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In Venedig kehrt die Liebe zurück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
130 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am08.01.20221. Auflage
Fünf Jahre ist es her, seit Lily ihren Tod vortäuschte und so die verhängnisvolle Affäre mit Rafael Castelli beendete. Doch jetzt läuft sie ihm erneut über den Weg! Er ist fassungslos über Lilys Betrug - aber weigert sich trotzdem, die Liebe seines Lebens verloren zu geben ...


Caitlin Crews wuchs in der Nähe von New York auf. Seit sie mit 12 Jahren ihren ersten Liebesroman las, ist sie dem Genre mit Haut und Haaren verfallen und von den Helden absolut hingerissen. Ihren Lieblingsfilm 'Stolz und Vorurteil' mit Keira Knightly hat sie sich mindestens achtmal im Kino angeschaut. Genau wie die Liebesromane an den unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen, hat auch Caitlin Crews die exotischsten Schauplätze bereist. Sie unternahm eine Rucksacktour durch Zimbabwe, war auf Safari in Botswana und besuchte weit abgelegene Dörfer in Nambibia. Gerne würde sie einmal in Prag, Dublin, Paris, Rom, Griechenland oder auf Hawaii leben. In dem Schreiben über all diese fremden Städte und Länder erfüllt sich für sie der Traum einer Auswanderung. Momentan lebt Caitlin zusammen mit ihrem Ehemann, der als Comic-Zeichner arbeitet, und einem ganzen Zoo von Tieren in Kalifornien.
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Produkt

KlappentextFünf Jahre ist es her, seit Lily ihren Tod vortäuschte und so die verhängnisvolle Affäre mit Rafael Castelli beendete. Doch jetzt läuft sie ihm erneut über den Weg! Er ist fassungslos über Lilys Betrug - aber weigert sich trotzdem, die Liebe seines Lebens verloren zu geben ...


Caitlin Crews wuchs in der Nähe von New York auf. Seit sie mit 12 Jahren ihren ersten Liebesroman las, ist sie dem Genre mit Haut und Haaren verfallen und von den Helden absolut hingerissen. Ihren Lieblingsfilm 'Stolz und Vorurteil' mit Keira Knightly hat sie sich mindestens achtmal im Kino angeschaut. Genau wie die Liebesromane an den unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen, hat auch Caitlin Crews die exotischsten Schauplätze bereist. Sie unternahm eine Rucksacktour durch Zimbabwe, war auf Safari in Botswana und besuchte weit abgelegene Dörfer in Nambibia. Gerne würde sie einmal in Prag, Dublin, Paris, Rom, Griechenland oder auf Hawaii leben. In dem Schreiben über all diese fremden Städte und Länder erfüllt sich für sie der Traum einer Auswanderung. Momentan lebt Caitlin zusammen mit ihrem Ehemann, der als Comic-Zeichner arbeitet, und einem ganzen Zoo von Tieren in Kalifornien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751513548
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum08.01.2022
Auflage1. Auflage
Seiten130 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8623595
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL
Rafael Castelli war mit Geistern nur zu vertraut.

In den ersten Monaten nach dem Unfall hatte er sie überall gesehen. Jede Frau mit nur annähernd goldblondem Haar war auf den ersten Blick seine Lily gewesen. Ein Hauch ihres Duftes in einer Gruppe Passanten, ein zartes Gesicht in einem dicht besetzten Zug, ein ansteckendes Lachen in einem vollen Restaurant ⦠Das alles war für den Bruchteil einer Sekunde Lily, ließ sein Herz für einen Schlag aussetzen, weckte wilde Hoffnung. Verzweifelte Hoffnung, auf die stets Ernüchterung folgte.

Einmal war Rafael einer Frau durch halb London gefolgt, ehe er begriff, dass es nicht Lily war. Dass es nicht Lily sein konnte. Seine Stiefschwester war bei einem schrecklichen Unfall an der kalifornischen Felsenküste nördlich von San Francisco ums Leben gekommen. Das war eine unumstößliche Tatsache. Auch wenn ihr Leichnam nie aus der gefährlichen Brandung an den Felsklippen geborgen worden war â¦

Gaukelte Rafaels Herz ihm auch deswegen immer wieder Trugbilder von Lily vor?

Es war nun fünf Jahre her. Nein. Lily gab es nicht mehr.

Außerdem war Rafael inzwischen klar, dass die Geister, die er sah, viel mit seinen Schuldgefühlen zu tun hatten.

Doch dieser Geist war irgendwie anders.

Und auf jeden Fall der letzte, schwor sich Rafael. Fünf Jahre waren genug, um etwas nachzutrauern, das es seiner eigenen Selbstsucht wegen nie gegeben hatte. Er musste endlich wieder nach vorn blicken.

Es war später Nachmittag im Dezember in Charlottesville, Virginia, einem idyllischen amerikanischen Universitätsstädtchen am Fuß der Blue Ridge Mountains, etwa drei Autostunden von Washington, D. C. entfernt - und eine ganze Welt entfernt von seiner Heimat Italien. Rafael war mit dem Hubschrauber von Washington eingeflogen, um sich einen besseren Eindruck von der Region zu verschaffen. Das international agierende Weinimperium der Castellis war stets auf der Suche nach interessanten Weinanbaugebieten.

Allerdings war Rafaels gebrechlicher Vater, der sich hartnäckig weigerte, den letzten Atemzug zu tun, noch immer zu stolz, um die Leitung der Firma auch offiziell an Rafael oder seinen jüngeren Bruder Luca abzutreten. Deswegen war Rafael einmal mehr nur als kommissarischer Geschäftsführer unterwegs. In dieser Rolle hatte er in den letzten Jahren schon viele solche Inspektionsreisen gemacht. Portugal. Südafrika. Chile.

Und nun die Weinregion im Zentrum Virginias. Am Flugplatz war Rafael von einer Vertretung des örtlichen Winzerverbands abgeholt worden. Auf dem Weg zum abendlichen Dinner hatten sie hier im idyllischen Charlottesville einen kurzen Stopp eingelegt. Vermutlich sollte der malerische Ort einen positiven Eindruck auf ihn machen. Und Rafael musste zugeben, dass jetzt in der Vorweihnachtszeit das autofreie Geschäftsviertel der Stadt mit seiner Weihnachtsdekoration und den Straßenverkaufsständen wie eine lebendig gewordene Weihnachtskarte wirkte. Laute Weihnachtsmusik aus den Läden konkurrierte mit den Liedern der Sängergruppen auf der Straße, und Rafaels kleine Gesellschaft hatte sich schließlich in ein Café zurückgezogen, um mit einem heißen Kaffee die empfindliche Kälte zu vertreiben - oder die letzten Spuren des Jetlags. Rafael bestellte sich gleich einen dreifachen Espresso.

Und dann sah er sie.

Ihr anmutiger Gang im Dämmerlicht des Spätnachmittags brachte eine Saite in ihm zum Klingen, die schlagartig sämtliche Weihnachtslieder ringsum zum Schweigen brachte. Obwohl es fünf Jahre her war, erkannte er diesen Gang sofort. Dieser unnachahmliche, verführerische Hüftschwung, als sie an dem Fenster des Cafés vorbeiging. Rafael erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf ihr Profil. Aber dieser Gang â¦

Das muss aufhören, befahl er sich. Lily ist tot.

Alles in Ordnung, Mr. Castelli? , erkundigte sich die Vertreterin des örtlichen Winzerverbandes besorgt. Rafaels Bruder Luca, der als globaler Marketing Director von Castelli Wine ebenfalls anwesend war, telefonierte gerade auf seinem Handy und warf ihm nur einen zerstreuten Blick zu.

Alles bestens. Entschuldigen Sie mich nur für einen Moment.

Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Rafael das Café und drängte sich durch die Passanten. Einen Moment glaubte er schon, sie verloren zu haben, was vermutlich das Beste gewesen wäre. Dann entdeckte er sie wieder, am anderen Ende der Ladenpassage. Die Frau mit diesem unverwechselbaren Gang, der die Erinnerung an Lily in ihm wachrief.

Doch es würde natürlich nicht Lily sein. Nie war es Lily. Jedes Mal lief Rafael einer völlig fremden Frau hinterher und machte sich zum Narren.

Dies ist das letzte Mal, dass du dieser Schwäche nachgibst, schwor er sich, während er sich weiter an die Verfolgung des jüngsten Trugbilds der Frau machte, von der er doch wusste, dass er sie nie wiedersehen würde. Ein letztes Mal, um auch den letzten Hoffnungsfunken zu ersticken. Ein letztes Mal, um zu beweisen, was er doch längst wusste: dass Lily fort war, dass sie nie mehr zurückkommen und er nie wieder jemand wie sie finden würde.

Rafael bezweifelte, ob es ihm je gelingen würde, seine Schuldgefühle, die ihm schwarz und drückend auf der Seele lagen, loszuwerden, aber heute Abend, in dieser idyllischen amerikanischen Kleinstadt, die er vermutlich nie wieder besuchen würde, wollte er wenigstens so weit wie möglich mit seiner unseligen Vergangenheit abschließen. Er erwartete sich davon keinen Seelenfrieden. Den verdiente er nicht. Aber er wollte einfach keinen Phantomen mehr nachjagen. Damit musste Schluss sein.

Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen, als sie sich immer weiter von ihm entfernte. Aber unter dem langen dunklen Mantel war eine vertraute gertenschlanke Figur zu erahnen, und unter der schwarzen Strickmütze lugten goldblonde Locken hervor.

Rafael wurde von Erinnerungen bestürmt. Lily, die einzige Frau, die ihn je so ganz und gar gefangen genommen hatte. Lily, die er verloren hatte. Lily, seine heimliche Geliebte, seine verbotene Leidenschaft, die er vor der Welt versteckt hatte. Und die er dann betrauern musste, als wäre sie nie mehr für ihn gewesen als seine Stiefschwester, die Tochter der vierten Frau seines Vaters.

Längst waren Selbstverachtung und Schmerz eins für ihn geworden. Dieser Schmerz, der ihn völlig verändert hatte - vom viel zu reichen Söhnchen, dem es genügt hatte, mit dem Geld seiner Familie um sich zu werfen, zu einem der erfolgreichsten, gefürchtetsten Geschäftsmänner Italiens. Es hatte Jahre in Anspruch genommen und war eine andere Form von Sühne gewesen.

Tief in dir steckt der Keim zu einem viel besseren Mann , hatte Lily ihm gesagt, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Als er sie erst zum Höhepunkt und dann zum Weinen gebracht hatte, was geradezu eine Spezialität von ihm geworden war ⦠Ich weiß es, Rafael. Aber wenn du so weitermachst, wirst du ihn abtöten, bevor er wachsen kann.

Damit setzt du voraus, ich würde überhaupt wachsen wollen , hatte er mit der für ihn so typischen arroganten Gleichgültigkeit geantwortet, für die er sich zeit seines Lebens hassen würde. Aber ich muss kein verdammter Garten sein. Ich bin zufrieden, so wie ich bin.

Sein Herz hämmerte schmerzhaft in seiner Brust, während er Lilys Trugbild weiter folgte und den Anblick dieses Ganges einsog, als könnte er ihm Erlösung bringen. Er folgte der Frau in eine Seitenstraße, ohne den Blick von dieser ihm so vertrauten Silhouette zu wenden, die er im Schlaf hätte zeichnen können, die perfekte Gestalt jener Frau, die nicht Lily war und doch genauso aussah, wie er sie in Erinnerung hatte.

Seine Lily, wie sie im Nebel von San Francisco vor ihm davonlief, nachdem sie behauptet hatte, sie wolle endgültig weg von ihm und ihrer perversen Beziehung. Damals hatte er nur gelacht, war sich so verdammt sicher gewesen, dass sie wie immer zu ihm zurückkommen würde. Wie sie es immer getan hatte, seit ihrem neunzehnten Geburtstag, als sie jene Grenze zum ersten Mal überschritten hatten.

Und danach immer wieder. Ein heißer Quickie in einer Besenkammer abseits der Eingangshalle, während ihre Familien im Salon in unmittelbarer Nähe versammelt waren. Eine heimliche Nacht in ihrem Schlafzimmer in der Luxusvilla ihrer Mutter in den Hügeln von Sausalito, wo die ganz Reichen wohnen. Ein Hotelzimmer hier, ein Gartenschuppen auf einer Sommerresidenz da - jetzt in seiner Erinnerung erschien alles so billig. Völlig unangemessen. Aber er war sich ja so sicher gewesen, dass es immer ein nächstes Mal geben würde.

Sein Handy vibrierte in seiner Tasche. Entweder sein Assistent oder sein Bruder, die wissen wollten, wo zum Teufel er steckte. Rafael ignorierte es.

Er war jetzt ein anderer als vor fünf Jahren. Er hatte Verantwortung und stellte sich ihr gern. Längst war er nicht mehr der unverbesserliche Frauenheld, der die pikante Beziehung mit seiner Stiefschwester im Verborgenen genoss, während er gleichzeitig all seine anderen Eroberungen im Rampenlicht der Öffentlichkeit zur Schau stellte. Ohne sich darum zu kümmern, wie sehr es Lily verletzte.

Ohne sich um überhaupt irgendetwas zu kümmern! Es muss so sein, cara, hatte er ihr eingeredet. Niemand darf wissen, was zwischen uns ist, denn sie würden es nicht verstehen.

Heute war er nicht mehr dieser selbstsüchtige, oberflächliche junge Mann, dem es einen besonderen Kick versetzt hatte, geradewegs unter den Augen ihrer blinden Familien diese fragwürdige Affäre mit seiner Stiefschwester zu haben....
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Autor

Caitlin Crews wuchs in der Nähe von New York auf. Seit sie mit 12 Jahren ihren ersten Liebesroman las, ist sie dem Genre mit Haut und Haaren verfallen und von den Helden absolut hingerissen. Ihren Lieblingsfilm "Stolz und Vorurteil" mit Keira Knightly hat sie sich mindestens achtmal im Kino angeschaut. Genau wie die Liebesromane an den unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen, hat auch Caitlin Crews die exotischsten Schauplätze bereist. Sie unternahm eine Rucksacktour durch Zimbabwe, war auf Safari in Botswana und besuchte weit abgelegene Dörfer in Nambibia. Gerne würde sie einmal in Prag, Dublin, Paris, Rom, Griechenland oder auf Hawaii leben. In dem Schreiben über all diese fremden Städte und Länder erfüllt sich für sie der Traum einer Auswanderung. Momentan lebt Caitlin zusammen mit ihrem Ehemann, der als Comic-Zeichner arbeitet, und einem ganzen Zoo von Tieren in Kalifornien.