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Zukunftsfest

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
180 Seiten
Deutsch
Murmann Publishers GmbHerschienen am29.03.20221. Auflage
Jetzt geht's ums Ganze: Wer den weltweiten Wettbewerb um die Bildung verliert, setzt die Zukunft des Landes, den Wohlstand und die Finanzierbarkeit der sozialen Marktwirtschaft aufs Spiel. Einer der wichtigsten Unternehmer im politischen Berlin fordert deshalb einen gigantischen Bildungsaufbruch. Ohne Schönfärberei. Harald Christ ist einer der bestvernetzten Unternehmer im politischen Herzen der Republik. Während der Koalitionsverhandlungen zur Ampel war er sogar der einzige Nicht-Berufspolitiker. Der ehemalige Bundesschatzmeister der FDP meldet sich jetzt kritisch zu Wort. Er fordert einen mächtigen Pakt zwischen Wirtschaft und Politik. Raus aus der jeweiligen Komfortzone. Hinein in die Kampfzonen um die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands und Europas. Harald Christ kennt beide Welten aus dem Eff-Eff. Er ist Unternehmer, Politiker, Hochschuldozent, der seine Karriere aus einfachen Verhältnissen gestartet hat und zunächst in der SPD seine politische Heimat fand. Dieses Buch ist ein politisches Unternehmerbuch. Christ mischt sich ein, Christ argumentiert als Unternehmer für Unternehmer, Christ sorgt sich um die Zukunft des Landes. Vor allem um die Bildungschancen. Messerscharf seziert er den Abwärtstrend im internationalen Vergleich, das Abrutschen ins Mittelfeld innovativer Leistungsfähigkeit. Es brauche vor allem mutige Unternehmer, so Christ, welche die Abwärtsspirale zu drehen beginnen. Und keine längeren ideologischen Debatten, die Stillstand bedeuten und Deutschland im internationalen Wettbewerb immer weiter den Anschluss verlieren lassen.

Harald Christ ist erfolgreicher Unternehmer, ehemaliger Bundesschatzmeister der FDP, langjähriger Top-Manager in der Finanzwirtschaft und gesellschaftlich engagierter Stifter. An der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft wirbt er für eine neue Aufbruchserzählung, die Deutschland für die Herausforderungen der 2020er-Jahre wappnen soll. Er setzt sowohl auf die Innovationskraft und den Gestaltungswillen des deutschen Mittelstandes als auch auf das bildungspolitische Aufstiegsversprechen, das unseren Wohlstand langfristig sichert.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextJetzt geht's ums Ganze: Wer den weltweiten Wettbewerb um die Bildung verliert, setzt die Zukunft des Landes, den Wohlstand und die Finanzierbarkeit der sozialen Marktwirtschaft aufs Spiel. Einer der wichtigsten Unternehmer im politischen Berlin fordert deshalb einen gigantischen Bildungsaufbruch. Ohne Schönfärberei. Harald Christ ist einer der bestvernetzten Unternehmer im politischen Herzen der Republik. Während der Koalitionsverhandlungen zur Ampel war er sogar der einzige Nicht-Berufspolitiker. Der ehemalige Bundesschatzmeister der FDP meldet sich jetzt kritisch zu Wort. Er fordert einen mächtigen Pakt zwischen Wirtschaft und Politik. Raus aus der jeweiligen Komfortzone. Hinein in die Kampfzonen um die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands und Europas. Harald Christ kennt beide Welten aus dem Eff-Eff. Er ist Unternehmer, Politiker, Hochschuldozent, der seine Karriere aus einfachen Verhältnissen gestartet hat und zunächst in der SPD seine politische Heimat fand. Dieses Buch ist ein politisches Unternehmerbuch. Christ mischt sich ein, Christ argumentiert als Unternehmer für Unternehmer, Christ sorgt sich um die Zukunft des Landes. Vor allem um die Bildungschancen. Messerscharf seziert er den Abwärtstrend im internationalen Vergleich, das Abrutschen ins Mittelfeld innovativer Leistungsfähigkeit. Es brauche vor allem mutige Unternehmer, so Christ, welche die Abwärtsspirale zu drehen beginnen. Und keine längeren ideologischen Debatten, die Stillstand bedeuten und Deutschland im internationalen Wettbewerb immer weiter den Anschluss verlieren lassen.

Harald Christ ist erfolgreicher Unternehmer, ehemaliger Bundesschatzmeister der FDP, langjähriger Top-Manager in der Finanzwirtschaft und gesellschaftlich engagierter Stifter. An der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft wirbt er für eine neue Aufbruchserzählung, die Deutschland für die Herausforderungen der 2020er-Jahre wappnen soll. Er setzt sowohl auf die Innovationskraft und den Gestaltungswillen des deutschen Mittelstandes als auch auf das bildungspolitische Aufstiegsversprechen, das unseren Wohlstand langfristig sichert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783867747288
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum29.03.2022
Auflage1. Auflage
Seiten180 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1511 Kbytes
Artikel-Nr.9091645
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Deutschlands ungenutzte Ressourcen

Mitte 2009 meldete sich der damalige Kanzlerkandidat der SPD Frank-Walter Steinmeier bei mir und bot mir an, in sein Kompetenzteam zu kommen. Ich hatte das Management der Berliner Weberbank und der Muttergesellschaft WestLB Mitte 2008 verlassen und konnte guten Gewissens sein Angebot annehmen. Steinmeier war sich der Tatsache bewusst, dass die SPD in Sachen Wirtschaft und Unternehmertum Nachholbedarf hatte. Deshalb hatte er mich angesprochen. Und deshalb gab es damals auch den wirklich innovativen »Deutschland-Plan«, von dem der damalige Chefkommentator der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl, schrieb, er sei »pfiffig - und interessanter als das, was die Union zu bieten« habe. Und: Steinmeiers »Deutschland-Plan« verlasse die Bahnen der gewohnten SPD-Politik. Denn: Das Fundament sei sozusagen grün, es sei auf den klugen Überlegungen eines »Green New Deal« gebaut, also eines ökologischen Um- und Ausbaus der Wirtschaft. Es gehe um »bahnbrechende Veränderungen im Autobau, im Klima- und Umweltschutz und bei der Nutzung erneuerbarer Energien«.1 Das klingt selbst ein Jahrzehnt später immer noch ausgesprochen aktuell - nicht nur in meinen Ohren, wie ich vermute. Prantl hatte schon recht: Hätte der damalige Kurzzeit-Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg Steinmeiers Plan vorgestellt, hätte man ihn in manchen Kreisen wohl »als den Propheten einer neuen Arbeitsgesellschaft« gepriesen. Immerhin war er damals sozusagen mein Gegenspieler auf dem Feld der Wirtschaftspolitik. Und schon damals, wie ich fand, auf groteske Weise überschätzt, denn er verfügte über keinerlei vorzeigbare Erfahrungen als Unternehmer, als Manager oder Wirtschaftspolitiker.

Dass pflichtschuldige Kritik vom damaligen Koalitionspartner CDU/CSU kam, war erwartbar. Wenig überraschend war auch, dass sich viele glühende Sozialisten über den Plan echauffierten: Es komme darin viel zu oft »das Wort Deutschland« vor (nämlich 149-mal), das Begriffspaar »soziale Gerechtigkeit« dagegen nur zweimal. Und weiter: »Unablässig geht es darum, dass Deutschland Leitmärkte der Zukunft erkennen und ansteuern , die deutsche Softwarebranche auf Augenhöhe mit den USA gebracht werden und Deutschland beim Leitmarkt Elektromobilität zum Durchbruch verholfen werden müsse. Auch bei erneuerbaren Energien soll Deutschland bald den Spitzenplatz einnehmen.« Ja, das hatten die Linken, die dagegen auf »sozialistische Maßnahmen« gegen das »kapitalistische Profitsystem« setzen wollten, richtig erkannt: Steinmeiers Deutschland-Plan war innovativ, wirtschaftsfreundlich und arbeitnehmerfreundlich - und seiner Zeit wahrscheinlich etwas voraus.2 Leider: Auch wer zu früh kommt â¦

Was unterging im Wahlkampf des Jahres 2009: Steinmeier wollte die SPD damals mit einer Bildungsoffensive als »Partei des Aufstiegs« positionieren. Auch das war ein Grund für mich gewesen, in sein Team zu gehen.

An den Spirit im Team um Frank-Walter Steinmeier denke ich noch heute gerne zurück. Er erinnert mich an das Jahr vor der Bundestagswahl 2021, als sich die FDP überlegte, wie sie im Falle einer Regierungsbeteiligung wichtige Reformvorhaben durchsetzen könnte. Und an die Koalitionsverhandlungen im Herbst 2021, als sich alle Beteiligten schnell darauf verständigten, dass man nur eine Regierung bilden kann, wenn man nach vorne blickt und das ins Visier nimmt, was man zusammen anpacken kann, statt sich darüber zu zerstreiten, wo man zu weit auseinanderliegt.

Zurück zum Jahr 2009: Ich fühlte ich mich sofort sehr wohl in der Rolle des »Schatten-Wirtschaftsministers«. Auch wenn wir das so bewusst nicht genannt hatten. Der Fokus sollte nicht abstrakt auf »der« Wirtschaft liegen, sondern auf der mittelständischen Wirtschaft: Einerseits hatten gerade viele kleine und mittelständische Unternehmen im Zuge der Wirtschaftskrise nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers Probleme bei der Erlangung oder Verlängerung von Krediten. Und andererseits war Frank-Walter Steinmeier sehr bewusst, dass der Innovationstreiber der deutschen Wirtschaft die mittelständische Industrie war. Das waren die beiden hauptsächlichen Gründe, warum er auf mich zugegangen war und nicht auf eine vielleicht bekanntere Persönlichkeit eines großen Unternehmens. Denn ich stand - und stehe - für die mittelständische Sicht auf die Dinge. Und ich hatte Erfahrungen bei Banken gesammelt und wusste um die Probleme bei der Kreditvergabe.

Die innovative Herangehensweise, die Idee, einen dritten Weg zu versuchen zwischen altbackenem rheinischem Kapitalismus, der erkennbar ausgedient hatte, und neosozialistischen Ideen, die unverdrossen von links kamen, entsprach ganz und gar meiner Lebensphilosophie. Denn eines war mir damals schon völlig klar: Die soziale Marktwirtschaft braucht Menschen, die unternehmerisch handeln, Arbeitsplätze schaffen und Erfolg haben.

Oder anders gesagt: Die soziale Marktwirtschaft ist nicht nur deshalb »sozial«, weil es Mitbestimmung, gute soziale Sicherungssysteme und Rechte für abhängig Beschäftigte gibt, sondern weil sich Wettbewerb und freies Unternehmertum mit sozialem Ausgleich verbinden. Weil ein freies Unternehmertum jenen Wohlstand erwirtschaftet, der als Steuereinnahmen an den Staat fließt. Und weil jeder Mensch zählt.

Wie wir alle wissen, schnitt die SPD bei dieser Bundestagswahl ausgesprochen schlecht ab. Und ich war nicht nur um einige Erfahrungen reicher, ich hatte auch ziemlich viel gelernt. Über mich, über Deutschlands Wirtschaft und die Rolle der Politik - und über meine damalige Partei, die SPD.

Nachdem die SPD sich also in der Opposition wiederfand, wollte ich ein Buch über die Gründe dieser herben Niederlage schreiben. Und darüber, was sich in der SPD alles ändern müsste. Wochenlang habe ich an meinem Manuskript gefeilt. Vieles ging mir durch den Kopf. Die SPD, in die ich im Alter von 16 eingetreten war, schien 2009, nach sieben Jahren Regierungsverantwortung unter Gerhard Schröder und weiteren vier Jahren unter Angela Merkel, an einem toten Punkt angekommen.

Als ich nach Wochen harter Arbeit die ersten Kapitel fertig hatte, packte ich sie in einen Umschlag und schickte sie Helmut Schmidt, zu dem ich einen besonderen Draht besaß und den ich mir sozusagen als Mentor auserkoren hatte. Er war damals hochgeachteter Herausgeber der Wochenzeitung Die Zeit. Bald darauf fuhr ich nach Hamburg und durfte ihn treffen. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er mir auch diesen Termin wieder schnell und unkompliziert gewährte, denn er war ja schon betagt und musste mit seinen Kräften mehr haushalten als in früheren Jahren.

Und nun saß ich ihm wieder einmal gegenüber: Ich, der Ex-Schatten-Wirtschaftsminister, der Rheinhesse aus Worms, 38 Jahre jung, der seiner sozialdemokratischen Partei den deutschen Mittelstand näherbringen wollte. Ich schaute in die ironisch blitzenden Augen des 91-jährigen Alt-Bundeskanzlers, einem hanseatischen Elder Statesman durch und durch. Selbstsicher, beinahe schmerzhaft distanziert und mit einem scharfen Urteilsvermögen gesegnet. Schweigend blätterte er in meinem Manuskript, das vor ihm auf dem Tisch lag. An den vielen Anstreichungen sah ich, dass er nicht nur hineingeschaut hatte, sondern die ersten sechs Kapitel meines geplanten Buches über unsere Partei wirklich gelesen hatte. Was mich mit Stolz, aber auch einer gehörigen Portion Nervosität erfüllte. Ich dachte, er würde jede Sekunde loslegen: mit Kritik. Mit Anregungen. Doch der Hanseat Schmidt schwieg und blätterte. Dann brummte er, zog den Aschenbecher heran und steckte sich eine seiner berüchtigten Mentholzigaretten an. Nach gefühlt zwei sehr langen Minuten schaute er schließlich auf und sagte: »Herr Christ, lassen Sie es. Dieses Buch braucht die Welt nicht.«

Ich war einigermaßen vor den Kopf gestoßen.

»Wissen Sie, Herr Christ«, und dann musste er kurz husten und nahm einen Schluck Cola light, »ich entnehme Ihrem Manuskript, dass Sie das Bildungsthema umtreibt. Dass Sie verstanden haben, dass Wohlstand, Globalisierung und die Finanzierung unserer Sozialsysteme mit dem Thema Bildung zu tun haben. Dass unsere Wirtschaft von nur einer einzigen Ressource wirklich abhängig ist: von gut ausgebildeten Leuten. Von Facharbeitern. Von Leuten, die etwas können. Schreiben Sie doch darüber. Schreiben Sie über das Querschnittsthema Bildung. Damit können Sie nicht nur in unserer Partei viel Gutes tun, sondern auch für unser Land.«

Helmut Schmidt war einer der weitsichtigsten und intelligentesten Politiker, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Ich bin stolz darauf, dass ich die Möglichkeit hatte, ihn und seine liebe Frau Loki viele Jahre immer wieder getroffen zu haben und dass ich sie dabei immer besser kennenlernen konnte. Wir haben dabei viel geraucht - ich bekenne, das ist ein Laster, das ich noch immer nicht abgestellt habe. Wir haben viel diskutiert. Und vor allem ich habe sehr viel gelernt.

Schmidt hatte, wie so oft, recht: Statt sich an einer verdienst- und traditionsreichen, komplizierten und in weiten Teilen leider auch reichlich verstockten Partei abzuarbeiten, könnte ich alles das zusammenfassen und aufschreiben, was mir, dem Mittelstandsversteher, der aus einfachen Verhältnissen kommt und sich nach oben gearbeitet hat, wirklich wichtig war. Was ich erfahren und erkannt hatte und was meines Erachtens geändert werden müsste. Anderthalb Jahre später publizierte ich in einem kleinen Verlag das Buch Deutschlands ungenutzte...

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Harald Christ ist erfolgreicher Unternehmer, ehemaliger Bundesschatzmeister der FDP, langjähriger Top-Manager in der Finanzwirtschaft und gesellschaftlich engagierter Stifter. An der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft wirbt er für eine neue Aufbruchserzählung, die Deutschland für die Herausforderungen der 2020er-Jahre wappnen soll. Er setzt sowohl auf die Innovationskraft und den Gestaltungswillen des deutschen Mittelstandes als auch auf das bildungspolitische Aufstiegsversprechen, das unseren Wohlstand langfristig sichert.