Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am27.12.20221. Auflage
Ein Fremder. Ein Versprechen. Ein tödliches Spiel, dem du nicht entkommen kannst.

Weil die Polizei im Fall seiner Tochter nicht weiter kommt, ist Danny überrascht, als ein Fremder ihm Informationen anbietet. Im Gegenzug soll Danny seinem neuen Freund ebenfalls helfen. Er willigt ein, dabei ahnt er nicht, auf welch makaberes Spiel er sich eingelassen hat - denn der Freund nutzt Danny lediglich für seine eigenen Zwecke, für ein Spiel, das sein Leben nicht bloß verändern, sondern beenden wird ...


Charlie Gallagher war 13 Jahre lang Polizist in Großbritannien. Während dieser Zeit durchlief er verschiedenen Stellen in der Polizei bis hin zum Detectiv. Er schreibt Thriller, die wenig immer einen großen Anteil von Polizeiarbeit enthalten. Zusammen mit seiner Familie lebt er an der Südküste von Kent.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Fremder. Ein Versprechen. Ein tödliches Spiel, dem du nicht entkommen kannst.

Weil die Polizei im Fall seiner Tochter nicht weiter kommt, ist Danny überrascht, als ein Fremder ihm Informationen anbietet. Im Gegenzug soll Danny seinem neuen Freund ebenfalls helfen. Er willigt ein, dabei ahnt er nicht, auf welch makaberes Spiel er sich eingelassen hat - denn der Freund nutzt Danny lediglich für seine eigenen Zwecke, für ein Spiel, das sein Leben nicht bloß verändern, sondern beenden wird ...


Charlie Gallagher war 13 Jahre lang Polizist in Großbritannien. Während dieser Zeit durchlief er verschiedenen Stellen in der Polizei bis hin zum Detectiv. Er schreibt Thriller, die wenig immer einen großen Anteil von Polizeiarbeit enthalten. Zusammen mit seiner Familie lebt er an der Südküste von Kent.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749904747
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum27.12.2022
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9013110
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Einen Monat später. Ein Hotel am Stadtrand von Dover.

Dienstag

Es war ein Dienstagabend und er saß auf demselben Barhocker wie so viele Abende zuvor. Wie hätte Danny Evans ahnen können, dass gerade heute sein Leben eine weitere dramatische Wendung nehmen würde? Das Pub hieß »The Duke Inn« - der Name nahm Bezug auf den Duke of Wellington, den berühmten britischen Heerführer in napoleonischer Zeit -, doch die Militärschule, die sich fast den Eingang mit dem Lokal teilte, hatte nichts mehr von dessen einstigem Glanz an sich. Obgleich ein separates Gebäude, versorgte das Pub auch ein benachbartes Hotel, in dem Danny ein Zimmer gebucht hatte. Das Duke Inn war nicht auf Gäste wie ihn ausgerichtet, da war er sich ziemlich sicher; es war eher ein Familienrestaurant, und er hätte sich auch als Schandfleck am Tresen empfinden können, wenn er nur einen Moment auf seine Umgebung geachtet hätte.

Aber jetzt war es spätabends. Die Familien waren bereits gegangen. Nur die Trinker saßen noch da. Ein weiteres Bier wurde vor Danny hingestellt, dazu ein Glas Schnaps, damit behauptete er seinen Platz unter den Trinkern.

Er kippte zunächst den Schnaps herunter - starken, dunklen Rum, der wie Feuer in seiner Kehle brannte. Als Nächstes nahm er einen tiefen Zug von seinem Bier und schmatzte mit den Lippen, während sich die Wärme des Rums in seiner Brust ausbreitete.

»Wer hat gewonnen?« Der Barhocker neben ihm scharrte über den Boden, dann ächzte er unter dem Gewicht eines Mannes, der darauf Platz nahm. Danny hielt seinen Blick weiter gesenkt und sah daher nur dicke Oberschenkel in grauer Anzughose und an den Füßen Schuhe aus hellbraunem Leder mit einem blauen Streifen in der Mitte, was an einen klassischen Bezug für Autositze erinnerte. Er hob den Blick zu dem Bildschirm über ihnen, denn er hatte sich aus alter Gewohnheit auf den Hocker vor dem Fernseher gesetzt. Das Fußballspiel hatte er aber nur als grünes Geflimmer und gelegentliche Satzfetzen von vertraut klingenden Kommentatoren wahrgenommen, so wie man ein Gespräch von alten Freunden im Wohnzimmer von der Küche oder vom Balkon aus mitbekommt.

»Keine Ahnung, Kumpel.« Für Danny waren das die ersten Worte nach langer Zeit, und beim Sprechen kitzelte die schwere Zunge seinen Gaumen.

»Ich kenne Sie!«, fuhr der Mann fort, plötzlich ganz lebhaft und erfreut. Danny hob ein Stück weit den Kopf, um mehr als die Oberschenkel seines Gegenübers zu sehen: eine graue Anzugjacke mit entsprechender Hose, darin ein Mann, etwa Ende vierzig. Das weiße Hemd war am Kragen offen und leicht zerknittert, als hätte er zuvor eine Krawatte getragen. Das Handgelenk schmückte eine teuer aussehende Uhr, und ihr Metallarmband und dazu passende Manschettenknöpfe glänzten im Licht, als der Mann sich mit den Fingern über seine wulstigen Lippen fuhr, die aus einem grau melierten Bart hervorstachen. Sein Gesicht war gebräunt, obgleich es Februar war.

»Kann ich mir nicht vorstellen, Kumpel«, erwiderte Danny.

»Evans, richtig? Danny Evans!«

Danny verzog das Gesicht. Inzwischen hasste er allein den Klang seines Namens, vor allem wenn es bedeutete, dass ihn jemand erkannt hatte. »Sie haben für Dover Athletics Fußball gespielt, sogar als Captain! Und dann waren Sie einige Spielzeiten lang auch beim FC Gillingham, stimmt s? Hier in der Gegend sind Sie eine Legende.«

»Legende!« Danny schnaubte verächtlich. Er hatte sich von diesem Wort noch nie geschmeichelt gefühlt.

»Aber das stimmt doch, oder nicht?«

»Ich hab mal ganz leidlich gespielt. Jetzt allerdings nicht mehr.«

»Das ist wirklich sehr schade. Früher bin ich oft zum Crabble-Stadion gepilgert, ich und meine kleine Tochter. Sie waren ihr Lieblingsspieler, ein Innenverteidiger, an dem keiner vorbeikam. Das Raubtier  - so nannte man Sie doch, oder? Nachdem Ihnen jemand ein Stück Ohr abgebissen hat und Sie trotzdem einfach weitergespielt haben. Ich erinnere mich an die Bilder, Sie waren blutüberströmt.«

»Das ist schon lange her, und es war nur ein Spitzname.«

»Ein Spitzname! Dem machen Sie aber immer noch alle Ehre, oder? Wie wär s, wenn ich Ihnen ein Bier ausgebe. Sozusagen als Dankeschön für damals.«

Danny winkte ab. »Nicht nötig. Ich bekam mein Gehalt, eine Menge Applaus, das war Dank genug ⦫ Er streckte den Zeigefinger aus, legte ihn an sein Glas und betrachtete konzentriert, wie die Bläschen sprudelnd im Schaum aufstiegen. »Es waren die besten Tage meines Lebens«, murmelte er.

»Darauf möchte ich wetten. Könnte ich vielleicht schnell ein Foto von Ihnen machen? Ich möchte es meiner Tochter schicken. Sie wird mir nämlich kaum glauben, wenn ich ihr erzähle, wen ich getroffen habe.«

»Ich weiß nicht ⦠Heute Abend sehe ich kaum aus wie ein Vorzeigeathlet. Aber ich schreibe gern für sie ein Autogramm auf irgendwas. Vielleicht habe ich auf meinem Zimmer auch noch ein Trikot.«

Diesmal winkte sein Gegenüber ab. »Nur keine Umstände. Ich nerve Sie, das sieht man deutlich. Ich dachte nicht, dass Sie noch hier in der Gegend sind. Ich meine, in Dover. Die meisten Spieler kommen heutzutage ja von überall her.«

»Ich habe selbst keine Ahnung, wo ich im Moment gerade bin, Kumpel.«

»Dann arbeiten Sie also immer noch für den Verein?«

»Ich mische wieder mit, ja. Mittlerweile vor allem als Trainer ⦠Sie wissen schon.« Danny erkannte sich selbst nicht mehr. Seine Leidenschaft für den Fußball und das Fachsimpeln darüber war fast ganz erloschen. Obwohl sich sein ganzes Leben darum gedreht hatte, ließ ihn das plötzlich alles fast kalt. Er wollte nicht darüber nachdenken, wie, und vor allem nicht, wie schnell es dazu gekommen war. Es machte ihm Angst.

»Hm, sicher passiert Ihnen das öfter, dass Leute wie ich Sie belästigen, wenn Sie in Ruhe Ihr Bierchen genießen wollen. Ich bin nicht mehr oft in der Gegend hier. Ein irrer Zufall, dass ich Sie hier getroffen habe.«

»Sicher. Eine gute Nacht noch.«

Der Barhocker ächzte wieder, und seine hölzernen Beine scharrten über den Boden, bis der Mann abgestiegen war. Und nur ein paar Augenblicke später sagten auch die Fußballkommentatoren im Fernsehen gute Nacht, und der Bildschirm wurde schwarz. Jetzt war nur das Personal hinter dem Tresen aktiv, das schon eifrig mit dem allabendlichen Aufräumritual beschäftigt war. Danny trank sein Bier in tiefen Zügen aus, bis ihm die Kehle brannte. Dabei schloss er die Augen, und augenblicklich spürte er, wie sich alles um ihn drehte. Es war höchste Zeit zu gehen.

Draußen im Nachthimmel fing sich selbst zu dieser späten Stunde noch der stetige Lärm des vorbeifahrenden Verkehrs. Die A20 führte direkt am Pub vorbei, die Fahrzeuge kamen von der Fährstation, die außer Sichtweite am Fuß des Hügels lag und hinter der sich die berühmten weißen Klippen von Dover erhoben. Zu seiner Linken befand sich eine Tankstelle, und die hellen Lichter des Vorplatzes vertieften die Schatten auf dem Weg zum Haupteingang des Hotels. Er überlegte, ob er sich eine Zigarette anstecken sollte - nur um sich die Kehle zu wärmen. Das Rauchen war eine neue Angewohnheit, und er könnte sie auch wieder aufgeben, wenn er sich dran erinnern könnte, warum er damit angefangen hatte.

»Hey!«, tönte es aus der Dunkelheit.

Danny drehte sich um und sah den Mann im Anzug, der neben ihm gesessen hatte. Er ging hinter ihm und wedelte mit einem Blatt Papier. Danny schob seine Zigarette wieder in die Packung zurück. Er klappte den Kragen seiner Jacke hoch und zog den Kopf ein. Es war eiskalt, und er mochte keine Kälte. Sein neuer Freund sollte merken, wie ungemütlich er es hier draußen fand.

»Ach, Sie wollten ja noch dieses Autogramm.« Danny stellte sich wie schutzsuchend in den Schatten eines Hauses.

»Ihr Autogramm ist es nicht, was ich von Ihnen will. Ich weiß, wer Sie sind.«

»Das haben Sie mir schon gesagt.«

»Ich meine damit nicht Danny Evans, den abgehalfterten Fußballer. Ich meine den, der Sie wirklich sind.«

»Was soll das?« Danny blickte sich um, als erwarte er, dass jeden Moment ein weiterer Angreifer aus dem Schatten treten würde. Dieses Gespräch bekam für ihn plötzlich eine ganz unerwartete Wendung.

»Ich weiß, warum Sie zurzeit in einem Hotel wohnen und sich jeden Abend bis zur Besinnungslosigkeit zuschütten. Ich weiß, dass Sie von Ihrer Frau, von Ihrer Familie wegmussten. Ich weiß, was passiert ist, Danny. Ich weiß Bescheid über Callie.«

Danny zog die bereits zu Fäusten geballten Hände aus seinen Jackentaschen und trat einen Schritt auf den Mann im Anzug zu. Der reagierte nicht darauf - weder wich er zurück, noch hob er zur Verteidigung die Hände. Danny schaffte es, seine Fäuste bei sich zu behalten. Es war schon vorgekommen, dass Leute ihn zu einer Prügelei provozieren wollten.

»Was soll das jetzt? Wollen Sie mich reizen, damit ich Ihnen eine reinhaue und nachher Schmerzensgeld zahlen muss? Sie können mich auf die Palme bringen, und ich scheuer Ihnen eine, aber Geld wird s dafür nicht geben. Vielleicht ist danach Ihr Kiefer gebrochen, und wenn Sie Glück haben, kriegen Sie eine Schlagzeile im Lokalteil. Aber kaufen können Sie sich davon auch nichts.«

»Ich will Sie nicht provozieren, Mr. Evans. Ich will nur, dass Sie mir zuhören. Ich kann Ihnen helfen.«

»Wir haben doch geredet, dort drinnen, oder nicht? Sie hatten meine Aufmerksamkeit.«

»In solchen Lokalen rede ich nicht gerne, das ist...
mehr

Autor

Charlie Gallagher war 13 Jahre lang Polizist in Großbritannien. Während dieser Zeit durchlief er verschiedenen Stellen in der Polizei bis hin zum Detectiv. Er schreibt Thriller, die wenig immer einen großen Anteil von Polizeiarbeit enthalten. Zusammen mit seiner Familie lebt er an der Südküste von Kent.