Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Gibbs fängt Feuer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
245 Seiten
Deutsch
hockebooks: e-book firsterschienen am01.12.2021Erstausgabe als E-Book
1998. Ein Gewitter zieht über Corfe Castle in der englischen Grafschaft Dorset. Unterhalb der Burgruine, auf einem Parkplatz, liegt der Antiquitätenhändler Wallace Plummer tot in seinem Lieferwagen. Scotland Yard wird hinzugerufen, um die Polizei von Bournemouth zu unterstützen. Chief Inspector Hippolyt Gibbs ist heilfroh, das Seminar über moderne Kommunikationstechnik in Bournemouth verlassen zu können, um mit seiner verlässlichen Assistentin Melanie Poulsen diesen Fall zu übernehmen. Auf seine Art, mit den klassischen Mitteln, denn die technischen Neuerungen nutzt er nur widerstrebend. Auch dass die Chefin der Spurensicherung eine attraktive Rothaarige ist, feuert ihn an, akribisch allen Spuren auf den Grund zu gehen, die dieser undurchsichtige Fall zutage fördert: heimliche Liebschaften, eine alte Familienfehde zwischen den Familien Mortimer und Carter, Geheimfächer, ein unerwartet üppiges Erbe, ein zweiter Mord und noch mehr Feuer ... bis zum finalen Showdown, den Gibbs in bester britischer Krimi-Manier zelebriert.

Maximilian Maurer, geboren 1947 in München, war nach seiner Ausbildung zum Verlagskaufmann als Anzeigen- und Werbeleiter in einem kleinen Münchner Zeitschriftenverlag tätig. Mitte der 70er Jahre zog es ihn der Liebe wegen nach Mainz, wo er für den Wiesbadener Kurier die Bildschirmtext-Redaktion aufbaute. Von 1985 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 war er als Redakteur und Pressesprecher beim ADAC in München tätig. Seine Leidenschaft gehört dem klassischen Kriminalroman nach englischem Vorbild.
mehr

Produkt

Klappentext1998. Ein Gewitter zieht über Corfe Castle in der englischen Grafschaft Dorset. Unterhalb der Burgruine, auf einem Parkplatz, liegt der Antiquitätenhändler Wallace Plummer tot in seinem Lieferwagen. Scotland Yard wird hinzugerufen, um die Polizei von Bournemouth zu unterstützen. Chief Inspector Hippolyt Gibbs ist heilfroh, das Seminar über moderne Kommunikationstechnik in Bournemouth verlassen zu können, um mit seiner verlässlichen Assistentin Melanie Poulsen diesen Fall zu übernehmen. Auf seine Art, mit den klassischen Mitteln, denn die technischen Neuerungen nutzt er nur widerstrebend. Auch dass die Chefin der Spurensicherung eine attraktive Rothaarige ist, feuert ihn an, akribisch allen Spuren auf den Grund zu gehen, die dieser undurchsichtige Fall zutage fördert: heimliche Liebschaften, eine alte Familienfehde zwischen den Familien Mortimer und Carter, Geheimfächer, ein unerwartet üppiges Erbe, ein zweiter Mord und noch mehr Feuer ... bis zum finalen Showdown, den Gibbs in bester britischer Krimi-Manier zelebriert.

Maximilian Maurer, geboren 1947 in München, war nach seiner Ausbildung zum Verlagskaufmann als Anzeigen- und Werbeleiter in einem kleinen Münchner Zeitschriftenverlag tätig. Mitte der 70er Jahre zog es ihn der Liebe wegen nach Mainz, wo er für den Wiesbadener Kurier die Bildschirmtext-Redaktion aufbaute. Von 1985 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 war er als Redakteur und Pressesprecher beim ADAC in München tätig. Seine Leidenschaft gehört dem klassischen Kriminalroman nach englischem Vorbild.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783957513809
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.12.2021
AuflageErstausgabe als E-Book
Seiten245 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1393 Kbytes
Artikel-Nr.8580056
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

5.

Als DS Melanie Poulsen Plummers Laden betrat, wurde ihr umgehend klar, warum Gibbs es so eilig hatte. Ihr Chef war mit einer überaus gut aussehenden Dame in ein, wie es schien, sehr anregendes Gespräch vertieft. Melanie kannte ihren Kollegen zu gut, als dass ihr sein besonderes Interesse an der Dame nicht sofort aufgefallen wäre. Die Aufmerksamkeit, mit der er den Ausführungen der Rothaarigen folgte, war ungewöhnlich für ihn. Normalerweise hörte er kaum zu, wenn ihm einer der Spürnasen etwas erzählen wollte. Gibbs machte sich lieber sein eigenes Bild und wenn er etwas wissen wollte, war er es, der die Fragen stellte. Melanie unterdrückte ein kurz aufkommendes Gefühl von Eifersucht und trat zu den beiden. Sie wurde von Gibbs vorgestellt. Dr. Angela Sykes schien sehr angetan und gab Melanie mit einem herzlichen Lächeln die Hand.

Dann fange ich am besten noch einmal von vorne an. Es scheint so, dass der Täter etwas gesucht hat, was ungefähr die Größe einer DIN-A4-Seite besitzt und nicht stärker ist als ein bis eineinhalb Zentimeter. Das sieht man daran, dass er ausschließlich solche Plätze untersucht hat, die für eine solche Größe infrage kommen. Schubladen, Schränke, Schreibtische. Sogar die Rückseite von Bildern hat er inspiziert. Es könnte sich um Briefe, einen Vertrag, Aktien handeln, um Fotos oder möglicherweise sogar um Geld. Die Suche verlief allerdings nicht besonders sorgfältig. Er trug vermutlich Handschuhe. Jedenfalls haben wir eine ganze Menge Fingerabdrücke von Plummer gefunden und noch von einer zweiten Person, die aber älteren Datums sind. Dabei könnte es sich um einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin handeln. Diese zweite Sorte Fingerabdrücke findet sich besonders an den Werkzeugen und im Werkstattbereich. Ich zeige Ihnen das später noch. Ansonsten gibt es eine Menge Spuren. Aber das hilft uns leider nicht weiter. Schließlich ist das hier ein Laden. Da gibt es immer irgendwelche Fingerabdrücke oder Fasern von Kleidungsstücken. Auch wenn es so aussieht, als würden hier nicht allzu viele Kunden herumlaufen. Wir dokumentieren das alles hier und dann sind wir auch schon wieder fort. Natürlich können wir nicht wissen, ob er gefunden hat, was er suchte.

Gibbs nickte und schaute sich um.

Sie haben recht, Dr. Sykes, das können wir nicht wissen. Aber ich bin ziemlich sicher, dass der Täter hier erreicht hat, was er wollte. Ich war vor einer halben Stunde in Plummers Wohnung. Dort ist alles unberührt. Wäre der Täter hier nicht fündig geworden, hätte er seine Suche sicher auf die Wohnung ausgedehnt. Den Schlüssel besaß er ja.

Angela Sykes schien erfreut.

Das höre ich gern. Ein Tatort weniger: Das bedeutet, ich werde heute doch noch meinen Feierabend genießen können. Aber hier gibt es einige Besonderheiten, auf die ich Sie noch hinweisen möchte.

Sie machte eine ausholende Bewegung, die den ganzen Raum umfasste.

Hier an den Wänden hingen ursprünglich 12 Bilder. Sieben davon wurden vom Täter abgehängt und untersucht. Er hat sie auf dem Boden abgestellt oder auf Tische abgelegt. Es sind zum Teil sehr wertvolle Bilder, aber das hat ihn nicht interessiert. Es ging ihm um die Rückseite der Bilder. Um fünf Gemälde hat er sich offensichtlich gar nicht gekümmert. Zwei hat er wohl hängen lassen, weil sie ihm zu klein erschienen, um dahinter das Gesuchte zu verstecken. Die drei großformatigen Landschaftsbilder da, die Sie noch an der Wand sehen, hat er ebenfalls nicht untersucht. Warum? Diese drei Bilder haben eines gemeinsam. Es sind die wertvollsten hier und deshalb mit einer Alarmanlage gesichert. Ist das logisch? Er sucht überall nach etwas ganz Bestimmtem und ausgerechnet die Plätze, die sich besonders gut als sicheres Versteck eignen würden, lässt er unbeachtet?

Das ist in der Tat seltsam , mischte sich Melanie ein. Aber vielleicht wollte er sich diese schwierige Arbeit bis zum Schluss aufheben und hat inzwischen das Gesuchte gefunden.

Wäre möglich , räumte Dr. Sykes ein, sah aber nicht sehr überzeugt aus. Es gibt noch etwas, was ich Ihnen zeigen möchte.

Dr. Sykes ging zur Rückseite des Verkaufsraums, wo Plummers Büro lag. Der Samtvorhang war jetzt aufgezogen und gab den Blick auf das Chaos frei, das Gibbs bereits bei seinem ersten Besuch entdeckt hatte. Sie deutete auf einen Tresor, der in Brusthöhe in die Wand eingelassen wurde.

Also, wenn ich der Täter gewesen wäre, hätte ich spätestens jetzt meine Suche aufgegeben. Wenn das, was er gesucht hat, die von mir angenommene Größe besitzt, dann liegt es mit Bestimmtheit im Tresor. Und der ist, wie Sie sehen, unberührt. Wir werden einen Spezialisten anfordern, der ihn uns öffnet. Dann werden sehen, ob er was Lohnendes enthält.

Sie wandte sich dem Teil des Ladens zu, der durch eine im oberen Teil verglaste Trennwand vom Rest des Raums abgeteilt war. Hinter den Scheiben konnte man in eine Werkstatt hineinsehen, die von mehreren Reihen Neonlampen an der Decke hell erleuchtet war. Max Fuller und einige andere Mitarbeiter von Dr. Sykes waren in ihren hellblauen Plastikanzügen damit beschäftigt Fotos zu machen und Fingerabdrücke zu nehmen. Dr. Sykes zeigte durch die Scheibe auf ein Möbelstück.

Sehen Sie, das macht mir am meisten Kopfzerbrechen. Dieser Sekretär dort, ein sehr edles Stück. Aber er wurde nicht eigentlich durchsucht, er wurde regelrecht liquidiert. Der Aufsatz wurde gewaltsam abgebrochen und mit dem Stemmeisen in seine Einzelteile zerlegt. Und dann die Tischplatte. Es ist völlig unsinnig, sie vom Korpus zu trennen. Da kann sich kein Versteck befinden. Und doch ist es geschehen.

Kann es nicht sein, dass das Stück schon vorher in diesem Zustand war? , wandte Melanie ein.

Keinesfalls. Die Spuren sind frisch. Es ist definitiv heute Nacht passiert. Aber warum? Was mich ebenfalls stutzig macht: Küche und Toilette sind überhaupt nicht durchsucht worden. Jedenfalls sind dort keine Spuren zu finden. Na ja, Sie werden das morgen alles in meinem Bericht lesen können.

Danke Ms Sykes. Der Mitarbeiter, von dem Sie vorhin sprachen, heißt Ben Fisher. Ich habe ihn bereits kennengelernt. Er ist Schreiner und arbeitet für Mr Plummer. Ich werde mir von ihm Fingerabdrücke besorgen, dann können wir einen Abgleich vornehmen. Ich werde ihn wohl noch zu dem Sekretär befragen müssen. Er hat ihn mir gegenüber bereits erwähnt. Sagen Sie, Ms Sykes, kann ich mich hier in diesem Büro etwas umsehen?

Aber klar. Wir haben nur noch in der Werkstatt zu tun, dann sind wir auch schon wieder weg.

Gibbs lächelte.

Kommen Sie, Melanie. Wollen mal sehen, was wir im Büro von Mr Plummer so finden. Für Sie habe ich übrigens eine besondere Aufgabe. Leslie White. Das ist die Nichte von Plummer und wie ich mittlerweile herausgefunden habe, von einigen Legaten abgesehen, seine Alleinerbin. Ich habe hier ihre Adresse und ihre Telefonnummer.

Gibbs fingerte umständlich den Zettel aus der Tasche, auf dem er sich Leslie Whites Anschrift notiert hatte, und reichte ihn Melanie.

Rufen Sie die Kollegen in Kent an. Sie sollen ihr schonend beibringen, dass ihr Onkel Wallace Plummer verschieden ist. Notfalls sollen sie sich um psychologische Betreuung kümmern. Außerdem soll sie schnellstmöglich hierherkommen.

Als Melanie wegen des besseren Empfangs den Laden verlassen hatte, setzte er sich an Plummers Schreibtisch. Etwas lustlos und unentschlossen kramte er in den Papieren rum, die verstreut auf der Schreibtischplatte lagen. Wonach sollte er suchen? Da lagen Lieferscheine, ein paar Rechnungen, ein Prospekt für Fahrzeugbeschriftungen, nichts, was Gibbs wirklich weiterbrachte. Nur eine Quittung erregte Gibbs´ Aufmerksamkeit. Sie lautete über fünfzehnhundert Pfund und war erst vor Kurzem ausgestellt worden. Das Geld war bar an einen gewissen Charles Mortimer bezahlt worden, und zwar für einen französischen Sekretär, 18. Jahrhundert. Unter den Papierstapeln fand Gibbs schließlich einen Terminkalender. Plummer hatte darin eingetragen, welche Stücke er gekauft und welche er verkauft hatte. Viele waren es nicht im laufenden Jahr. Das meiste waren Reparaturen und Beratungen. Daneben fand Gibbs einige Arzttermine und einen Termin für die Autowerkstatt. Es war allerdings auf die Minute genau vermerkt, an welchen Tagen Ben Fisher von wann bis wann gearbeitet hatte. Vielleicht hatten diese Eintragungen dazu gedient, seinen Lohn auszurechnen. An dem Tag, an dem Plummer erschossen wurde, gab es nur einen Eintrag, auf den sich Gibbs allerdings keinen Reim machen konnte. Stühle für Ms Granger, 18, Sandy Hill Lane, fertig machen und ausliefern. Kann spät werden, stand da, und weiter unten: 14.15/21 Moped minus 15. Was hatte das zu bedeuten? Er steckte den Terminkalender ein. Die Leute von der Spurensicherung waren inzwischen verschwunden und Gibbs bedauerte, dass er sich von Angela Sykes nicht verabschiedet hatte. Er sah Melanie mit dem Handy am Ohr vor dem Laden auf und ab gehen. Da er nicht stören wollte, ging er noch einmal in die Werkstatt und betrachtete den zerstörten Sekretär. Angela hatte recht. Der Täter hatte das wertvolle Stück regelrecht liquidiert. Doch bei genauerer Betrachtung bemerkte Gibbs etwas Seltsames. Die Schreibplatte wies in der Mitte eine rechteckige Vertiefung auf, die mit dunkelgrünem Leder bespannt war. Rundherum war das Leder mit eng aneinander stehenden Messingnägeln befestigt. Diese waren an zwei Seiten herausgerissen worden, um den Raum unter dem Leder inspizieren zu können. Nachdenklich verließ Gibbs den Laden. Da passte etwas ganz und gar nicht zusammen. Melanie hatte ihr Gespräch beendet.

Alles erledigt, Chef. Ich habe die Kollegen aus Chatham gebeten, den Kontakt...
mehr

Autor

Maximilian Maurer, geboren 1947 in München, war nach seiner Ausbildung zum Verlagskaufmann als Anzeigen- und Werbeleiter in einem kleinen Münchner Zeitschriftenverlag tätig. Mitte der 70er Jahre zog es ihn der Liebe wegen nach Mainz, wo er für den Wiesbadener Kurier die Bildschirmtext-Redaktion aufbaute. Von 1985 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 war er als Redakteur und Pressesprecher beim ADAC in München tätig. Seine Leidenschaft gehört dem klassischen Kriminalroman nach englischem Vorbild.