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Treason of Thorns - Kalte Magie, flammender Zorn

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.11.2022
Ein guter Hüter stellt sein Haus über alles. Über den König, über das Land, über die Familie, über sein eigenes Leben.
Violet Sterling hat die letzten sieben Jahre im Exil verbracht und sehnt sich zurück nach Burleigh House. Als eines der sechs Großen Häuser Englands brachte Burleighs Magie einst der ganzen Gegend und auch Violet Glück und Zufriedenheit. Zumindest bis der Verrat ihres Vaters alles zerstörte. Jetzt, nach dessen Tod, hat Violet die Chance, in ihr Zuhause zurückzukehren. Aber Burleigh ist nicht mehr so wie in ihrer Erinnerung. Die Seele des Hauses schreit vor Trauer und Schmerz. Während seine gequälte Magie das Land verwüstet, muss Violet entscheiden, wie weit sie bereit ist zu gehen, um ihr Haus zu retten - bevor ihr Haus alles zerstört, was sie je gekannt und geliebt hat.
Düster, packend und absolut einzigartig - dieser faszinierende historische Fantasy-Roman ist perfekt für Fans von »Hazel Wood« und »Caraval«.

Laura E. Weymouth ist in Ontario, Kanada, geboren und aufgewachsen. Sie lebt heute im Westen New Yorks, zusammen mit ihrem Mann, zwei wilden Töchtern, einer verwöhnten Katze, einem alten Hund und einer unbestimmten Anzahl von Hühnern. Ihr Fantasy-Debüt »The Light Between Worlds«, das 2018 erschien, wurde von Kritikern hoch gelobt. »Treason of Thorns« ist ihr zweiter Fantasyroman.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin guter Hüter stellt sein Haus über alles. Über den König, über das Land, über die Familie, über sein eigenes Leben.
Violet Sterling hat die letzten sieben Jahre im Exil verbracht und sehnt sich zurück nach Burleigh House. Als eines der sechs Großen Häuser Englands brachte Burleighs Magie einst der ganzen Gegend und auch Violet Glück und Zufriedenheit. Zumindest bis der Verrat ihres Vaters alles zerstörte. Jetzt, nach dessen Tod, hat Violet die Chance, in ihr Zuhause zurückzukehren. Aber Burleigh ist nicht mehr so wie in ihrer Erinnerung. Die Seele des Hauses schreit vor Trauer und Schmerz. Während seine gequälte Magie das Land verwüstet, muss Violet entscheiden, wie weit sie bereit ist zu gehen, um ihr Haus zu retten - bevor ihr Haus alles zerstört, was sie je gekannt und geliebt hat.
Düster, packend und absolut einzigartig - dieser faszinierende historische Fantasy-Roman ist perfekt für Fans von »Hazel Wood« und »Caraval«.

Laura E. Weymouth ist in Ontario, Kanada, geboren und aufgewachsen. Sie lebt heute im Westen New Yorks, zusammen mit ihrem Mann, zwei wilden Töchtern, einer verwöhnten Katze, einem alten Hund und einer unbestimmten Anzahl von Hühnern. Ihr Fantasy-Debüt »The Light Between Worlds«, das 2018 erschien, wurde von Kritikern hoch gelobt. »Treason of Thorns« ist ihr zweiter Fantasyroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641255626
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.11.2022
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2886 Kbytes
Artikel-Nr.9099328
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Auf meinem Nachttisch steht eine mit Spitze verzierte Hochzeitseinladung. Da weiß ich mit absoluter Gewissheit, dass meine Mutter nicht mehr zurückkommt. Es war unvermeidlich, aber bisher ist es mir stets gelungen, das Unvermeidliche zu ignorieren.

Bis jetzt.

Die Wahrheit lässt sich nicht länger verleugnen. Da steht sie, geschrieben mit goldener Tinte, und verströmt den Rosenduft eines Eau de Toilette, der hauchzart zu mir herüberweht.

Eingerollt liege ich in meinem Bett und starre die Einladung an wie eine gefährliche Schlange.

»Violet.« Wyn, das Ziehkind meines Vaters, ruft mich leise von draußen. »Kann ich reinkommen?«

Er sieht nicht, wie ich nicke, wohl aber das Haus. Mit einem Klicken schiebt es den Riegel zurück, dann schwingt die Tür mit einem sanften Knirschen der Angeln weit auf. Ich blicke hinüber und sehe Wyn, wie er mit einem Becher Wasser vorsichtig den Raum durchquert, um nichts zu verschütten. Seit er in Burleigh House wohnt, bewegt er sich, als sei der Boden unter seinen Füßen mit unsichtbaren Glassplittern bedeckt, die ihn bei jedem falschen Schritt verletzen könnten.

Wyn stellt den Becher auf meinen Nachttisch, direkt vor Mamas Einladung, sodass die goldenen Buchstaben durch das Glas hindurch seltsam verzerrt aussehen. Wir sind beide erst acht Jahre alt, und immer ist jemand in der Nähe, der auf uns aufpasst - meistens sind das Jed und Mira, Papas Verwalter und seine Hauswirtschafterin. Aber in diesem Haus wissen sogar wir Kinder, dass wir aufeinander achten müssen.

Als Wyn neben mir Platz nimmt, schreckt der Efeu, diese tröstenden Blätter, mit denen mich Burleigh House sanft bedeckt hat, zurück - Burleigh und Wyn sind noch nie besonders gut miteinander ausgekommen. Im Kamin flackern purpurrote Flammen und die Lampe leuchtet in derselben Farbe. Armes altes Haus - es erträgt es genauso wenig wie Wyn, mich unglücklich zu sehen. In solchen Momenten, wenn Burleigh so warm und fürsorglich ist, vergesse ich manchmal, dass es zu den fünf Großen Häusern gehört, die mit mächtiger Magie über das Wohl von England wachen. Für mich ist das Haus schon immer mehr als das gewesen. Burleigh ist wie Wyn: Familie und Freund in einem.

Wyn rutscht ein Stück weg, schafft Platz zwischen sich und Burleighs zurückweichenden Ranken. Wenn Wyn jemand anderes wäre, hätte er mich längst gefragt, wie es mir geht. Aber er ist schon immer still gewesen, seit dem Tag, als mein Vater ihn aus einem Haus für Findelkinder in Taunton geholt und zu uns nach Hause gebracht hat. Seine Schweigsamkeit gefällt mir - ich habe noch nie verstanden, wieso man Probleme endlos zerpflücken muss. Ich möchte nicht darüber reden, dass Papa weggegangen ist, wieder einmal, um sich in London um die Belange des Hauses zu kümmern. Ich möchte nicht darüber reden, wie die Sorgen von Burleigh House durch die Holzdielen in mich hineinsickern und mein Herz pochen lassen, bis ich kaum noch atmen kann.

Und erst recht nicht möchte ich über Mama reden.

Ich schlinge die Arme noch etwas fester um meine Knie, am liebsten würde ich mich ganz klein machen und einfach verschwinden. Wyn sieht auf mich herunter, ernst und mit großen Augen. Ich weiß, dass er und das Haus die ganze Nacht mit mir wach bleiben und mich morgen auf Schritt und Tritt begleiten werden. Sie lassen mich nicht im Stich, niemals. Das Haus wird mich in Blumen wickeln und mich mit einem Nachtigallenlied in den Schlaf lullen, und Wyn - nun ja - Wyn schläft nie in seinem eigenen Bett. Er zieht es vor, mit einem Kissen auf einem Stapel Decken in meinem Wäschetrockenschrank zu übernachten.

Plötzlich muss ich daran denken, was Mama von all dem gehalten hat. Sie und mein Vater waren so gut wie nie einer Meinung, aber meine Zuneigung zu Burleigh und zu Wyn sorgte besonders oft für Streit.

»Das Haus muss für sie an erster Stelle stehen, Eloise«, pflegte mein Vater zu sagen. »Wenn Vi erwachsen ist, wird sie die nächste Hüterin sein. Burleigh wird sie erwählen, und wenn die Zeit gekommen ist, werde ich ihr den Schlüssel übergeben. Seine Majestät wird das gutheißen - du weißt, der König hat schon immer großes Interesse an Vi gezeigt. So und nicht anders lautet ihre Bestimmung.«

»Sie hat keine Ahnung, wer sie jetzt ist, und erst recht nicht, wer sie in Zukunft sein wird«, hat meine Mutter ihm entgegengehalten. »Wie soll sie das jemals herausfinden, wenn du sie an Burleigh House kettest und sie nie mit normalen Kindern spielen lässt?«

»Wyn leistet ihr Gesellschaft.«

»Er ist kein normales Kind.«

So ging es weiter, in endlosen Schleifen, hinter verschlossenen Türen. Vielleicht ahnten sie tatsächlich nicht, dass Wyn und ich draußen saßen und lauschten, vielleicht war es ihnen auch egal.

Aber jetzt hat das Streiten ein Ende. Meine Mutter ist in die Schweiz gereist, um dort ihre zweite Hochzeit mit einem ausländischen Baron zu planen.

»Wyn.« Ich setze mich auf und schaue ihn an. Ich muss wissen, dass es das alles wert ist. Ich muss wissen, dass ich diesen Verlust für einen höheren Zweck erleide.

»Ja?«, sagt Wyn und sieht mich mit seinen großen, ernsten Augen, die unter wirren sandfarbenen Haaren hervorblicken, an.

»Glaubst du, ich werde eine gute Hüterin sein?«

Wyn antwortet nicht. Er starrt den Efeu an, der die ganze Bettdecke überzieht - bis auf eine auffallend leere Stelle in seiner Nähe.

»Eine gute Hüterin stellt ihr Haus über alles«, sage ich halblaut zu mir selbst.

»Immer?«, fragt Wyn.

Ich strecke die Hand aus, und sofort winden sich grüne Efeuranken um mein Handgelenk und legen sich über das glatte rosafarbene Muttermal, das aussieht wie ein Armband aus filigranem Gitterwerk. »Immer. Sagt Papa. Eine gute Hüterin stellt ihr Haus über den König. Über das Land. Über die Familie. Sogar über das eigene Leben.«

»Aber was, wenn du deine Meinung änderst?«

Das ist völlig undenkbar. Selbst wenn meine Mutter weg ist, selbst wenn ich irgendwann erwachsen sein werde, mein Entschluss, Burleigh House zu dienen, wird sich nie ändern. Mein Vater, George Sterling, ist der perfekte Hüter, und wenn er, was nicht allzu oft vorkommt, zu Hause ist, achtet er darauf, dass ich meine zukünftige Aufgabe erlerne. Damit ich eines Tages in seine Fußstapfen treten kann und die beste Hüterin von ganz England werde. Unter den wachsamen Augen meines Vaters ist Burleigh aufgeblüht und hat unseren Grafschaften Frieden und Wohlstand geschenkt.

»Ich werde meine Meinung niemals ändern«, versichere ich Wyn. »Burleigh wird für mich immer an erster Stelle stehen, weil dieser Ort größer ist als du oder ich oder sonst wer.«

Obwohl mein strenger Vater darauf geachtet hat, dass ich diese Worte auswendig lerne, geht mir jedes Mal das Herz auf, wenn ich diesen Satz wiederhole. Seit ich denken kann, bedeutet Burleigh mir alles. Das Haus ist Mutter, Vater, Tröster und Freund. Ich bin entschlossen, ihm später all das zu vergelten.

»Mag sein, dass wir das Haus nicht verstehen und nicht mit ihm sprechen können, aber Burleigh hat West Country schon behütet, da waren du und ich noch gar nicht auf der Welt. Und das wird auch noch so sein, wenn es uns schon lange nicht mehr gibt. Es ist meine Pflicht als eine Sterling, diesem Ort zu dienen und ihm dabei zu helfen, gut für das Land zu sorgen. Mama hat das von Anfang an gewusst, Wyn. Sie ist immer eifersüchtig auf Burleigh gewesen. Sie hat nicht verstanden, warum das Haus es wert ist, dass man sich gut darum kümmert.« Ich halte inne und schlucke heftig, weil meine Kehle und meine Augen brennen.

Wyn starrt auf den Boden und sieht so klein und elend aus, wie ich mich fühle.

»Was genau ist ein gutes Haus?«, fragt er nach langem Schweigen. Ich runzle die Stirn, als ich sehe, wie er ein Efeublatt zerrupft. »Was macht ein gutes Haus aus? Müsstest du nicht etwas im Gegenzug für deine Fürsorge bekommen?«

Ich streiche mit dem Finger über den Efeu und beruhige die Stelle, die Wyn verletzt hat. Sofort wenden sich die Blätter mir zu wie Blumen, die sich zur Sonne drehen. »Ich erwarte nichts. Ein gutes Haus stellt sich selbst an erste Stelle, denn das Wohlergehen des Landes hängt von seinem eigenen Wohlergehen ab. Daher muss ein gutes Haus den Hüter auch sehr genau aussuchen und darf ihn, wenn Schwierigkeiten drohen, nicht schonen.«

Das Feuer flackert im Kamin, wie um meine Worte zu bestätigen.

»Violet.«

Als ich hochschaue und den Ausdruck in Wyns Augen sehe, verkrampft sich mein Magen. Genau diesen Ausdruck - ruhelos, unsicher, wie ein Tier bereit zur Flucht - hat er immer, bevor er den Vorschlag macht, den ich nur allzu gut kenne. »Lass uns weglaufen. Du musst nicht hierbleiben, und du musst auch keine Hüterin sein, wenn du nicht willst. Wir könnten zu deiner Mutter in die Schweiz gehen. Oder irgendwo anders hin. Du kannst es dir aussuchen. Hauptsache, wir gehen weg.«

Wind heult im Kamin, es klingt wie ein Schluchzen, und die Efeuranken auf meinem Bett weichen zurück, gleiten traurig zum Fenster, durch das sie gekommen sind. Aus Gewohnheit, und weil ich es nicht anders kenne, verwandelt sich mein Selbstmitleid in Zuneigung für Burleigh House.

»Sag so was nicht«, schimpfe ich Wyn. »Du weißt, dass ich nie weggehen würde. Mit solchen...

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Autor

Laura E. Weymouth ist in Ontario, Kanada, geboren und aufgewachsen. Sie lebt heute im Westen New Yorks, zusammen mit ihrem Mann, zwei wilden Töchtern, einer verwöhnten Katze, einem alten Hund und einer unbestimmten Anzahl von Hühnern. Ihr Fantasy-Debüt »The Light Between Worlds«, das 2018 erschien, wurde von Kritikern hoch gelobt. »Treason of Thorns« ist ihr zweiter Fantasyroman.
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