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Der Mann im braunen Anzug

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am04.10.2022
'Ein schier unendlicher Rätselspaß!'  The Times     Die junge Anne Beddingfield sucht in London das Abenteuer. Anders als gedacht kommt es zu ihr, als vor ihren Augen ein Mann auf die Schienen der U-Bahn fällt und einen tödlichen Stromschlag erleidet. Die Polizei ist von einem Unfall überzeugt. Aber wer ist der Mann im braunen Anzug, der den Toten als Erster untersuchte, um dann rasch zu verschwinden? Anne ist so entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, dass sie dafür bis nach Kapstadt reist.   

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext'Ein schier unendlicher Rätselspaß!'  The Times     Die junge Anne Beddingfield sucht in London das Abenteuer. Anders als gedacht kommt es zu ihr, als vor ihren Augen ein Mann auf die Schienen der U-Bahn fällt und einen tödlichen Stromschlag erleidet. Die Polizei ist von einem Unfall überzeugt. Aber wer ist der Mann im braunen Anzug, der den Toten als Erster untersuchte, um dann rasch zu verschwinden? Anne ist so entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, dass sie dafür bis nach Kapstadt reist.   

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455014921
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.10.2022
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1354 Kbytes
Artikel-Nr.9113725
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverVerlagslogoTitelseiteWidmungPrologErstes KapitelZweites KapitelDrittes KapitelViertes KapitelFünftes KapitelSechstes KapitelSiebtes KapitelAchtes Kapitel (Auszüge aus dem Tagebuch Sir Eustace Pedlers, MP)Neuntes Kapitel (Fortsetzung von Annes Erzählung)Zehntes KapitelElftes KapitelZwölftes Kapitel (Auszüge aus dem Tagebuch Sir Eustace Pedlers, MP)Dreizehntes KapitelVierzehntes Kapitel (Fortsetzung von Annes Erzählung)Fünfzehntes KapitelSechzehntes KapitelSiebzehntes KapitelAchtzehntes Kapitel (Fortsetzung von Annes Erzählung)Neunzehntes KapitelZwanzigstes KapitelEinundzwanzigstes KapitelZweiundzwanzigstes Kapitel (Auszüge aus dem Tagebuch Sir Eustace Pedlers, MP)Dreiundzwanzigstes Kapitel (Fortsetzung von Annes Erzählung)Vierundzwanzigstes KapitelFünfundzwanzigstes KapitelSechsundzwanzigstes KapitelSiebenundzwanzigstes KapitelAchtundzwanzigstes Kapitel (Auszüge aus dem Tagebuch Sir Eustace Pedlers, MP)Neunundzwanzigstes KapitelDreißigstes Kapitel (Fortsetzung von Annes Erzählung)Einunddreißigstes Kapitel (Auszüge aus dem Tagebuch Sir Eustace Pedlers, MP)Zweiunddreißigstes Kapitel (Fortsetzung von Annes Erzählung)Dreiunddreißigstes KapitelVierunddreißigstes KapitelFünfunddreißigstes KapitelSechsunddreißigstes KapitelÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe

Prolog

Nadina, die russische Tänzerin, die Paris im Sturm erobert hatte, wiegte sich zum tosenden Applaus und verbeugte sich wieder und wieder. Ihre schmalen schwarzen Augen wurden noch schmaler, die lange Linie ihres scharlachroten Mundes bog sich leicht aufwärts. Begeisterte Franzosen trampelten Beifall, während der Vorhang rauschend fiel und die Rot-, Blau- und Magentatöne der bizarren Kulisse verbarg. In einem Gestöber von blauen und orangeroten Schleiern verließ die Tänzerin die Bühne. Ein bärtiger Herr empfing sie mit einer enthusiastischen Umarmung. Er war der Manager.

»Überwältigend, petite, überwältigend«, rief er. »Heute Abend haben Sie sich selbst übertroffen!« Routiniert küsste er sie galant auf beide Wangen.

Madame Nadina nahm die Huldigung mit der Gelassenheit der Gewöhnung hin und verschwand in ihrer Garderobe, in der sich überall achtlos abgelegte Blumensträuße häuften, wunderschöne Kostüme von futuristischer Machart an Haken die Wände bedeckten und die Luft heiß und geschwängert war vom Duft der Blumen und von raffinierteren Parfüms und Essenzen. Jeanne, die Garderobiere, umschwirrte ihre Herrin, während sie ohne Punkt und Komma schwatzte und dabei eine Flut von überschwänglichen Komplimenten von sich gab.

Ein Klopfen unterbrach das Geplapper. Jeanne ging an die Tür und kehrte mit einer Visitenkarte zurück.

»Ist Madame zu sprechen?«

»Lass mich sehen.«

Die Tänzerin nahm mit lustloser Geste die Karte entgegen, doch beim Anblick des Namens »Graf Sergei Pawlowitsch« züngelte plötzliches Interesse in ihren Augen auf.

»Ich werde ihn empfangen. Der maisgelbe Peignoir, Jeanne, schnell! Und sobald der Graf da ist, kannst du gehen.«

»Bien, Madame.«

Jeanne brachte den Peignoir, ein exquisites Nichts aus maisgelbem Chiffon und Hermelin, und Nadina schlüpfte hinein. Dann saß sie versonnen lächelnd da, während ihre langen weißen Finger einen langsamen Wirbel auf der Glasplatte der Frisierkommode trommelten.

Der Graf - ein Mann von mittlerer Größe, sehr schlank, sehr elegant, sehr blass, außerordentlich ermattet - zögerte nicht, von der ihm gewährten Gunst Gebrauch zu machen. Physiognomisch bot er wenig, woran man sich hätte halten können: ein Mann, den man, außer an seinem affektierten Verhalten, nicht leicht wiedererkannt hätte. Er beugte sich mit übertriebener aristokratischer Höflichkeit über die Hand der Tänzerin.

»Madame, es ist mir ein Vergnügen.«

So viel bekam Jeanne noch mit, ehe sie hinausging und die Tür hinter sich schloss. Kaum war Nadina mit ihrem Besucher allein, änderte sich ihr Lächeln geringfügig.

»Auch wenn wir Landsleute sind«, bemerkte sie, »können wir wohl darauf verzichten, Russisch zu sprechen.«

»Da wir die Sprache beide nicht beherrschen, dürfte es tatsächlich das Beste sein«, pflichtete ihr Gast ihr bei.

Einmütig verfielen sie ins Englische, und jetzt, da der Graf sein geziertes Verhalten abgelegt hatte, hätte niemand angezweifelt, dass es seine Muttersprache war. Tatsächlich hatte er seine Laufbahn als Verkleidungskünstler in Londoner Varietétheatern begonnen.

»Der heutige Abend war ein glänzender Erfolg«, sagte er. »Ich gratuliere!«

»Trotzdem bin ich beunruhigt«, entgegnete die Frau. »Meine Stellung ist nicht mehr dieselbe wie früher. Die Verdächtigungen, die während des Krieges aufkamen, sind nie ganz verstummt. Ich werde ständig beobachtet und ausspioniert.«

»Aber selbst sind Sie der Spionage nie angeklagt worden?«

»Dazu ist unser Boss zu sorgfältig in der Planung.«

»Lang lebe der Colonel «, sagte der Graf lächelnd. »Kaum zu glauben, was, dass er sich zur Ruhe setzen will. Ruhestand! Als wäre er ein Arzt oder ein Metzger oder ein Klempner â¦«

»Oder ein x-beliebiger Geschäftsmann«, vollendete Nadina den Satz. »Aber es dürfte uns eigentlich nicht überraschen. Das ist der Colonel schließlich von jeher gewesen - ein hervorragender Geschäftsmann. Er hat das Verbrechen so organisiert, wie jemand anders eine Schuhfabrik organisieren würde. Ohne sich selbst zu kompromittieren, hat er eine Serie von erstaunlichen Coups geplant und geleitet und dabei keinen Zweig seiner Branche vernachlässigt. Juwelendiebstahl, Urkundenfälschung, Spionage - Letzteres in Kriegszeiten besonders profitabel -, Sabotage, Auftragsmord: Es gibt kaum etwas, woran er sich nicht versucht hätte. Und was das Beste ist: Er weiß, wann er aufhören sollte. Es fängt an, brenzlig zu werden? Er zieht sich diskret zurück - mitsamt einem Vermögen!«

»Hm«, sagte der Graf weniger begeistert. »Für uns alle ist das ziemlich ärgerlich. Wir werden sozusagen auf die Straße gesetzt.«

»Aber nicht ohne eine Abfindung - und zwar eine sehr ansehnliche!«

Irgendetwas, vielleicht ein spöttischer Unterton in ihrer Stimme, ließ den Mann aufmerken. Sie lächelte in sich hinein, und die Weise, wie sie lächelte, weckte seine Neugier. Trotzdem fuhr er diplomatisch fort:

»Ja, der Colonel war schon immer ein großzügiger Zahlmeister. Worin ich einen Hauptgrund für seinen Erfolg sehe - und in der Tatsache, dass er stets für einen passenden Sündenbock sorgt. Ein überragender Kopf, ganz ohne Zweifel ein überragender Kopf! Und ein Anhänger der Maxime: Willst du dir die Finger nicht verbrennen, lass andere die Kastanien aus dem Feuer holen! Weswegen wir ihm jetzt auch alle hilflos ausgeliefert sind und keiner von uns das Geringste gegen ihn in der Hand hat.«

Er hielt inne, fast als erwartete er, dass sie ihm widersprechen würde, doch sie blieb stumm und lächelte nur weiter in sich hinein.

»Keiner von uns«, fuhr er nachdenklich fort. »Trotzdem - er ist abergläubisch, der Alte. Vor Jahren soll er eine Wahrsagerin aufgesucht haben. Sie prophezeite ihm eine lange erfolgreiche Laufbahn, erklärte aber, dass eine Frau seinen Untergang herbeiführen würde.«

Jetzt hatte er ihr Interesse geweckt. Sie sah ihn eifrig an.

»Das ist ja eigenartig, sehr eigenartig! Eine Frau, sagen Sie?«

Er lächelte und zuckte die Achseln.

»Jetzt, da er sich zur Ruhe gesetzt hat, wird er bestimmt heiraten. Irgendeine junge Schönheit von Welt. Die seine Millionen schneller durchbringen wird, als er sie zusammengerafft hat.«

Nadina schüttelte den Kopf.

»Nein, nein, so läuft das nicht. Hören Sie, mein Freund, morgen fahre ich nach London.«

»Aber stehen Sie hier nicht unter Vertrag?«

»Ich werde nur eine Nacht fortbleiben. Und ich reise inkognito, wie eine königliche Hoheit. Niemand wird je erfahren, dass ich Frankreich verlassen habe. Und was glauben Sie, was der Zweck meiner Reise ist?«

»Vergnügen wohl kaum, zu dieser Jahreszeit. Januar, ein scheußlicher, nebliger Monat! Dann wohl Geschäftliches, hm?«

»Getroffen!« Sie erhob sich und blieb vor ihm stehen, ihre anmutige Gestalt jetzt wie stolzgeschwellt. »Sie behaupteten gerade, keiner von uns habe irgendetwas gegen den Boss in der Hand. Sie irren sich. Ich habe etwas! Ich, eine Frau, habe die Klugheit und, ja, den Mut besessen - denn es erfordert Mut -, ihn zu hintergehen. Erinnern Sie sich an die De-Beers-Diamanten?«

»Ja, ich erinnere mich. In Kimberley, kurz vor Kriegsbeginn? Ich hatte nichts damit zu tun, und Näheres habe ich nie erfahren - die Sache wurde doch aus irgendeinem Grund vertuscht, war s nicht so? Und eine hübsche Ausbeute.«

»Steine im Wert von hunderttausend Pfund. Zwei von uns haben damals die Sache durchgezogen - unter dem Kommando des Colonels natürlich. Und da sah ich meine Chance. Der Plan sah nämlich vor, einige der De-Beers-Diamanten gegen Steine auszutauschen, die zwei junge Prospektoren, die sich zu dem Zeitpunkt zufällig in Kimberley aufhielten, aus Südamerika mitgebracht hatten. Auf diese Weise würde der Verdacht auf sie fallen.«

»Äußerst clever«, warf der Graf anerkennend ein.

»Der Colonel ist immer äußerst clever. Nun, ich erledigte meine Aufgabe - und dazu noch etwas anderes, was der Colonel nicht vorhergesehen hatte: Ich zweigte ein paar von den südamerikanischen Steinen ab - ein, zwei davon sind unverwechselbar, und es ließe sich leicht nachweisen, dass sie nie durch De Beers Bücher gegangen sind. Mit diesen Diamanten habe ich meinen hochgeschätzten Boss in der Hand. Sobald die zwei jungen Männer entlastet sind, muss der Verdacht auf ihn fallen. Ich habe all die Jahre nichts gesagt, habe mich mit dem Wissen begnügt, dass ich dieses Ass im Ärmel hatte, aber jetzt hat sich die Situation geändert. Ich will meinen Preis aushandeln - und es wird ein hoher, ich möchte fast sagen: ein schwindelerregender Preis sein!«

»Sagenhaft«, sagte der Graf. »Und zweifellos haben Sie diese Diamanten bei sich, wohin Sie auch gehen?«

Seine Blicke schweiften diskret durch das unaufgeräumte Zimmer.

Nadina ließ ein leises Lachen vernehmen.

»Sie brauchen sich nichts dergleichen einzubilden. Ich bin keine Närrin! Die Diamanten sind an einem sicheren Ort, wo niemand auch nur im Traum darauf käme, sie zu suchen.«

»Für eine Närrin habe ich Sie nie gehalten, liebwerte Dame, aber dürfte ich mir die Bemerkung erlauben, dass Sie ziemlich tollkühn sind? Der Colonel ist schließlich nicht die Sorte Mann, die sich einfach so erpressen lässt.«

»Mir macht er keine Angst«, lachte sie. »Es gibt nur einen Mann, vor dem ich mich je gefürchtet habe - und der ist...
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Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.