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Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Atrium Verlag AGerschienen am16.03.20221. Auflage
Cole hat es satt, immer der arme Junge zu sein. Anders als seine Mitschüler hat er nie die neusten Klamotten und kann bei Schulausflügen nicht mitfahren. Arm zu sein nervt, und als seine Mutter obendrein ihren Job zu verlieren droht, muss die Familie den Gürtel noch enger schnallen. Doch alles ändert sich, als eine weltberühmte Künstlerin an Coles Schule kommt und sein künstlerisches Talent entdeckt. Plötzlich ist Cole ein gefeierter Nachwuchsstar der internationalen Kunstwelt, gibt Interviews für Zeitung und Fernsehen, und sein neues Meisterwerk soll bald bei einer Auktion für viel Geld versteigert werden. Reich und berühmt zu sein ist super. Doch was niemand weiß: Cole hat ein Geheimnis, dessen Enthüllung die Erfolgsblase ganz schnell platzen lassen könnte ...

Lisa Thompson arbeitete zunächst beim Radio, bevor sie sich dem Geschichtenschreiben widmete. Ihr Debütroman ?The Goldfishboy? wurde u. a. für die ?Carnegie Medal? und den ?Waterstones Children's Book Prize? nominiert. Ihre Kinderbücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und werden weltweit gelesen.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextCole hat es satt, immer der arme Junge zu sein. Anders als seine Mitschüler hat er nie die neusten Klamotten und kann bei Schulausflügen nicht mitfahren. Arm zu sein nervt, und als seine Mutter obendrein ihren Job zu verlieren droht, muss die Familie den Gürtel noch enger schnallen. Doch alles ändert sich, als eine weltberühmte Künstlerin an Coles Schule kommt und sein künstlerisches Talent entdeckt. Plötzlich ist Cole ein gefeierter Nachwuchsstar der internationalen Kunstwelt, gibt Interviews für Zeitung und Fernsehen, und sein neues Meisterwerk soll bald bei einer Auktion für viel Geld versteigert werden. Reich und berühmt zu sein ist super. Doch was niemand weiß: Cole hat ein Geheimnis, dessen Enthüllung die Erfolgsblase ganz schnell platzen lassen könnte ...

Lisa Thompson arbeitete zunächst beim Radio, bevor sie sich dem Geschichtenschreiben widmete. Ihr Debütroman ?The Goldfishboy? wurde u. a. für die ?Carnegie Medal? und den ?Waterstones Children's Book Prize? nominiert. Ihre Kinderbücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und werden weltweit gelesen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783037921913
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum16.03.2022
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1748 Kbytes
Artikel-Nr.9010922
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel Eins

Putzaktion statt Achterbahn

Mein bester Freund, Mason Ferguson, hatte einen Plastikeimer auf dem Kopf. Er hatte ihn in einem Fach von Mrs Framptons Kunstschrank gefunden und führte jetzt einen albernen Tanz damit auf.

»Schau. Mich. An. Cole. Ich. Bin. Ein. Roboter«, sagte er.

In diesem Moment kam der Eimer ins Rutschen und begann zu wackeln. Mason knallte mit dem Kopf gegen die Wand, und aus dem Eimerinneren erschallte ein lautes, widerhallendes »Umpf«.

Normalerweise hätte mich das zum Lachen gebracht, aber ich war gerade nicht in der Stimmung. Mason nahm den Eimer ab und seufzte.

»Glaubst du, die anderen sind schon da?«, fragte er, während ich eine Schachtel mit Klebestiften sortierte und die eingetrockneten wegwarf.

»Ja«, sagte ich und schnaubte. »Sie essen wahrscheinlich gerade Eis zum Frühstück.«

Heute Morgen, eine Stunde vor Schulstart, waren zwei Busse gekommen, die alle Schüler und Schülerinnen der siebten Klassen zu einem Ausflug in den Freizeitpark Thrill Kingdom abgeholt hatten. Na ja, fast alle.

»Ich wette, sie gehen zuerst zur Drachenhöhle, bevor es da zu voll wird«, sagte Mason, nahm den Eimer ab und starrte auf eine große Tüte mit Ton.

»Das würde ich jedenfalls machen«, sagte ich. »Niall hat zu mir gesagt, dass er mindestens zehn Mal damit fahren will.«

Mason seufzte erneut. Die Drachenhöhle war die beste und schnellste Achterbahn im Thrill Kingdom, und alle aus der Siebten würden damit fahren, alle außer uns.

Direkt am ersten Schultag hatte unser Klassenlehrer einen Infobrief zu dem Ausflug verteilt. Ich hatte meinen auf den Küchentisch gelegt, obwohl ich schon wusste, dass meine Eltern den Preis für die Eintrittskarte auf keinen Fall bezahlen konnten. Tatsächlich verschwand der Brief einfach, ohne dass sie mit mir darüber sprachen, und niemand in der Schule war überrascht, dass ich nicht mitkam. Ich war zwar erst seit Kurzem auf der Crowther High, aber dank Leyton Morgan und Niall Wright war ich bereits als »Poor Kid Cole« bekannt. Das sollte eine Anspielung auf Old King Cole aus dem alten Kinderreim sein, klang aber einfach nur blöd. Hoffentlich kotzten die beiden gerade die ganze Drachenhöhle voll.

Mason trat gegen einen Karton voller Papier auf dem Boden. »Ich kann nicht fassen, dass wir den Ausflug verpassen. Das ist so unfair«, schimpfte er.

Seine Eltern hatten massenweise Geld und hätten ihm den Eintritt locker bezahlen können. Aber sie hatten das Formular nicht rechtzeitig unterschrieben, was vermutlich daran lag, dass sie dauernd arbeiteten und nie zu Hause waren. Manchmal schien es, als ob sie vergessen hatten, dass es Mason überhaupt gab.

Jedenfalls mussten Mason und ich in der Schule bleiben. Wir hatten zwar keinen Unterricht, sollten stattdessen aber die Schule für einen besonderen Gast herrichten, der morgen kommen würde.

In diesem Moment schaute unsere Kunstlehrerin Mrs Frampton um die Schranktür. »Na, wie kommt ihr zwei zurecht? Oh, das sieht ja schon viel besser aus!«

»Ich kapier das nicht, Mrs Frampton«, sagte Mason. »Warum räumen wir einen Schrank auf?«

Mrs Frampton nahm ihm den Eimer ab und stellte ihn auf ein Regalbrett, betrachtete ihn einen Moment lang eingehend und stellte ihn dann auf ein anderes.

»Alle Kunsträume müssen auf unseren besonderen Gast den allerbesten Eindruck machen, Mason«, sagte sie. »Marika Loft ist eine sehr, sehr bedeutende Künstlerin, und ihr Besuch ist eine wichtige Angelegenheit für diese Schule.«

Marika Loft war eine berühmte Malerin, die vor etwa zwanzig Jahren selbst Schülerin auf der Crowther High gewesen war. Die meisten von uns hatten vorher zwar noch nie von ihr gehört, aber inzwischen wussten wir alle, dass sie schon oft im Fernsehen gewesen und sehr reich war. Ihre Bilder wurden für unfassbar viel Geld verkauft, und sie hatte mehrere Häuser in London, Paris und New York. Und anscheinend war es eine ziemlich große Sache, dass uns eine echte Berühmtheit wie sie einen Besuch abstattete.

»Mr Taylor bittet euch, diese Zettel in den Fluren aufzuhängen. Irgendwo, wo sie schön sichtbar sind, damit alle Schüler sie lesen«, sagte Mrs Frampton.

Sie reichte mir ein paar DIN-A4-Seiten und gab Mason eine Schachtel mit Reißzwecken. Ich warf einen Blick auf die Zettel.

Besuch von Marika Loft

Schulregeln

Die BERÜHMTE Künstlerin, Prominente und ehemalige Schülerin Marika Loft wird bald unsere Schule besuchen. Bitte haltet euch an die folgenden Regeln und ruft ihr in Erinnerung, WAS FÜR EIN BESONDERER ORT die Crowther High ist!




Alle Schüler sollten JEDERZEIT ihr bestes Verhalten an den Tag legen.


Geht NICHT auf Marika zu oder sprecht sie an, es sei denn, sie spricht euch zuerst an.


Wenn Marika euch anspricht, antwortet höflich und freundlich. Drückt euch ordentlich aus.


Starrt sie nicht an. Berühmte Leute mögen es nicht, ANGESTARRT zu werden.




»Wenn ihr mit den Aushängen fertig seid, geht ihr zu Mr Taylor und fragt, was ihr als Nächstes tun sollt, okay?«, sagte Mrs Frampton. »Ihr zwei leistet fabelhafte Arbeit. Gut gemacht!«

Offensichtlich gab sie sich besondere Mühe, nett zu sein. Wahrscheinlich hatte sie Mitleid mit uns, weil wir hier festsaßen, während alle anderen aus der Siebten den Tag damit verbrachten, Achterbahn zu fahren und Chips zu essen. Bei dem Gedanken daran, wie die anderen im Thrill Kingdom in der Sonne herumrannten, wurde mir ganz schlecht vor Neid.

»Komm, wir gehen«, sagte ich und schwenkte die Zettel in Masons Richtung. Wir schnaubten beide und liefen zum Flur.

»Hast du die Bilder von Marika Loft mal gesehen?«, fragte Mason, als wir vor einer Pinnwand stehen blieben. »Die bestehen nur aus bunten Kästchen. Ganz schön schräg.«

Ich hielt einen Zettel hoch, und er drückte in jede Ecke eine Reißzwecke.

»Ja, anscheinend steht jedes Kästchen für eine Sache in ihrem Leben«, sagte ich.

Mason prustete. »Jeder, der Tausende Pfund für eine Leinwand voller bunter Kästchen ausgibt, muss mehr Geld als Verstand haben. Wahrscheinlich lacht sich Marika Loft heimlich ins Fäustchen.«

Wir gingen weiter und pinnten einen weiteren Zettel an die Rückseite einer Tür.

»Hey, findet deine Party eigentlich noch statt? Kommen nicht alle zu spät vom Thrill Kingdom zurück?«, fragte ich.

Mason hatte am Wochenende Geburtstag gehabt, und seine Party war heute Nachmittag.

»Na klar findet die statt!«, sagte er. »Um fünf Uhr geht´s los. Du kommst doch noch, oder? Vergiss es nicht, okay?«

»Natürlich vergesse ich es nicht«, sagte ich. »Ich verpasse doch nicht das Thrill Kingdom und Mason Fergusons Party am selben Tag!«

Mason lächelte. Wir waren schon eine ganze Weile befreundet, aber er hatte mich noch nie zu sich eingeladen. Heute würde ich zum ersten Mal sein Haus von innen sehen, was ich ziemlich aufregend fand. Offenbar war es absolut riesig und richtig nobel. Sogar die Einladung für die Party sah teuer aus. Sie war mit einer Goldprägung veredelt und auf dicken Karton gedruckt.


Mason feiert seinen 12. Geburtstag!

Bitte kommt am 14. Oktober von

17.00-19.00 Uhr zu mir nach Hause.

(Für Essen und Trinken wird gesorgt.

Keine Turnschuhe.)

u.A.w.g. an Masons Mum


Ich hatte keine Ahnung, was man jemandem, der so reich war wie Mason, wohl schenken konnte, also hatte ich letzten Freitag Dean Grant gefragt, was er Mason schenken würde. Dean hatte mich bloß stirnrunzelnd angesehen.

»Welche Party?«, hatte er geknurrt. »Ich weiß nichts von einer Party.«

Ich hatte nur mit den Achseln gezuckt und gesagt, er solle sich keinen Kopf machen. Danach traute ich mich nicht mehr weiterzufragen. Mason hatte offenbar nur einige wenige eingeladen, und ich wollte in kein weiteres Fettnäpfchen treten.

Nachdem wir alle Zettel aufgehängt hatten, gingen wir zu Mr Taylor.

»Was glaubst du, was er uns als Nächstes aufbrummt? Die Treppe polieren?«, murmelte Mason.

Die Tür zu Mr Taylors Büro stand offen. Er telefonierte gerade, doch als er uns entdeckte, winkte er uns herein.

»Natürlich ... natürlich, ja, ja ...«, sagte er zu der Person am anderen Ende der Leitung. »Wir werden dafür sorgen, dass jede Menge Kurkuma-Tee vorrätig ist und wir einen Obstteller haben ... Ja, ja ... keine Zitrusfrüchte. Ich verstehe ...« Mit knallrotem Gesicht kritzelte er fieberhaft alles mit. »Und wenn ich das noch sagen darf, Declan, die Schule fühlt sich so geehrt, dass Miss Loft sich trotz ihres extrem eng getakteten Terminkalenders die Zeit nimmt, uns einen Besuch abzustatten. Ich weiß, dass die Schüler schon unglaublich aufgeregt sind.«

Mason sah mich an und hob die Augenbrauen. Das war uns neu.

»... und wir hoffen, dass Marika, ich meine, Miss Loft, bewusst ist, dass unser Fachbereich Kunst jederzeit ... äh ... für Spenden offen ist ... äh ... die bei einer Renovierung ...« An dieser Stelle wurde er unterbrochen, und sein Gesicht färbte sich noch röter. »Natürlich, natürlich«, sagte er dann und lachte nervös. »Wir freuen uns darauf, Sie beide morgen begrüßen zu dürfen. Auf Wiederhören!«

Damit legte er den Hörer auf.

»Jungs!«, sagte er und sprang von seinem Stuhl auf. »Habt ihr die Zettel...



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