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Etwas ist faul

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am03.11.2022
'Perfekt für kurzweilige halbe Stunden.'  The Scotsman     Ein Autor geht ans Telefon und plötzlich hängt ihm ein Mord an. Ein gewisser James Bond steigt nach dem Baden in der Umkleide versehentlich in die Hose eines anderen - und ist mit einem Mal ein Juwelendieb. Einem jungen Mann wird gekündigt und er droht den gesellschaftlichen Anschluss zu verlieren, bis ihn eine reiche junge Frau in ihrem Sportwagen entführt.  Etwas ist faul  in all den hier versammelten, vergnüglichen und spannenden Erzählungen für zwischendurch.   

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext'Perfekt für kurzweilige halbe Stunden.'  The Scotsman     Ein Autor geht ans Telefon und plötzlich hängt ihm ein Mord an. Ein gewisser James Bond steigt nach dem Baden in der Umkleide versehentlich in die Hose eines anderen - und ist mit einem Mal ein Juwelendieb. Einem jungen Mann wird gekündigt und er droht den gesellschaftlichen Anschluss zu verlieren, bis ihn eine reiche junge Frau in ihrem Sportwagen entführt.  Etwas ist faul  in all den hier versammelten, vergnüglichen und spannenden Erzählungen für zwischendurch.   

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455015027
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum03.11.2022
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1146 Kbytes
Artikel-Nr.9113730
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverVerlagslogoTitelseiteEtwas ist faulHaus NachtigallDas Mädchen im ZugEin guter FreundDer Traum vom GlückDer UnfallJane sucht ArbeitSonntagGurkeDie goldene KugelDer Smaragd des RadschasSchwanengesangÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe

Haus Nachtigall

Auf Wiedersehen, Liebling!«

»Auf Wiedersehen, mein Schatz!«

Alix Martin lehnte sich über das schmale Gartentor und sah ihrem Mann nach, der den Weg zum Dorf hinunterging. Kleiner und kleiner wurde die Gestalt, jetzt war sie in einer Kurve verschwunden, aber Alix verharrte immer noch in der gleichen Stellung. In Gedanken versunken, strich sie eine Locke ihres dichten braunen Haares aus ihrem Gesicht. Ihre Augen blickten träumerisch in die Ferne.

Alix Martin war nicht schön, streng genommen nicht einmal hübsch. Ihr Gesicht war das einer Frau, die nicht mehr in den besten Jahren ist. Trotzdem war es strahlend und weich, und ihre früheren Kollegen aus dem Büro hätten sie wahrscheinlich kaum wiedererkannt.

Miss Alix King war eine ordentliche, geschäftstüchtige junge Frau gewesen, etwas forsch in ihrem Verhalten, aber sie stand offensichtlich mit beiden Füßen auf der Erde.

Alix war durch eine harte Schule gegangen. Fünfzehn Jahre lang, von ihrem achtzehnten Lebensjahr an, bis sie dreiunddreißig war, hatte sie für sich selbst gesorgt, sieben Jahre davon auch noch für ihre kranke Mutter. Den Unterhalt hatte sie durch ihre Arbeit als Stenotypistin verdient. Dieser Existenzkampf hatte die weichen Linien ihres Gesichtes gehärtet.

Sicher, es hatte auch Liebe gegeben - so eine Art. Dick Windyford, ein Büroangestellter und Kollege. Ohne es sich je anmerken zu lassen, hatte Alix natürlich gewusst, was er für sie empfand. Nach außen hin waren sie Freunde gewesen, mehr nicht. Mit seinem spärlichen Gehalt konnte Dick im Moment noch nicht ans Heiraten denken. Er musste für die Schulkosten eines jüngeren Bruders aufkommen.

Unerwartet war es dann plötzlich mit der täglichen Plackerei zu Ende. Eine entfernte Kusine war gestorben und hatte Alix ihr Geld hinterlassen. Es waren ein paar Tausend Pfund, genug, um ein paar Hundert im Jahr einzubringen. Für Alix bedeutete es Freiheit, Leben, Unabhängigkeit. Nun brauchten Dick und sie nicht länger zu warten.

Aber Dick reagierte eigenartig. Er hatte niemals offen zu Alix über seine Liebe gesprochen, und jetzt schien er es weniger denn je zu beabsichtigen. Er ging ihr aus dem Wege, wurde mürrisch und verschlossen.

Alix erkannte den Grund schnell. Dick war zu feinfühlend und stolz, um ausgerechnet jetzt, da sie Geld hatte, um ihre Hand anzuhalten. Sie liebte ihn dafür noch mehr und hatte sich schon vorgenommen, selbst den ersten Schritt zu tun, als zum zweiten Mal das Unerwartete in ihr Leben trat.

Im Hause einer Freundin lernte sie Gerald Martin kennen. Er verliebte sich stürmisch in sie, und eine Woche später waren sie bereits verlobt. Alix, die von sich selbst überzeugt gewesen war, dass ihr so etwas nie passieren könne, war im siebten Himmel.

Damit hatte sie unwissentlich den Weg gefunden, um Dick Windyford wachzurütteln. In Rage und voller Empörung war er zu ihr gekommen.

»Dieser Mann ist ein völlig Fremder für dich. Du weißt überhaupt nichts über ihn«, hatte er ihr vorgehalten.

»Ich weiß, dass ich ihn liebe.«

»Wie kannst du das nach einer Woche?«

»Nicht jeder braucht elf Jahre, um herauszufinden, dass er in ein Mädchen verliebt ist«, hatte sie ihn ärgerlich angeschrien.

Sein Gesicht war weiß.

»Ich habe dich geliebt, seit ich dich zum ersten Mal sah. Ich dachte, du liebst mich auch.«

Alix war ehrlich. »Ich glaubte das auch«, gab sie zu. »Aber das war, weil ich nicht wusste, was Liebe ist.«

Dick war außer sich. Bitten, Flehen, sogar Drohungen - Drohungen gegen den Mann, der ihn verdrängt hatte -, stieß er aus. Alix war erstaunt, als sie den Vulkan erlebte, der unter dem reservierten Äußeren des Mannes steckte, von dem sie glaubte, ihn so gut zu kennen.

Als sie an diesem sonnigen Morgen an dem Gartentor des Landhauses gelehnt stand, wanderten ihre Gedanken zurück zu diesem Gespräch. Einen Monat lang war sie verheiratet, und sie war wunschlos glücklich. Jetzt, da ihr Mann, der ihr alles bedeutete, nicht da war, schlich sich trotzdem ein Beigeschmack von Angst in ihr perfektes Glück. Und der Grund für diese Angst war Dick Windyford.

Dreimal seit ihrer Hochzeit hatte sie den gleichen Traum gehabt. Die Umgebung war stets eine andere, aber die Hauptsache war immer die gleiche. Sie sah ihren Mann tot daliegen, und Dick Windyford stand über ihn gebeugt, und sie wusste, dass es Dick war, der ihn erschlagen hatte. Aber so schrecklich das auch war, es gab noch etwas Entsetzlicheres, und zwar nach dem Erwachen, denn im Traum schien es völlig natürlich und unvermeidlich zu sein. Sie, Alix Martin, war froh, dass ihr Mann tot war. Sie streckte dem Mörder die Hände entgegen, manchmal dankte sie ihm. Der Traum endete immer gleich: Sie war in Dick Windyfords Arme geschmiegt.

 

Sie hatte ihrem Mann nichts von diesem Traum erzählt, aber innerlich hatte er sie tiefer beunruhigt, als sie zugeben wollte. War es eine Warnung - eine Warnung vor Dick Windyford?

Alix wurde aus ihren Gedanken gerissen, als das schrille Läuten des Telefons aus dem Haus drang. Sie ging hinein und nahm den Hörer ab. Plötzlich schwankte sie und hielt sich an der Wand fest.

»Wer, sagten Sie, ist am Apparat?«

»Aber, Alix, was ist denn los mit dir? Ich hätte deine Stimme fast nicht erkannt. Hier ist Dick.«

»Oh«, brachte sie hervor. »Oh! Wo - wo bist du?«

»In Traveller s Arms , so heißt das wohl, nicht wahr? Oder kennst du nicht einmal eure Dorfwirtschaft? Ich habe Urlaub, möchte ein bisschen fischen hier. Hast du etwas dagegen, dass ich euch heute nach dem Abendessen besuche?«

»Nein!«, antwortete Alix scharf. »Du darfst nicht kommen!« Nach einer kleinen Pause kam Dicks veränderte Stimme wieder. »Es tut mir leid«, sagte er förmlich, »ich möchte dich natürlich nicht belästigen -«

Alix unterbrach ihn hastig. Er musste ihr Benehmen als reichlich ungewöhnlich betrachten. Es war auch ungewöhnlich. Ihre Nerven hatten sie im Stich gelassen.

»Ich meinte nur, dass wir für heute Abend schon verabredet sind«, erklärte sie und versuchte ihrer Stimme einen möglichst natürlichen Klang zu geben. »Möchtest du nicht - würdest du morgen zum Abendessen kommen?«

Aber Dick hatte den plötzlichen Meinungsumschwung offenbar bemerkt.

»Vielen Dank«, antwortete er, »aber ich werde dann lieber gleich weiterfahren. Es hängt noch davon ab, ob ein Freund von mir herkommt oder nicht. Auf Wiedersehen, Alix.« Er hielt einen Moment inne und fügte dann hastig und mit veränderter Stimme hinzu: »Viel Glück, Alix.«

Mit einem Gefühl der Erleichterung legte Alix den Hörer auf die Gabel. Er darf nicht herkommen, wiederholte sie in Gedanken. Er darf nicht herkommen. Gott, was bin ich dumm, mich so aufzuregen! Trotzdem bin ich froh, dass er nicht kommt.

Sie nahm einen Strohhut vom Tisch und ging wieder hinaus in den Garten. Einen Moment blieb sie stehen und blickte auf den Namen, der draußen am Tor eingeschnitzt stand: Haus Nachtigall.

»Ist das nicht ein sehr eigentümlicher Name?«, hatte sie zu Gerald gesagt, bevor sie heirateten. Er hatte gelacht.

»Du kleines Londoner Stadtkind«, hatte er liebevoll geantwortet. »Ich glaube, du hast noch nie eine Nachtigall gehört. Ich bin froh darüber. Wir werden sie an einem Sommerabend zusammen vor unserem eigenen Haus hören.«

Als sich Alix jetzt daran erinnerte, spürte sie ein Gefühl des Glücks in sich aufsteigen. Es war Gerald, der Haus Nachtigall gefunden hatte. Er war zu Alix gekommen, vor Aufregung ganz außer sich gewesen: Er habe genau das Richtige für sie aufgetrieben, ein Juwel, die Chance des Lebens. Und als Alix es gesehen hatte, war sie von seinem Charme ebenfalls bezaubert. Gewiss, die Lage war ziemlich einsam, zwei Meilen vom nächsten Dorf entfernt. Aber das Haus selbst war so auserlesen mit seinem an frühere Zeiten erinnernden Äußeren und seinem soliden Komfort mit Badezimmern, Heißwasseranlagen, elektrischem Licht und Telefon, dass Alix diesen Reizen sogleich erlegen war. Doch dann stellte sich heraus, dass die Sache einen Haken hatte. Der Besitzer, ein reicher Mann, lehnte ab, das Haus zu vermieten. Er wollte nur verkaufen.

Gerald Martin war nicht imstande, sein Kapital zu diesem Zeitpunkt flüssigzumachen. Er hatte zwar ein gutes Einkommen, aber das Äußerste, was er aufbringen konnte, wären tausend Pfund gewesen. Der Besitzer wollte dreitausend. Aber Alix hatte ihr Herz schon an dieses Haus verloren, und sie wusste Rat. Über ihr eigenes Geld konnte sie sofort verfügen, da es in Pfandbriefen angelegt war. Sie würde die Hälfte davon abzweigen, um ihr Heim zu kaufen. So wurde Haus Nachtigall ihr Eigentum, ein Entschluss, den Alix bisher keinen Augenblick bereut hatte. Sicher, das Hauspersonal mochte die ländliche Abgeschiedenheit nicht, darum hatte sie im Moment auch keine Hilfe. Aber Alix, jahrelang nur den eintönigen Bürobetrieb gewohnt, machte es Spaß, Leckerbissen zu kochen und das Haus in Ordnung zu halten. Für den Garten, in dem prachtvolle Blumen wuchsen, hatte sie einen alten Mann aus dem Dorf, der zweimal wöchentlich, und zwar immer montags und freitags, kam.

Sie war deshalb erstaunt, ihn heute, Mittwoch, hinter dem Haus in einem Blumenbeet beschäftigt, anzutreffen.

»Nanu, George, was machen Sie denn hier?«, fragte sie, als sie auf ihn zukam.

Der alte Mann richtete sich mühsam auf und hob zwei Finger an den Schirm seiner uralten Mütze.

»Ich dachte mir schon, dass Sie sich wundern würden, Madam. Aber es ist so. Auf dem Gut wird am Freitag ein Fest gefeiert, und ich sagte...
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Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.