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Cornwall für Immer

Liebesroman (Küstensehnsucht 2)
Karin Lindbergerschienen am01.07.2022
Grace lebt dort, wo andere Urlaub machen: im idyllischen Küstenort St Agnes in Cornwall.

Sie liebt das türkisblaue Meer und das ewige Rauschen der Wellen in ihrem verträumten Städtchen. Aber etwas fehlt ihr zum Glücklichsein - oder vielmehr jemand: Preston, den sie nie vergessen konnte. Eine einzige fatale Entscheidung hat Grace vor Jahren ihre Jugendliebe gekostet. Nun ist ihr Ex in seinen Heimatort zurückgekehrt, und mit ihm die Chance, ihren größten Fehler wiedergutzumachen. Preston ist noch immer ihr absoluter Traummann, die Anziehung zwischen ihnen ungebrochen. Nur kann ihm Grace auch nach all dieser Zeit unmöglich den wahren Grund ihrer Trennung verraten. Doch Preston scheint auch jetzt nicht bereit zu sein, ihr zu verzeihen. Prestons Familie kann sich das Elend nicht länger mitansehen und beschließt, die beiden zu einer Aussprache zu zwingen. Und wie geht das besser, als die Streithähne kurzerhand im Keller einzusperren?


Karin Lindberg ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands, von ihren Büchern wurden über eine Million Exemplare verkauft, regelmäßig landen ihre Titel weit oben in den Bestsellerlisten. Ihre Fans begeistert sie mit Geschichten voller Humor, aber vor allem mit ihrem Gespür für große emotionale Momente.
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Produkt

KlappentextGrace lebt dort, wo andere Urlaub machen: im idyllischen Küstenort St Agnes in Cornwall.

Sie liebt das türkisblaue Meer und das ewige Rauschen der Wellen in ihrem verträumten Städtchen. Aber etwas fehlt ihr zum Glücklichsein - oder vielmehr jemand: Preston, den sie nie vergessen konnte. Eine einzige fatale Entscheidung hat Grace vor Jahren ihre Jugendliebe gekostet. Nun ist ihr Ex in seinen Heimatort zurückgekehrt, und mit ihm die Chance, ihren größten Fehler wiedergutzumachen. Preston ist noch immer ihr absoluter Traummann, die Anziehung zwischen ihnen ungebrochen. Nur kann ihm Grace auch nach all dieser Zeit unmöglich den wahren Grund ihrer Trennung verraten. Doch Preston scheint auch jetzt nicht bereit zu sein, ihr zu verzeihen. Prestons Familie kann sich das Elend nicht länger mitansehen und beschließt, die beiden zu einer Aussprache zu zwingen. Und wie geht das besser, als die Streithähne kurzerhand im Keller einzusperren?


Karin Lindberg ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands, von ihren Büchern wurden über eine Million Exemplare verkauft, regelmäßig landen ihre Titel weit oben in den Bestsellerlisten. Ihre Fans begeistert sie mit Geschichten voller Humor, aber vor allem mit ihrem Gespür für große emotionale Momente.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754638736
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten296 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse630
Artikel-Nr.9093680
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe






Kapitel Zwei






Grace war nach der langen Woche zwar hundemüde, aber gerade viel zu aufgewühlt, um jetzt schon schlafen zu gehen. Sie entdeckte Prestons Wagen in der Auffahrt, ein schnittiger BMW, ein Elektroauto, er wirkte neu. Sie lächelte traurig. Er war schon immer ein Idealist gewesen, und dafür hatte sie ihn geliebt. Nicht nur dafür.

Schon damals hatte er ihr von seinen Plänen erzählt, Projekte zu realisieren, die die Welt ein Stück besser machen würden. Wohnanlagen, die viel Platz für Bäume und Gärten ließen, er hatte sogar Pläne für Häuser mit vertikalem Bewuchs entworfen und gezeichnet. Sie wusste nicht, ob er je etwas davon umgesetzt hatte, sie versuchte so wenig wie möglich, an ihn zu denken. Manchmal befürchtete sie, dass er auch diese Träume mit dem Ende ihrer Beziehung begraben hatte, aber jetzt begriff sie, dass noch immer der gleiche Idealist in ihm steckte. Sie freute sich sehr, dass er sich das bewahrt hatte, dass sie nicht auch diese Pläne zerstört hatte. Natürlich konnte jemand, dem die Zukunft der Erde wichtig war, nur ein Elektroauto fahren - oder Fahrrad. Vermutlich tat er beides. Grace lächelte traurig, ihr Herz schmerzte.

Sie lief über die Stufen hinunter zum Strand. Dort kletterte sie auf die Ruinen des alten Hafens, der nie fertiggestellt worden war, weil immer ein Sturm dazwischengekommen war, bis man es schließlich vor einigen hundert Jahren aufgegeben hatte. Das Wetter hier war im Winter einfach zu unberechenbar, die Wellen zu hoch, dem hielt nichts auf Dauer stand. Vorsichtig setzte sie ihren Weg von Stein zu Stein fort, der Mond erleuchtete ihren Weg, die Haare flogen in ihr Gesicht. Es roch nach Salz und Freiheit. Hier hatte sie schon immer gut nachdenken können, allein mit sich selbst und dem Ozean. Ein stetiges Kommen und Gehen mit den Gezeiten, es war tröstlich, dass zumindest das niemals enden würde.

Grace setzte sich auf einen Stein und ließ ihre Beine baumeln. Über ihr leuchteten die Sterne an einem nachtblauen Himmel, der so klar war, dass sich ihr Herz weitete. Das Rauschen der Brandung war laut, konnte aber die Gedanken in ihrem Kopf nicht zum Verstummen bringen. Für ihr Problem gab es keine Lösung. Das Beste wäre, sie würde Preston endlich vergessen, dann konnte sie irgendwann vielleicht wieder normal mit ihm umgehen. Aber es war leichter gesagt als getan, und alles, was Grace versucht hatte, hatte nichts genützt.

Dass Anne, die erst kürzlich nach Cornwall gezogen war, Prestons Cousine war, machte die Sache nicht einfacher. Sie würden sich jetzt sicher häufiger über den Weg laufen, es sei denn, Preston käme nicht mehr her. Aber das konnte sie ja schlecht von ihm verlangen. Der Gedanke war so lächerlich, dass sie hysterisch auflachte. Gott, was war nur mit ihr los!

Sie legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Warum war das Leben nur so kompliziert? Doch möglicherweise war es das gar nicht. Vielleicht sah sie nur einiges im falschen Licht.

Was auch immer, sie würde jetzt und hier nicht die Lösung auf ihre Fragen finden. Sie hatte schon zu lange danach gesucht und sie doch nie beantworten können.

Wenn sie sich doch nur entlieben könnte! Grace blieb noch einige Minuten und starrte gedankenverloren auf das Meer hinaus. Silbern schimmerte der Mond auf der sanft wogenden Oberfläche und tauchte alles in ein wundervolles, magisches Licht. In der Ferne schaukelte ein Fischkutter mit den Wellen. Sie atmete die salzige Luft tief in ihre Lungen und ließ sich den Wind um die Nase blasen. Es tat gut, und hier an ihrem Lieblingsort zu sein, beruhigte sie wirklich ein wenig.

Irgendwann stand sie auf, streckte sich und machte sich auf den Rückweg. Es war spät geworden, aber sie würde morgen etwas länger schlafen können. Das Sea & Salt öffnete samstags erst um elf, dafür musste sie in der Sommersaison länger arbeiten. Ein wenig atemlos erreichte sie den oberen Absatz der alten in den Berg geschlagenen Treppe. Langsam ging sie an Annes und Vincents Haus vorbei. Sie war nicht überrascht, dass Prestons Auto noch in der Auffahrt stand, allerdings erschrak sie, als sie ihn hinter dem Steuer entdeckte.

Sie kniff die Augen zusammen. Er wollte doch in diesem Zustand nicht etwa fahren? In dieser Sekunde gingen die Rücklichter an, und Grace rannte los, ohne einen zweiten Gedanken zu verschwenden. Sie erreichte seinen Wagen gerade noch und klopfte atemlos an die Scheibe der Fahrerseite. Preston wirkte überrascht, er öffnete und stieg aus. Er war nah. Viel zu nah.

»Was ist?«, brummte er, dabei schwankte er leicht.

»D-du willst doch nicht etwa noch fahren?«, stammelte sie. Seine Nähe brachte sie an ihre Grenzen. Vertraut und doch für immer verloren.

Er zuckte die Schultern. »Was interessiert es dich?«

Grace atmete tief ein und blickte zu ihm auf. »Natürlich interessiert es mich, wenn du drauf und dran bist, dich umzubringen.«

Er trat näher, seine Augen wirkten in der Dunkelheit beinahe schwarz. Er war so nah, dass sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut fühlen konnte. Seine Brust hob und senkte sich schneller. Grace wurde heiß und kalt zugleich. »Keine Sorge«, stieß er rau hervor. »Ich bringe mich schon nicht um.«

Nicht deinetwegen.

Sie fühlte es, seine Abscheu, seine noch immer lodernde Wut. Seine eisigen Worte trafen sie im Kontrast dazu wie ein Kübel Eiswasser. »Dann solltest du den Wagen stehen lassen.«

»Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe, Grace?«

Weil sie es nicht konnte. Nicht in diesem Fall.

»Das würde ich ja, aber nur, wenn du mir jetzt die Schlüssel gibst.« Er war betrunken und so, wie er drauf war, war er imstande, möglicherweise doch noch zu fahren. Das konnte und wollte sie nicht verantworten. Lieber machte sie sich hier und jetzt vor ihm lächerlich, weil sie sich benahm, als wäre sie seine Aufpasserin. Denn anscheinend war er dazu selbst nicht mehr in der Lage. Sie wollte sich jedenfalls keine Vorwürfe machen müssen, sollte ihm etwas passieren. Er bedeutete ihr zu viel, als dass sie ihn in diesem Zustand sich selbst überlassen konnte. Allerdings würde Grace auch jedem anderen den Schlüssel abnehmen, der sich und damit auch weitere Menschenleben so kopflos in Gefahr brachte.

Er lachte humorlos. »Ernsthaft?«

Grace nickte. »Du bist betrunken. Also gib schon her, dann bist du mich los.«

Er schüttelte den Kopf und stieß die Luft aus. »Immer noch die alte Weltverbesserin, hm?«

Grace blinzelte, und sie spürte Tränen in sich aufsteigen. »Ich werde die Welt kein Stück besser machen, nur weil du nicht besoffen gegen einen Baum knallst.«

»Du kannst doch nicht etwa Angst um mich haben?« Seine Stirn war plötzlich so sehr in Falten gelegt, als hätte jemand ein Fragezeichen darauf gemalt. Als könnte er diesen Gedanken noch weniger fassen als die Tatsache, dass sie ihn vom Fahren abhalten wollte.

»Was glaubst du denn?« Sie atmete schneller. »Natürlich möchte ich nicht, dass dir was zustößt.«

Er raufte sich die Haare. Dann lehnte er sich gegen seinen Wagen und wirkte hin- und hergerissen.

»Gib mir jetzt endlich die Schlüssel«, wiederholte sie und bewegte sich keinen Millimeter.

Preston knurrte etwas Unverständliches, dann holte er den Bund hervor und reichte ihn ihr. Als Grace danach griff, hielt er ihr Handgelenk fest. Die Wärme seiner Haut brachte alles in ihr wie eine Saite zum Schwingen. Weich und fest, so vertraut und doch so weit weg. Unerreichbar.

Prestons Blick bohrte sich in den ihren, er sagte nichts.

Die Stille wurde ohrenbetäubend. Unerträglich.

Gleichzeitig wuchs die Sehnsucht in Grace zu einem schweren Sturm heran, den sie kaum mehr im Zaum halten konnte. Sie musste dringend weg, bevor sie peinliche Dummheiten beging.

»Es gab eine Zeit, da hat es dich nicht mehr die Bohne interessiert, was ich getan oder gelassen habe«, brummte er.

Es kam nicht einmal ansatzweise an die Wahrheit heran, aber das durfte er nie erfahren. Sie hatte damals alles dafür getan, dass er sich nicht von ihrem Schicksal aufhalten ließ. Sie zuckte die Schultern. »Ich wollte nie, dass es dir schlecht geht, ob du es glaubst oder nicht. Ich habe dir immer nur das Beste gewünscht.«

Preston zog seine Finger zurück, als hätte er sich an ihr verbrannt.

»Ich wünschte, ich könnte dir glauben. Und das ist das, was ich selbst nicht verstehe, Grace.« Er sprach nicht mehr ganz klar, aber seine Worte waren deutlich, sie wusste genau, was er meinte.

Ihr Herz schmerzte. Sie hatte ihm so wehgetan, weil es hatte sein müssen. Es war die einzige Möglichkeit gewesen, ihn dazu zu bringen, St. Agnes zu verlassen. Ohne sie.

»Wie kann es sein, dass ich noch immer auf ein Wort hoffe, auf eine Erklärung, dass alles nur ein Missverständnis gewesen sein könnte? Wie kann das sein, Grace? Ich verstehe es nicht, nicht nach allem, was du mir angetan hast. Du hattest mein Herz in der Hand, und statt es zu halten, hast du es zerquetscht.«

In seiner Stimme lag so viel Schmerz, so viel Wehmut, dass ihr ganz schwindelig wurde.

»Ich weiß es nicht«, sagte sie leise und blickte zu...


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