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Sechs Tage

Thriller
tolino mediaerschienen am01.07.2020
Die Leiche eines seit Monaten vermissten Mannes taucht exakt an dem Ort wieder auf, an dem er zuletzt lebend gesehen worden ist. Am Fundort finden sich Hinweise auf ein weiteres Opfer, und der Täter stellt den Ermittlern eine Frist von sechs Tagen. Während Oberkommissar Chris Bertram darüber rätselt, was es mit diesem Ultimatum auf sich hat, tauchen täglich weitere Leichen von vermissten Personen auf, die immer aufwendiger in Szene gesetzt werden. Und stets hinterlässt der Täter versteckte Hinweise, die Bertram tiefer in das mörderische Spiel seines Kontrahenten hineinziehen. Gemeinsam mit einem alten Freund nimmt er die Fährte des Mörders auf, die sie an einen dunklen Punkt ihrer gemeinsamen Vergangenheit zurückführt. Während sich die Ereignisse überschlagen, scheint ihr Gegenspieler ihnen immer einen Schritt voraus zu sein, und seine Frist ist fast abgelaufen. Dann geschieht das Unvorstellbare.

Bereits in jungen Jahren hat Michael Hübner Bücher verschlungen, die eigentlich nicht für seine Altersklasse geeignet waren. Das Genre des Thrillers hat es ihm schon immer angetan. So war es nur eine Frage der Zeit, bis daraus eine Leidenschaft wurde, die ihn schließlich selbst zum Schreiben solcher Geschichten animierte. Dabei vermischt er in seinen Büchern gekonnt Fiktion mit aktuellen, brisanten Themen und erzeugt atemberaubend spannende Thriller, die den Leser nachdenklich zurücklassen.
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Produkt

KlappentextDie Leiche eines seit Monaten vermissten Mannes taucht exakt an dem Ort wieder auf, an dem er zuletzt lebend gesehen worden ist. Am Fundort finden sich Hinweise auf ein weiteres Opfer, und der Täter stellt den Ermittlern eine Frist von sechs Tagen. Während Oberkommissar Chris Bertram darüber rätselt, was es mit diesem Ultimatum auf sich hat, tauchen täglich weitere Leichen von vermissten Personen auf, die immer aufwendiger in Szene gesetzt werden. Und stets hinterlässt der Täter versteckte Hinweise, die Bertram tiefer in das mörderische Spiel seines Kontrahenten hineinziehen. Gemeinsam mit einem alten Freund nimmt er die Fährte des Mörders auf, die sie an einen dunklen Punkt ihrer gemeinsamen Vergangenheit zurückführt. Während sich die Ereignisse überschlagen, scheint ihr Gegenspieler ihnen immer einen Schritt voraus zu sein, und seine Frist ist fast abgelaufen. Dann geschieht das Unvorstellbare.

Bereits in jungen Jahren hat Michael Hübner Bücher verschlungen, die eigentlich nicht für seine Altersklasse geeignet waren. Das Genre des Thrillers hat es ihm schon immer angetan. So war es nur eine Frage der Zeit, bis daraus eine Leidenschaft wurde, die ihn schließlich selbst zum Schreiben solcher Geschichten animierte. Dabei vermischt er in seinen Büchern gekonnt Fiktion mit aktuellen, brisanten Themen und erzeugt atemberaubend spannende Thriller, die den Leser nachdenklich zurücklassen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752104271
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
Seiten420 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse555
Artikel-Nr.8560849
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 3

 

 

 

Oberkommissar Chris Bertram traf mit seinem Kollegen Roland Koch gegen 22 Uhr vor dem Haus ein, das bereits von Uwe Meißner und seinem Team der Spurensicherung in Beschlag genommen worden war. Zwei Transporter der Techniker standen in der Einfahrt, dahinter ein Kranken- und ein Notarztwagen. Demnach war Johann Thielmann, der zuständige Rechtsmediziner, ebenfalls vor Ort.

»Wie weit seid ihr?«, fragte Chris, als er mit Rokko - wie Koch von seinen Kollegen genannt wurde - bei Uwe Meißner eintraf.

Der lugte aus dem offenen Heck des oberen Transporters. »Um es mit den Worten von Konfuzius auszudrücken: Der Weg ist das Ziel. « Er kramte zwei eingeschweißte Einweg-Schutzanzüge aus einer der Ablagen und reichte sie den beiden.

Rokko stöhnte auf. »Könnt ihr nicht mal mit eurer Arbeit fertig sein, wenn wir kommen? Du weißt, ich hasse die Dinger.«

»Wir sind auch erst vor zehn Minuten angekommen und müssen das ganze Haus inklusive Anwesen auf Spuren untersuchen. Und ich habe nicht vor, auch nur eine davon zu übersehen, nur weil du zu eitel bist, deine Designerjeans zu verpacken.«

»Ich bin weder eitel noch trage ich Designerjeans«, konterte Rokko und kratzte sich an seinem akkurat gestutzten Kinnbart. »Dennoch verspüre ich nicht den Drang, mir meine Klamotten durchzuschwitzen. Hier draußen sind noch immer über zwanzig Grad. Und das Mitte September.«

»Im Haus dürften es noch ein paar Grad mehr sein.«

»Das meine ich ja.«

Meißner setzte eine mitleidige Miene auf. »Tut mir wirklich leid«, meinte er mit gespieltem Bedauern, »aber die Sommerkollektion ist mir gerade ausgegangen.« Er reichte ihm das eingeschweißte Päckchen. »Anziehen oder draußen bleiben!«

Rokko fluchte leise vor sich hin, als er die Folie aufriss und sich den darin befindlichen Overall überstreifte.

Chris grinste amüsiert, während er es ihm gleichtat. »Wer war als Erster vor Ort?«, fragte er an Meißner gerichtet.

»Pelzer und Grosse.« Er deutete auf die Straße vor der Auffahrt, die von Streifenwagen gesäumt war. Im Licht der Straßenlampen waren gut ein Dutzend Uniformierte damit beschäftigt, den Bereich abzuriegeln und Schaulustige fernzuhalten. Darunter erkannte Chris auch die beiden besagten Kollegen. »Ich nehme an, die Frau im Krankenwagen ist die Eigentümerin des Hauses.«

»Ja«, bestätigte Meißner. »Marlene Winter, 52 Jahre. Ihren Angaben zufolge hat sie eine Freundin besucht und ist gegen neun Uhr hier eingetroffen. Kurz darauf hat sie dann in der Küche die Leiche entdeckt.«

»Und bei dem Toten handelt es sich um ihren Mann?«, fragte Rokko und streifte sich widerwillig die Kapuze über.

»Das ist noch nicht eindeutig geklärt.«

Chris hielt inne, als er sich die Latexhandschuhe überzog. »Und wieso nicht? Steht die Frau so stark unter Schock, dass sie ihren eigenen Mann nicht wiedererkennt?«

»Es ist etwas komplizierter. Aber davon solltet ihr euch lieber selbst ein Bild machen. Ich habe wie ihr in den letzten Jahren wirklich an einigen obskuren Mordfällen mitgearbeitet, aber so etwas wie da drin ist mir noch nicht untergekommen.« Meißner kramte in einem Koffer herum, zog eine Tube daraus hervor und hielt sie den beiden hin.

»Was ist das?«, fragte Chris.

»Mentholhaltige Salbe. Solltet ihr euch unter die Nase reiben, bevor ihr den Mundschutz aufsetzt.«

Chris und Rokko warfen sich unheilvolle Blicke zu, während sie die Salbe auftrugen.

Kurz darauf betraten sie das Haus. Bereits im Flur entdeckten sie Blutspuren auf den Fliesen.

»Die sind von der Hauseigentümerin«, klärte Meißner sie auf. »Pelzer und sein Kollege haben die Frau mit einer Platzwunde am Kopf vorgefunden.«

»Sie wurde niedergeschlagen?«, fragte Chris.

Meißner nickte. »Von einer geisterhaften Gestalt , wie sie uns sagte.«

»Du klingst nicht sehr überzeugt.«

»Na ja, die Frau steht verständlicherweise unter Schock. Das kann die Wahrnehmung schon verfälschen. Es dürfte allerdings wenig Zweifel daran bestehen, dass es sich bei dem Geist um den Täter handeln dürfte.«

»Dann hat sie ihn also überrascht.«

»Das glaube ich weniger.« Meißner zeigte auf eine Stelle am Boden. »Hier haben wir das Handy der Frau gefunden, mit dem sie den Notruf getätigt hat. In der Aufzeichnung ist deutlich zu vernehmen, wie der Täter sie attackiert. Der Scheißkerl hat es sich anschließend nicht nehmen lassen, uns noch eine Botschaft zu hinterlassen.« Meißner kramte sein eigenes Handy unter dem Overall hervor und spielte die Aufzeichnung des Anrufs ab, die ihm von der Notrufzentrale übermittelt worden war.

Während Chris den Stimmen der Aufnahme lauschte, schloss er die Augen, um sich ein deutlicheres Bild machen zu können. Er hörte die Angst und die Verzweiflung in der Stimme der Frau und versetzte sich in ihre Lage. Eine Eigenschaft, die er aufgrund seiner eigenen emotionalen Ausgeprägtheit ziemlich gut beherrschte.

Schließlich gelangten sie an die Stelle des Angriffs. Chris konzentrierte sich, lauschte auf Geräusche im Hintergrund. Doch nachdem das Handy zu Boden gefallen war, herrschte sekundenlang gespenstische Stille, die nur durch die Stimme der Notrufmitarbeiterin unterbrochen wurde. Dann Atemgeräusche, die sich seltsam blechern anhörten. Schließlich verkündete eine grässlich schneidende Stimme: »Sechs Tage«. Dann war die Verbindung tot.

Chris schlug die Augen auf. »Ein Stimmenverzerrer.«

Meißner nickte bestätigend. »Wer so ausgerüstet ist, der bezweckt auch etwas damit.«

»Du meinst, der Täter hat es darauf angelegt, uns auf diese Weise seine Botschaft zu übermitteln?«

»Alles deutet darauf hin.« Er ging zielstrebig nach rechts in den angrenzenden Nebenraum, bei dem es sich um den Wohnbereich handelte, in dem zwei weitere Techniker, vermummt in ihre Schutzanzüge, den Boden absuchten. Meißner blieb vor einem beigefarbenen Langflorteppich stehen, der vor der hellen Ledercouch auf dem Laminatboden ausgebreitet lag. »Wir haben frische Erdklumpen auf dem Boden und dem Teppich gefunden«, erläuterte Meißner. »Sie entstammen den grobprofiligen Sohlen eines Schuhs oder Stiefels. Sie passen weder zu den Schuhen der Eigentümerin noch zu denen von Pelzer oder seinem Kollegen. Ebenso wie vom Flur aus, gibt es auch in diesem Raum einen direkten Zugang zur Küche. Der Täter hätte über diesen Weg also durchaus die Möglichkeit gehabt, unerkannt zu entkommen, selbst wenn die Frau ihn überrascht hätte. Eine direkte Konfrontation wäre nicht zwingend nötig gewesen. Die Spurenlage deutet aber daraufhin, dass er seelenruhig hier gesessen und auf ihre Rückkehr gewartet hat, zumal nichts darauf hinweist, dass er bei seiner Inszenierung unterbrochen worden ist.«

»Inszenierung?«

»Seht selbst.« Meißner deutete auf den Durchgang zur Küche. Trotz der Mentholsalbe war der Geruch nach Verwesung hier allgegenwärtig. Weitere Techniker bevölkerten den Raum, in dem sich auch ein Esstisch mit sechs Stühlen befand. An dessen hinterem Ende erkannte Chris Johann Thielmann. Er stand seitlich mit dem Rücken zu ihnen und sprach in ein Diktiergerät, während er die Leiche begutachtete. Sie war geschäftsmäßig gekleidet - weißes Hemd, Anzug, Krawatte - und aufrecht auf einem der Stühle positioniert worden, die Arme auf dem Tisch ausgebreitet, als würde sie nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag darauf warten, dass ihr jemand das Essen serviert. Zwei Umstände, die dem Betrachter sofort ins Auge sprangen, führten diesen ersten Eindruck ad absurdum: Die Leiche befand sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Zersetzung, war größtenteils bereits skelettiert. Nur an einigen Stellen um den Kopf herum klebten noch faulige Reste verrotteten Fleisches, aus denen vereinzelt noch Haare sprossen.

Das zweite Detail, das noch weniger ins Bild passte, war ein roter Luftballon. Er war mit einer weißen Kunststoffschnur am linken Handgelenk befestigt und schwebte starr kurz oberhalb des skelettierten Kopfes der Leiche. Durch die freigelegten Zähne wirkte dieser Anblick beim Betrachter, als würde das Opfer ihn auslachen und verhöhnen.

»Da hat wohl jemand eindeutig zu viele Bücher von Stephen King gelesen«, kommentierte Rokko den Anblick.

»Leiche befindet sich im Endstadium der Weichteilzersetzung«, sprach Johann Thielmann in sein Diktiergerät, bevor er die Anwesenheit der Ermittler bemerkte und die Pausetaste aktivierte. »Guten Abend die Herren«, begrüßte er Chris und Rokko mit einem Lächeln. »Willkommen bei einer neuen Folge von Geschichten aus der Gruft.«

»Wie ich feststelle, hast du deinen skurrilen Humor nicht verloren«, erwiderte Chris.

»Ohne den wäre dieser Job auch nicht zu ertragen.«

»Kannst du uns schon was über die Todesursache sagen?«, fragte Rokko und kratzte sich genervt unter der Haube des Overalls.

Thielmann hob die Augenbrauen an. »In dem Zustand der Leiche dürfte das schwierig werden. Auf den ersten Blick kann ich keinerlei Anzeichen von äußerer Gewalteinwirkung feststellen. Keine Frakturen am Kopf. Über den Rest kann man erst etwas sagen, wenn das Opfer entkleidet ist. Das müssen die Kollegen in Mainz abklären.«

Er meinte das dortige rechtsmedizinische Institut. Da Koblenz über keine eigene rechtsmedizinische Einrichtung verfügte, mussten sämtliche ungeklärten Todesfälle dort untersucht werden.

»Was ist mit dem Todeszeitpunkt?«, fragte Chris.

»Der dürfte ebenso schwierig zu bestimmen sein, da man kaum etwas über den Ablageort der Leiche sagen kann. Ich konnte bis jetzt allerdings keine Rückstände von Insekten entdecken, was darauf...
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