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Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Dragonflyerschienen am25.10.20221. Auflage, Deutsche Erstausgabe
Manche Geheimnisse sind dunkler als jeder Schatten


Es ist fünf Jahre her, dass Wendy und ihre Brüder im Wald verschwanden und nur sie zurückkehrte. Als andere Kinder aus der Stadt vermisst werden, rückt das ungelöste Rätsel um ihre Brüder wieder ins Licht. Während sie versucht, ihrer Vergangenheit zu entfliehen, trifft Wendy auf einen mysteriösen Jungen. Peter, von dem sie dachte, es gäbe ihn nur in Geschichten, bittet Wendy um Hilfe, die vermissten Kinder zu retten. Aber dazu muss sie sich den Schatten stellen, die im Wald auf sie warten ...

Peter Pan in neuem Licht: Ein eindringlicher Roman darüber, was es bedeutet, erwachsen zu werden

Das neue Buch von New-York-Times-Bestsellerautor Aiden Thomas (Yadriel & Julian. Cemetery Boys)


Aiden Thomas hat Kreatives Schreiben am Mills College in Oakland, Kalifornien, studiert. Als Mitglied der LGBTQ+ Community und Latinx setzt sich Aiden für eine vielfältige Repräsentation in den Medien ein. Zu Aidens Talenten gehören »The Office« zu zitieren, unnützes Wissen und Jenga. Sein Debütroman »Yadriel & Julian - Cemetery Boys« ist ein New York Times-Bestseller und war für den Jugendliteraturpreis 2023 nominiert. Band 1 der SOL-Dilogie stand auf der Shortlist für das Buch des Jahres von jugendbuch-couch.de.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextManche Geheimnisse sind dunkler als jeder Schatten


Es ist fünf Jahre her, dass Wendy und ihre Brüder im Wald verschwanden und nur sie zurückkehrte. Als andere Kinder aus der Stadt vermisst werden, rückt das ungelöste Rätsel um ihre Brüder wieder ins Licht. Während sie versucht, ihrer Vergangenheit zu entfliehen, trifft Wendy auf einen mysteriösen Jungen. Peter, von dem sie dachte, es gäbe ihn nur in Geschichten, bittet Wendy um Hilfe, die vermissten Kinder zu retten. Aber dazu muss sie sich den Schatten stellen, die im Wald auf sie warten ...

Peter Pan in neuem Licht: Ein eindringlicher Roman darüber, was es bedeutet, erwachsen zu werden

Das neue Buch von New-York-Times-Bestsellerautor Aiden Thomas (Yadriel & Julian. Cemetery Boys)


Aiden Thomas hat Kreatives Schreiben am Mills College in Oakland, Kalifornien, studiert. Als Mitglied der LGBTQ+ Community und Latinx setzt sich Aiden für eine vielfältige Repräsentation in den Medien ein. Zu Aidens Talenten gehören »The Office« zu zitieren, unnützes Wissen und Jenga. Sein Debütroman »Yadriel & Julian - Cemetery Boys« ist ein New York Times-Bestseller und war für den Jugendliteraturpreis 2023 nominiert. Band 1 der SOL-Dilogie stand auf der Shortlist für das Buch des Jahres von jugendbuch-couch.de.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783748802174
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum25.10.2022
Auflage1. Auflage, Deutsche Erstausgabe
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9013139
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 1

Sternschnuppen

Als Wendy Darling durch die Tür trat, brachen die Unterhaltungen ab, und alle Blicke richteten sich auf sie. Während sie da stand, einen Stapel Akten auf dem Arm, setzte gedämpftes Getuschel ein. In Wendys Nacken kribbelte es. Als unbedeutende ehrenamtliche Kraft im einzigen Krankenhaus der Stadt hatte sie den ganzen Tag damit verbracht, im Keller Akten zu kopieren. Diese Seite ihrer Arbeit war zwar langweilig, aber schließlich wollte Wendy Krankenschwester werden. Für den durchschnittlichen Teenager gab es wahrscheinlich spannendere Möglichkeiten, seinen achtzehnten Geburtstag zu verbringen, aber Wendy versuchte, sich unauffällig zu verhalten und auf keinen Fall Aufmerksamkeit zu erregen.

Das war ihr allerdings spektakulär misslungen.

Im Stationszimmer wimmelte es von Leuten in Krankenhauskitteln und Polizisten in Uniform, und alle schauten zu Wendy, die unschlüssig in der Tür stand und versuchte, ihren Aktenstapel nicht fallen zu lassen. Ihre schweißnassen Hände machten es ihr nicht gerade leichter, die Plastikordner festzuhalten, und obwohl eine leise Stimme in ihr sie beschwor, auf dem Absatz kehrtzumachen, eilte Wendy durch den Raum und ließ die Akten hinter den Empfangstresen fallen. Neugierige Blicke folgten ihr, und das unverständliche Knistern aus den Funkgeräten der Polizisten machte sie nervös.

»Gott, bist du etwa schon fertig?« Wendy schrak zusammen, als Schwester Judy plötzlich neben ihr erschien.

»Äh - ja, bin ich.« Wendy trat schnell einen Schritt zurück und fuhr sich mit den Händen durch ihre unauffällige Kurzhaarfrisur. Oberschwester Judy war eine kleine Frau mit starker Präsenz, gekleidet in einen Snoopy-Schwesternkittel. Sie hatte eine dröhnende Stimme - wie geschaffen, um den Lärm von vollen Wartezimmern zu übertönen - und ein lautes, unbefangenes Lachen, das häufig zu hören war, wenn sie die Ärzte aufzog.

»Verflixt, Mädchen! Du lässt uns andere ziemlich alt aussehen.« Judy ließ sich nichts gefallen und sagte gewöhnlich, was sie dachte, weshalb sich Wendy bei ihrem angespannten Lächeln und ihren gestikulierenden Händen der Magen zusammenkrampfte.

Wendy zwang sich zu einem leisen Lachen, das ihr allerdings schnell im Hals stecken blieb. Hinter Schwester Judy auf der anderen Seite des u-förmigen Schwesternempfangs stand Officer Smith. Das fahle Neonlicht wurde von seinem kahlen Schädel reflektiert, er reckte die Brust vor und hatte die Daumen in die Gurte seiner kugelsicheren Weste gehakt. Er sah Wendy an, sein Mund ein gerader Strich, während seine Kiefer einen Kaugummi bearbeiteten. Ganz gleich zu welcher Jahreszeit, Officer Smith´ wachsame Augen waren immer von weißen Ringen umgeben, die durch seine Sonnenbrille verursacht wurden. Er hatte so eine Art, einen anzusehen, dass man sich automatisch schuldig fühlte, auch wenn man gar nichts falsch gemacht hatte. Es war ein Gesichtsausdruck, den Wendy in den letzten fünf Jahren ziemlich oft zu spüren bekommen hatte.

»Wendy.« Aus seinem Mund klang ihr Name immer schroff, als ärgere es ihn schon, sie überhaupt erwähnen oder ansprechen zu müssen.

Sie nickte nervös zur Begrüßung. Sie hätte gern gefragt, was eigentlich los war, aber so, wie alle sie die ganze Zeit ansahen ...

»Da bist du ja!« Ein kräftiger Ruck an ihrem Arm ließ Wendy herumwirbeln, und sie schaute in Jordans strahlendes Gesicht. »Ich habe dich schon überall gesucht!« Jordan Arroyo war seit der 7. Klasse Wendys beste Freundin. Wenn Wendy je etwas außerhalb ihrer Komfortzone unternahm, dann nur, weil Jordan sie dazu ermutigte - und sie manchmal auch in die richtige Richtung schubste. Jordan war diejenige, die sie dazu überredet hatte, sich bei namhaften Colleges zu bewerben, und die vor Freude geschrien und getanzt hatte, als sie beide an der University of Oregon angenommen worden waren. Als Wendy sich daraufhin Sorgen gemacht hatte, dass Oregon doch recht weit von Astoria und ihren Eltern entfernt sei, hatte Jordan Wendy versprochen, die vierstündige Autofahrt nach Hause mit ihr zu unternehmen, so oft sie nur wollte.

Wendy beruhigte sich ein wenig. »Ich ...«

»Bist du fertig für heute?« Der Blick aus Jordans dunklen Augen fiel auf den Aktenstapel. Sie war groß, und auf ihrer Haut mit dem warmen Braunton zeigten sich niemals Unreinheiten. Ihr dunkles Haar, das ihr Gesicht normalerweise mit dichten Locken umrahmte, hatte sie heute zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden.

»Ja, schon ...«

»Wunderbar!« Bevor Wendy Einwände erheben konnte, schnappte sich Jordan mit einer Hand ihre Taschen und zog Wendy mit der anderen in den Flur. »Dann komm!« Wendy rechnete halb damit, dass die drei Polizeibeamten sie aufhalten würden, aber auch wenn sie ihnen nachschauten, als sie gingen - ganz besonders Officer Smith -, sagte niemand etwas.

Nachdem die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte und sie im Flur allein waren, holte Wendy tief Luft. »Was hatte das zu bedeuten?« Sie warf einen schnellen Blick über ihre Schulter, um festzustellen, ob ihnen jemand folgte.

»Was meinst du?«, fragte Jordan.

Wendy musste sich beeilen, um mit Jordans langen, entschlossenen Schritten mitzuhalten. »Die Cops und all die anderen.«

»Tja, wer weiß das schon!« Jordan zuckte mit den Schultern und tippte dann an der Tür zum Pausenraum des Pflegepersonals den Zugangscode ein.

Wendy runzelte die Stirn. Jordan ließ sich nie eine Gelegenheit zum Tratschen entgehen. Wann immer im Krankenhaus etwas Interessantes passierte - wie zum Beispiel, wenn ein Junge aus der Gegend seinem Freund beim illegalen Jagen im Wald den Zeh abschoss oder ein Arzt eine Assistenzärztin zum Weinen brachte -, stürzte sich Jordan darauf. Sie fragte überall nach, bohrte nach Details und grub Informationen aus, bevor sie sich auf die Suche nach Wendy machte und ihr alles, was sie herausgefunden hatte, brühwarm erzählte.

Und jetzt verheimlichte sie ihr irgendetwas.

»Hey, warte«, sagte Wendy, und ihre Schultern verkrampften sich vor Anspannung.

»Setz dich!« Jordan drückte sie auf einen Stuhl an dem schiefen, runden Tisch, der mit Papptellern, Plastikbesteck und Fast-Food-Verpackungen übersät war. »Okay, ich weiß, du feierst deinen Geburtstag nicht gern ...« Jordan schoss durch den Raum, schnappte sich zwei Plastikgabeln und holte eine Tupperdose aus dem alten Kühlschrank. »Aber du wirst heute achtzehn! Also musste ich einfach irgendetwas tun.«

»Jordan.«

»Ich habe dir deinen Lieblingskuchen gebacken!« Jordan schaute nicht einmal auf, während sie an dem Tupperdosendeckel herumfummelte. »Schau mal!«

Das Lächeln auf Jordans Gesicht konnte man bestenfalls unsicher nennen, als sie einen gelben Cupcake auf einen kleinen Teller hob und Wendy hinstellte. Ein dicker Klecks Schokoladenglasur lief an dem Papierförmchen herunter. »Er ist nicht ganz so geworden, wie ich wollte, aber du weißt ja, was für eine Niete ich im Backen bin.«

Wendy pochte das Herz bis zum Hals. Warum wollte Jordan sie nicht ansehen? »Jordan.«

»Aber mein Dad hat ungefähr drei gegessen und ist nicht in der Notaufnahme gelandet«, überlegte Jordan laut und steckte eine violette Kerze in den Cupcake und zündete sie mit einem gelben Feuerzeug an. »Also können sie so schlimm nicht geworden sein!«

»Jordan.« Wendy ließ nicht locker.

Jordan schob ihr den Cupcake hin, ihr breites Lächeln jetzt eher eine Grimasse. »Wünsch dir was!«

»JORDAN!« Jordan zuckte zusammen, und selbst Wendy erschrak über die Lautstärke ihrer eigenen Stimme. Endlich schaute Jordan auf, zog die Augenbrauen in die Höhe und biss sich auf die Lippe. »Was ist los?«, fragte Wendy noch einmal und beugte sich vor, jetzt sehr beunruhigt. Die Hitze der Kerze streifte ihr Kinn. »Warum sind hier so viele Cops? Was ist passiert?«

Als Jordan jetzt sprach, klang ihre Stimme ganz sanft. »Ashley Ford ist verschwunden.«

Es fühlte sich an, als presse eine riesige Hand alle Luft aus Wendys Lungen. »Verschwunden?« Automatisch holte Wendy ihr Handy hervor. Sie hatte keine offizielle Vermisstenmeldung bekommen, aber im Aktenraum hatte ihr Handy auch kein Netz gehabt.

»Vor ein paar Stunden.« Jordan ließ Wendy nicht aus den Augen, während sie sprach.

Das Zimmer kippte zur Seite. Wendy umklammerte mit schweißnassen Händen die Tischkante. »Aber ich habe sie doch heute Morgen noch gesehen.«

»Angeblich hat sie im Garten gespielt. Ihre Mom ist ins Haus gegangen, um etwas zu holen, und als sie zurückkam, war Ashley verschwunden.«

Wendy kannte Ashley gut. Wenn sie nicht mit Papierkram beschäftigt war, verbrachte Wendy den größten Teil ihrer Zeit im Krankenhaus auf der Kinderstation, las den Kleinen vor oder leitete Bastelstunden. Mrs. Ford war eine Patientin, die regelmäßig zur Dialyse ins Krankenhaus kam, und wenn sie einen Termin hatte, ließ sie Ashley im Kinderspielzimmer bei Wendy. Ashley war erst acht Jahre alt, aber sie war klug und besaß ein geradezu enzyklopädisches Wissen über Bäume. Heute Morgen erst hatte Ashley auf einem der riesigen Sitzsäcke gesessen, der ihre zierliche Gestalt förmlich verschluckte, und die Namen der Bäume heruntergerasselt, die sie durch die großen Fenster gesehen hatte.

»Sie können sie nicht finden?«, fragte Wendy. Jordan schüttelte den Kopf. Kein Wunder, dass alle sie angestarrt hatten. »Und Benjamin Lane?«

»Den haben sie auch noch nicht gefunden.«...
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Aiden Thomas hat Kreatives Schreiben am Mills College in Oakland, Kalifornien, studiert. Als Mitglied der LGBTQ+ Community und Latinx setzt sich Aiden für eine vielfältige Repräsentation in den Medien ein. Zu Aidens Talenten gehören »The Office« zu zitieren, unnützes Wissen und Jenga. Sein Debütroman »Yadriel & Julian - Cemetery Boys« ist ein New York Times-Bestseller und war für den Jugendliteraturpreis 2023 nominiert. Band 1 der SOL-Dilogie stand auf der Shortlist für das Buch des Jahres von jugendbuch-couch.de.