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Palast der Stürme

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
427 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.04.2022
Eine neue Heimat: aufregend, bunt - und gefährlich? Der Indienroman »Palast der Stürme« von Alyssa Deane jetzt als eBook bei dotbooks. Eine englische Lady im Land der Gewürze: 1856 reist die tapfere Roxanne ins exotische Indien, um endlich ihren Vater wiederzusehen, der dort 15 Jahre lang verschollen war. Als sie dabei den charmanten Offizier Collier kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf. Obwohl auch Collier zärtliche Gefühle für sie hegt, muss Roxanne schon bald erfahren, dass diese Liebe nicht sein darf. Bitter enttäuscht versucht sie fortan, ganz in der Rolle als Haushälterin ihres Vaters aufzugehen und Collier zu vergessen. Doch dann werden die Unruhen im Land immer größer, und schließlich eskaliert der Hass der indischen Soldaten auf die englischen Kolonialherren. In dieser gefährlichen Situation droht Roxanne ihre Heimat, ihre Sicherheit und alle, die sie liebt, zu verlieren - auch Collier ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der opulente historische Roman »Palast der Stürme« von Alyssa Deane. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.mehr

Produkt

KlappentextEine neue Heimat: aufregend, bunt - und gefährlich? Der Indienroman »Palast der Stürme« von Alyssa Deane jetzt als eBook bei dotbooks. Eine englische Lady im Land der Gewürze: 1856 reist die tapfere Roxanne ins exotische Indien, um endlich ihren Vater wiederzusehen, der dort 15 Jahre lang verschollen war. Als sie dabei den charmanten Offizier Collier kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf. Obwohl auch Collier zärtliche Gefühle für sie hegt, muss Roxanne schon bald erfahren, dass diese Liebe nicht sein darf. Bitter enttäuscht versucht sie fortan, ganz in der Rolle als Haushälterin ihres Vaters aufzugehen und Collier zu vergessen. Doch dann werden die Unruhen im Land immer größer, und schließlich eskaliert der Hass der indischen Soldaten auf die englischen Kolonialherren. In dieser gefährlichen Situation droht Roxanne ihre Heimat, ihre Sicherheit und alle, die sie liebt, zu verlieren - auch Collier ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der opulente historische Roman »Palast der Stürme« von Alyssa Deane. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966557924
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.04.2022
Seiten427 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1274 Kbytes
Artikel-Nr.9092664
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Kalkutta, Provinz Bengalen
April 1856

Roxane Sheffield stand neben ihrem Gepäck und verglich das Bild der überfüllten, farbenprächtigen Stadt mit den bräunlichen Fotos, die sie sich von Indien besorgt hatte. Nach so vielen Wochen auf See tat es gut, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie begierig die vielen Eindrücke aufsog. Indien schien eine eigene Welt zu sein, die sich durch erstaunliche Farben und Kontraste und anschauliche Bilder einer lebendigen Kultur auszeichnete. Sie war so fasziniert von diesem ersten Anblick, dass ihr ihr bisheriges Heim in England auf einmal glanzlos und grau und ungeheuer weit entfernt erschien.

Während sie ihre widerspenstigen dunkelbraunen Locken zurechtstrich, überlegte sie, dass sie gut daran getan hatte, sich nicht von ihrem Plan abbringen zu lassen. Es war klug gewesen, auf die Bitte ihres ihr fremd gewordenen Vaters, ihn zu besuchen, einzugehen, obwohl ihre Verwandten und ihre Freunde dringend davon abgeraten hatten. Sie hatte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht - einerseits hatte sie die Aussicht auf eine Reise nach Indien schon immer fasziniert, andererseits hatte der Grund dafür sie aber auch abgeschreckt.

Inmitten ihrer Mitreisenden beobachtete Roxane die gefühlsbetonten Begrüßungen der Wartenden und beglückwünschte sich dazu, dass ihr diese Peinlichkeit erspart blieb. Sie hatte darauf bestanden, nicht von ihrem Vater in Kalkutta abgeholt zu werden, sondern ihn erst nach ihrer Ankunft in Delhi zu treffen. Bis dahin würde sie bei den Stantons wohnen, einer Familie, die, wie sie feststellte, während sie nach einem ihr kaum noch bekannten Gesicht Ausschau hielt, nicht pünktlich zur Stelle war. Nach einem kurzen Aufenthalt mit einer entsprechenden Einführung in die besseren Kreise in Kalkutta, würde Roxane mit den Stantons nach Delhi reisen, um dort ihren Vater Colonel Sheffield zu treffen und sich mit ihm auszusprechen. Eine solche Aussprache war unabdingbar nach einer Zeitspanne von fünfzehn Jahren, in der seine elterliche Fürsorge kaum spürbar gewesen war.

Wenn sie sich bei diesem Treffen umsichtig verhielt, würde sich die Situation vielleicht ein wenig unbehaglich, aber nicht allzu emotional gestalten. Sie hatte sich bereits vor langer Zeit beigebracht, kühl und reserviert zu bleiben, wenn es um diesen Mann ging. Immerhin war er gegangen, ohne auch nur auf Wiedersehen zu sagen, geschweige denn er hätte ein Wort des Bedauerns oder der Reue geäußert. Warum sollte sie das jetzt tun? Natürlich war es nötig, sich auszusprechen, aber das Bemühen um eine erneute Annäherung musste schließlich nicht die Züge einer Gefühlskrise tragen. Roxane war stolz auf ihren kühlen Kopf und auf ihre Selbstsicherheit, mit der sie bisher jede Lebenssituation gut gemeistert hatte.

Sie lockerte die Taftschleife unter ihrem Kinn und zog den Strohhut tiefer in die Stirn, um ihre Augen vor der aufsteigenden indischen Sonne zu schützen. Roxane hatte schöne Augen von einem strahlenden Grün, die in harmonischer Proportion neben ihrer langen, geraden Nase lagen. Sie betonten nicht nur die hübschen Konturen ihres Gesichts, sondern ließen in ihrem Ausdruck auch keinen Zweifel daran, dass man diese junge Frau nicht unterschätzen sollte. Jetzt richtete sich der Blick aus diesen schönen Augen auf eine beachtliche Armee einheimischer Dienstboten in farbenprächtigen Gewändern, die sich daranmachten, jedes Gepäckstück in Sichtweite an sich zu reißen. In weiser Voraussicht ließ sie sich auf ihren bereits leicht ramponierten Schrankkoffer sinken und zupfte ihren apfelgrünen Rock um die schlanke Figur zurecht, während es ihr gelang, deutlich zu machen, dass die Gepäckstücke zu ihren Füßen tabu waren.

Sie wandte sich um und verabschiedete sich von den Reisegefährten, mit welchen sie sich locker angefreundet hatte. Immer wieder nahm sie unbestimmte Einladungen zum Abendessen entgegen, die sie, wäre sie allen gefolgt, während ihres Aufenthalts in Kalkutta beschäftigt halten würden. Nachdem die Einladungen ausgesprochen waren und die meisten Reisenden sich auf den Weg gemacht hatten, wandte Roxane ihre Aufmerksamkeit wieder der faszinierenden Umgebung zu. Obwohl noch violette und rostfarbene Schatten über der Stadt lagen, während die Sonne langsam am Horizont aufstieg, herrschte bereits ein reges Treiben, das sie fesselte.

»Miss Sheffield, hat man Sie im Stich gelassen?«

»Wie bitte?« Roxane drehte sich im Sitzen rasch um und schirmte ihre Augen mit einer Hand ab. »Oh! Captain Wayland«, begrüßte sie den Schiffsoffizier. »Ist das nicht wundervoll?«

»Dass man Sie versetzt hat?«, erwiderte der Captain und zog belustigt seine buschigen Augenbrauen in die Höhe.

Roxane lachte kehlig und strahlte ihn an. »Ich meinte Indien, Sir. Oder sollte ich sagen, das, was ich bisher davon zu Gesicht bekommen habe?«

Der Schiffskapitän zuckte unverbindlich die Schultern. »Hatten Sie nicht erwähnt, Miss Sheffield, dass Ihre Verwandten Sie abholen würden?«

»Nicht meine Verwandten, Captain - Bekannte meines Vaters. Ich werde bei ihnen wohnen, bis ich nach Delhi abreise.«

»Sie haben sich verspätet«, stellte der Captain fest.

»Ich bin sicher, dass es einen Grund für diese Verzögerung gibt«, entgegnete Roxane.

»An Ihrer Stelle würde ich nicht allzu lange hier warten«, riet er ihr. »Ich habe leider etwas Dringendes zu erledigen, sonst würde ich bei Ihnen bleiben, aber ...« Seine raue Stimme verlor sich; offensichtlich fiel ihm die Entscheidung schwer. Roxane hatte keinen Zweifel daran, dass er sich nach einem kühlen Glas Ale oder einer anderen köstlichen Entschädigung für die Wochen auf See sehnte. Rasch befreite sie ihn aus diesem Dilemma.

»Bitte, Captain, Ihr Angebot ist sehr galant, aber es gibt keinen Grund, Ihre Pläne zu ändern«, erklärte sie. »Ich bin sicher, dass es sich um keine bedeutende Verspätung handeln wird.«

»Das will ich hoffen, Miss Sheffield. Ich würde Ihnen empfehlen, sich einen schattigen Platz zu suchen. In der Sonne wird es schon bald unerträglich heiß werden, vor allem für jemanden wie Sie, der die indische Hitze noch nicht gewöhnt ist.«

»Vielen Dank, Captain, ich werde Ihren Rat befolgen«, antwortete Roxane, fest davon überzeugt, dass der Mann übertrieb. Die Morgenluft war mild, und die Brise, die vom Fluss Hugli herüberwehte, brachte zwar verschiedene Gerüche mit sich, strich aber angenehm über ihre Haut, kräuselte die Seidenbänder an ihrem Strohhut und fuhr unter den gebogten Rand ihrer Bluse. Mit einem Lächeln auf den Lippen sah Roxane dem Captain hinterher, der sich mit dem breitbeinigen, leicht schwankenden Gang, den er sich seit vielen Jahren angewöhnt hatte, von ihr entfernte. Sie stieß einen zufriedenen Seufzer aus und setzte sich wieder bequem zurecht, um weiter zu warten und dabei ihre Umgebung zu betrachten.

Nach zwei Stunden klebte ihr Kleid an ihrer Haut, ihr Korsett drückte unerträglich, und ihr modischer, mit Rüschen besetzter Sonnenhut bot nur wenig Schutz gegen das grelle, gleißende Sonnenlicht. Roxane entschied, nicht länger warten zu können.

Sie erhob sich von ihrem Schrankkoffer und spielte mit dem Gedanken, in einem in der Nähe gelegenen Hotel ein kühles Getränk zu sich zu nehmen, nachdem sie den immer noch nicht erschienenen Stantons eine Nachricht hinterlassen hatte. Doch sie wollte ihre Habseligkeiten nicht unbeaufsichtigt zurücklassen. Nachdem sie einen Moment darüber nachgedacht hatte, winkte sie eine Ghari heran, eine der vielen zu mietenden Pferdekutschen, die durch die Straßen rumpelten. Der einheimische Kutscher lenkte sein Pferd an den Straßenrand und zog die Zügel an.

»Guten Morgen«, begrüßte Roxane ihn. Der dunkelhäutige Mann nickte betont höflich, wobei er die Handflächen aneinanderpresste und die Fingerspitzen in einer feierlichen, unterwürfigen Geste an sein Kinn legte.

»Ich möchte«, fuhr Roxane in deutlicher englischer Aussprache fort, um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden, »zum Haus von Colonel und Mrs Stanton gebracht werden.«

»Stanton«, wiederholte der Mann liebenswürdig. Roxane gefiel die Art, wie er die Vokale aussprach. Sie nickte ihm ermutigend zu und gab ihm die Adresse.

»Stanton, ja«, sagte der Mann noch einmal. Sein runzeliges Gesicht nahm einen verwirrten Ausdruck an. Er fuhr sich mit einem langen, dünnen Finger unter den Rand seines Turbans und kratzte sich am Kopf. Sein Gewand aus Musselin flatterte in der warmen Brise. Roxane spürte, wie ihre Haut unter ihrem schweren Kleid immer feuchter wurde.

»Haben Sie mich verstanden?«

Der Kutscher sah sie ausdruckslos an.

»Sprechen Sie Englisch? Angrezi?« Sie benutzte das Wort, das sie gelesen hatte, aber da sie der Sprache nicht mächtig war, war ihre Aussprache sicher falsch. Der Kutscher runzelte die Stirn und zog seine buschigen Augenbrauen über der Hakennase nach oben.

Um sie herum hatte sich ein halbes Dutzend Einheimische versammelt, die sich drängelten und schubsten, um besser sehen zu können. Rasch ausgestoßene Bemerkungen flogen durch die Luft. Der Fahrer auf dem Kutschbock betrachtete sie aus seinen dunklen Augen immer noch mit höflichem Interesse und legte den Kopf zur Seite. Roxane ließ den Blick über die Menge schweifen und stellte bedauernd fest, dass keine Europäer mehr zu sehen waren. Sie drehte sich wieder um und versuchte zögernd, sich mit Gesten verständlich zu machen.

»Ich möchte«, begann sie und deutete dabei auf sich, »fahren«. Sie zeigte mit einer Geste eine Bewegung an. »In Ihrer Kutsche ...« Der Kutscher riss die Augen auf, als sie mit dem Finger auf ihn zeigte....
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