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F*** Dich Herzschmerz

Romanratgeber
tolino mediaerschienen am01.07.2022
Als Pia ihren langjährigen Freund Marek zum Geburtstag überraschen will, kommt er ihr zuvor. Das Bild von ihm und der nackten Brünetten auf seinem Schoß brennt sich in ihren Kopf. Von einem Augenblick auf den nächsten stürzt ihre vermeintlich heile Welt zusammen. Wie konnte er ihr das bloß antun? Zwischen Verzweiflung, Wut und verrotzten Taschentüchern trifft sie schließlich eine Entscheidung: So kann es nicht weitergehen! Über anonyme Briefe wird sie auf eine Webseite aufmerksam, die sich F*** Dich Herzschmerz nennt. Während sie an dem 10-Schritte-Programm arbeitet, um den verdammten Liebeskummer in den Griff zu bekommen, verändert sie nebenbei ihr ganzes Leben. Aber wer hat ihr diese Briefe geschickt und gibt es mit Marek vielleicht doch noch ein Happy End?

Kate Lewandowski ist das zweite Pseudonym einer Berliner Selfpublisherin. Als K. Lewandowski schreibt sie über Selbstliebe, Persönlichkeitsentwicklung und Liebe. "F*** Dich Herzschmerz" ist der erste Roman in einem anderen Genre. Als Kat van Arbour schreibt sie überwiegend Thriller. "VinDicta- Sein ist die Rache" Dezember 2019. (Neuauflage unter dem Titel: Unheil des Schweigens) " Geschmack der Täuschung" Mai 2021 "Düstere Weihnachten" Ende 2022 (24 schaurig schöne Geschichten)
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Produkt

KlappentextAls Pia ihren langjährigen Freund Marek zum Geburtstag überraschen will, kommt er ihr zuvor. Das Bild von ihm und der nackten Brünetten auf seinem Schoß brennt sich in ihren Kopf. Von einem Augenblick auf den nächsten stürzt ihre vermeintlich heile Welt zusammen. Wie konnte er ihr das bloß antun? Zwischen Verzweiflung, Wut und verrotzten Taschentüchern trifft sie schließlich eine Entscheidung: So kann es nicht weitergehen! Über anonyme Briefe wird sie auf eine Webseite aufmerksam, die sich F*** Dich Herzschmerz nennt. Während sie an dem 10-Schritte-Programm arbeitet, um den verdammten Liebeskummer in den Griff zu bekommen, verändert sie nebenbei ihr ganzes Leben. Aber wer hat ihr diese Briefe geschickt und gibt es mit Marek vielleicht doch noch ein Happy End?

Kate Lewandowski ist das zweite Pseudonym einer Berliner Selfpublisherin. Als K. Lewandowski schreibt sie über Selbstliebe, Persönlichkeitsentwicklung und Liebe. "F*** Dich Herzschmerz" ist der erste Roman in einem anderen Genre. Als Kat van Arbour schreibt sie überwiegend Thriller. "VinDicta- Sein ist die Rache" Dezember 2019. (Neuauflage unter dem Titel: Unheil des Schweigens) " Geschmack der Täuschung" Mai 2021 "Düstere Weihnachten" Ende 2022 (24 schaurig schöne Geschichten)
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754643778
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten156 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse261
Artikel-Nr.8979989
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

 
Kapitel 2

 

Das Geräusch einer eingehenden Nachricht ließ Pia langsam die Augen öffnen. Im ersten Moment schien alles gut zu sein, bis auf das unangenehme Ziehen im Nacken. Als sie realisierte, wo sie war und warum sie neben ihrem Klo auf dem schmalen Badvorleger lag, kam die Erinnerung, wie ein erbarmungsloser Bumerang zurück und schleuderte ihr die Realität mitten ins Gesicht.

Marek hatte sie betrogen.

Mühsam setzte sie sich auf und rieb sich die Augen. Ihr war erneut zum Heulen zumute, aber die Quelle ihrer Tränen war vorerst versiegt. Sie zog das Handy aus der Tasche, die neben ihr auf dem Boden lag, und schaute auf das Display. Es war kurz nach vier. Hatte sie tatsächlich den halben Tag hier verbracht? Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Neben drei Anrufen von Marek, die sie ignorierte, sah sie eine Nachricht von ihrer besten Freundin Annika auf dem Display. Sie öffnete die App.

 

»Hallo Süße! Marek hat mir geschrieben, ich soll mich um dich kümmern. Gab es Stress auf Arbeit? Ich kann in einer Dreiviertelstunde bei dir sein.«

 

Pia antwortete mit einem knappen »Danke«, dann stand sie langsam auf. Ihre Beine fühlten sich so schwach an, als würden sie keinerlei Muskelmasse besitzen und ihre Kehle war ausgetrocknet und fühlte sich durch die Säurereste wund an. Mit der Zunge fuhr sie über ihre spröden Lippen. Der Blick in den Spiegel zeigte ihr das Antlitz einer aufgequollenen Zombieschönheit mit dunklen Augenringen und fahler Haut. Strähnig und schlapp hing ihr honigblondes Haar herunter und gab dem Desaster einen würdigen Rahmen. Ihr Herz fühlte sich an, als würde es in einem Schraubstock stecken. Der Druck schmerzte. Sie spülte sich gurgelnd den Mund aus, um den widerlich sauren Geschmack des Erbrochenen zu vertreiben. Dann tapste sie in die Küche und trank ein Glas Mineralwasser hinterher. Nachdem sie geräuschvoll aufstieß, sah sie in den Kühlschrank, auch wenn der Hunger ausblieb. Es herrschte gähnende Leere, denn sie hatte alles mit zu Marek genommen. Und wieder überkam sie ein Gefühl der Trauer und Verzweiflung. Wütend schmiss sie die Kühlschranktür zu und ging ins Wohnzimmer. Eine geöffnete Tüte Erdnussflips lag auf dem Tisch. Pia ließ sich matt auf die Couch plumpsen, fischte ein paar trockene Flips heraus und kaute lustlos auf ihnen herum. Sie schmeckten wie gesalzene Pappe mit Erdnussaroma. Unbefriedigt ging sie zurück in die Küche und holte das große Glas Nuss-Nougatcreme aus dem Schrank und einen Esslöffel. Das war die Medizin für alles. Egal ob sie traurig war oder schlechte Laune hatte, diese braune Köstlichkeit tröstete sie ein wenig. Sie öffnete den Deckel, tauchte den Löffel hinein und steckte ihn sich in den Mund.

Im Wohnzimmer schaltete sie den Fernseher an und ließ sich sanft berieseln von den Dramen deutscher Seifenopern. Normalerweise schaute sie diese verblödenden Formate nicht, aber heute war es ihr egal. Es gab ihr das Gefühl nicht ganz allein zu sein und dämmte die Gedankenflut etwas ein.

Es klingelte.

Lustlos schleppte sie sich an die Tür. Es war Annika. Mit einem aufgesetzten Lächeln, das sie nicht lange aufrechterhalten konnte, ließ sie ihre Freundin herein.

»Was ist los?« Annikas mitleidiger Gesichtsausdruck war zu viel. Die Dämme brachen erneut und fluteten ihre Wangen. Pia stürzte in die Arme ihrer besten Freundin.

»Süße, was ist passiert?« Annika versuchte sich von Pia zu lösen, aber diese ließ es nicht zu. Sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihre Freundin und Annika gab ihr diesen Moment. Nachdem die Flut erneut alles aus Pia herausgespült hatte, ließ sie locker.

»Marek hat mich betrogen«, flüsterte sie.

»Was?« Annika konnte das leise Wispern nicht verstehen.

»Marek fickt eine andere!«, schrie sie ihrer Freundin entgegen. Annika stand mit offenem Mund da und brauchte einen Augenblick, um ihre Sprache wiederzufinden. »Bist du dir sicher?«

Erneut bahnten sich Tränen den Weg aus Pias Körper. »Ich ... ich wollte ihn heute mit einem Geburtstagsfrühstück überraschen.« Sie geriet ins Stocken. »Seine Überraschung für mich war eine vollbusige Brünette, die nackt auf ihm saß.« Pia ätzte die Worte dahin, als wären sie pures Gift.

»Wow, krass.« Annika war erneut sprachlos. Sie zog ihre Jacke aus und umarmte ihre Freundin erneut. »Erzähl mir alles«, bat sie.

»Da gibt es nicht viel zu erzählen.« Pia löste sich, ging ins Wohnzimmer und hielt Annika die Flips vor die Nase. Diese lehnte mit einem zarten Naserümpfen ab und setzte sich zu ihr auf die Couch. »Ich bin echt geplättet«, gab sie zu.

»Ach komm, du mochtest Marek nie sonderlich.«

»Das mag sein, aber so ein hinterfotziges Verhalten, hätte ich ihm nicht zugetraut.«

»Pfff. Da kann ich ja froh sein, dass wir noch nicht zusammengezogen sind.« Missmutig schob sich Pia die nächsten Flips in den Mund. Dass ein paar daneben gingen und sich auf den Polstern ausbreiteten, störte sie in diesem Moment nicht im Geringsten. Das Schweigen ihrer Freundin entging ihr nicht. »Sag schon!«

»Was meinst du?«

»Dass er sowieso nicht mit mir zusammenziehen wollte, sonst hätte er es schon längst getan. Dass er mich irgendwie immer auf Abstand gehalten hatte. Dass ..., ach scheiße. Dass du recht hattest.«

»Es tut mir so leid!«

»Kannst du heute bei mir bleiben?« Pia sah ihre Freundin mit traurigem Blick an. »Mädelsabend mit Lieferdienst und Serienmarathon?«

»Das würde ich gern, aber ich muss doch morgen früh nach Frankfurt fahren. Am Montag beginnt das Lifecoaching und Samstag und Sonntag treffe ich mich dort mit ein paar ehemaligen Kommilitonen.« Entschuldigend zog sie ihre Schultern nach oben.

»Ach ja, stimmt«, fiel es Pia wieder ein. Annika war dabei sich als Finanzcoach selbstständig zu machen und nahm jede Fortbildung und jedes Coaching in Anspruch, das sich ihr bot. Pia freute sich für ihre beste Freundin, dass sie sich ihren Traum erfüllte, aber es war einfach ungerecht. Sie brauchte ihre Freundin heute. Unabsichtlich fing sie wieder an zu schluchzen.

»Süße, ich bleibe zwar nicht über Nacht, aber ich werde den ganzen Abend mit dir verbringen, okay? Meine Sachen sind gepackt und die Unterlagen wollte ich eh erst im Zug durchgehen.«

Pia sah sie mit geröteten Augen an. »Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?« Dankbar drückte sie Annika einen Kuss auf die Wange, auch wenn sie der Nacht bange entgegensah.

»Und ich dich!«

 

Nach unzähligen vollgerotzten Taschentüchern, ein paar rauen Wikingern, zwei leeren Pizzaschachteln und Schokoladeneis mit Brownie-Stückchen wurde es Zeit, sich von Annika zu verabschieden und in eine ungewisse Nacht zu starten. Sie begleitete ihre Freundin bis zur Tür. »Wann bist du eigentlich wieder da?«

»Mittwochabend. Ich hoffe, du stehst das durch. Wenn du willst, können wir jeden Abend telefonieren, okay? Und zwischendurch können wir schreiben.«

Pia nickte stumm und versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen, aber ihrer besten Freundin entging nichts.

»Pia, du schaffst das! Das ist nicht das Ende der Welt. Du bist nicht die Erste, die betrogen wurde, und du wirst auch nicht die letzte sein.«

Vermutlich sollten sie diese Worte trösten, aber es kam nicht so bei ihr an. Pia nickte kurz, drückte Annika halbherzig und wünschte ihr eine gute Fahrt. Dann schloss sie die Tür.

»Schon klar, dass ich nicht die Einzige auf der Welt bin, die durch so einen Scheiß durch muss.« Schmollend ging sie zurück ins Wohnzimmer, kuschelte sich in ihre Decke und versank in Selbstmitleid. Sofort tauchte das Bild von Marek und seiner Gespielin vor ihr auf, wütete in ihren Gedanken herum und zerrte an ihren Nerven.

Wieso musste ihr das passieren? Warum fickte Marek eine andere? Ob er diese blöde Schlampe liebte? Oder steht er nur auf ihre Riesenmöpse? Aber so klein waren ihre eigenen auch wieder nicht. Oder war sie, Pia, so schlecht im Bett, dass er sich eine Neue suchen musste? Lag es an ihr? Jede dieser Fragen warf nur noch mehr Fragen auf, sodass ihr irgendwann schwindelig wurde. »Ich wünschte, ich hätte ihm eine fette Szene gemacht«, schmollte sie in sich hinein. Sie nahm den weichen Kuschelhasen, der auf der Rücklehne der Couch saß, und drückte ihn an sich. Er war ein Geschenk ihrer Oma, die vor einigen Jahren gestorben war. Sie war 89 Jahre alt, als sie eines schönen Frühlingstages nach Aussage der Ärzte friedlich einschlief. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel beim Gedanken an die lebenslustige Frau, die mit ihr in Endlosschleife Karten gespielt hatte. Pia schloss die Augen und wollte an die schönen Tage mit ihr zurückdenken, aber immer wieder schlich sich eine andere Szene in ihren Kopf. Marek und die Nackte. Egal woran sie auch denken wollte, die beiden torpedierten ihren Verstand und drängten sich zwischen ihre Erinnerungen. Pia schnaubte wütend wie ein Stier und versuchte sich vorzustellen, wie die Szene hätte ablaufen sollen, nachdem sie die beiden auf frischer Tat ertappt hatte. Sie wünschte sich, sie wäre cool geblieben. In ihrem Kopf entstanden ein paar Szenen, wie sie besser hätte reagieren können.

 

Szene 1: Die Furie

 

Pia öffnet die Tür und starrt auf ihren untreuen Freund, der gerade von einer Brünetten zugeritten wird. Augenblicklich sieht sie rot und gibt die Zügel an eine dunkle Seite in sich ab. Wie ein Tornado stürmt sie auf das Miststück zu und zerrt es an den Haaren von Marek herunter und wirft es zu Boden. Die Fremde kreischt erschrocken auf, aber Pia lässt nicht von ihr ab. In ihrem Kopf setzt das Pfeifen des Songs Twisted nerv ein und...
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