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Rosewater - der Aufstand

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Golkonda Verlagerschienen am10.02.20221. Auflage
Im Jahr 2067 hat sich Rosewater, die Stadt, die ihren Wohlstand dem Alien Wormwood verdankt, von Nigeria losgesagt. Eine Entscheidung, die bei der nigerianischen Regierung nicht auf Gegenliebe stößt. Im Gegenteil: Der Präsident ist nicht bereit, die prosperierende Stadt kampflos in die Freiheit zu entlassen. Jack Jacques, der ebenso ehrgeizige wie charismatische Bürgermeister von Rosewater, hat fest mit Wormwoods Unterstützung gerechnet, denn die Kuppel des Alien hatte die Stadt jahrelang gegen alle Aggressoren von außen verteidigt. Doch Wormwood stirbt ... Da erwacht in den Vorstädten Rosewaters eine Frau, die nicht mehr weiß, dass sie eine Ehefrau und Mutter ist, die aber umso deutlicher fühlt, dass dieser Körper nicht zu ihr gehört und etwas wesentlich Älteres, Zerstörerisches, Fremdes in ihr schlummert. Diese Frau wird zur letzten Hoffnung der von den Regierungstruppen bedrängten Stadt. Doch nur wenigen Menschen ist bewusst, welch hohen Preis sie für ihre Rettung zahlen müssen, denn die Invasion der Aliens, dessen Vorhut Wormwood war, hat längst begonnen. Werden S45-Agentin Femi, Ex-Agent Kaaro und seine Lebensgefährtin Aminat die Bedrohung noch abwenden können? Rosewater - der Aufstand ist die hochgelobte Fortsetzung des prämierten Auftakts der Trilogie und schließt inhaltlich fast direkt an den ersten Band Rosewater an. Wurde im ersten Teil noch alles aus Sicht von Agent Kaaro beschrieben, lässt Thompson uns nun aus der Perspektive verschiedener Erzähler mitfiebern. Eine geschickt gewobene und prägnante Mischung aus Science-Fiction, Psychologie, Action und Mystery, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Tade Thompson ist Gewinner zahlreicher Science-Fiction-Awards und der Autor der Rosewater Trilogie. Für den ersten Band war er 2017 Finalist im Rennen um den John W. Campbell Memorial Award und im selben Jahr Gewinner des NOMMO Awards sowie 2019 des Arthur C. Clarke Awards. Für Rosewater - der Aufstand war er 2020 für den British SF Association Award nominiert. Seine für den British Fantasy Award nominierte Novelle The Murders of Molly Southbourne wurde kürzlich für eine Verfilmung ausgewählt. Tade Thompson schreibt auch Kurzgeschichten, die ebenfalls für Awards nominiert wurden. Der in London als Sohn von Yoruba-Eltern geborene Autor lebt und arbeitet heute an der Südküste Englands.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR17,99

Produkt

KlappentextIm Jahr 2067 hat sich Rosewater, die Stadt, die ihren Wohlstand dem Alien Wormwood verdankt, von Nigeria losgesagt. Eine Entscheidung, die bei der nigerianischen Regierung nicht auf Gegenliebe stößt. Im Gegenteil: Der Präsident ist nicht bereit, die prosperierende Stadt kampflos in die Freiheit zu entlassen. Jack Jacques, der ebenso ehrgeizige wie charismatische Bürgermeister von Rosewater, hat fest mit Wormwoods Unterstützung gerechnet, denn die Kuppel des Alien hatte die Stadt jahrelang gegen alle Aggressoren von außen verteidigt. Doch Wormwood stirbt ... Da erwacht in den Vorstädten Rosewaters eine Frau, die nicht mehr weiß, dass sie eine Ehefrau und Mutter ist, die aber umso deutlicher fühlt, dass dieser Körper nicht zu ihr gehört und etwas wesentlich Älteres, Zerstörerisches, Fremdes in ihr schlummert. Diese Frau wird zur letzten Hoffnung der von den Regierungstruppen bedrängten Stadt. Doch nur wenigen Menschen ist bewusst, welch hohen Preis sie für ihre Rettung zahlen müssen, denn die Invasion der Aliens, dessen Vorhut Wormwood war, hat längst begonnen. Werden S45-Agentin Femi, Ex-Agent Kaaro und seine Lebensgefährtin Aminat die Bedrohung noch abwenden können? Rosewater - der Aufstand ist die hochgelobte Fortsetzung des prämierten Auftakts der Trilogie und schließt inhaltlich fast direkt an den ersten Band Rosewater an. Wurde im ersten Teil noch alles aus Sicht von Agent Kaaro beschrieben, lässt Thompson uns nun aus der Perspektive verschiedener Erzähler mitfiebern. Eine geschickt gewobene und prägnante Mischung aus Science-Fiction, Psychologie, Action und Mystery, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Tade Thompson ist Gewinner zahlreicher Science-Fiction-Awards und der Autor der Rosewater Trilogie. Für den ersten Band war er 2017 Finalist im Rennen um den John W. Campbell Memorial Award und im selben Jahr Gewinner des NOMMO Awards sowie 2019 des Arthur C. Clarke Awards. Für Rosewater - der Aufstand war er 2020 für den British SF Association Award nominiert. Seine für den British Fantasy Award nominierte Novelle The Murders of Molly Southbourne wurde kürzlich für eine Verfilmung ausgewählt. Tade Thompson schreibt auch Kurzgeschichten, die ebenfalls für Awards nominiert wurden. Der in London als Sohn von Yoruba-Eltern geborene Autor lebt und arbeitet heute an der Südküste Englands.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783965090279
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum10.02.2022
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1746 Kbytes
Artikel-Nr.8887046
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1
Rosewater: 2067
ALYSSA

Ich bin.

Ich schreibe das hier für euch nieder, damit ihr die Hoffnungslosigkeit eurer Lage versteht.

Ich habe die Zukunft meiner Unternehmung bereits gesehen, und ich vollende meine Mission auf Kosten eures Überlebens. Ich gewinne.

Wenn ihr mich jetzt in diesem Moment sehen könntet, würde ich einer Spinne ähneln, obwohl ich viel, viel mehr Beine habe. Hunderte. Stellt euch eine Spinne mit Hunderten und Aberhunderten von Beinen vor, vielleicht sogar mit Tausenden, vielleicht sogar noch mehr. Die Zahl meiner Beine ist potenziell unbegrenzt. Jedes davon berührt genau eine Zelle. Wenn du lebst und das hier liest, dann berühre ich deine Zellen.

Während ich das hier schreibe, habe ich keinen Namen. In Wahrheit lebe ich nicht im gleichen Sinne wie ihr, aber das wird euch später noch deutlicher werden. Und ich schreibe das hier auch nicht auf die herkömmliche Art, sondern in Form wechselnder Kombinationen neuronaler Übertragungen. In der Zukunft werde ich viele Namen annehmen. Weil meine Visionen von der Zukunft mir verraten, dass Namen Menschen dabei helfen, Dinge zu erfassen, die sie nicht verstehen, nenne ich dir einen Namen, mit dem du mich ansprechen kannst.

Molara.

Ich bin ein Ernteprogramm, und meine Aufgabe besteht darin, zu sammeln. Erst sammle ich meine eigenen Zellen und verbinde sie miteinander. Ich weiß, ich weiß, wenn ich Zellen habe, dann muss ich auch leben. Nein. Meine Zellen wurden von intelligenten Wesenheiten, die euch unbekannt sind, konstruiert. Wenn ich genug Zellen angesammelt habe, baue ich mein Netz, wie eine Spinne. Das tue ich während der Wartezeit. Das, worauf ich warte, lebt wahrhaft, in eurem Sinne, trifft aber vielleicht nie ein. Ich muss darauf warten, bis ich sterbe.

Ich kann für sehr lange Zeit nicht sterben. Es bräuchte Millionen von euren Jahren dazu. Aller Wahrscheinlichkeit nach werdet ihr vor mir sterben. Im Gegensatz zu euch bin ich gut konstruiert.

Ich fange mit einigen wenigen Zellen an, die die Verstreuung überlebt haben. Zwei Zellen, die zusammenkleben, eine dominant, eine passiv, eine zum Kopf erklärt und eine zum Bein. Das Bein streckt sich wie eine Faser, findet mehr Zellen und verbindet sie mit dem Kopf. Wenn ich die kritische Masse von fünf Milliarden Zellen erreiche, entwickle ich ein Bewusstsein.

Ich denke; ich bin.

Ich fange an, das hier für euch zu schreiben.

Ihr seid noch nicht hier. Die Atmosphäre ist voller Schwefel, und obwohl einige Dinge, einige lebendige Dinge, unter den weiten Wassern brodeln, funktionieren meine Zellen in diesem Medium nicht gut. Ich versuche es trotzdem, aber es gibt keine nennenswerte Intelligenz, mit der ich in Verbindung treten könnte.

Ich warte.

Zeit vergeht, ein weiterer geimpfter Meteor mit mehr Zellen trifft ein, aber es sind nicht genug. Was ihr die kambrische Explosion nennt, hält mich beschäftigt. Ihr kriecht aus dem Meer und an Land. Ich stelle euch auf die Probe, aber ihr seid nicht bereit. Als ein Felsbrocken sich durch die Atmosphäre brennt und die Riesengeschöpfe tötet, werde ich verwundet, aber ich bin widerstandsfähig. Ich wachse nach und stelle als Nächstes die pelzigen kleinen Tiere, die die Makrobiosphäre von da an beherrschen, auf die Probe. Sie sind nicht bereit. Sie laufen erst auf vier, dann auf zwei Beinen. Sie verzweigen sich und bilden Gemeinschaften in Bäumen und an Land. Sie verwenden Werkzeuge. Langsam kommen sie der Sache näher. Der Gebrauch von Werkzeugen ändert die Lage, und die spezialisierten Hirnlappen drängen die Natur zu immer größerer Komplexität. Die Hand und der Daumen werden an der Handfläche gegeneinander gestellt. Eine Art Mensch wird geboren. Ich fange mit meiner Arbeit an.

Sich mit den Nervenenden der Haut verbinden, über sie Zugriff auf das zentrale Nervensystem erlangen, Informationen extrahieren, abgleichen und nach Hause in die obere Atmosphäre schicken. Das tue ich, während der Homo sapiens das Sprechen lernt. Nachdem sie Anweisungen von zu Hause erhalten haben, erteilen meine Schöpfer mir Anweisung, die menschlichen Zellen nun nach und nach durch unsere künstlich hergestellten zu ersetzen. Das funktioniert nicht komplikationsfrei. Ein gewisser Prozentsatz von euch erlangt dadurch die Fähigkeit, auf das Informationsnetzwerk zuzugreifen und zu sehen, was ich sehe, in Gedanken hinein und manchmal in die Zukunft. Ihr bezeichnet sie als empfänglich oder als Empfänger. Das darf nicht sein, deshalb töte ich den Anteil von einem Prozent, der diese Fähigkeit entwickelt, immer wieder ab, aber nur nach und nach, damit es niemandem auffällt.

Glaubt bloß nicht, das hier wäre das erste Mal.

In der Geschichte eures Planeten haben immer wieder die einen Organismen die anderen geschluckt. Euer Dasein beweist das. Ihr seid nur hier, weil ein Bakterium ein anderes geschluckt hat. Was ihr als »Menschen« bezeichnet, ist nichts weiter als ein umherlaufendes Nährmedium für Bakterien. Der menschliche Körper enthält mehr Bakterienzellen als Menschenzellen.

Also, leistet keinen Widerstand, geratet nicht in Panik. Es wird nicht wehtun, und wir werden euch sanft hinübergeleiten. Ihr vergeudet eure Menschlichkeit ohnehin, verteilt achtlos euren Samen, schießt eure DNA nach dem Zufallsprinzip heraus, wie Abfall. Im Großen und Ganzen werdet ihr die Gleichen bleiben. Ihr werdet genauso aussehen, und wer weiß? Vielleicht bewahrt ihr euch sogar ein gewisses Maß an Bewusstsein. Ihr werdet nur nicht mehr am Steuer sitzen.

Werdet zu mir.

Und werdet dann zu uns.

Alyssa.

Als Alyssa erwacht, weiß sie ihren Namen, aber nicht viel mehr. Sobald sie die Augen öffnet, macht ihr Herz einen Satz und schlägt schneller, und ihr Atem kommt in raschen, kurzen Stößen. Vollkommen panisch setzt sie sich auf. Ein Traum verblasst in ihrer Erinnerung, nebelhafte Bilder, die sie foppen, Geräusche und Ideen, die sie nicht zu fassen bekommt, bedeutungsvolle Worte, verloren.

Sie zieht die zerknitterte Decke an sich und quiekt, als sie sieht, was darunter zum Vorschein kommt. Ein Mann liegt auf dem Bett, das Gesicht von ihr abgewandt, in Pyjamahosen. Sie weicht so weit zurück, dass sie von ihrer Bettseite rutscht und auf dem Teppich landet. Nichts kommt ihr vertraut vor.

Sie befindet sich in einem Schlafzimmer, mit einem Fenster direkt über dem Bett, durch dessen Vorhänge das Licht der Morgendämmerung hereinfällt. In der Ecke gegenüber der Tür steht ein Lesesessel, auf beiden Seiten befinden sich Nachttische mit Leselampen und einem Stapel Taschenbücher auf ihrer Seite, einem Magazin auf seiner. Da sind gerahmte Fotos an jeder Wand, eine angelehnte Badezimmertür und gegenüber vom Fenster ein Set Einbauschränke mit einer offenen Schranktür, an der ein Kleid hängt. Auf dem Teppich liegen eine blaue Socke und zwei nicht zusammenpassende Hausschuhe. Das Zimmer ist nicht aufgeräumt, aber auch nicht unordentlich. Hier leben Menschen, es wird bewohnt, aber es ist Alyssa unvertraut, und sie kauert sich dicht neben das Bett, an die Wand.

Wo bin ich?

Der Mann atmet und schnauft dann und wann. Die Decke hebt und senkt sich, als wäre auch sie lebendig. Der Rücken des Mannes ist flaumig von blondem Haar. Alyssa weiß, dass sie nicht das Gedächtnis verloren hat, weil sie sich an das Wort »Gedächtnis« erinnert.

»Gedächtnis«, sagt sie, nur um das Wort zu hören, doch selbst ihre eigene Stimme klingt unvertraut.

Sie spürt die harte, kalte Wand in ihrem Rücken, die Teppichfasern, den Menschengeruch im Zimmer, der sich aus Resten von Parfüm, Rasierwasser, verstohlenen Fürzen, sexuellen Körperflüssigkeiten und miefigen Schuhen zusammensetzt. Sie weiß, was all das ist. Sie begutachtet ihre Arme und Beine. Ehering, Verlobungsring. Keine Schnitte oder Blutergüsse. Keine Spuren von Fesseln. Die Nägel könnten mal gemacht werden. Sie zieht ihr Nachthemd hoch, untersucht ihren Bauch, ihre Brust. Keine erkennbaren Probleme. Sie fühlt sich nicht benommen oder als wäre sie betrunken. Genau genommen fühlt sie sich bemerkenswert klar im Kopf, abgesehen davon, dass das Einzige, woran sie sich erinnern kann, ihr Name ist.

Sie steht auf und schiebt sich auf Zehenspitzen um das Bett herum, den Blick auf die schlafende Gestalt darauf geheftet. Er wacht nicht auf. Ein Stück weiter, dann erkennt sie sein Gesicht. Es sieht durchaus angenehm aus, und sie wartet darauf, dass etwas in ihr ihn plötzlich erkennt und alles in Ordnung ist, aber nichts erkennt ihn, und nichts ist in Ordnung. Sie erhascht einen Blick auf den Ehering an seiner linken Hand. Ist er ihr Mann? Sie betrachtet die gerahmten Bilder.

Das, das am nächsten am Fenster hängt, zeigt sie und den schlafenden Mann. Sie sieht, wie ihr Gesicht sich im Glas spiegelt und das Foto überlagert. Das Gesicht mag ihr unvertraut...
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Autor

Tade Thompson ist Gewinner zahlreicher Science-Fiction-Awards und der Autor der Rosewater Trilogie. Für den ersten Band war er 2017 Finalist im Rennen um den John W. Campbell Memorial Award und im selben Jahr Gewinner des NOMMO Awards sowie 2019 des Arthur C. Clarke Awards. Für Rosewater - der Aufstand war er 2020 für den British SF Association Award nominiert. Seine für den British Fantasy Award nominierte Novelle The Murders of Molly Southbourne wurde kürzlich für eine Verfilmung ausgewählt. Tade Thompson schreibt auch Kurzgeschichten, die ebenfalls für Awards nominiert wurden. Der in London als Sohn von Yoruba-Eltern geborene Autor lebt und arbeitet heute an der Südküste Englands.