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Die unsinkbare Greta James

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.10.2022
Gretas Musikkarriere steht auf dem Spiel: Kurz nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter hat sie einen Zusammenbruch auf der Bühne. Greta ist alles zu viel. Doch ob eine gemeinsame Auszeit auf See mit ihrem Vater Conrad die Lösung ist? Ähnlich geht es Ben Wilder, den Greta an Bord kennenlernt. Auch er steht an einem Scheidepunkt in seinem Leben. Diese Reise durch die atemberaubende Natur Alaskas wird alle drei für immer verändern. Aber werden sich Greta, ihr Vater und Ben trauen, ihren tief vergrabenen Träumen zu folgen?
Eine wundervolle Beziehungsgeschichte, die einfühlsam erkundet, was es bedeutet, seiner Leidenschaft und seinen Träumen zu folgen
Greta und ihr Vater auf der Suche nach Versöhnung: Können sie auf einer gemeinsamen Schiffsreise durch die unendliche Weite Alaskas die Wogen glätten?
»Voller Musik, Leidenschaft und Liebe: Ein Roman darüber, was Familie bedeutet, und über die Entscheidungen, die unser Leben prägen.« (Jill Santopolo)
»Eines der meisterwarteten Bücher 2022.« (Book Page)
»Eine Geschichte über Eltern und Kinder, Trauer und Glück, über harte Arbeit, Träume und Beziehungen. Eine Geschichte mit eindrucksvoller Prosa.« (Kirkus Reviews)


Jennifer E. Smith wuchs in der Nähe von Chicago auf und studierte an der University of St. Andrews in Schottland Kreatives Schreiben. Ihre Jugendbücher wurden bereits in 33 Sprachen übersetzt. »Die unsinkbare Greta James« ist ihr erstes Buch für Erwachsene. Heute lebt und arbeitet sie in Los Angeles.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextGretas Musikkarriere steht auf dem Spiel: Kurz nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter hat sie einen Zusammenbruch auf der Bühne. Greta ist alles zu viel. Doch ob eine gemeinsame Auszeit auf See mit ihrem Vater Conrad die Lösung ist? Ähnlich geht es Ben Wilder, den Greta an Bord kennenlernt. Auch er steht an einem Scheidepunkt in seinem Leben. Diese Reise durch die atemberaubende Natur Alaskas wird alle drei für immer verändern. Aber werden sich Greta, ihr Vater und Ben trauen, ihren tief vergrabenen Träumen zu folgen?
Eine wundervolle Beziehungsgeschichte, die einfühlsam erkundet, was es bedeutet, seiner Leidenschaft und seinen Träumen zu folgen
Greta und ihr Vater auf der Suche nach Versöhnung: Können sie auf einer gemeinsamen Schiffsreise durch die unendliche Weite Alaskas die Wogen glätten?
»Voller Musik, Leidenschaft und Liebe: Ein Roman darüber, was Familie bedeutet, und über die Entscheidungen, die unser Leben prägen.« (Jill Santopolo)
»Eines der meisterwarteten Bücher 2022.« (Book Page)
»Eine Geschichte über Eltern und Kinder, Trauer und Glück, über harte Arbeit, Träume und Beziehungen. Eine Geschichte mit eindrucksvoller Prosa.« (Kirkus Reviews)


Jennifer E. Smith wuchs in der Nähe von Chicago auf und studierte an der University of St. Andrews in Schottland Kreatives Schreiben. Ihre Jugendbücher wurden bereits in 33 Sprachen übersetzt. »Die unsinkbare Greta James« ist ihr erstes Buch für Erwachsene. Heute lebt und arbeitet sie in Los Angeles.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641294861
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.10.2022
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1853 Kbytes
Artikel-Nr.9099080
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Samstag

Kapitel 2

Greta steht im breiten Schatten eines riesigen Schiffs und fragt sich, wie es möglich ist, dass so ein Ding nicht untergeht. Es ist ein schwimmendes Hotel, ein auf der Seite liegender Wolkenkratzer, ein Monolith, ein Ungetüm. Und es wird, so abwegig das ist, in den kommenden acht Tagen ihr Zuhause sein.

Der Name des Schiffs steht in großen Buchstaben auf der Seite des weißen Rumpfs. Er lautet Escape, »Flucht«, und ist das Einzige, was sie heute beinahe zum Lachen gebracht hätte.

Hunderte Menschen wuseln um sie herum. Mit teuren Kameras vor dem Bauch können sie es alle kaum erwarten, an Bord zu gehen und ihre Abenteuerfahrt nach Alaska anzutreten. Zu ihrer Linken verschmilzt die Skyline von Vancouver mit dem Himmel, grau und verhangen. Regen liegt in der Luft. Greta hatte hier mal einen Auftritt, hat aber kaum mehr von der Stadt gesehen als die Konzerthalle, in der sie gespielt hat.

»Es hat elf Decks«, sagt ihr Vater, der gerade mit einem Deckplan des Schiffs zu ihr tritt. Er trägt eine viel zu dünne Windjacke und eine Baseballmütze, ein Werbegeschenk der Bank, bei der er vor Kurzem ein Konto eröffnet hat. Gretas Mutter ist jetzt seit drei Monaten tot, und zum ersten Mal sieht ihr siebzigjähriger Vater genauso alt aus, wie er ist. »Und acht Restaurants. Vier davon mit Büfett.«

Gretas Mutter, wenn sie dagewesen wäre, hätte gesagt: Wow! Und: Ich kann´s kaum erwarten, die alle auszuprobieren! Sie hätte ihm den Arm gedrückt und mit leuchtenden Augen das Schiff bewundert, alle elf Decks.

Aber Helen ist nicht da. Nur Greta, die immer noch nicht glauben kann, dass Asher es geschafft hat, sie zu dieser Fahrt zu überreden.

»Cool«, sagt sie, bemüht, irgendwie begeistert zu klingen, was ihr offenbar nicht gelingt, denn ihr Vater verdreht nur resigniert die Augen und beugt sich wieder über seinen Plan.

Die Kreuzfahrt hatten sie zur Feier ihres vierzigsten Hochzeitstags geplant; sie hatten sich ein Jahr lang darauf vorbereitet und noch länger dafür gespart. Zum letzten Weihnachten, vor fünf Monaten, hat Helen Conrad einen Wandkalender mit Fotos von Gletschern geschenkt und er ihr einen neuen Fleecepullover als Ersatz für ihren alten, der ganz abgenutzt war, weil sie ihn immer bei der Gartenarbeit getragen hatte. Sie hatten sich einen schweren Feldstecher zugelegt, den man sich um den Hals hängen konnte, und Helen hat jeden Artikel über Alaska, der in der Zeitung erschien, ausgeschnitten, in einen Briefumschlag gesteckt und mit der Post - mit der Post! - an Greta geschickt, versehen mit einem Klebezettel mit der Aufschrift »Zu deiner Information«, so, als würde sie an der Kreuzfahrt teilnehmen.

Der neue Fleecepullover - himmelblau und babyweich - befindet sich in Gretas Reisetasche, die gerade aufs Schiff gebracht wird. Ihre Mutter hat ihn keinmal getragen. Sie hatte ihn für die Reise aufgehoben.

Das Schiffshorn ertönt, die Schlange bewegt sich vorwärts. Die anderen vier Erwachsenen hinter ihr - wie Greta sie für sich immer noch nennt, obwohl sie inzwischen selbst sechsunddreißig ist - sind bereits dabei, Pläne zu schmieden. Gerade überlegen sie, ob sie am ersten Abend ins Casino gehen oder sich das Musical ansehen sollen. Die vier sind seit Ewigkeiten mit Gretas Eltern befreundet, und beide Paare gönnen sich die Kreuzfahrt ebenfalls, um etwas zu feiern: Die Fosters sind kürzlich in Rente gegangen, und die Blooms werden in diesem Jahr beide siebzig. Aber die treibende Kraft war Helen, sie hat alle anderen mit ihrer Begeisterung für diese Reise angesteckt.

Ein Steward geht an ihnen vorbei, dreht sich nach ein paar Schritten um und kommt zurück. Er zeigt auf Gretas Gitarrenkoffer, den sie sich, als sie aus dem Taxi gestiegen sind, über die Schulter geschlungen hat.

»Brauchen Sie Hilfe damit, Ma´am?«, fragt er, und sie zuckt innerlich zusammen, als er sie mit Ma´am anredet. Sie trägt ein kurzes schwarzes Kleid, Turnschuhe und Sonnenbrille. Die Haare hat sie sich zu einem losen Knoten hochgesteckt und ihre Lederjacke über den Arm gelegt. Sie ist es nicht gewohnt, mit Ma´am angesprochen zu werden.

»Nein, danke«, sagt sie. »Ich komm schon zurecht.«

»Das Ding würde sie nicht mal loslassen, wenn sie über Bord gehen würde«, knurrt ihr Vater.

»Kann ich gut verstehen«, sagt Davis Foster hinter Greta. Er hält sich einen Stadtplan von Vancouver über seine Glatze, um sie vor dem einsetzenden Nieselregen zu schützen. »Wäre doch ´ne Schande, die Gitarre zu verlieren.«

Greta kennt die Fosters, seit sie in ihr Nachbarhaus gezogen sind, als sie zwölf war. Sie waren die ersten Schwarzen im Viertel, und Greta hatte sich sofort in ihren jüngsten Sohn Jason verliebt, der auf dieselbe Schule ging wie sie, allerdings zwei Klassen über ihr. Nähergekommen sind sie sich erst viel später, nachdem sie beide nach New York gezogen waren, aber auch da war es nie etwas Ernstes und immer nur, wenn sie gerade nicht in einer Beziehung steckten. Ihre Eltern wissen nichts davon, und zwar aus gutem Grund. Wenn sie davon erfahren hätten, dann hätten sie sofort angefangen, die Hochzeit zu planen, und das ist das Allerletzte, was Greta oder Jason vorschwebt.

Davis deutet mit dem Kinn auf den Gitarrenkoffer. »Dafür würdest du auf eBay garantiert ein Vermögen bekommen«, flachst er, woraufhin seine Frau ihm einen vor den Latz knallt. Er tut so, als würde er sich vor Schmerzen krümmen. »War ein Scherz.«

Mary ist groß und schlank und dunkelhäutig, ihr Kurzhaarschnitt lässt ihre Augen riesig wirken. Gerade sind sie auf Greta gerichtet. »Wir wissen alle, dass die Gitarre in deinen Händen viel mehr wert ist«, sagt sie mit einem Blick, der etwas Mütterliches hat. Mary und Helen waren auf Anhieb Freundinnen. Davis hat den schmalen Weg, der die Gärten der beiden Familien verbindet, immer als schwarzes Loch bezeichnet, denn wenn eine der beiden Frauen, eine Flasche Wein in der Hand, über diesen Weg das Grundstück wechselte, blieb sie in der Regel stundenlang verschwunden.

Greta kann Marys Entschlossenheit, sie zu beschützen, förmlich spüren. Es ist tröstlich, so als wäre ihre Mutter im Geiste noch da.

»Weißt du was?«, fragt Eleanor Bloom sie mit ihrem leichten irischen Akzent und strahlt vor Freude über ihren Einfall. Sie trägt einen Designer-Regenmantel, und trotz der feuchten Luft sitzt ihr langes silbergraues Haar wie immer perfekt. »Du solltest auf dem Schiff einen kleinen Auftritt machen. Ich fände es toll, dich mal auf der Bühne zu erleben.«

»Ich weiß nicht ...«, sagt Greta, obwohl sie es genau weiß - auf gar keinen Fall wird sie auf einem Kreuzfahrtschiff spielen. Das würde sie niemals tun, und schon gar nicht jetzt.

»Im Programm hab ich gesehen, dass es am letzten Abend eine Varietévorstellung gibt«, fährt Eleanor unbeirrt fort. »Da kann jeder mitmachen. Was glaubst du, wie die sich über einen echten Profi freuen würden.«

»Da treten nur Profis auf, Schatz«, sagt ihr Mann in seinem üblichen nachsichtigen Ton. Todd ist ein Vogelnarr; er verbringt die meisten Wochenenden in irgendwelchen Sumpfgebieten, um Reiher und andere Wasservögel zu beobachten. Einmal im Jahr veranstaltet der Ornithologische Verein, dem er angehört, eine Reise in irgendeine abgelegene Gegend, wo man die Vögel nur mit einem Fernglas beobachten kann, aber in Alaska war er noch nie. Er hat ein Vogelbestimmungsbuch unterm Arm, das schon ganz eselsohrig ist. »Die engagieren richtig gute Leute für diese Kreuzfahrten«, erklärt er Eleanor. »Komiker, Zauberer, Tanzgruppen.«

»Aber keine Rockstars«, sagt Eleanor. »Keine Leute wie Greta James.«

Letzteres sagt sie, als stünde Greta nicht höflich lächelnd neben ihr, als redete sie über jemand ganz anderen: Greta James, die Gitarristin, die als Indie-Singer-Songwriter massenhaft Fans begeistert, und nicht Greta James, die Tochter von Conrad und Helen, die in einer offenen Garage zwischen Regalen voller Werkzeug Gitarrespielen gelernt hat, mit Ashers Rennmäusen als einzigem Publikum - die er nicht im Haus halten durfte, weil sie stanken -, und die sich plötzlich wieder wie ein junges Mädchen vorkommt, während sie auf den Beginn dieses skurrilen Familienurlaubs wartet, wie ein schlechter Ersatz für das wichtigste Mitglied dieser Reisegruppe.

Ihr fällt ein Mann auf, der sich in einer anderen Schlange anstellt. Er sticht aus diesem Meer aus älteren Herrschaften und jungen Familien heraus. Er hat einen kurzen Bart und ein kantiges Kinn, und er trägt eine Brille, die entweder total nerdig oder total hip ist; schwierig zu sagen. Als sie sieht, dass er eine altmodische Schreibmaschine unter den Arm geklemmt hat wie einen Football, verdreht sie innerlich die Augen. Doch dann bemerkt er ihren Gitarrenkoffer, und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als sein schüchternes Lächeln zu erwidern. Im nächsten Augenblick ist er in der Menge verschwunden.

»Überleg´s dir«, sagt Eleanor gerade, und Greta wendet sich ihr wieder zu.

»Danke, aber -«

»Da steht sie inzwischen drüber«, bemerkt ihr Vater und hebt eine Braue. Es klingt nicht wie ein Kompliment.

Ein kurzes Schweigen entsteht, dann sagt Eleanor, bemüht, nicht enttäuscht zu klingen: »Na ja, wahrscheinlich hast du recht. War nur so ein Gedanke.«

»Nein, nein«, sagt Greta und schüttelt den Kopf. »Es ist einfach ... Es kommt so selten vor, dass ich mal ein paar Tage frei hab ...«

Dabei wissen alle so gut wie sie, dass sie in letzter Zeit nichts als Freizeit...

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Autor

Jennifer E. Smith wuchs in der Nähe von Chicago auf und studierte an der University of St. Andrews in Schottland Kreatives Schreiben. Ihre Jugendbücher wurden bereits in 33 Sprachen übersetzt. »Die unsinkbare Greta James« ist ihr erstes Buch für Erwachsene. Heute lebt und arbeitet sie in Los Angeles.