaffee war er aufgestanden und an ihren Tisch getreten, um sie zu fragen, ob sie sich vorstellen könne, einen Drink mit ihm zu nehmen. Sie hatten sich gut unterhalten, hatten ein bisschen über sich und die eigene Lebensgeschichte gesprochen und sich über einige andere Gäste amüsiert. Molly hatte sich gewundert, als Thomas ein paar Drinks später erklärt hatte, er müsse wieder ins Hotel zurück - ohne sie zu fragen, ob sie ihn begleiten wolle. Er hatte die Bedienung zum Tisch gewunken, für beide bezahlt und war aufgestanden.

»Morgen werde ich wieder hier essen â¦ falls du zufällig vorbeikommst«, hatte er gesagt, ehe er das Lokal verlassen hatte.

Zu ihrer Überraschung hatte sie am folgenden Tag gespannt dagesessen und auf ihn gewartet. Thomas war aufgetaucht, die Stimmung war elektrisierter gewesen als am Vorabend. Sie hatten mehrere Flaschen Wein getrunken und ein paar Zigaretten geraucht. Unauffällig hatte sie dann das Foto geschossen, das sie Didrik vor wenigen Stunden gezeigt hatte.

Sie waren bis zur Sperrstunde geblieben, und wieder war die Frage ausgeblieben, mit der sie felsenfest gerechnet hatte. Stattdessen hatte Thomas ein Treffen in der kommenden Woche vorgeschlagen.

Sie hatte gelacht, und sie hatten sich in einer Bar in Gamla stan verabredet, wo sich das gleiche Szenario wiederholt hatte. Obwohl sie sich körperlich nicht nähergekommen waren, war da eine Spannung zwischen ihnen, die fast alles übertraf, was sie bisher erlebt hatte.

»Check this out«, sagte Thomas, zwinkerte Molly zu, beugte sich vor und spielte die weiße Kugel. Der Stoß traf die grüne genau mittig, sie rollte ins Loch.

»Nice«, sagte sie. »Ich hole mir noch ein Bier, magst du auch eins?«

»Ja, gerne. Das geht auf mich.« Er schob die Hand in die Gesäßtasche, fischte einen Hunderter heraus und betrachtete ihn zweifelnd. »Reicht das?«

»Ich mache das schon.«

Thomas wedelte mit dem Schein.

»Es geht ums Prinzip. Wenn du mich ausführst, zahlst du. Okay?«

Sie grinste und nahm den Hunderter entgegen.

»Nicht schummeln«, sagte sie mit einem Blick auf den Billardtisch.

Molly ging an die Bar und bestellte zwei große Starkbiere, während Thomas weiterspielte. Er zahlte stets in bar. Das war ein wenig merkwürdig, aber es passte irgendwie auch zu ihm.

Er hatte gesagt, er sei am Wochenende in Stockholm gelandet, doch Molly hatte es vermieden, ihn zu fragen, warum er wieder hier war. Alles in allem erzählten sie relativ wenig von sich selbst.

Sie wusste, dass Thomas im Nobis Hotel am Norrmalmstorg abgestiegen war, to attend some business, wie er sich ausgedrückt hatte. Er war höflich und hatte gute Manieren. Ein perfekter britischer Gentleman, auch wenn er so aussah, als stamme er aus dem Nahen Osten. Er trug sein schwarzes Haar kurz geschnitten und mit akkuratem Seitenscheitel. An den Seiten war es kurz rasiert. Seine Haut hatte einen goldbraunen Schimmer, seine Wimpern waren lang und dicht. Würde er sie anschließend mit auf sein Hotelzimmer nehmen? Molly hoffte es.

Sie wusste, dass er gut im Bett war. Manchen Männern merkte sie das an. Wie sie sich bewegten, mit ihr redeten, sie ansahen. Thomas war einer von diesen Männern, ganz sicher.

Sie kehrte mit den Biergläsern zum Billardtisch zurück. Zwei neue Spieler hatten den Nachbartisch in Beschlag genommen. Ein Mann Mitte vierzig, das hellblaue T-Shirt mit dem Logo einer Gebäudetechnikfirma in die Jeans gesteckt, in Begleitung einer zierlichen Thailänderin, kaum älter als Molly.

Sie schielte kurz zu Thomas herüber, weil sie befürchtete, er würde das kommentieren und ihr etwas Hämisches zuflüstern. Doch er schien gar keine Notiz von den beiden zu nehmen.

»Du bist dran«, sagte er.

Er reichte ihr den Queue, denn sie spielten mit demselben, und ihre Hände berührten sich dabei. Er hielt ihrem Blick stand, lächelte flüchtig und trat zur Seite. Eine Woge der Lust brandete durch ihren Körper. Sie fragte sich, ob er das bemerkte und ob er sie ganz bewusst berührt hatte. Es war frustrierend, normalerweise war sie diejenige, die die Kontrolle hatte und nicht umgekehrt. Seit sie wusste, welche Wirkung sie auf Männer hatte, hatte sie gelernt, nach deren Regeln zu spielen. Ihren Egos zu schmeicheln, sie herauszufordern und zu necken. Sie schlüpfte in unterschiedliche Rollen, je nachdem, was sie bezwecken wollte. Doch bei Thomas war das anders. Er war nicht wie die anderen Männer. Er hielt sich nicht an diese Spielregeln. Manchmal überlegte sie, ob er sie überhaupt attraktiv fand. Er tat vollkommen unbehelligt in ihrer Gegenwart, gänzlich unberührt von ihrer äußeren Erscheinung und Anziehungskraft. Das störte, aber reizte sie auch. Er war ein Mann, den sie nicht durchschauen konnte - eine Seltenheit.

Ihr Stoß verfehlte die weiße Kugel. Er lachte auf.

»Da musst du aber noch ein bisschen üben bist zum nächsten Mal.«

Sie unterdrückte den Impuls zu fragen, wann das denn sein würde, und verfluchte sich selbst, weil ihr so sehr daran gelegen war.

Die Frau am Nachbartisch machte sich bereit. Der Mann trat hinter sie und erklärte ihr, wie sie vorgehen solle, eine Hand auf ihrer Hüfte. Sie lächelte, doch Molly sah, dass ihr Lächeln falsch war. Sie war den Mann leid, und sein Gefummel ekelte sie an. Molly konnte nicht umhin, sich zu fragen, ob ihre Mutter genauso empfunden hatte, als sie mit ihrem Vater zusammen gewesen war.

Thomas Mobiltelefon summte, und er betrachtete es konzentriert.

»Es tut mir leid, aber ich muss los«, sagte er.

Sie war enttäuscht. Auch diesmal würde also nichts weiter passieren. Thomas umrundete den Billardtisch und ging auf sie zu. Sie erstarrte, denn auf einmal wurde ihr bewusst, wie das wirken musste, dass sie so dastand. Doch er wand ihr geschickt den Queue aus der Hand, drehte sich um und stellte ihn in die Halterung an der Wand.

Er trank in aller Ruhe noch einen letzten Schluck Bier, dann verließen sie das Lokal. Am Odenplan war das Schneetreiben dichter geworden, ihr Atem stieg in Form von weißen Wölkchen vor ihren Gesichtern auf.

»Ganz schön kalt«, bemerkte Thomas und blinzelte in den Himmel.

»Es geht eigentlich«, erwiderte Molly.

Er grinste. »Soll ich dir ein Taxi rufen?«

Sie schüttelte den Kopf und verkniff sich die Frage, wann sie einander wiedersehen würden. Stattdessen ging sie auf die Zehen und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

»Kann ich dich noch was fragen?«, begann sie.

Thomas musterte sie. Eine Millisekunde lang glaubte sie, Missbilligung in seinem Blick zu erkennen, aber das bildete sie sich vielleicht nur ein.

»Ja?«

»Was ist das für ein Duft, den du trägst?«

»Von Versace. Ich weiß nicht, wie er heißt, aber es ist ein blauer, durchsichtiger Flakon.« ...
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Autor

Pascal Engman, geboren 1986, war Journalist des schwedischen »Expressen«. Sein 2019 bei Tropen erschienener Thriller »Der Patriot« wurde in Schweden ein Bestseller. »Feuerland« war der erste Band in der Krimi-Reihe um Kriminalinspektorin Vanessa Frank. Pascal Engman lebt in Stockholm.Nike Karen Müller, geboren in Hannover, studierte Nordische Philologie in München und Lund. Seit 2002 übersetzt sie Kriminalliteratur aus dem Schwedischen, u. a. Erik Axel Sund und Caroline Eriksson.