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Die Ethik des Impfens

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
120 Seiten
Deutsch
Europa Verlagerschienen am14.03.20221. Auflage
Soll ich mich impfen lassen oder nicht? Soll ich andere aktiv von einer Impfung überzeugen - oder von ihr abraten? Ist eine staatliche Impfpflicht moralisch zu rechtfertigen? Mit diesen Fragen werden wir derzeit täglich konfrontiert. Was jedoch in ihrer vermeintlichen Dringlichkeit vergessen zu werden droht, sind die unausgesprochenen Einstellungen und Anforderungen, die ihnen zugrunde liegen. Akzeptieren wir die aktuellen Prämissen, die uns als alternativlos präsentiert werden? Welch eine Zukunft sehen wir vor uns - eine, in der sich ein wohlwollender Staat immer effektiver um Sicherheit und Gesundheit freier und selbstbestimmter Bürger kümmert? Oder die einer allumfassenden Biotechnokratie, die die Rechte ihrer Untertanen von ihrem Biostatus abhängig macht? Welches Bild vom Menschen haben wir, und wie wollen wir zusammenleben? Im technischen Zeitalter scheinbar unbegrenzter Machbarkeit hat sich der Zwang der Sachgesetzmäßigkeiten tief in unseren Alltag - und bis in unsere Körper - verlagert. Dieser Entwicklung Grenzen zu setzen ist die Aufgabe einer offenen und pluralistischen Gesellschaft, die diesen Namen verdient. Und die Zeit dafür ist jetzt! Philosoph und Bestsellerautor Gunnar Kaiser diagnostiziert die Mechanismen einer in die Lager »Vertrauen« und »Misstrauen« gespaltenen Gesellschaft. Er überlegt, wie uns angesichts dieser Spaltung eine Ethik des Impfens heute nützen - und vielleicht sogar wieder einen könnte. Sein Buch ist ein glühendes Plädoyer für die Rückbesinnung auf die eigene Autonomie.

Gunnar Kaiser ist Schriftsteller und Philosoph. Sein Sachbuch 'Der Kult. Über die Viralität des Bösen' (Rubikon) belegte in der Woche des Erscheinens Platz 2 der Spiegel-Bestsellerliste. Sein Erstlingsroman 'Unter der Haut' (Berlin Verlag) wurde bislang in sechs Sprachen übersetzt. Auf seinem viel beachteten Videokanal »KaiserTV« führt er mit zahlreichen Menschen erkenntnisreiche Gespräche, zuletzt etwa mit Gerald Hüther, Markus Gabriel, Ulrike Guérot, Hans-Joachim Maaz, Henryk M. Broder und Philipp Blom. Als freier Journalist arbeitet Kaiser für verschiedene Medien, darunter die 'Neue Zürcher Zeitung', die 'Welt', der 'Schweizer Monat' und die 'Berliner Zeitung'. Er ist Mitgründer der Online-Akademie »Symposium«.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSoll ich mich impfen lassen oder nicht? Soll ich andere aktiv von einer Impfung überzeugen - oder von ihr abraten? Ist eine staatliche Impfpflicht moralisch zu rechtfertigen? Mit diesen Fragen werden wir derzeit täglich konfrontiert. Was jedoch in ihrer vermeintlichen Dringlichkeit vergessen zu werden droht, sind die unausgesprochenen Einstellungen und Anforderungen, die ihnen zugrunde liegen. Akzeptieren wir die aktuellen Prämissen, die uns als alternativlos präsentiert werden? Welch eine Zukunft sehen wir vor uns - eine, in der sich ein wohlwollender Staat immer effektiver um Sicherheit und Gesundheit freier und selbstbestimmter Bürger kümmert? Oder die einer allumfassenden Biotechnokratie, die die Rechte ihrer Untertanen von ihrem Biostatus abhängig macht? Welches Bild vom Menschen haben wir, und wie wollen wir zusammenleben? Im technischen Zeitalter scheinbar unbegrenzter Machbarkeit hat sich der Zwang der Sachgesetzmäßigkeiten tief in unseren Alltag - und bis in unsere Körper - verlagert. Dieser Entwicklung Grenzen zu setzen ist die Aufgabe einer offenen und pluralistischen Gesellschaft, die diesen Namen verdient. Und die Zeit dafür ist jetzt! Philosoph und Bestsellerautor Gunnar Kaiser diagnostiziert die Mechanismen einer in die Lager »Vertrauen« und »Misstrauen« gespaltenen Gesellschaft. Er überlegt, wie uns angesichts dieser Spaltung eine Ethik des Impfens heute nützen - und vielleicht sogar wieder einen könnte. Sein Buch ist ein glühendes Plädoyer für die Rückbesinnung auf die eigene Autonomie.

Gunnar Kaiser ist Schriftsteller und Philosoph. Sein Sachbuch 'Der Kult. Über die Viralität des Bösen' (Rubikon) belegte in der Woche des Erscheinens Platz 2 der Spiegel-Bestsellerliste. Sein Erstlingsroman 'Unter der Haut' (Berlin Verlag) wurde bislang in sechs Sprachen übersetzt. Auf seinem viel beachteten Videokanal »KaiserTV« führt er mit zahlreichen Menschen erkenntnisreiche Gespräche, zuletzt etwa mit Gerald Hüther, Markus Gabriel, Ulrike Guérot, Hans-Joachim Maaz, Henryk M. Broder und Philipp Blom. Als freier Journalist arbeitet Kaiser für verschiedene Medien, darunter die 'Neue Zürcher Zeitung', die 'Welt', der 'Schweizer Monat' und die 'Berliner Zeitung'. Er ist Mitgründer der Online-Akademie »Symposium«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958905054
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.03.2022
Auflage1. Auflage
Seiten120 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse821 Kbytes
Artikel-Nr.9007830
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 4
WAS LIEGT VOR UNS?

Wie stellen Sie sich den Weg vor, der vor uns liegt? Wenn wir so weitermachen - wenn das Beben, das vor einiger Zeit begonnen hat, uns weiter in die Richtung drängen wird, in die unsere Gesellschaft momentan treibt -, wie wird das Leben in den Tälern, die auf dieser Seite der Wasserscheide liegen, aussehen? Welche Befürchtungen hegen Sie angesichts der Zukunft, welche Hoffnungen haben Sie? Mit »Zukunft« meine ich hier keine Welt, die zeitlich weit von der uns bekannten entfernt läge, etwa das 26. Jahrtausend wie in Aldous Huxleys Roman »Schöne neue Welt« oder in dem Film »Idiocracy«. Ich meine eine Zukunft, die für die meisten von uns mit großer Wahrscheinlichkeit noch Gegenwart werden wird. Eine Zukunft, entfernt genug, dass sich Entwicklungen in ihr manifestieren können, und doch nah genug, dass wir selbst oder Menschen, die wir gut kennen, sie erleben. Einigen wir uns auf das Jahr 2045.

Lassen Sie mich die Aufgabe noch etwas eingrenzen: Rechnen Sie einmal das, was Sie in den letzten beiden Jahren an Entwicklungen in Politik, Medien und Gesellschaft wahrgenommen haben, für die kommenden acht Jahre hoch. Was, wenn »das alles« so weitergeht? Wenn Sie sich ausmalen, wohin uns die derzeitigen Trends bezüglich Gesundheitspolitik, des Zustands der klassischen Presse, der Bekämpfung von sogenannten »Fake News« und gefährlichen Ideologien, sowie die Zusammenarbeit von Regierungen, Wissenschaftlern, Experten und Journalisten, von großen Pharma- und Technologieunternehmen und öffentlichen Meinungsmachern wie Prominenten und Intellektuellen gebracht haben wird - welche Bilder sehen Sie da? Denken Sie dabei an eine Welt, die weitgehend von Pandemien und anderen gesellschaftlichen Sicherheitsrisiken befreit sein wird? Eine Welt, in der sich der Mensch durch die Fortschritte der Medizin zu einem großen Teil von den Fesseln der Natur befreit hat? Wird der Mensch des Jahres 2045 dank den Erfindungen seines wissenschaftlich-technischen Sachverstands endlich Herr über die Natur sein, Krankheiten ausgerottet haben und so das menschliche Leben auf Erden endlich vollends behaglich machen?

Oder glauben Sie, die technischen Mittel werden sich in naher Zukunft so sehr gegen ihn selbst richten, dass viele bereuen werden, auf diesen Zug aufgesprungen zu sein? Malen Sie sich eine Welt aus, die von den angesprochenen Dystopien »Schöne neue Welt« und »Idiocracy« kaum mehr zu unterscheiden sein wird? Eine Welt, deren Menschen gelernt haben werden, ihre Freiheiten als Privilegien anzusehen, die ein allmächtiger Verordnungsstaat ihnen jederzeit vorenthalten kann - was er dann aus Gründen des Machterhalts und des Profits auch tut? Ein Verordnungsstaat, dessen Macht, die Menschen zu gängeln und zu nötigen, zugleich in seiner bürokratischen Gesichtslosigkeit begründet liegt wie in der Zustimmung seiner Untertanen, die sie tagtäglich durch ihr fügsames Verhalten erneuern - in der Hoffnung, endlich die ersehnte Sicherheit und die Erlösung von der Angst zu erhalten? Sind die Menschen in Ihrer Vision des Jahres 2045 nur Sklaven, die ihre Fesseln zu lieben gelernt haben?
Eine Geschichte von zwei Visionen

Ich habe hier nur zwei Alternativen aufgezeigt, die sich weder gänzlich ausschließen noch die einzigen beiden sein müssen. Wir können uns durchaus eine Zukunft vorstellen, in der die Menschheit zwar Krankheiten ausgerottet hat und einer Pandemiegefahr mit weniger Angst begegnet, die einzelnen Menschen jedoch dafür sehr viel von dem, was ein menschenwürdiges Leben ausmacht, aufgegeben haben werden. Andererseits ist auch eine Vision möglich, die eine zwar äußerlich freie, aber doch zutiefst verängstigte, vulnerable und handlungsunfähige Gesellschaft zeigt, weil sie sich der Mittel der modernen Technik und Wissenschaft eben nicht zweckmäßig bedient hat, um mögliche Großrisiken früh zu erkennen und abzuwenden.

Doch die am Anfang angebotenen Visionen des Jahres 2045 sind in ihrer etwas holzschnittartigen Drastik auch Gedankenexperimente. An unserer Zustimmung für bzw. Ablehnung gegen sie können wir unsere allgemeine Einstellung zur derzeitigen Lage ablesen. Ich behaupte, dass diese allgemeine Einstellung für jede moralische Bewertung der »Impffrage«, um die es auf diesen Seiten gehen soll, substanziell ausschlaggebend ist.

Die eigentliche Frage, die ich an den Beginn meines Nachdenkens über die »Ethik des Impfens« stellen möchte, sollte daher präziser formuliert lauten: Sehen Sie einer Zukunft ohne Krankheit und Epidemien, dafür aber auch mit viel staatlicher Kontrolle, eher mit hoffnungsvoller Erwartung entgegen, oder fürchten Sie sie? Anders gefragt: Wenn es keine Möglichkeit gäbe, die Ausrottung von Krankheiten und eine große individuelle Freiheit der Bürger zu vereinbaren - wären Sie angesichts dieser Prognose eher freudigentspannt oder von großer Sorge erfüllt?
Zu welchem Team gehöre ich?

Die Antwort, die wir angesichts der skizzierten Alternativen geben, sagt viel darüber aus, wie wir über das Impfen denken. Sie ist ein Lackmus-Test: Zu welchem Team gehöre ich? Vertraue ich dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt, wie er gerade für alle sichtbar und in nie da gewesener Geschwindigkeit abläuft und plötzlich so substanziell unseren Alltag bestimmt, und zwar konkret bis hin zur Frage, mit wem wir Weihnachten feiern dürfen und ob wir in unseren eigenen vier Wänden Masken tragen müssen? Oder misstraue ich dieser Entwicklung?

Unser Grad an Vertrauen gegenüber der herrschenden Politik, gegenüber dem gängigen, in den meisten Medien kolportierten Narrativ, gegenüber den Wissenschaftsjournalisten, Experten und Intellektuellen, mag unzählige Gründe haben. Vielleicht arbeiten Sie selbst in einem dieser Bereiche und profitieren von ihm bzw. haben von etwaigen schlechten Absichten bedeutender Protagonisten nichts mitbekommen. Vielleicht sind Sie in Sorge, was die Pandemie angeht und möchten nichts sehnlicher, als dass sie endet und wir alle wieder ein normales Leben führen können. Vielleicht haben Sie Angehörige an das Virus verloren und persönliches Mitgefühl leitet Sie. Oder vielleicht sind Sie auch einfach von Natur aus voller Vertrauen in das Gute der Menschen und keine Erfahrung hat sie bisher vom Gegenteil überzeugt. Welchen Grund Sie für Ihre positive Einstellung den Entwicklungen gegenüber haben mögen: Sie gehören damit zum Team »Vertrauen«, wie ich es hier im vollen Bewusstsein, die Dinge zu pauschalisieren und grob zu vereinfachen, bezeichnen möchte. Man könnte das Team auch »Utopie« nennen oder »Optimismus«, aber ich denke, der Begriff »Vertrauen« trifft die zugrundeliegende Einstellung ganz gut: Wenn das, was von offizieller Seite in den letzten beiden Jahren initiiert und umgesetzt wurde, prinzipiell so weitergeführt wird (einzelne politische Missgeschicke, menschliche Makel und Unvorhersehbarkeiten des Schicksals einmal weggedacht) und die Kritiker der offiziellen Vorgehensweise ihr nicht länger im Wege stehen, dann wird sich unsere Gesellschaft bald schon freier, aber vor allem sicherer und zufriedener fühlen.

Aber auch falls Sie sich in diesem Team gar nicht wiederfinden, sondern all ihr Denken und die Art und Weise, wie sie etwa die Nachrichten konsumieren, von Misstrauen und Argwohn gegenüber »denen da oben« geprägt ist - auch dann mag ihre Haltung die unterschiedlichsten Gründe haben. Vielleicht gab es ein Thema in der Vergangenheit, das Sie skeptisch gemacht hat, das ihnen verdeutlicht hat, wie schlecht es um den Journalismus steht? Oder Sie machten selber schlechte Erfahrungen mit den Versprechungen der Medizin oder der Pharmaindustrie und sehen nun den Bock zum Gärtner gemacht? Sie gehören somit zum Team »Misstrauen«. Vielleicht haben Sie auch einfach nur zu viele dystopische Romane gelesen und überhaupt eine überbordende Fantasie, gepaart mit einer pessimistischen Einstellung dem menschlichen Charakter gegenüber, sodass Sie den Protagonisten der derzeitigen Entwicklung alle möglichen Sauereien zutrauen.

Welche Gründe auch immer uns dazu motivieren mögen, für die Zukunft eine wohlwollende und schützende Verwaltung des Menschen zu erhoffen oder eine technokratische Gesundheitsdiktatur zu befürchten: Anhand unserer Einstellung zu den Dingen lassen wir uns zu Teams zuordnen, vereinfacht gesagt: Vertrauen vs. Misstrauen, Utopie vs. Dystopie, Optimismus vs. Pessimismus. Diese Teams (der US-amerikanische Neurowissenschaftler Joshua Greene nennt sie passenderweise »moral tribes«26, also »moralische Stämme«) sind es, die die Art der Auseinandersetzung im öffentlichen Diskurs bestimmen. Dies gilt letztlich für alle gesellschaftlich relevanten Themen, die medial vermittelt und gesteuert werden. Vor allem bei den stark emotional besetzten Sujets wie Sicherheit, Umwelt- und Klimaproblematik sowie Migration ist unsere Beheimatung in einem der beiden Teams deutlich zu erkennen. Dies gilt in ganz besonderem Maße bei dem hier...
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Gunnar Kaiser ist Schriftsteller und Philosoph. Sein Sachbuch "Der Kult. Über die Viralität des Bösen" (Rubikon) belegte in der Woche des Erscheinens Platz 2 der Spiegel-Bestsellerliste. Sein Erstlingsroman "Unter der Haut" (Berlin Verlag) wurde bislang in sechs Sprachen übersetzt. Auf seinem viel beachteten Videokanal »KaiserTV« führt er mit zahlreichen Menschen erkenntnisreiche Gespräche, zuletzt etwa mit Gerald Hüther, Markus Gabriel, Ulrike Guérot, Hans-Joachim Maaz, Henryk M. Broder und Philipp Blom. Als freier Journalist arbeitet Kaiser für verschiedene Medien, darunter die "Neue Zürcher Zeitung", die "Welt", der "Schweizer Monat" und die "Berliner Zeitung". Er ist Mitgründer der Online-Akademie »Symposium«.