Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Ewigkeit dauert ein Jahr

Lügenherz vergeht - Angst besteht
tolino mediaerschienen am01.07.2022
Liebe, Intrige und Mord sind immer Garanten für einen guten Thriller. Obwohl diese Elemente 'Die Ewigkeit dauert ein Jahr' (Lügenherz) ausmachen, ist es kein fiktiver Roman, sondern ein wahres Erlebnis. Selbstkritisch erzählt die Autorin ihre eigene Beziehungsgeschichte und hinterfragt, wann sie hätte merken müssen, dass nicht nur alles Lüge war, sondern es auch noch tödlich enden würde. Die Anzeichen dafür waren früh genug da ... oder etwa nicht? Entscheiden Sie selbst, ob Sie sein wahres Gesicht schon wesentlich früher erkannt und sich so aus den Gefahrenbereich gebracht hätten. Kerstin war vor Liebe blind, so dass es ihr erst viel zu spät gelang, ihn für das zu sehen, was er wirklich war. 'Die Ewigkeit dauert ein Jahr' ist nicht Kerstins aktuellste Veröffentlichung, dennoch bezeichnet sie es als ihr wichtigstes Buch. Besonders da es sich um ihre persönliche Geschichte handelt. Offen und ehrlich erzählt sie wie es ihr gelang, gerade noch lebendig aus einer sehr gewalttätigen Beziehung herauszukommen und die Scham, die sie darüber empfand, dass er sie so behandeln konnte, aber auch von der Angst vor ihm. Ungeschminkt berichte sie, wie damals die Behörden und auch Ärzte die Not einer jungen Frau ignorierten. Gerade das Alter dieses Buch macht es so wichtig, da es zeigt, dass das erlittene Trauma nicht das weitere Leben bestimmen muss. Natürlich war es auf für sie nicht einfach die Scherben ihrer Selbst zusammenzukehren und sich wieder daraus aufzubauen. Doch ist sie jetzt seit 25 Jahren glücklich verheiratet und ist Mutter.

Kerstin McNichol, geb. Kistowski, stammt aus Dorsten, NRW. Erblickte das Licht Dorstens im März 1969. Lebt seit 2006 in ihrer Wahlheimat Großbritannien.
mehr
Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR15,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR13,99

Produkt

KlappentextLiebe, Intrige und Mord sind immer Garanten für einen guten Thriller. Obwohl diese Elemente 'Die Ewigkeit dauert ein Jahr' (Lügenherz) ausmachen, ist es kein fiktiver Roman, sondern ein wahres Erlebnis. Selbstkritisch erzählt die Autorin ihre eigene Beziehungsgeschichte und hinterfragt, wann sie hätte merken müssen, dass nicht nur alles Lüge war, sondern es auch noch tödlich enden würde. Die Anzeichen dafür waren früh genug da ... oder etwa nicht? Entscheiden Sie selbst, ob Sie sein wahres Gesicht schon wesentlich früher erkannt und sich so aus den Gefahrenbereich gebracht hätten. Kerstin war vor Liebe blind, so dass es ihr erst viel zu spät gelang, ihn für das zu sehen, was er wirklich war. 'Die Ewigkeit dauert ein Jahr' ist nicht Kerstins aktuellste Veröffentlichung, dennoch bezeichnet sie es als ihr wichtigstes Buch. Besonders da es sich um ihre persönliche Geschichte handelt. Offen und ehrlich erzählt sie wie es ihr gelang, gerade noch lebendig aus einer sehr gewalttätigen Beziehung herauszukommen und die Scham, die sie darüber empfand, dass er sie so behandeln konnte, aber auch von der Angst vor ihm. Ungeschminkt berichte sie, wie damals die Behörden und auch Ärzte die Not einer jungen Frau ignorierten. Gerade das Alter dieses Buch macht es so wichtig, da es zeigt, dass das erlittene Trauma nicht das weitere Leben bestimmen muss. Natürlich war es auf für sie nicht einfach die Scherben ihrer Selbst zusammenzukehren und sich wieder daraus aufzubauen. Doch ist sie jetzt seit 25 Jahren glücklich verheiratet und ist Mutter.

Kerstin McNichol, geb. Kistowski, stammt aus Dorsten, NRW. Erblickte das Licht Dorstens im März 1969. Lebt seit 2006 in ihrer Wahlheimat Großbritannien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754631768
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse387
Artikel-Nr.8948204
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 1

Da ich im Jahre 1969 geboren wurde fand der größte Teil meiner Kindheit in den siebziger Jahren statt. Obwohl ich eigentlich viel zu jung dafür war, hatte ich eine Vorliebe für die von Eduard Zimmermann moderierte Sendung Aktenzeichen XY- ungelöst . Damals verstand ich nicht, dass Herr Zimmermann nicht von einem realen Polizeibeamten sprach, wenn er sagte: Hier hat Kommissar Zufall geholfen .

Als Kind war ich davon überzeugt, dass Kommissar Zufall der genialste Ermittler Deutschlands sein musste. - Heute lächele ich über meine kindliche Naivität von damals, doch war es ausgerechnet diesem Kommissar Zufall zu verdanken, dass ich als Hauptzeugin in einem Kriminalfall auftauchte, bei dem sich der Angeklagte sicher war mit einer milden Strafe davonzukommen. Erst durch meine Zeugenaussage kam die wahre Komplexität einer simplen Anklage wegen Todschlags ans Licht.

Kommissar Zufall brachte die untersuchenden Kriminalbeamten aus Ludwigshafen am Rhein dazu, mich in dem vierhundert Kilometer entfernten Dorsten zu verhören. Und alles nur, weil ich einem Fernsehaufruf der Polizei bezüglich Brandstiftungen Speyer gefolgt war.

Ich hatte gezögert die angegebene Nummer anzurufen, da ich meine Hinweise als lächerlich empfand. Allerdings trieb mich mein Gewissen dennoch zum Telefonieren.

Ich möchte erst gar nicht wissen, wie absurd mein Gestammel auf den Beamten am anderen Ende der Leitung gewirkt hatte. Teilte ich ihm doch gerade mit, dass ich aus dem Ruhrgebiet anrief und zu der Person, die ich gerade anschwärzte, weder Kontakt hatte noch wusste, ob sie sich überhaupt noch in Deutschland aufhielt. Deutlich spürte ich, wie er Zweifel an der Sachdienlichkeit meiner Aussage hatte, doch tat er seine Pflicht und nahm sie dennoch zu Protokoll. Stur beharrte ich darauf, dass die von mir denunzierte Person, nicht über meinen aktuellen Nachnamen informiert werden durfte. Selbstverständlich wurde der Beamte misstrauisch und hakte nach. Bereitwillig erklärte ich, dass ich nach wie vor in Angst vor dieser Person lebe, da wir vor knapp sechs Jahren verlobt waren und er die Beziehung dadurch beenden wollte, indem er mich zu erwürgen versuchte.

Das Verhalten des Beamten änderte sich. Kam er mir bisher abweisend vor, schien ich nun sein Interesse geweckt zu haben. Rasch erklärte ich ihm, was damals passiert war und wieso ich glaubte mein Ex-Verlobter könnte der gesuchte Brandstifter sein.

So gab ich an, dass mir weder bekannt war, ob er nach wie vor in Ludwigshafen am Rhein lebte, oder bereits in sein Heimatland Malaysia zurückgekehrt war. Signifikant war für mich lediglich das Datum der Ausstrahlung. Es handelte sich um seinen Geburtstag. Während unserer Beziehung hatte er immer wieder damit gedroht, die umliegenden Wälder von Ludwigshafen niederzubrennen, sollte er Schwierigkeiten mit den deutschen Behörden bekommen. Sozusagen, als persönlichen Stempel, wollte er die Brände in der Woche seines Geburtstages legen.

Der Beamte versicherte mir, dass man meinem Hinweis nachgehen würde und sich gegebenenfalls bei mir meldete.

Kaum war das Gespräch beendet, bekam ich Zweifel, überhaupt das Richtige getan zu haben. Selbst, wenn sich mein Verdacht, als falsch herausstellte, erfuhr er, dass ich ihn angeschwärzt hatte. Ein Kerl, wie Wong, nahm dies nicht ungestraft hin. Meine aufkommende Panik versuchte ich damit zu beruhigen, dass ich vermutlich nur überreagierte und die Sache schlichtweg im Sande verlief; wie meine damalige Anzeige gegen ihn. - Dennoch verschwand mein ungutes Gefühl nicht. Schließlich hatte ich mich, wieder bei ihm in Erinnerung gerufen.

Damals hatte ich auch die Polizei eingeschaltet, doch war meine Anzeige gegen ihn nicht ernstgenommen worden. Dass allerdings seine Drohungen keine leeren Versprechungen waren, hatte ich auf die harte Tour gelernt. Während unserer Beziehung hatte er mir immer wieder gesagt, dass er mich lieber umbringen würde, als mich zu verlieren. Normalerweise hätten bei einer derartigen Aussage bei mir die Alarmglocken läuten müssen, doch in meiner Verliebtheit überhörte ich großzügig, die Gefährlichkeit dieser Bemerkung. Leichtfällig entschuldigte ich es mit seinen mangelnden deutschen Sprachkenntnissen und einer unkonventionellen Vorstellung von Romantik. Dass er es allerdings so meinte, wie er es immer behauptete, bemerkte ich erst, als ich mich wirklich von ihm trennen wollte. Er hielt Wort und versuchte mich zu erwürgen. Dies war vor fast sechs Jahren. Seither unternahm ich alles, um mich von ihm fernzuhalten. Mittlerweile war ich verheiratet und trug den Nachnamen meines Mannes.

Lediglich zwei Tage nach meinem Anruf, wurde ich von einem Beamten der Ludwigshafener Kriminalpolizei kontaktiert. Er informierte mich, dass man meinen Hinweisen nachgegangen war, doch Wong für die Brandstiftungen ein Alibi hatte. Nichtsdestotrotz benötigte man dennoch meine Aussage in einem anderen Fall Wong betreffend.

Ich fühlte mich überfallen, wollte sofort wissen, um was es ging. Doch der Kripobeamte teilte mir lediglich mit, dass er dies am Telefon nicht sagen kann und bestand stattdessen auf ein persönliches Treffen.

Das schreckliche Gefühl etwas ausgelöst zu haben, was ich nicht mehr kontrollieren konnte, wurde immer stärker. Unangenehm war auch, dass ich meinem neuen Arbeitgeber erklären musste, weshalb ich zwischenzeitlich für ein paar Stunden meinen Arbeitsplatz verlassen musste, da ich von der Kriminalpolizei aus Ludwigshafen am Rhein verhört werden sollte. Dieses Geständnis meinem Chef gegenüber, gab mir das Gefühl die Schuldige zu sein, obwohl mir nichts anzulasten war.

Stattdessen machte ich mir Vorwürfe, überhaupt den Stein ins Rollen gebracht zu haben. Wer wusste schon, was Wong angestellt hatte? Ich vermutete irgendwelche Betrügereien mit seinem Import und Export, oder möglicherweise hatte er das Tigerfell ins Land geschmuggelt und saß nun in Untersuchungshaft. Was auch immer der Grund dafür war, weshalb die Kripo mit mir sprechen wollte, ich würde es erst Ende der Woche erfahren.

Für mich wurde es eine lange Woche, denn es gelang mir nicht abzuschalten. Immer wieder zerbrach ich mir den Kopf darüber, welche Straftat Wong begannen haben konnte, die meine Aussage verlangte. Die Ungewissheit und Zusammenhanglosigkeit, vermittelte mir ein Gefühl von Kontrollverlust. Ich ahnte, dass man mich benutzen wollte. Doch wofür?

Meine Unruhe nahm auf dem Weg zum Verhör zu. Zeitgleich trafen die Kripobeamten und ich vor der Dorstener Wache ein. Wir machten uns auf dem Parkplatz miteinander bekannt. Im Gebäude überließ man den Kollegen aus Ludwigshafen ein Zimmer, um die Vernehmung ungestört durchzuführen. Obwohl ich nichts verbrochen hatte, fühlte ich mich angeklagt und schuldig. Die Herren aus Ludwigshafen verstärkten dieses Gefühl zusätzlich, da sie alles sehr geheimnisvoll hielten.

Beharrlich verheimlichten sie mir den Grund für die Befragung und überhäuften mich ihrerseits mit Fragen. So wurde ich danach befragt, ob ich über das Verhältnis zwischen Wong und seiner Frau Yeh informiert war.

Ich gab zu, dass ich Yeh nicht nur kannte, sondern wusste, dass sie mit Wong während unserer Beziehung verheiratet war. Das mir die beiden ein abgesprochenes Schmierentheater vorgespielt hatten, damit sich Wong mit mir verloben konnte.

Die Blicke, die sie mir zuwarfen, kannte ich noch von damals. Fand ich es damals normal, so gehandelt zu haben, fiel es mir heute schwer, Verständnis für meine damalige Entscheidung aufzubringen. Ich war verliebt und wollte mit dem Mann meines Lebens zusammen sein. Dass er in einer lieblosen Ehe gefangen war, hatte ich ja selbst erlebt, da wir alle zusammenlebten.

Erneut tauschten die Beamten einen raschen Blick aus und fragten mich anschließend, ob ich jemals Handgreiflichkeiten zwischen Wong und Yeh mit angesehen hatte.

Wahrheitsgemäß erzählte ich wie es in der beengten Wohnung zuging. Das Wong häufig die Geduld mit ihr verlor und ihr einmal während des Essens eine Reisschale gegen die Stirn warf, oder sie sogar mit einer Gaspistole bedrohte.

Nun waren sie selbstverständlich an meinem Verhältnis zu ihr interessiert. Ich gab zu, dass ich sehr wütend gewesen war, als das Schmierentheater aufflog und er gestehen musste, dass sie seine Frau war. Schnell warf ich ein, dass Deutsch in der Wohnung nur zwischen Wong und mir gesprochen wurde. Seine Frau war Vietnamesin und er Malaie, somit sprachen sie untereinander Kantonesisch. Auch die Kinder sprachen kein Deutsch. Ich war immer auf Übersetzungen von Wong angewiesen, daher konnten beide die Lüge so lange aufrechterhalten. Dass sie damals doch aufflogen, lag daran, dass ich die Anfeindungen seitens Yeh nicht mehr länger aushielt und darauf bestand, dass Wong ihren Ehemann herholte.

Nun wurde ich noch verwunderter angesehen, so dass ich sie aufklärte.

Wong hatte mir vorgespielt, dass Yeh seine bei ihm lebende Schwägerin sei. Er lediglich so lange auf sie und den drei kleinen Kindern aufpasste, während sein Bruder, Yehs Ehemann und Vater der Kinder, als Koch in einer anderen Stadt arbeitete. Da dies für Asiaten nicht ungewöhnlich war, glaubte ich ihnen.

Nun wollten sie von meinem Verhältnis zu ihr erfahren.

Ich fühlte mich unter Stress und wunderte mich, was sie mit dieser Fragerei erreichen wollten. Langsam bekam ich Angst.

Wieso stellen Sie mir eigentlich die ganzen Fragen über Yeh? Wong hatte mir damals, nach unserer Trennung, geschrieben, dass sie sich scheiden ließen. Mit dieser Mitteilung hoffte er, mich zurückzugewinnen , traute ich mich endlich zu sagen und hoffte auf eine Erklärung.

Beide Beamten blickten mich aufmerksam an, als wollten sie keine meiner Reaktionen verpassen.

Sie waren...

mehr