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Grenzen machen uns frei

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
272 Seiten
Deutsch
Unimedica, ein Imprint des Narayana Verlagserschienen am29.10.20211. Auflage
RAUS AUS DER ANPASSUNGSFALLE
Wie Sie für Ihre Bedürfnisse einstehen und sich dabei die Freiheit zurückerobern, ganz Sie selbst zu sein.
Andere nicht enttäuschen wollen, sich schuldig fühlen, wenn man jemandem eine Bitte ausschlägt, das Gefühl, nie Zeit für sich selbst zu haben, öfter mal alles hinschmeißen wollen, um einfach abzuhauen - wer kennt das nicht? Längst wissen wir, dass gesunde Grenzen unerlässlich sind für unsere Work-Life-Balance und um erfüllte Beziehungen zu leben. Doch wie sehen gesunde Grenzen aus? Wie können wir unsere Bedürfnisse ausdrücken und durchsetzen, ohne unsere Mitmenschen zu kränken?
Die amerikanische Autorin NEDRA GLOVER TAWWAB, anerkannte Therapeutin, gefragte Beziehungs-Expertin und derzeit eine der erfolgreichsten Instagram-Ratgeberinnen, bietet mit diesem Buch eine kompakte und zugleich kraftvolle Anleitung für mehr Selbstbehauptung. Sie zeigt uns Wege aus der Anpassungsfalle für eine souveräne Lebensgestaltung und erklärt dabei, welche Grundbedürfnisse hinter blockierenden Verhaltensmustern stecken. Ihre Techniken basieren auf den neuesten Methoden moderner Verhaltenstherapien.
Eine praktische Anleitung mit Selbsttests und Übungen für alle Lebensbereiche von Familie, Partnerschaft, Freundschaft und im Beruf - bis hin zum Umgang mit Sozialen Medien, die uns oftmals mehr im Griff haben, als uns lieb ist.
'Ein umfassender Wegweiser für das Verstehen und Aufbauen von gesunden Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen.' - PUBLISHERS WEEKLY
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR24,00
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR21,99

Produkt

KlappentextRAUS AUS DER ANPASSUNGSFALLE
Wie Sie für Ihre Bedürfnisse einstehen und sich dabei die Freiheit zurückerobern, ganz Sie selbst zu sein.
Andere nicht enttäuschen wollen, sich schuldig fühlen, wenn man jemandem eine Bitte ausschlägt, das Gefühl, nie Zeit für sich selbst zu haben, öfter mal alles hinschmeißen wollen, um einfach abzuhauen - wer kennt das nicht? Längst wissen wir, dass gesunde Grenzen unerlässlich sind für unsere Work-Life-Balance und um erfüllte Beziehungen zu leben. Doch wie sehen gesunde Grenzen aus? Wie können wir unsere Bedürfnisse ausdrücken und durchsetzen, ohne unsere Mitmenschen zu kränken?
Die amerikanische Autorin NEDRA GLOVER TAWWAB, anerkannte Therapeutin, gefragte Beziehungs-Expertin und derzeit eine der erfolgreichsten Instagram-Ratgeberinnen, bietet mit diesem Buch eine kompakte und zugleich kraftvolle Anleitung für mehr Selbstbehauptung. Sie zeigt uns Wege aus der Anpassungsfalle für eine souveräne Lebensgestaltung und erklärt dabei, welche Grundbedürfnisse hinter blockierenden Verhaltensmustern stecken. Ihre Techniken basieren auf den neuesten Methoden moderner Verhaltenstherapien.
Eine praktische Anleitung mit Selbsttests und Übungen für alle Lebensbereiche von Familie, Partnerschaft, Freundschaft und im Beruf - bis hin zum Umgang mit Sozialen Medien, die uns oftmals mehr im Griff haben, als uns lieb ist.
'Ein umfassender Wegweiser für das Verstehen und Aufbauen von gesunden Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen.' - PUBLISHERS WEEKLY
Details
Weitere ISBN/GTIN9783962572624
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.10.2021
Auflage1. Auflage
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1044 Kbytes
Artikel-Nr.8581749
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 2
Der Preis dafür, keine gesunden Grenzen zu haben


Es ist besser, Unbehagen zu wählen als Groll.

-BRENÉ BROWN


Erica dachte, sie müsse großartige Angestellte, tolle Freundin und perfekte Mutter zugleich sein - und dabei natürlich auch noch so aussehen, als würde sie nachts acht Stunden schlafen. Sie arbeitete 40 Stunden pro Woche als Buchhalterin und war alleinerziehende Mutter zweier Mädchen im Alter von sieben und neun Jahren. Wenn sie gerade nicht arbeitete, fuhr Erica die Mädchen zu ihren Freizeitaktivitäten. Ihre Älteste spielte Fußball, die Jüngste nahm Tanzunterricht, und beide waren auch noch bei den Pfadfindern aktiv und erhielten Nachhilfe.

Der Vater ihrer Töchter unterstützte sie nur finanziell und ließ den Kindern ansonsten nicht viel Hilfe zukommen. Aber Erica war trotzdem entschlossen, ihren Mädchen das bestmögliche Leben zu bieten.

Ihre Ansichten über das Muttersein beruhten darauf, dass die anderen Mütter, die sie kannte, alles ganz ohne Hilfe zu schaffen schienen. Deshalb dachte sie sich nichts dabei, nach dem Studium 1.300 Kilometer von ihrer Familie wegzuziehen.

Aber dieses Jahr, mitten in der stressigen Steuer-Saison, stand sie kurz vor dem Zusammenbruch. Die langen Tage, kurzen Nächte und hohen Erwartungen wurden einfach zu viel. Wo sie bisher jeden Abend das Geschirr abgewaschen und weggeräumt hatte, stapelte es sich jetzt im Spülbecken. Wo sie jeden Tag routinemäßig Wäsche gewaschen hatte, häufte sich nun die gesammelte Schmutzwäsche der letzten zwei Wochen an. Sie begann gedankenlos auf ihrem Handy durch die sozialen Medien zu surfen, was dazu führte, dass sie sich überall verspätete. Die Kinder aßen Schnellgerichte oder Tiefkühlkost, weil Erica nicht mehr darauf achtete, sie ausgewogen zu ernähren. Erica befand sich unbeabsichtigt im Streik.

Irgendwann sagte sie sich: Vergiss es. Wie soll ich bitte gleichzeitig eine fantastische Mitarbeiterin und Mutter sein? Sie konnte nicht alles erledigen, also tat sie zu Hause so wenig wie möglich und verbrachte fast keine Zeit mehr mit Freunden. Wenn die Mädchen versuchten, sie auf die Veränderungen zu Hause anzusprechen, stritt sie immer ab, dass es ein Problem gab. Dann verfiel sie für ein paar Tage wieder in ihren alten hochfunktionalen Rhythmus aus Putzen, Kochen und Herumfahren der Kinder zu ihren Aktivitäten. Aber sie konnte nicht dabeibleiben und ließ irgendwann unweigerlich wieder allem seinen Lauf.

Erica ging auf Drängen ihrer Freunde, die glaubten, dass Erica kurz vor dem Burn-out stünde, schließlich zur Therapie. Sie war sich zwar bewusst, dass sie einige Stunden mit sozialen Medien verbrachte und sich immer mehr zurückzog, zweifelte aber, ob sie tatsächlich einen Burn-out hatte. Schließlich lief bei der Arbeit alles bestens. Sie fand, dass die Arbeit ihr Unterstützung und Lob einbrachte und die Erwartungen dort vernünftig waren. Zu Hause, sagte sie, war ihr Job undankbar, endlos und profan. Zu Hause hatte sie keine Fürsprecher wie bei der Arbeit. Es gab kein Unterstützungssystem, wo sie ihren Frust loswerden konnte. Sie hatte das Gefühl, trotz aller Versuche nie die Erwartungen an eine gute Mutter erfüllen zu können.

Erica musste realistische Erwartungen an ihre Mutterrolle stellen, also gesunde Grenzen setzen.

Als ich mit Erica zu arbeiten begann, sprach sie über ihre Fantasien, wegzulaufen und alles hinter sich zu lassen. Es war nicht so, dass sie ihre Kinder nicht liebte. Natürlich tat sie das. Es war nur alles so anstrengend. Sie war frustriert, dass sie sich nicht auf den Kindsvater verlassen konnten. Es war ihr zuwider, ihn bitten zu müssen, die Mädchen von der Schule oder vom Sport abzuholen. Erica sehnte sich nach einem ausgewogenen Leben für ihre Töchter, war aber frustriert, die einzige Verantwortliche dafür zu sein.

In meiner Praxis erzählte Erica mir, dass sie ihre Freundinnen nie so negativ über das Muttersein hatte reden hören. Das gab ihr das Gefühl, undankbar zu sein. Außerdem hatte sie doch immer Mutter sein wollen, warum also hatte sie keine Freude daran? Je älter die Mädchen werden, desto mehr ziehe ich mich zurück , sagte sie. Irgendwann habe ich erkannt, dass Muttersein endlos ist. Da Erica Raum erhielt, um offen zu sprechen, konnte sie ehrlich über ihre uneingestandenen Gefühle reden.

Bei einem Termin hatte sie einen Aha-Moment, als sie erkannte, dass ihre Wut auf ihren Ex-Mann auf die Kinder umgelenkt wurde. Dieser emotionale Durchbruch führte dazu, dass sie kleine Schritte unternahm, um zu Hause mehr bei der Sache zu sein. Statt über mangelnde Hilfe zu klagen, stellte sie eine Haushälterin ein, die mehrmals im Monat vorbeikam. Sie fragte ihre Freunde, ob sie für ein paar Stunden auf die Kinder aufpassen würden, damit sie einmal Zeit für sich hatte. Sie begann, den Kindern Aufgaben im Haushalt zuzuteilen, damit nicht alles an ihr hängen blieb. Erica begann, mit ihrem Burn-out zu arbeiten, indem sie ihr Bedürfnis losließ, eine perfekte Alleinkämpferin zu sein, und stattdessen um Hilfe bat, wenn sie sie brauchte.
Was geschehen kann, wenn wir vermeiden, Grenzen zu setzen
Burn-out

Ein Burn-out ist etwas Überwältigendes. Ein Heilmittel dagegen sind Grenzen. Zum Burn-out kommt es, wenn Menschen emotional, geistig oder körperlich erschöpft sind. In vielen Fällen, so wie auch bei Erica, führt das zu chronischer Frustration, Vernachlässigung von Pflichten, Launenhaftigkeit und Vermeidungsverhalten. Laut einem Artikel in der Harvard Gazette kosten beispielsweise Burn-outs von Ärzten das US-amerikanische Gesundheitssystem jedes Jahr 4,6 Milliarden Dollar. Infolge von Burn-outs begehen Ärzte schwerwiegende Fehler, stellen Fehldiagnosen, verschreiben falsche Medikamente und übersehen wichtige Details.

Laut Emily Nagoski und Amelia Nagoski, Autoren von Stress: Warum Frauen leichter ausbrennen und was sie für sich tun können, werden Burnouts durch Stress verursacht, den sie als neurologische und physiologische Veränderung beschreiben, die in deinem Körper vor sich geht, wenn du dich mit [einem von diesen Auslösern] konfrontiert siehst .

Ursachen für Burn-outs sind:


- Sie wissen nicht, wann Sie Nein sagen müssen.

- Sie wissen nicht, wie Sie Nein sagen können.

- Sie räumen anderen Vorrang vor sich selbst ein.

- Sie wollen es allen recht machen.

- Superheld-Syndrom ( Ich schaffe das alles )

- Unrealistische Erwartungen

- Sie werden für Ihr Tun nicht wertgeschätzt.


Gehen wir diese Ursachen einmal am Beispiel von Erica durch.
Sie wissen nicht, wann Sie Nein sagen müssen
Obwohl sie wusste, dass bei ihrer Arbeit die stressigste Zeit bevorstand, traf Erica keine Vorbereitungen, um sich in dieser Zeit ansonsten weniger vorzunehmen. Stattdessen wollte sie weiter im selben Tempo funktionieren wie während der normalen Arbeitssituation. In der anspruchsvollsten Zeit des Jahres fügte sie dem Wochenplan der Kinder sogar noch eine weitere Aktivität hinzu.

Ohne Unterstützung von außen hätte Erica also Folgendes allein tun müssen:


Die Kinder und sich selbst für den Tag fertigmachen,

sie zur Schule bringen,

von 9 Uhr bis 17 Uhr arbeiten,

die Mädchen von der Schule abholen,

sie zu ihren Aktivitäten fahren,

das Abendessen machen,

die Hausarbeiten erledigen,

bei den Hausaufgaben helfen,

die Mädchen ins Bett bringen,

wieder in den Arbeitsmodus wechseln,

sich auf den nächsten Tag vorbereiten und

fünf bis sechs Stunden schlafen.


Und am nächsten Tag würde alles wieder von vorn losgehen.
VORGESCHLAGENE GRENZEN
Die meisten Eltern möchten, dass ihre Kinder vielseitig interessiert sind. Aber das muss den Eltern nicht den letzten Nerv rauben. Erica könnte bei anderen Eltern in der Nachbarschaft nachfragen, ob vielleicht Fahrgemeinschaften gebildet werden könnten. Sie könnte auch ihre Belastung verringern, indem sie Nein zu allem sagt, was über eine Aktivität ihrer Mädchen pro Halbjahr hinausgeht.
Sie wissen nicht, wie Sie Nein sagen können
Nein zu sagen ist extrem schwierig, vor allem, wenn Sie eigentlich alles schaffen wollen. Erica musste lernen, dass es in Ordnung war, nicht alles zu schaffen, und auch, nicht zuzulassen, dass ihre Töchter sich nur noch darauf fixierten.
VORGESCHLAGENE GRENZE
Statt Ja zu allen außerschulischen Aktivitäten zu sagen, könnte Erica ein Halbjahr abwarten, ob die Mädchen dann immer noch daran interessiert sind. Kindern Zeit zu geben, hilft ihnen, ihre Optionen zu durchdenken. Wenn Kinder alles ausprobieren können, bekommen sie keine Möglichkeit, in einer einzelnen Sache wirklich gut zu werden.
Sie räumen anderen Vorrang vor sich selbst ein
Auf Ericas täglicher To-Do-Liste stand nichts, um zu entspannen oder zu sich selbst zu finden. Arbeit, Haus und Kinder hatten Tag für Tag Priorität. Sie selbst kam auf ihrer Liste nicht vor.
VORGESCHLAGENE GRENZE
Erica könnte jeden Tag als kurzes Morgenritual Zeit für sich selbst einplanen. Zum Beispiel:


- Dehnübung zum Aufwachen (zwei Minuten)

- Meditieren oder still sitzen (zwei Minuten)

- Etwas Inspirierendes lesen (zwei Minuten)

- Gedanken aufschreiben und eine Sache, für die sie...

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