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Thomas Manns philosophische Dichtung

Vom Grund und Zweck seines Projekts
Verlag Karl Albererschienen am01.07.2020
Thomas Mann scheint Goethe heute als Nationalschriftsteller abzulösen, repräsentiert sein Werk doch den Krisenweg des 20. Jahrhunderts und die liberaldemokratische Antwort. Er wollte sein Publikum nicht nur unterhalten, sondern auch 'erziehen'. Dabei steht er in der platonischen Tradition des 'Künstlerphilosophen', die er von Nietzsche her ergriff: Mann erkundete paradigmatische Gestalten gelingenden Lebens für die gegebenen Verhältnisse und zielte letztlich wie Platon auf die Koinzidenz des Guten und des Gerechten. Die vorliegende Sammlung skizziert dies, frühere Analysen weiterführend, für 'Fiorenza' und das Romanwerk, rekonstruiert die systematische Substanz der 'Betrachtungen eines Unpolitischen', erörtert die philosophischen Rezeptionen Thomas Manns durch Ernst Cassirer, Siegfried Marck und Hans Blumenberg und zeigt dann insbesondere am Spätwerk, wie konsequent Mann seine künstlerphilosophische Problemfrage auch über den 'Doktor Faustus' und 'Felix Krull' hinaus bedachte. Mann explorierte mit seinem Werk die Bedingungen und Möglichkeiten eines subjektiv glückenden und politisch verantwortlichen Lebens in Deutschland. Was er für die Gegenwart eher skeptisch sah, bejahte er dabei mit 'Joseph und seine Brüder' als Humanitätsvision.

Prof. Dr. Reinhard Mehring, Studium der Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft; Promotion in Politikwissenschaft (Freiburg), Habilitation in der Philosophie (HU Berlin), seit 2007 Professor für Politikwissenschaft an der PH Heidelberg. Zahlreiche Monographien u.a. über Thomas Mann, Carl Schmitt, Martin Heidegger, die Geschichte der philosophischen Pädagogik und die deutsch-jüdische Emigrationsphilosophie. Zuletzt im Verlag Karl Alber erschienen sind: Carl Schmitt: Denker im Widerstreit. Werk - Wirkung - Aktualität (2017), Martin Heidegger und die "konservative Revolution" (2018).
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KlappentextThomas Mann scheint Goethe heute als Nationalschriftsteller abzulösen, repräsentiert sein Werk doch den Krisenweg des 20. Jahrhunderts und die liberaldemokratische Antwort. Er wollte sein Publikum nicht nur unterhalten, sondern auch 'erziehen'. Dabei steht er in der platonischen Tradition des 'Künstlerphilosophen', die er von Nietzsche her ergriff: Mann erkundete paradigmatische Gestalten gelingenden Lebens für die gegebenen Verhältnisse und zielte letztlich wie Platon auf die Koinzidenz des Guten und des Gerechten. Die vorliegende Sammlung skizziert dies, frühere Analysen weiterführend, für 'Fiorenza' und das Romanwerk, rekonstruiert die systematische Substanz der 'Betrachtungen eines Unpolitischen', erörtert die philosophischen Rezeptionen Thomas Manns durch Ernst Cassirer, Siegfried Marck und Hans Blumenberg und zeigt dann insbesondere am Spätwerk, wie konsequent Mann seine künstlerphilosophische Problemfrage auch über den 'Doktor Faustus' und 'Felix Krull' hinaus bedachte. Mann explorierte mit seinem Werk die Bedingungen und Möglichkeiten eines subjektiv glückenden und politisch verantwortlichen Lebens in Deutschland. Was er für die Gegenwart eher skeptisch sah, bejahte er dabei mit 'Joseph und seine Brüder' als Humanitätsvision.

Prof. Dr. Reinhard Mehring, Studium der Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft; Promotion in Politikwissenschaft (Freiburg), Habilitation in der Philosophie (HU Berlin), seit 2007 Professor für Politikwissenschaft an der PH Heidelberg. Zahlreiche Monographien u.a. über Thomas Mann, Carl Schmitt, Martin Heidegger, die Geschichte der philosophischen Pädagogik und die deutsch-jüdische Emigrationsphilosophie. Zuletzt im Verlag Karl Alber erschienen sind: Carl Schmitt: Denker im Widerstreit. Werk - Wirkung - Aktualität (2017), Martin Heidegger und die "konservative Revolution" (2018).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783495820353
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
Seiten270 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1892
Artikel-Nr.9093340
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Cover;1
2;Inhalt;8
3;Einleitung;12
4;Teil I: Philosophische Romane;20
5;I. »Sokratischer Dialog unserer Zeit«. Philosophengestalten in Manns Werk;22
5.1;1. Vom »absoluten Roman« als Erben Platons;23
5.2;2. Thomas Mann als Erbe des »absoluten Romans«;33
5.3;3. Inversion der Philosophie im Roman;39
5.4;4. Von Nietzsche zu Platon: Fiorenza;42
5.5;5. Castorps Bildung durch Liebe;54
6;II. Apokalypse der deutschen »Seele«? Doktor Faustus als »Zeitroman«;59
6.1;1. Die Zielvorgabe einer »allgemeinen Beglückung«: Königliche Hoheit;59
6.2;2. Der »Zeitroman« als Deutungskonzept;63
6.3;3. Revolution im Roman;65
6.4;4. Pariser Rechenschaft;69
6.5;5. Das »Menschheitslied« der Joseph-Tetralogie;73
6.6;6. Der Erlösungsgedanke des Doktor Faustus;77
6.7;7. Zum normativ-praktischen Sinn von Manns »apokalyptischem« Roman;82
7;Teil II: Philosophische Deutungen;86
8;III. Polemik mit System. Manns Betrachtungen eines Unpolitischen;88
8.1;1. Das Genre der Betrachtungen eines Unpolitischen;89
8.2;2. Aufbauanalyse: der Gedankengang der Schrift;92
8.3;3. Der staatstheoretische Kern: Unterscheidung von Staat und Verfassung;98
8.4;4. Staatsphilosophischer Grundgedanke: das Recht auf Selbstbehauptung;103
8.5;5. Kurzes Fazit;105
9;IV. Romantik-Aktualisierungen bei Thomas Mann und Carl Schmitt;108
9.1;1. Schmitts Polemik gegen Thomas Mann;109
9.2;2. Zeitgenössische Romantik: präsentistische Aktualisierungen;112
9.3;3. Manns »Überwindung« der Romantik;115
9.4;4. Schmitts Spiegel der Politischen Romantik;120
10;V. Der Zauberberg als Identifikationsmodell;127
10.1;1. Didaktisierung und Popularisierung;127
10.2;2. Heidegger als Leser des Zauberberg;129
10.3;3. Die Davoser Hochschulwochen;131
10.4;4. Mann in der Zeit der Zauberer;133
11;VI. Einsame Größe und Leid der Mitwelt: Ernst Cassirer über Lotte in Weimar;139
11.1;1. Cassirer als Repräsentant des liberalen Judentums;139
11.2;2. Zu Cassirers politischen Schriften;142
11.3;3. Zur Korrespondenz zwischen Mann und Cassirer;143
11.4;4. Goethe als Vermittler;149
11.5;5. Individuum ineffabile;150
11.6;6. Franz Blei als Quelle?;154
11.7;7. Tragische Wahlverwandtschaften;158
12;VII. Siegfried Marcks Explikation von Manns »Sendung«;163
12.1;1. Begriffsgeschichte und Bedeutungswandel der »konservativen Revolution«;166
12.1.1;1.1. »Geheimes Deutschland« vs. »Konservative Revolution«;166
12.1.2;1.2. Hofmannsthal und Mann über »Konservative Revolution«;168
12.1.3;1.3. Apologetische Umdeutung durch Rauschning und Mohler;173
12.2;2. Siegfried Marck (1889-1957): Basisdaten;177
12.3;3. Manns Umgang mit Marck;178
12.4;4. Marcks Explikation: Neuhumanismus als konservativ-revolutionäre Synthese;185
13;VIII. Faustus-Narrativ und Unmöglichkeitsthese: Manns Antwort an Walter von Molo;190
13.1;1. Öffentliche Klarstellung;192
13.2;2. Die Unmöglichkeitsthese;192
13.3;3. Das Faustus-Narrativ als Grund der Unmöglichkeitsthese;196
13.4;4. Staat und Nation;199
14;Teil III: Werkvollendung und Werkabschluss;202
15;IX. Übermensch Andromache. Zu einer Zarathustra-Adaption im Circus-Kapitel des Felix Krull;204
15.1;1. Mythos des Spätwerks;204
15.2;2. Transposition philosophischer Anthropologie;208
15.3;3. Das Circus-Kapitel des Felix Krull;210
15.4;4. Zarathustras Vorrede als Quelle des Circus-Kapitels;212
16;X. Ehekomödie als Deutschlandplan? Manns letzte politische Dichtung;216
16.1;1. Schlusswerk als Deutschland-Roman?;216
16.2;2. Odysseus als Widerstandsheld;217
16.3;3. Das Luther-Projekt als politische Dichtung;222
16.4;4. Thomas Mann als Reformator: Reformation der Reformation;230
17;XI. »Meines Vaters Schwanengesang«. Manns letzte Ganzschrift;236
17.1;1. Ein letztes »Gnadenjahr«?;236
17.2;2. Jenseits der »Vollbringer«: Manns Spätwerk;238
17.3;3. Entstehungsgeschichte der Schiller-Rede;242
17.4;4. Essayistik als panegyrische »Huldigung«;247
17.5;5. Kontemplative Panegyrik: Versuch über den Versuch;250
17.6;6. Distanzbewusstsein: Hans Blumenbergs Mann-Glossen;255
18;XII. »Ein Stück verwirklichter Utopie«: Rekapitulation der Sammlung;262
19;Nachwort;269
20;Nachweise;270
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Autor

Prof. Dr. Reinhard Mehring, Studium der Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft; Promotion in Politikwissenschaft (Freiburg), Habilitation in der Philosophie (HU Berlin), seit 2007 Professor für Politikwissenschaft an der PH Heidelberg. Zahlreiche Monographien u.a. über Thomas Mann, Carl Schmitt, Martin Heidegger, die Geschichte der philosophischen Pädagogik und die deutsch-jüdische Emigrationsphilosophie. Zuletzt im Verlag Karl Alber erschienen sind: Carl Schmitt: Denker im Widerstreit. Werk - Wirkung - Aktualität (2017), Martin Heidegger und die "konservative Revolution" (2018).