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Zerfall

Endzeit
tolino mediaerschienen am01.07.2020
Schon beim ersten Anschlag auf ein Schaltwerk des lokalen Stromnetzbetreibers befürchtet Ingo, dass damit der Startschuss für den Ausbruch des Chaos erging. Er wird, zusammen mit seiner Kollegin Carol in zahlreichen Ermittlungen der vielen Anschläge eingesetzt. Zuerst ist er schnell frustriert von ihrer Unfähigkeit Beweise zu finden um Täter dingfest zu machen. Er beschließt dann aber bald, dass der Zerfall des Systems ihm zugute kommt. Er kann diesen nutzen, um sich abzusetzen und im Schutz seiner Hütte im Wald den Unteragang abzuwarten. Zu seiner Freude kann er Carol davon überzeugen, ihn zu begleiten. Ganz ähnliche Pläne hat Henry, einer der Attentäter, die durch ihre Taten den Zerfall von Deutschland einleiten. Auch er flüchtet aus seinem bekannt urbanen Umfeld in sein Haus in Bayern, als er sich sicher ist, dass die Zahl der Anschläge ausreicht um durch deren Folgen in der Bevölkerung, die von Plünderungen über Raub und Mord reichen, einen Dominoeffekt erreicht zu haben, der sich im Untergang der Nation auswirkt. Nach seiner Flucht nach Bayern knüpft er Verbindungen zu Konstantin, der sich mit seiner Familie auf seinem Anwesen, nach der Erkenntnis, dass Deutschland zusammenbrechen wird, verbarrikadiert hat um dort, im Schutz der dörflichen Gemeinschaft mit seinen Nachbarn und Freunden, das Ende abzuwarten. Die politischen Systeme sehen nahezu machtlos zu, wie Deutschland vor die Hunde geht. Der Kanzler tritt zurück und die Parteisysteme zerbrechen restlos. Sämtliche Behörden und Sicherheitsorgange stellen ihren Dienst ein. Zunächst unterstützt das Militär die öffentlichen mit der Versorgung der Bevölkerung, löst sich aber im Verlauf des Zerfalls bald ebenfalls auf. Schließlich bereiten sich die Protagonisten darauf vor, nach dem Ende der Republik ihr Leben neu zu starten und zu versuchen, nach dem Zerfall ein völlig neues Lebensumfeld für sich und ihre Nächsten aufzubauen.

Christian Graf, Jahrgang 1971, lebt mit seiner Familie im Chiemgau wo er auch geboren wurde und aufwuchs. Nach einer technischen Ausbildung, einer kurzen Beamtenlaufbahn und jahrelanger Betätigung in der Sicherheitsbranche engagiert er sich seit mehr als 15 Jahren als IT Manager von denen er ein Jahr mit seiner Familie in der Schweiz verbrachte.
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Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR23,69

Produkt

KlappentextSchon beim ersten Anschlag auf ein Schaltwerk des lokalen Stromnetzbetreibers befürchtet Ingo, dass damit der Startschuss für den Ausbruch des Chaos erging. Er wird, zusammen mit seiner Kollegin Carol in zahlreichen Ermittlungen der vielen Anschläge eingesetzt. Zuerst ist er schnell frustriert von ihrer Unfähigkeit Beweise zu finden um Täter dingfest zu machen. Er beschließt dann aber bald, dass der Zerfall des Systems ihm zugute kommt. Er kann diesen nutzen, um sich abzusetzen und im Schutz seiner Hütte im Wald den Unteragang abzuwarten. Zu seiner Freude kann er Carol davon überzeugen, ihn zu begleiten. Ganz ähnliche Pläne hat Henry, einer der Attentäter, die durch ihre Taten den Zerfall von Deutschland einleiten. Auch er flüchtet aus seinem bekannt urbanen Umfeld in sein Haus in Bayern, als er sich sicher ist, dass die Zahl der Anschläge ausreicht um durch deren Folgen in der Bevölkerung, die von Plünderungen über Raub und Mord reichen, einen Dominoeffekt erreicht zu haben, der sich im Untergang der Nation auswirkt. Nach seiner Flucht nach Bayern knüpft er Verbindungen zu Konstantin, der sich mit seiner Familie auf seinem Anwesen, nach der Erkenntnis, dass Deutschland zusammenbrechen wird, verbarrikadiert hat um dort, im Schutz der dörflichen Gemeinschaft mit seinen Nachbarn und Freunden, das Ende abzuwarten. Die politischen Systeme sehen nahezu machtlos zu, wie Deutschland vor die Hunde geht. Der Kanzler tritt zurück und die Parteisysteme zerbrechen restlos. Sämtliche Behörden und Sicherheitsorgange stellen ihren Dienst ein. Zunächst unterstützt das Militär die öffentlichen mit der Versorgung der Bevölkerung, löst sich aber im Verlauf des Zerfalls bald ebenfalls auf. Schließlich bereiten sich die Protagonisten darauf vor, nach dem Ende der Republik ihr Leben neu zu starten und zu versuchen, nach dem Zerfall ein völlig neues Lebensumfeld für sich und ihre Nächsten aufzubauen.

Christian Graf, Jahrgang 1971, lebt mit seiner Familie im Chiemgau wo er auch geboren wurde und aufwuchs. Nach einer technischen Ausbildung, einer kurzen Beamtenlaufbahn und jahrelanger Betätigung in der Sicherheitsbranche engagiert er sich seit mehr als 15 Jahren als IT Manager von denen er ein Jahr mit seiner Familie in der Schweiz verbrachte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752100365
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
Seiten250 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse199
Artikel-Nr.8594391
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2 - März 2022, Tag 2

Konstantin saß gerade mit seiner Frau Vera am Frühstückstisch.

Wie immer gab er sich gleichgültig gegenüber den Nachrichten und hatte schon längst vergessen, was gestern berichtet wurde.

Erst als Vera ihn direkt ansprach, wurde er darauf aufmerksam, was sie ihm mitteilen wollte. Ganz in Gedanken versunken, hatte er ihre Worte zuvor nicht wahrgenommen.

Hmmm, ? machte er nur als Vera versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Nur langsam wurde ihm bewusst, wie aufgeregt sie war.

Hör doch mal, was da los ist , forderte sie ihn auf.

Er lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Sprecher im Radio. Ganz entgegen der sonst so hippen oder auch gelangweilten Informationsweitergabe - je nach Sender, drückten sich die Moderatoren und Sprecher völlig unterschiedlich aus - sprach dieser mit verhaltener Stimme.

Er erzählte von einem Anschlag auf einen Transportdienstleister. Konstantin erwiderte

Ja, das hab ich gestern schon gehört aber wieder vergessen, weil die in den Nachrichten immer gleich alles derart übertreiben, dass ich davon schon echt genervt bin.

Aber hör doch mal zu entrüstete sich Vera.

Das war nicht nur ein Attentat, sondern die haben auch Polizisten angegriffen.

Nun doch interessiert, hörte er dem Bericht über den Anschlag, den Spekulationen über Terror, die Motivation, mögliche Täter bzw. Tätergruppen - denn um solche musste es sich handeln - zu.

Bisher konnte allerdings nicht ermittelt werden, welcher Gruppierung der Anschlag zugeordnet werden konnte.

Dennoch wurden Theorien über diverse Terrorgruppen insbesondere im islamistischen Milieu aufgestellt.

In seinen Gedanken hatte er ein Bild vor Augen, sah eine Motivation dieser Taten, die er, außer gegenüber Vera und engsten Vertrauten niemals laut ausgesprochen hätte. Er wäre damit als Verschwörungstheoretiker nur lächerlich gemacht worden.

Offenbar hatte diese Schlussfolgerung bisher entweder keiner in Betracht gezogen oder diese wurde absichtlich unterdrückt. Für ihn sah es jedoch nach einem perfekt organisierten und durchgeführten Plan eines Attentäters aus. Jetzt ist es soweit dachte Konstantin; jetzt geht der Terror auch bei uns los .

Ernsthaft beunruhigt war er dennoch nicht, denn schließlich handelte es sich um einen eher unbedeutenden Anschlag, der die öffentliche Sicherheit und Ordnung offenbar nicht nachhaltig stören konnte.

...

In der Polizeidienststelle in Fulda in der Ingo seinen Dienst verrichtete, herrschte noch immer Aufruhr.

Aufgrund des Terrorismusverdachts, der wegen der gestrigen Anschläge erhoben wurde, hatte das Innenministeriumg vermehrte Streifenfahrten angeordnet.

Auch wegen der Meldungen, die aus vielen anderen Dienststellen übermittelt worden waren und in denen ebenfalls von bisher nicht dagewesenen Anschlägen auf Ziele im fließenden Verkehr und auf Hilfskräfte berichtet wurde, war jeder Beamte entsprechend nervös. Insgeheim vermutete man, dass weitere Anschläge folgen konnten. Nach aktuellem Ermittlungsstand konnte weder ein Täter ermittelt, noch auch nur ein Verdächtiger festgenommen werden. Alle tappten völlig im Dunkeln.

Angefangen von einem terroristischen Hintergrund bis zur Vermutung eines Amokläufers wurden die wildesten Theorien aufgestellt. In der Besprechung mit der Einsatzleitung wurden sie über die Dringlichkeit der Aufklärung der Tat informiert.

Ingo dachte sich, dass da mehr dahinterstecken musste, konnte aber diese Vermutung nicht genau spezifizieren und hielt deshalb seinen Mund.

Obwohl es dutzende Datenbanken mit tausenden Terrorverdächtiger gab, war nicht ein Hinweis auf mögliche Täter auch nur ansatzweise irgendwo ermittelt worden. Das konnte nur bedeuten, dass sie etwas übersehen hatten.

Ziel der Ermittlungsgruppe war es, den oder die Täter möglichst schnell ausfindig zu machen. Die Ergebnisse der kriminaltechnischen Ermittlungen waren völlig unschlüssig. Die vor Ort sichergestellten Projektile konnten zwar ziemlich eindeutig einer Waffenserie - der HK417 von Heckler & Koch - zugeordnet werden, aber die gesamte ballistische Datenbank enthielt keine Waffe, der das Projektil explizit zugewiesen werden konnte. Ingo und Carol wurden damit beauftragt, weitere Ermittlungen zu Geschosstyp und Waffengattung vorzunehmen.

Dazu meinte Carol

Das kann ja heiter werden, wenn wir uns heute schon wieder im kriminaltechnischen Labor melden und denen dort auf die Nerven gegen.

Die haben eh schon genügend Druck von oben.

Na ja , konterte Ingo, Befehl ist Befehl .

Im kriminaltechnischen Labor angekommen erwartete sie der Leiter schon mit den Worten

Ihr schon wieder.

Abgesehen von den Informationen, die wir euch gestern Abend schon übermittelt haben, gibt es keine weiteren Neuigkeiten.

Du weißt ja wie es ist , antwortete Ingo, Befehl von oben.

Aber das hab ich mir schon gedacht, dass es wohl nicht viel mehr geben würde.

Der Kerl hat echt sauber gearbeitet.

Zu Carol gewandt meinte er: Na, dann lass uns mal abrücken und auf der Dienststelle Bescheid geben .

Carol dachte sich mal wieder: Das übliche Macho Gehabe, gut dass unsere Schicht bald zu Ende ist .

...

Peter Hobert war mit seinem jungen Kollegen auf Streife. Mit seinen 52 Jahren zählte er zu den altgedienten Hasen auf dem Revier und hatte Freude daran, seine Erfahrungen im Dienst an jüngere Kollegen weitergeben zu können.

Mit einer Familie von drei erwachsenen und selbstständigen Kindern und seiner Frau, mit der zusammen er gerne und oft mit dem Wohnwagen unterwegs war, blickte er trotz seiner Begeisterung für den Beruf erwartungsvoll dem Ruhestand entgegen.

Er freute sich darauf, das ortsgebundene Dasein hinter sich zu lassen, mit dem Wohnwagen zu starten und erst da wieder Halt zu machen, wo es ihnen gefallen würde. Hauptsache warm war es.

Ihre Kinder, mit denen sie sich prächtig verstanden, konnten sie dann auch so oft besuchen, wie sie wollten. Vorausgesetzt, er war mit seiner Frau gerade nicht mit dem Wohnwagen unterwegs. In diese Gedanken versunken riss ihn der Funkspruch der Einsatzzentrale zurück in Wirklichkeit.

Sie wurden über einen Unfall informiert, bei dem ein Milchtransporter einer Molkerei in den Gegenverkehr geraten war. Nach dem Bericht aus der Zentrale war dieser wohl ins Schleudern geraten und kollidierte mit einem PKW auf der Gegenfahrbahn, dessen Insassen verletzt wurden. Über Funk wurde auch die Information übermittelt, dass Notarzt und Rettungskräfte schon auf dem Weg waren. Mit einer kurzen Bestätigung machten sie sich auf den Weg zum rund 15 km entfernten Ort des Geschehens auf einer Landstraße in freiem Gelände.

Dort angekommen sahen sie schon die Rettungssanitäter, die sich um zwei Personen an dem verunfallten PKW kümmerten.

Peter wollte nach Rücksprache mit den Sanitätern, die bestätigten, dass die Verletzungen leicht waren und die Verunfallten vernommen werden konnten, gerade mit der Befragung der Unfallbeteiligten beginnen, als er Jürgen aufschreien hörte und zusammenbrechen sah.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Einer der Sanitäter griff sich schreiend und sich um seine eigene Achse drehend an die linke Schulter. Noch bevor er reagieren konnte spürte Peter plötzlich einen Schlag am Oberschenkel der sich anfühlte als hätte ihm jemand mit einer glühenden Eisenstange darauf geschlagen. Das Ganze linke Bei wurde taub und er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Am Boden liegend konnte er noch beobachten wie die Leute schreiend durcheinander rannten um Deckung zu finden, bevor er das Bewusstsein verlor.

Als er wieder erwachte lag er in einem Krankenbett und seine Frau war bei ihm.

Was ist passiert? fragte er sie, noch völlig durcheinander, aber wie er gleich bemerkte, schmerzfrei. An den Schlag auf den Oberschenkel konnte er sich noch dunkel erinnern, ansonsten war alles neblig.

Oh mein Gott erhielt er als Antwort.

Ich bin ja so froh, dass du wieder wach bist ereiferte sich seine Frau, die total durch den Wind zu sein schien.

Da haben welche auf euch geschossen. Jürgen hat es an der Hüfte erwischt, mehr weiß ich von ihm nicht, da mir keiner was sagt. Einer der Sanitäter wurde auch getroffen.

Wer macht denn sowas?

Er wollte schon zur Frage ansetzen, was bei ihm getroffen wurde, als sie fortfuhr.

Du hattest ein Riesenglück, sagt der Arzt.

Der irre Schütze hat dich am Oberschenkel getroffen, der Knochen ist zertrümmert. Der konnte aber soweit wiederhergestellt werden, dass er zusammenwachsen wird.

Der Arzt hat gesagt, dass die Splitter die Beinarterie nur knapp verfehlt haben und du wahrscheinlich verblutet wärst, wenn die Splitter die Arterie getroffen hätten.

Das ist sowas von grausam, wer tut nur sowas? fragte sie erneut.

Peter war froh über das Glück, das er in dieser Situation gehabt hatte. Aber ihm war auch bewusst, dass es Wochen dauern würde bis er wieder normal laufen konnte. Er hoffte nur, dass es dazu kam und dass er beim Laufen keine Beeinträchtigungen hinzunehmen hatte.

Mit diesen Gedanken machte sich ein unbändiger Ärger auf den Unbekannten breit, der ihn angeschossen hatte. Damit stellte auch er sich die Frage, wer sowas mit welchem Anlass tun würde.

Dieser Angriff kam für ihn und alle...

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