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Principles: So navigieren Sie Ihr Vermögen durch große Schuldenkrisen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Plassen Verlagerschienen am25.11.20211. Auflage
Große Schuldenkrisen gibt es immer wieder, sie gehören zum Wirtschaftsleben dazu. Hedgefonds-Legende Ray Dalio hat sich gefragt: Gibt es Gesetzmäßigkeiten, die immer auftreten? Sofern man solche Gesetzmäßigkeiten erkennt, kann man sich nämlich darauf einstellen, diese Krisen besser als andere bewältigen und sein Vermögen sichern - in Dalios Fall 140 Milliarden US-Dollar, die sein Hedgefonds Bridgewater verwaltet. Also untersuchte er die Krisen der letzten 100 Jahre, darunter den großen Crash 1929, die Hyperinflation im Deutschland der 30er-Jahre, die Finanzkrise 2008 - und wurde fündig. Mit beeindruckender Akribie hat er in 'Principles: So navigieren Sie Ihr Vermögen durch große Schuldenkrisen' seine Erkenntnisse zusammengefasst. So kann jeder Leser sich in Krisenzeiten entsprechend positionieren und sein Portfolio optimal schützen.

Ray Dalio ist einer der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager der Welt. Mit seiner Firma Bridgewater Associates verwaltet er 140 Milliarden US-Dollar. Sein Buch 'Principles' wurde zum New-York-Times-Bestseller. 2011 schloss er sich The Giving Pledge an, der philanthropischen Initiative von Bill Gates und Warren Buffett.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR49,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR45,99

Produkt

KlappentextGroße Schuldenkrisen gibt es immer wieder, sie gehören zum Wirtschaftsleben dazu. Hedgefonds-Legende Ray Dalio hat sich gefragt: Gibt es Gesetzmäßigkeiten, die immer auftreten? Sofern man solche Gesetzmäßigkeiten erkennt, kann man sich nämlich darauf einstellen, diese Krisen besser als andere bewältigen und sein Vermögen sichern - in Dalios Fall 140 Milliarden US-Dollar, die sein Hedgefonds Bridgewater verwaltet. Also untersuchte er die Krisen der letzten 100 Jahre, darunter den großen Crash 1929, die Hyperinflation im Deutschland der 30er-Jahre, die Finanzkrise 2008 - und wurde fündig. Mit beeindruckender Akribie hat er in 'Principles: So navigieren Sie Ihr Vermögen durch große Schuldenkrisen' seine Erkenntnisse zusammengefasst. So kann jeder Leser sich in Krisenzeiten entsprechend positionieren und sein Portfolio optimal schützen.

Ray Dalio ist einer der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager der Welt. Mit seiner Firma Bridgewater Associates verwaltet er 140 Milliarden US-Dollar. Sein Buch 'Principles' wurde zum New-York-Times-Bestseller. 2011 schloss er sich The Giving Pledge an, der philanthropischen Initiative von Bill Gates und Warren Buffett.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864707360
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum25.11.2021
Auflage1. Auflage
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse36717 Kbytes
Artikel-Nr.8765037
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

6) Vergebliche Liebesmüh
In der Spätphase des langfristigen Schuldenzyklus haben die Notenbanken oft Mühe, ihre Anreizmaßnahmen in steigende Ausgaben zu verwandeln, weil die Wirkungen der Zinssenkungen und der Anleihekäufe der Notenbanken nachgelassen haben. Zu solchen Zeiten tritt die Wirtschaft in eine Phase geringen Wachstums und niedriger Anlagerenditen ein, und die Notenbanken müssen zu anderen Formen der geldpolitischen Stimulierung übergehen, bei denen Geld und Kredit direkter in die Unterstützung von Akteuren fließen, die Geld ausgeben. Als die Verantwortlichen in den 1930er-Jahren mit solchen Bedingungen konfrontiert waren, prägten sie die Formulierung pushing on a string [wörtlich: ein Seil auf Zug belasten ; sinngemäß: keine Wirkung erzielen, weil das Prinzip falsch ist - vergebliche Liebesmüh , Anm. d. Ü.]. Eine der größten Gefahren in diesem Stadium ist, dass es zu einem bösen inflationären Schuldenabbau kommen kann, wenn zu viel Geld gedruckt/zu viel monetarisiert wird und die Abwertung der Währung im Verhältnis zu den deflationären Alternativen zu groß ausfällt.

Um die verschiedenen geldpolitischen Maßnahmen, die im Laufe eines Schuldenabbaus eingesetzt werden können, besser zu verstehen, stelle ich sie mir gern so vor, dass sie in drei verschiedenen Stilen auftreten und dass jeder von ihnen seine eigenen Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Märkte hat.
Geldpolitische Maßnahme Nummer 1
Zinssatzgesteuerte geldpolitische Maßnahmen (ich spreche von der geldpolitischen Maßnahme Nummer 1 oder MP1 für Monetary Policy 1 ) sind am wirkungsvollsten, weil sie sich am breitesten auf die Konjunktur auswirken. Wenn Notenbanken die Zinsen senken, kurbeln sie die Konjunktur an, indem sie a) einen positiven Vermögenseffekt bewirken (weil die niedrigeren Zinsen den Gegenwartswert der meisten Investments erhöhen) und b) indem sie es erleichtern, Dinge auf Kredit zu kaufen (weil die Monatsraten niedriger ausfallen), sodass die Nachfrage steigt - vor allem nach zinssensitiven Posten wie langlebigen Gütern und Wohnraum; c) indem sie die Belastung durch den Schuldendienst senken (was den Cashflow und die Ausgaben verbessert). Die MP1 ist normalerweise der erste Ansatz zur Bewältigung einer Schuldenkrise, aber wenn die kurzfristigen Zinsen im Bereich von null Prozent ankommen, zeigt sie keine Wirkung mehr, sodass die Notenbanken zum zweiten Typus übergehen müssen.
Geldpolitische Maßnahme Nummer 2
Das Quantitative Easing (QE) oder die quantitative Lockerung , wie man heutzutage sagt (was bedeutet, dass Geld gedruckt wird und Wertpapiere aufgekauft werden, vor allem Schuldpapiere), ist die geldpolitische Maßnahme Nummer 2. Sie wirkt, indem sie das Verhalten von Anlegern/Sparern und nicht das von Kreditnehmern/Akteuren, die Geld ausgeben, beeinflusst, denn QE wird durch den Kauf von Finanzanlagen betrieben, und zwar üblicherweise von Schuldpapieren, die sich am stärksten auf Anleger/Sparer auswirken. Wenn die Notenbank eine Anleihe kauft, gibt sie den Anlegern/Sparern Geld, das sie üblicherweise verwenden, um eine andere Finanzanlage zu kaufen, die sie für attraktiver halten. Was sie mit diesem Geld- und Kreditaufkommen anfangen, entscheidet im allerhöchsten Maße über die Wirkung. Wenn sie in Anlagen investieren, die Ausgaben finanzieren, regt dies die Wirtschaft an. Wenn sie in Anlagen investieren, die dies nicht tun (zum Beispiel Finanzanlagen), müssen sehr hohe Kursgewinne stattfinden, bevor überhaupt Geld in die Ausgaben tröpfelt - und dann kommen die Ausgaben eher von denjenigen, denen Kursgewinne zuteilwurden, als von denen, bei denen das nicht der Fall ist. Anders ausgedrückt kommt ein QE sicherlich den Anlegern/Sparern (also denjenigen, die Finanzanlagen besitzen) viel mehr zugute als Menschen, die keine Anlagen besitzen - und somit vergrößert sich das Wohlstandsgefälle.

Die MP2 ist grundsätzlich weniger wirkungsvoll als Zinsänderungen, und sie ist dann am wirksamsten, wenn die Risiko- und Liquiditätsprämien hoch sind, denn sie bringt diese Prämien zum Sinken. Wenn die Risikoprämien hoch sind und zusätzliches Geld in das System fließt, werden die tatsächlichen Risiken gesenkt, während gleichzeitig mehr Geld auf der Suche nach Rendite ist, und dies löst den Kauf riskanterer Anlagen aus, die höhere Erwartungsrenditen bieten; somit steigen deren Preise, und es kommt zu einem positiven Vermögenseffekt.

Jedoch nimmt die anregende Wirkung eines QE auf die Wirtschaft mit der Zeit ab, weil die Risikoprämien so weit nach unten und die Preise so weit nach oben gedrückt werden, dass es schwierig wird, sie noch weiter zu treiben, und daher nimmt der Vermögenseffekt ab. Anders gesagt wird bei höheren Preisen und niedrigeren Erwartungsrenditen die Entlohnung für das Eingehen von Risiken zu klein, als dass sie Anleger dazu bringen könnte, die Preise in die Höhe zu treiben, und dies drückt die voraussichtlichen Renditen noch weiter nach unten. Tatsächlich kann das Chance-Risiko-Verhältnis diejenigen, die viele Anlagen besitzen, zu der Ansicht verleiten, jene Anlage mit der schrecklichen Rendite, die man als Cash bezeichnet, sei verlockender. Infolgedessen wird das QE immer wirkungsloser. Wenn ein QE stattfindet und das privatwirtschaftliche Kreditwachstum zieht nicht an, dann kommt es den Verantwortlichen vor, als würden sie versuchen, ein Seil auf Druck zu belasten - vergebliche Liebesmüh.

In dieser Phase monetarisieren die Verantwortlichen manchmal Schulden in noch größeren Mengen, weil sie versuchen wollen, die nachlassende Wirksamkeit zu kompensieren. Das kann zwar ein Stück weit helfen, aber dabei besteht die reale Gefahr, dass eine verlängerte Monetarisierung die Menschen veranlasst, die Eignung der Währung zur Wertaufbewahrung infrage zu stellen. Dies kann sie dazu bringen, in Alternativwährungen wie Gold umzuschichten. Die grundsätzliche ökonomische Herausforderung, vor der die meisten Volkswirtschaften in diesem Stadium stehen, besteht darin, dass die Ansprüche an die Kaufkraft größer sind als die Fähigkeit, sie zu erfüllen.

Stellen Sie sich das einmal so vor: Es gibt nur Waren und Dienstleistungen. Finanzanlagen sind Ansprüche auf sie. Anders gesagt glauben Inhaber von Geldanlagen/Vermögensgegenständen (also kapitalistische Anleger), sie könnten ihre Positionen in Kaufkraft umwandeln, um Waren und Dienstleistungen zu bekommen. Gleichzeitig erwarten Arbeitnehmer, dass sie in der Lage sein werden, eine Einheit ihres Beitrags zur Produktion von Waren und Dienstleistungen gegen Kaufkraft für Waren und Dienstleistungen einzutauschen. Aber da Schulden/Geld/Währungen keinen inneren Wert besitzen, sind die Ansprüche an sie häufig größer als der Wert, den man mit ihnen angeblich kaufen kann, sodass sie abgewertet oder restrukturiert werden müssen. Anders ausgedrückt: Wenn es zu viele Schuldverbindlichkeiten/Vermögensgegenstände gibt, müssen sie entweder durch Umschuldungen gesenkt oder monetisiert werden. Die Verantwortlichen setzen in dieser Phase gern die Monetarisierung ein, vor allem weil sie nicht kontrahierend, sondern stimulierend wirkt. Jedoch vertauscht die Monetarisierung lediglich ein Schuldinstrument (Schulden) gegen ein anderes (frisch gedrucktes Geld). Diese Situation lässt sich mit einem Pyramidensystem vergleichen. Da wahrscheinlich nicht genügend Waren und Dienstleistungen produziert werden können, um alle Schuldinstrumente zu decken, herrscht die Befürchtung, dass die Menschen vielleicht nicht bereit sind, ewig im Austausch gegen Schuldinstrumente zu arbeiten.

Niedrige Zinsen in Verbindung mit niedrigen Prämien auf riskante Anlagen sind für die Geldpolitik eine strukturelle Herausforderung. Wenn die geldpolitische Maßnahme 1 (Zinsen) und die geldpolitische Maßnahme 2 (QE) an ihre Grenzen stoßen, ist die Notenbank nur sehr schlecht in der Lage, über einen dieser beiden Kanäle Anreize zu bieten - der Geldpolitik geht sozusagen der Sprit aus. Das passiert üblicherweise in den späteren Jahren des langfristigen Schuldenzyklus (beispielsweise in den Vereinigten Staaten 1937/1938 und heute), und es kann zum Phänomen der vergeblichen Liebesmüh führen. Wenn dies geschieht, müssen die Verantwortlichen vom QE zu neuen Formen der Geld- und Finanzpolitik übergehen, die als geldpolitische Maßnahme Nummer 3 beschrieben werden.
Geldpolitische Maßnahme Nummer 3
Die geldpolitische Maßnahme Nummer 3 verschiebt mehr Geld unmittelbar in die Hände von Akteuren, die es ausgeben, anstatt in die von Anlegern/Sparern, und liefert Anreize für sie, es auszugeben. Da wohlhabende Menschen weniger Anreize haben, das zusätzliche Geld und den zusätzlichen Kredit auszugeben, den sie bekommen, als weniger wohlhabende Menschen, ist es dann, wenn das Wohlstandsgefälle groß...
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Autor

Ray Dalio ist einer der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager der Welt. Mit seiner Firma Bridgewater Associates verwaltet er 140 Milliarden US-Dollar. Sein Buch "Principles" wurde zum New-York-Times-Bestseller. 2011 schloss er sich The Giving Pledge an, der philanthropischen Initiative von Bill Gates und Warren Buffett.